Unsere Bilderreihe zum Wochenende wird selbstverständlich Mareike König gewidmet.
http://archivalia.tumblr.com/tagged/paris
Mehr Tumblr-Tags von Archivalia_EN:
http://archiv.twoday.net/stories/640155586/
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KlausGraf - am Freitag, 11. April 2014, 22:07 - Rubrik: Unterhaltung
KlausGraf - am Freitag, 11. April 2014, 22:03 - Rubrik: Datenschutz
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"The Tate announced today that it has released a digital archive of artist William Furlong’s landmark Audio Arts magazine, which was distributed in the form of cassette tapes from 1972 to 2004. The uniquely formatted magazine collected more than 1,640 interviews with artists, critics, and other art world illuminati including Marina Abramovic, Carl Andre, Joseph Beuys, Daniel Buren, John Cage, Tacita Dean, Sarah Lucas, Nancy Spero, and Rachel Whiteread, among many others."
http://blogs.artinfo.com/artintheair/2014/04/10/audio-arts-goes-digital-in-new-tate-archive/
http://www.tate.org.uk/audio-arts
Via
http://researchbuzz.me/2014/04/11/music-reddit-facebook-more-fat-friday-buzz-april-11-2014/
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KlausGraf - am Freitag, 11. April 2014, 21:43 - Rubrik: English Corner
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Endlich gibt es wieder zwei neue Handschriftendigitalisate in Hamburg, eine der beiden ist:
http://resolver.sub.uni-hamburg.de/goobi/HANSh505
http://www.mr1314.de/3433
http://resolver.sub.uni-hamburg.de/goobi/HANSh505
http://www.mr1314.de/3433
KlausGraf - am Freitag, 11. April 2014, 21:33 - Rubrik: Kodikologie
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http://www.nzz.ch/wissenschaft/bildung/wir-pflegen-zwei-welten-1.18280430
Die Leiterin der ZB Zürich sagt:
"Die eigenen Digitalisate ziehen übrigens unerwarteterweise die Nutzer auch physisch an: Wir sind durch die digitalen Medien sichtbarer. Wer eine Grafik im Internet gesehen hat, will sie auch im Original anschauen."
Ähnliches berichtete vor Jahren schon Staecker aus Wolfenbüttel.
Die Leiterin der ZB Zürich sagt:
"Die eigenen Digitalisate ziehen übrigens unerwarteterweise die Nutzer auch physisch an: Wir sind durch die digitalen Medien sichtbarer. Wer eine Grafik im Internet gesehen hat, will sie auch im Original anschauen."
Ähnliches berichtete vor Jahren schon Staecker aus Wolfenbüttel.
KlausGraf - am Freitag, 11. April 2014, 21:30 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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Informationen und Fotos zu den Umbauarbeiten sowie erste Eindrücke von den neuen Räumlichkeiten des Stadtarchivs Augsburg im Gebäude der ehemaligen Augsburger Kammgarnspinnerei (AKS):
http://www.stadtarchiv.augsburg.de/index.php?id=34689
http://www.stadtarchiv.augsburg.de/index.php?id=34689
WernerLengger - am Freitag, 11. April 2014, 13:23 - Rubrik: Kommunalarchive
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Der Artikel ist eigenartigerweise kein Aprilscherz:
http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_46395
Böhmen liegt ja auch am Meer (Shakespeare) und Österreich ist für seine Strände bekannt (Wetten Dass).
http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_46395
Böhmen liegt ja auch am Meer (Shakespeare) und Österreich ist für seine Strände bekannt (Wetten Dass).
KlausGraf - am Freitag, 11. April 2014, 05:08 - Rubrik: Landesgeschichte
RA Schwenke erklärt die Grundlagen nicht nur für Facebook-Nutzer
http://allfacebook.de/policy/grundlagen-der-nutzung-von-fremden-texten
Auch sonst ist seine Artikelserie hilfreich.
http://allfacebook.de/policy/grundlagen-der-nutzung-von-fremden-texten
Auch sonst ist seine Artikelserie hilfreich.
KlausGraf - am Donnerstag, 10. April 2014, 23:47 - Rubrik: Archivrecht
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https://www.news.admin.ch/message/index.html?lang=de&msg-id=52621
http://www.swisstopo.admin.ch/internet/swisstopo/de/home/swisstopo/legal_bases/use_without_licence.html
http://www.swisstopo.admin.ch/internet/swisstopo/de/home/swisstopo/legal_bases/use_without_licence.html
KlausGraf - am Donnerstag, 10. April 2014, 23:34 - Rubrik: Fotoueberlieferung
KlausGraf - am Donnerstag, 10. April 2014, 23:14 - Rubrik: Kodikologie
http://www.dh.uni-leipzig.de/wo/csel-is-now-on-github/
Was immer das bedeutet ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Corpus_scriptorum_ecclesiasticorum_latinorum
Was immer das bedeutet ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Corpus_scriptorum_ecclesiasticorum_latinorum
KlausGraf - am Donnerstag, 10. April 2014, 22:53 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
http://www.informatieprofessional.nl/nieuws/10288-uva-lanceert-drie-websites-voor-natuur-en-cultuurtijdschriften-.html
Über 5000 Artikel stehen zur Verfügung:
http://natuurcultuur.nl/browse?browse-journal=yes
Der Ansatz erinnert an:
http://www.landesmuseum.at/datenbanken/digilit/
Über 5000 Artikel stehen zur Verfügung:
http://natuurcultuur.nl/browse?browse-journal=yes
Der Ansatz erinnert an:
http://www.landesmuseum.at/datenbanken/digilit/
KlausGraf - am Donnerstag, 10. April 2014, 22:37 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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Die Frage wird im neuen Tätigkeitsbericht Datenschutz/IFG von Brandenburg S. 87 kurz angesprochen.
http://www.lda.brandenburg.de/media_fast/4055/TB_17_b.pdf
Zusammenfassung des Berichts:
http://www.datenschutz.de/news/detail/?nid=6470
Stellungnahme zur Heimerziehung 2013:
http://www.lda.brandenburg.de/sixcms/detail.php/bb1.c.319488.de
Aus dem IFG-Teil. S. 146 zum UrhG vs. IFG
http://www.lda.brandenburg.de/media_fast/4055/TB_17_b.pdf
Zusammenfassung des Berichts:
http://www.datenschutz.de/news/detail/?nid=6470
Stellungnahme zur Heimerziehung 2013:
http://www.lda.brandenburg.de/sixcms/detail.php/bb1.c.319488.de
Aus dem IFG-Teil. S. 146 zum UrhG vs. IFG
KlausGraf - am Donnerstag, 10. April 2014, 22:17 - Rubrik: Datenschutz
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Registrum Boemundi, Cunonis et Werneri archiepiscoporum Treverensium : SB Berlin Ms. boruss. qu. 232
Online: http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB00003C4900000000
Offenbar ein Kopialbuch der Trierer Kirche vom Anfang des 15. Jahrhunderts. Eine Beschreibung liefert Berlin leider nicht.
Offenbar ein Kopialbuch der Trierer Kirche vom Anfang des 15. Jahrhunderts. Eine Beschreibung liefert Berlin leider nicht.
KlausGraf - am Donnerstag, 10. April 2014, 21:53 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
Die Firma "The Archive AG" sowie deren Prozessbevollmächtigte, Kanzlei Urmann, erschienen zu dem heutigen Termin zur mündlichen Verhandlung nicht, obwohl der Termin bereits mehrfach auf Wunsch der Kanzlei Urmann verschoben wurde.
Das Gericht ließ in der mündlichen Verhandlung keinen Zweifel daran, dass die Abmahnung unberechtigt war. Aufgrund der Abwesenheit der Firma "The Archive AG" sowie deren Prozessbevollmächtigte erließ das Gericht ein sog. Versäumnisurteil, wonach vorerst feststeht, dass der Firma "The Archive AG" kein Unterlassungsanspruch und Zahlungsanspruch zusteht. Zudem muss die Firma "The Archive AG" die Kosten des Verfahrens tragen.
http://anka.eu/news-aktuelles/89-update-zu-redtubeverfahren-ag-potsdam-erlaesst-versaeumnisurteil
http://archiv.twoday.net/search?q=redtube
Das Gericht ließ in der mündlichen Verhandlung keinen Zweifel daran, dass die Abmahnung unberechtigt war. Aufgrund der Abwesenheit der Firma "The Archive AG" sowie deren Prozessbevollmächtigte erließ das Gericht ein sog. Versäumnisurteil, wonach vorerst feststeht, dass der Firma "The Archive AG" kein Unterlassungsanspruch und Zahlungsanspruch zusteht. Zudem muss die Firma "The Archive AG" die Kosten des Verfahrens tragen.
http://anka.eu/news-aktuelles/89-update-zu-redtubeverfahren-ag-potsdam-erlaesst-versaeumnisurteil
http://archiv.twoday.net/search?q=redtube
KlausGraf - am Donnerstag, 10. April 2014, 21:11 - Rubrik: Archivrecht
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Da ich nicht weiß, ob und wann mein Kommentar zu
http://ordensgeschichte.hypotheses.org/6995 (Hinweis auf: Benz, Stefan, Die Frauenklöster Mitteleuropas 1550-1800. Verzeichnis und Beschreibung ihrer Geschichtskultur (Reformationsgeschichtliche Studien und Texte 160), Münster: Aschendorff, 2014)
freigeschaltet wird, dokumentiere ich ihn hier.
"Wie ich unter anderem in http://ordensgeschichte.hypotheses.org/3104 ausgeführt habe, bin ich strikt dagegen heute noch gedruckte Nachschlagewerke zu publizieren, wenn diese nicht auch in einer aktualisierbaren Open-Access-Version bereitstehen. Vorliegendes Buch kostet 78 Euro und wird nach meinen Erfahrungen voraussichtlich nur – im Vergleich zu früher – nur in wenigen wissenschaftlichen Bibliotheken einsehbar sein.
Man kann sich im KVK mal anschauen, wo denn das Monasticon Carmelitanum (2012), ein wichtiges Nachschlagewerk, das jede wissenschaftliche Allgemeinbibliothek führen sollte (trotz erheblich größeren Umfangs 10 Euro billiger als das Buch von Benz), vorhanden ist. Im GBV fehlen z.B. Göttingen oder Bremen. In Hessen ist die UB Frankfurt nicht vertreten, ebensowenig Kassel. In NRW ist es etwa in Aachen nicht nachgewiesen, in BW nicht in Karlsruhe oder Mannheim. Unverständlich ist, dass es in der SB Berlin nicht vorhanden ist."
http://ordensgeschichte.hypotheses.org/6995 (Hinweis auf: Benz, Stefan, Die Frauenklöster Mitteleuropas 1550-1800. Verzeichnis und Beschreibung ihrer Geschichtskultur (Reformationsgeschichtliche Studien und Texte 160), Münster: Aschendorff, 2014)
freigeschaltet wird, dokumentiere ich ihn hier.
"Wie ich unter anderem in http://ordensgeschichte.hypotheses.org/3104 ausgeführt habe, bin ich strikt dagegen heute noch gedruckte Nachschlagewerke zu publizieren, wenn diese nicht auch in einer aktualisierbaren Open-Access-Version bereitstehen. Vorliegendes Buch kostet 78 Euro und wird nach meinen Erfahrungen voraussichtlich nur – im Vergleich zu früher – nur in wenigen wissenschaftlichen Bibliotheken einsehbar sein.
Man kann sich im KVK mal anschauen, wo denn das Monasticon Carmelitanum (2012), ein wichtiges Nachschlagewerk, das jede wissenschaftliche Allgemeinbibliothek führen sollte (trotz erheblich größeren Umfangs 10 Euro billiger als das Buch von Benz), vorhanden ist. Im GBV fehlen z.B. Göttingen oder Bremen. In Hessen ist die UB Frankfurt nicht vertreten, ebensowenig Kassel. In NRW ist es etwa in Aachen nicht nachgewiesen, in BW nicht in Karlsruhe oder Mannheim. Unverständlich ist, dass es in der SB Berlin nicht vorhanden ist."
KlausGraf - am Donnerstag, 10. April 2014, 20:57 - Rubrik: Kirchenarchive
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Die TU Dortmund hat entschieden, dass Eumann der Doktorgrad nicht aberkannt wird - gut so!
http://www.zeit.de/studium/hochschule/2014-03/eumann-doktortitel-dortmund
Auf meine ausführliche Analyse sei verwiesen:
http://archiv.twoday.net/stories/444870012/
Was sein Doktorvater schwallt, liegt neben der Sache.
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/dissertationsaffaere-eumann-doktorvater-ist-schockiert-12889256.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
Wenn er verkündet "Eine Dissertation muss eine Innovationsleistung sein." so entspricht das nicht meinem Begriff von Innovation, denn meiner Ansicht nach sind die wenigsten Dissertationen wirklich innovativ.
Nachdem sich Schavan auf Drängen der Dekane aus dem Hochschulrat der LMU zurückgezogen hatte, hat sie sich nun entschieden, nicht weiter juristisch gegen die Entziehung ihres Doktortitels durch die HHU Düsseldorf vorzugehen.
http://www.zeit.de/studium/hochschule/2014-04/schavan-doktortitel-gericht-berufung
Siehe auch
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/schavan-luebeck-zeichnet-ex-ministerin-mit-ehrendoktor-aus-a-963649.html
http://www.zeit.de/studium/hochschule/2014-03/eumann-doktortitel-dortmund
Auf meine ausführliche Analyse sei verwiesen:
http://archiv.twoday.net/stories/444870012/
Was sein Doktorvater schwallt, liegt neben der Sache.
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/dissertationsaffaere-eumann-doktorvater-ist-schockiert-12889256.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
Wenn er verkündet "Eine Dissertation muss eine Innovationsleistung sein." so entspricht das nicht meinem Begriff von Innovation, denn meiner Ansicht nach sind die wenigsten Dissertationen wirklich innovativ.
Nachdem sich Schavan auf Drängen der Dekane aus dem Hochschulrat der LMU zurückgezogen hatte, hat sie sich nun entschieden, nicht weiter juristisch gegen die Entziehung ihres Doktortitels durch die HHU Düsseldorf vorzugehen.
http://www.zeit.de/studium/hochschule/2014-04/schavan-doktortitel-gericht-berufung
Siehe auch
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/schavan-luebeck-zeichnet-ex-ministerin-mit-ehrendoktor-aus-a-963649.html
KlausGraf - am Donnerstag, 10. April 2014, 19:58 - Rubrik: Wissenschaftsbetrieb
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http://www.svz.de/mv-uebersicht/kepler-kehrt-nach-stralsund-zurueck-id6247731.html
45 000 Euro aus dem Stadtsäckel hat Kunkel bis 2015 zur Verfügung, um bibliophile Schätze zurückzukaufen. 18 Bände sind bereits nach Stralsund zurückgekommen. Aber viele Bücher fehlen noch, darunter eine einzigartige Mond-Studie des Danziger Astronomen Johannes Hevelius und eine Schrift des berühmten Mathematikers Leonhard Euler. Kunkel brauche noch 585 Bände, „um die Identität der Gymnasialbibliothek wieder herzustellen“, sagt er. Er sagt nicht, dass es sich um Bücher handelt, die im Juni 2012 an Hassold verkauft wurden. Die Bücher wurden kistenweise nach Bayern gebracht, eine detaillierte Liste gibt es nicht.
Offenbar verkauften die einstige Leiterin des Stadtarchivs, Regina Nehmzow, und ihr Vorgänger bereits vorher zahlreiche Bücher aus den historischen Beständen. Die Stadt schweigt dazu und verweist auf die Staatsanwaltschaft, die gegen Nehmzow wegen Untreue ermittelt. Weder Hassold noch Nehmzow wollen mit den Medien reden. Nehmzow, die in Greifswald Germanistik und Geschichte studierte und an der Sektion Marxismus-Leninismus promovierte, beruft sich auf einen gerichtlichen Vergleich mit der Stadt, durch den sie nach ihrer fristlosen Kündigung wieder eingestellt wurde.
Kunkel appelliert an die „Ehrenhaftigkeit und die Vernunft“ der Buchhändler, Antiquare und Sammler, weitere Bücher zurückzugeben, die über Hassold auf den Markt gelangt sind.
http://archiv.twoday.net/search?q=kepler+stralsund
45 000 Euro aus dem Stadtsäckel hat Kunkel bis 2015 zur Verfügung, um bibliophile Schätze zurückzukaufen. 18 Bände sind bereits nach Stralsund zurückgekommen. Aber viele Bücher fehlen noch, darunter eine einzigartige Mond-Studie des Danziger Astronomen Johannes Hevelius und eine Schrift des berühmten Mathematikers Leonhard Euler. Kunkel brauche noch 585 Bände, „um die Identität der Gymnasialbibliothek wieder herzustellen“, sagt er. Er sagt nicht, dass es sich um Bücher handelt, die im Juni 2012 an Hassold verkauft wurden. Die Bücher wurden kistenweise nach Bayern gebracht, eine detaillierte Liste gibt es nicht.
Offenbar verkauften die einstige Leiterin des Stadtarchivs, Regina Nehmzow, und ihr Vorgänger bereits vorher zahlreiche Bücher aus den historischen Beständen. Die Stadt schweigt dazu und verweist auf die Staatsanwaltschaft, die gegen Nehmzow wegen Untreue ermittelt. Weder Hassold noch Nehmzow wollen mit den Medien reden. Nehmzow, die in Greifswald Germanistik und Geschichte studierte und an der Sektion Marxismus-Leninismus promovierte, beruft sich auf einen gerichtlichen Vergleich mit der Stadt, durch den sie nach ihrer fristlosen Kündigung wieder eingestellt wurde.
Kunkel appelliert an die „Ehrenhaftigkeit und die Vernunft“ der Buchhändler, Antiquare und Sammler, weitere Bücher zurückzugeben, die über Hassold auf den Markt gelangt sind.
http://archiv.twoday.net/search?q=kepler+stralsund
[Preprint] Ulm und Oberschwaben. Zeitschrift für Geschichte, Kunst und Kultur. Im Auftrag des Vereins für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben e.V. und der Gesellschaft Oberschwaben für Geschichte und Kultur e.V. hrsg. von Andreas Schmauder und Michael Wettengel in Zusammenarbeit mit Gudrun Litz Bd. 58. Ulm: Süddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm im Jan Thorbecke Verlag 2013. 535 S. mit zahlreichen Abbildungen
Norbert Kruse, der an einer "Gesamtuntersuchung der deutschen Literatur Oberschwabens im Mittelalter" arbeitet, hat dazu einen weiteren Baustein vorgelegt: Deutsche Einschübe in lateinischen Predigten des 14. Jahrhunderts aus Ochsenhausen (S. 9-38). Die Handschrift Cod. theol. et phil. 2° 200 der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart (Zwiefalter Provenienz, Ende des 14. Jahrhunderts) überliefert Bl. 8v-43v 1343 datierte lateinische Predigten eines Konventualen des Benediktinerklosters Ochsenhausen, in die 72 Passagen in Deutsch eingeschoben sind, die Kruse S. 16-29 ediert und übersetzt. Misslich ist unter anderem der Verzicht auf eine Quellenanalyse. Mit geschickter Nutzung von Google/Google Book Search kann man herausfinden, dass mindestens zwei der Einschübe aus deutschsprachigen Predigten stammen (Näheres in Archivalia: http://archiv.twoday.net/stories/714918650/ ).
Ulrich Scheinhammer-Schmid sichert die Spuren des 1440 datierten Totentanzes im Ulmer Wengenkloster, der im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und bei Abrissarbeiten 1952 vollends vernichtet wurde. Für die Wiedergabe des Textes (S. 67-70) stehen außer der fragwürdigen Rekonstruktion durch Rudolf Weser nur wenige fragmentarische Textstücke zur Verfügung.
Anhand der überregionalen, 1459 in Regensburg verabschiedeten Bauordnung geht Anne-Christine Brehm auf das Netzwerk spätmittelalterlicher Baumeister ein. Deutlich werden die engen Kontakte zwischen den am Treffen Beteiligten. Abbildung 7 auf S. 83 wirft die Frage auf, ob es in der Redaktion der Zeitschrift niemand gibt, der paläographisch so versiert ist, um zu erkennen, dass es ein Unding ist, kommentarlos die mit Fehlern gespickte Transkription durch Rudolf Wissell (kein Fachhistoriker!) neben die Abbildung der Thanner Abschrift der Beitrittsliste zu stellen. Die Überlieferung aus dem 16. Jahrhundert weist eine Fehldatierung 1449 statt 1459 auf, es heißt eindeutig “viertzig”, wo Wissell “fünfzig” schreibt.
Im Mittelpunkt von Wolfgang W. Schürles Aufsatz “Lepra und andere abscheuliche Krankheiten. Von Sondersiechen und ihren Stiftungen in Württemberg sowie in Stadt und Amt Blaubeuren” (S. 102-172) steht das 1441 erstmals erwähnte Blaubeurer Sondersiechenhaus. Bedauerlich ist, dass die in der ehemaligen Reichsstadt Schwäbisch Gmünd noch vorhandene eindrucksvolle Siechenanlage St. Katharina (Richard Strobel, Die Kunstdenkmäler der Stadt Schwäbisch Gmünd 4, 2003, S. 61-76 ) nicht berücksichtigt wird (das Buch von Albert Deibele 1969 wird nur in der letzten Fußnote 277 angeführt).
Mit Handel und Wandel auf der Donau von Ulm bis Wien in der frühen Neuzeit hatte sich Hans-Heinrich Vangerow im vorigen Band befasst. Aufgrund neuer Quellenfunde kann er schon einen Nachtrag vorlegen. Eine gründliche agrargeschichtliche Übersichtsdarstellung widmet Edwin Ernst Weber der Landwirtschaft an der Oberen Donau in der frühen Neuzeit (S. 186-227). Nicht nur dieser Beitrag, den unter anderem schöne Zeichnungen aus einem Wiblinger Lagerbuch vom Ende des 17. Jahrhunderts schmücken, gefällt aufgrund gut ausgewählter und qualitätvoller Farbillustrationen. Zwei Hinterglasbilder von Johann Christoph Beuz (1740-1810) aus dem Ende des 18. Jahrhunderts fesseln Berno Heymer. Wieso eines der beiden aus den Sammlungen des Ulmer Museums 1979 im Kunsthandel auftauchte (S. 228), erfährt man leider nicht.
Bei dem Beitrag von Guntram Müller-Schellenberg zum hohenzollerischen Militär in napoleonischer Zeit und den Hechingern und Sigmaringern als Teil der nassauischen Regimenter in Spanien (S. 240-264) frage ich mich, wieso er nicht in der einschlägigeren ZHG erschienen ist.
Jürgen Kniep kann in seiner aufschlussreichen Studie zu Bildern oberschwäbischer Volkstrachten im 19. und 20. Jahrhundert herausarbeiten, “wie wenige Akteure die diskursive Wissensproduktion über die Kleidungspraxis der Württemberger im Allgemeinen und die Volkstrachten in Oberschwaben im Besonderen prägten “(S. 303f.). Nicht eigens thematisiert wird der Schwaben-Begriff, obwohl er einen wichtigen Beitrag zur rückwärtsgewandten “Volks”-Kunde leistete.
Warum die Haushaltslage der Stadt Biberach sich so außergewöhnlich positiv darstellt, erklärt Frank Brunecker historisch: Seine “Biberacher Industriegeschichte” würdigt neben Boehringer Ingelheim auch die weiteren großen Unternehmen der wohlhabenden oberschwäbischen Stadt.
Die Veränderungen der “Kindheitsrealitäten” seien viel geringer und fänden deutlich langsamer statt als häufig angenommen werde, resümiert Sarah-Maria Schober ihre Fallstudie zu Kindern in Ravensburg im Kaiserreich (S. 386). Es handelt sich um eine gekürzte Tübinger Magisterarbeit. Die Autorin verweist in Fußnote 1 auf die Langfassung für ein ausführliches Quellen- und Literaturverzeichnis. Bei dieser bibliographisch schwer fassbaren, viel zu sehr unterschätzten Gattung der grauen Literatur sollte man aber immer einen Standort angeben, wo die Abschlussarbeit eingesehen werden kann.
Ravensburg war ein Zentrum von Altarbau und sakraler Bildhauerei in Historismus, Jugendstil und beginnender Moderne. Ralf Reiter stellt die Werkstätten von Theodor Schell dem Älteren (1836-1900), Moriz Schlachter (1852-1931) und Theodor Schell dem Jüngeren (1870-1938) vor. Der letztgenannte war nach Ansicht des Autors vielleicht der “bedeutendste Künstler” Ravensburgs (S. 428). Beigegeben ist ein umfangreiches Werkverzeichnis (S. 429-437).
Über das letzte Todesurteil des Standgerichts Ulms, dem am 19. April 1945 der französische Zwangsarbeiter Joseph Weiß zum Opfer fiel, weil er ein Rotkreuz-Paket geöffnet hatte, recherchierte Andreas Lörcher. Der einzige Beitrag zur Nachkriegszeit nimmt die Anfänge des 1950 gegründeten “Ravensburger Kreises” (“Eine verschworene Gemeinschaft” S. 450-469) in den Blick, gewiss keine oberschwäbische “Gruppe 47". Franz Schwarzbauer wirft der literarischen Gesellschaft die Orientierung “an einem überholten, restaurativen Literaturbegriff” vor (S. 467).
Ein stattlicher Rezensionsteil mit gut 20 besprochenen Büchern (S. 470-504) und leider getrennte Register der Personen- und Ortsnamen, die nach wie vor die benutzerunfreundliche Ansetzung nach dem Vornamen (bei Adelsfamilien) praktizieren, “runden”, um eine beliebte Rezensenten-Floskel aufzugreifen, den “schön gestalteten Band ab” (S. 482).
Norbert Kruse, der an einer "Gesamtuntersuchung der deutschen Literatur Oberschwabens im Mittelalter" arbeitet, hat dazu einen weiteren Baustein vorgelegt: Deutsche Einschübe in lateinischen Predigten des 14. Jahrhunderts aus Ochsenhausen (S. 9-38). Die Handschrift Cod. theol. et phil. 2° 200 der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart (Zwiefalter Provenienz, Ende des 14. Jahrhunderts) überliefert Bl. 8v-43v 1343 datierte lateinische Predigten eines Konventualen des Benediktinerklosters Ochsenhausen, in die 72 Passagen in Deutsch eingeschoben sind, die Kruse S. 16-29 ediert und übersetzt. Misslich ist unter anderem der Verzicht auf eine Quellenanalyse. Mit geschickter Nutzung von Google/Google Book Search kann man herausfinden, dass mindestens zwei der Einschübe aus deutschsprachigen Predigten stammen (Näheres in Archivalia: http://archiv.twoday.net/stories/714918650/ ).
Ulrich Scheinhammer-Schmid sichert die Spuren des 1440 datierten Totentanzes im Ulmer Wengenkloster, der im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und bei Abrissarbeiten 1952 vollends vernichtet wurde. Für die Wiedergabe des Textes (S. 67-70) stehen außer der fragwürdigen Rekonstruktion durch Rudolf Weser nur wenige fragmentarische Textstücke zur Verfügung.
Anhand der überregionalen, 1459 in Regensburg verabschiedeten Bauordnung geht Anne-Christine Brehm auf das Netzwerk spätmittelalterlicher Baumeister ein. Deutlich werden die engen Kontakte zwischen den am Treffen Beteiligten. Abbildung 7 auf S. 83 wirft die Frage auf, ob es in der Redaktion der Zeitschrift niemand gibt, der paläographisch so versiert ist, um zu erkennen, dass es ein Unding ist, kommentarlos die mit Fehlern gespickte Transkription durch Rudolf Wissell (kein Fachhistoriker!) neben die Abbildung der Thanner Abschrift der Beitrittsliste zu stellen. Die Überlieferung aus dem 16. Jahrhundert weist eine Fehldatierung 1449 statt 1459 auf, es heißt eindeutig “viertzig”, wo Wissell “fünfzig” schreibt.
Im Mittelpunkt von Wolfgang W. Schürles Aufsatz “Lepra und andere abscheuliche Krankheiten. Von Sondersiechen und ihren Stiftungen in Württemberg sowie in Stadt und Amt Blaubeuren” (S. 102-172) steht das 1441 erstmals erwähnte Blaubeurer Sondersiechenhaus. Bedauerlich ist, dass die in der ehemaligen Reichsstadt Schwäbisch Gmünd noch vorhandene eindrucksvolle Siechenanlage St. Katharina (Richard Strobel, Die Kunstdenkmäler der Stadt Schwäbisch Gmünd 4, 2003, S. 61-76 ) nicht berücksichtigt wird (das Buch von Albert Deibele 1969 wird nur in der letzten Fußnote 277 angeführt).
Mit Handel und Wandel auf der Donau von Ulm bis Wien in der frühen Neuzeit hatte sich Hans-Heinrich Vangerow im vorigen Band befasst. Aufgrund neuer Quellenfunde kann er schon einen Nachtrag vorlegen. Eine gründliche agrargeschichtliche Übersichtsdarstellung widmet Edwin Ernst Weber der Landwirtschaft an der Oberen Donau in der frühen Neuzeit (S. 186-227). Nicht nur dieser Beitrag, den unter anderem schöne Zeichnungen aus einem Wiblinger Lagerbuch vom Ende des 17. Jahrhunderts schmücken, gefällt aufgrund gut ausgewählter und qualitätvoller Farbillustrationen. Zwei Hinterglasbilder von Johann Christoph Beuz (1740-1810) aus dem Ende des 18. Jahrhunderts fesseln Berno Heymer. Wieso eines der beiden aus den Sammlungen des Ulmer Museums 1979 im Kunsthandel auftauchte (S. 228), erfährt man leider nicht.
Bei dem Beitrag von Guntram Müller-Schellenberg zum hohenzollerischen Militär in napoleonischer Zeit und den Hechingern und Sigmaringern als Teil der nassauischen Regimenter in Spanien (S. 240-264) frage ich mich, wieso er nicht in der einschlägigeren ZHG erschienen ist.
Jürgen Kniep kann in seiner aufschlussreichen Studie zu Bildern oberschwäbischer Volkstrachten im 19. und 20. Jahrhundert herausarbeiten, “wie wenige Akteure die diskursive Wissensproduktion über die Kleidungspraxis der Württemberger im Allgemeinen und die Volkstrachten in Oberschwaben im Besonderen prägten “(S. 303f.). Nicht eigens thematisiert wird der Schwaben-Begriff, obwohl er einen wichtigen Beitrag zur rückwärtsgewandten “Volks”-Kunde leistete.
Warum die Haushaltslage der Stadt Biberach sich so außergewöhnlich positiv darstellt, erklärt Frank Brunecker historisch: Seine “Biberacher Industriegeschichte” würdigt neben Boehringer Ingelheim auch die weiteren großen Unternehmen der wohlhabenden oberschwäbischen Stadt.
Die Veränderungen der “Kindheitsrealitäten” seien viel geringer und fänden deutlich langsamer statt als häufig angenommen werde, resümiert Sarah-Maria Schober ihre Fallstudie zu Kindern in Ravensburg im Kaiserreich (S. 386). Es handelt sich um eine gekürzte Tübinger Magisterarbeit. Die Autorin verweist in Fußnote 1 auf die Langfassung für ein ausführliches Quellen- und Literaturverzeichnis. Bei dieser bibliographisch schwer fassbaren, viel zu sehr unterschätzten Gattung der grauen Literatur sollte man aber immer einen Standort angeben, wo die Abschlussarbeit eingesehen werden kann.
Ravensburg war ein Zentrum von Altarbau und sakraler Bildhauerei in Historismus, Jugendstil und beginnender Moderne. Ralf Reiter stellt die Werkstätten von Theodor Schell dem Älteren (1836-1900), Moriz Schlachter (1852-1931) und Theodor Schell dem Jüngeren (1870-1938) vor. Der letztgenannte war nach Ansicht des Autors vielleicht der “bedeutendste Künstler” Ravensburgs (S. 428). Beigegeben ist ein umfangreiches Werkverzeichnis (S. 429-437).
Über das letzte Todesurteil des Standgerichts Ulms, dem am 19. April 1945 der französische Zwangsarbeiter Joseph Weiß zum Opfer fiel, weil er ein Rotkreuz-Paket geöffnet hatte, recherchierte Andreas Lörcher. Der einzige Beitrag zur Nachkriegszeit nimmt die Anfänge des 1950 gegründeten “Ravensburger Kreises” (“Eine verschworene Gemeinschaft” S. 450-469) in den Blick, gewiss keine oberschwäbische “Gruppe 47". Franz Schwarzbauer wirft der literarischen Gesellschaft die Orientierung “an einem überholten, restaurativen Literaturbegriff” vor (S. 467).
Ein stattlicher Rezensionsteil mit gut 20 besprochenen Büchern (S. 470-504) und leider getrennte Register der Personen- und Ortsnamen, die nach wie vor die benutzerunfreundliche Ansetzung nach dem Vornamen (bei Adelsfamilien) praktizieren, “runden”, um eine beliebte Rezensenten-Floskel aufzugreifen, den “schön gestalteten Band ab” (S. 482).
KlausGraf - am Donnerstag, 10. April 2014, 05:05 - Rubrik: Landesgeschichte
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In der ADB lesen wir:
Hosemann: Abraham H., kaiserlicher Historiograph, geb. 1561, stirbt 1617, ein Mann, der, obwol ihn bereits Henelius im 17. Jahrhundert mit vollem Recht als omnium bipedum mendacissimum bezeichnet, doch auf die schlesische Provinzial- und Localgeschichtsschreibung in früherer Zeit einen gewissen Einfluß geübt hat. H., auch unter der gräcisirten Namensform Knemiander vorkommend, ist der Sohn des Schuhmachermeisters Gregor H. zu Lauban. Ursprünglich für eine gelehrte Laufbahn bestimmt, ward er, als Unglücksfälle die Familie trafen, gezwungen, das Handwerk des Vaters zu erlernen, welches ihm aber so schlecht behagte, daß er davonlief. In Jena erscheint er dann als der Diener eines dort studirenden Grafen Ernst v. Mansfeld eifrig beflissen, auch für die eigene Ausbildung zu sorgen. Mit seinem Herrn siedelt er nach Erfurt über und findet hier, als der Graf Erfurt verläßt, an dem Abte des Petersklosters einen freundlichen Gönner, der auch seinem Lerntriebe bereitwillig Nahrung verschaffte. Inzwischen hatte aber sein Vater von seinem Aufenthalte erfahren und aus Besorgniß, daß es schließlich auf eine Bekehrung des Jünglings zum Katholicismus abgesehen sei, diesen zurückgerufen. Doch ertrug derselbe die verhaßte Beschäftigung des Handwerks nicht lange und begann nach dem Tode des Vaters eine schriftstellerische Thätigkeit eigner Art als Gelegenheitsdichter, moralisch-philosophisch-theologischer Scribent und zugleich als Historiker. Eine dem Kaiser Rudolf II. eingesendete „Nova Chronologia Austriaca“, in der er mit größter Dreistigkeit eine Geschichte der Habsburger vom J. 362 n. Ch. an componirt hatte, trug ihm wirklich 1607 den Titel eines kaiserl. Historiographen ein. Nun schrieb er, kühner geworden, eine große Anzahl schlesische Familien- und Stadtgeschichten, und zwar nicht auf Bestellung, sondern aus freiem Antriebe, um dieselben dann sauber abgeschrieben an bemittelte Adeliche resp. Magistrate mit Dedicationen zu schicken, deren Schluß die Hoffnung auf ein Geldgeschenk ziemlich unverblümt auszusprechen pflegte. In diesen waltet nun eigentlich ganz ausschließlich die Phantasie, es wird sich kaum in einer derselben ein wirklich historisches Factum nachweisen lassen, um so weniger, da der sonst keineswegs aller historischer Kenntnisse baare Verfasser augenscheinlich gerade über die schlesische Geschichte, auf deren Gebiet er doch vorzugsweise thätig war, thatsächlich gar nichts wußte und auch schwerlich jemals ein Buch aus diesem Kreise in der Hand gehabt hat. Wo er Namen von schlesischen Herzogen oder bestimmte Begebenheiten anführt, stellen sich dieselben immer als einfach erfunden heraus. Bei den Städtegeschichten hat er die Unverschämtheit so weit getrieben, daß ein guter Theil derselben wie nach einem feststehenden Formular gearbeitet ist und gleichlautend bis auf die wechselnden Ortsnamen den verschiedenen Städten dieselben Gründer, Gründungszeiten und Gründungsurkunden, dieselben Begebenheiten, ja schließlich dieselben berühmten Stadtkinder zutheilt. Natürlich erscheint bei den Familien- wie bei den Stadtgeschichten zum größeren Ruhme der Betheiligten der Anfang in die graueste Vorzeit hinaufgerückt. Obwol nun bereits im 17. Jahrhundert das Lügenhafte dieser Berichte erkannt wurde, so haben doch einzelne seiner Angaben, die zufällig nicht allzu abenteuerlich aussehen, sich in localgeschichtliche oder genealogische Arbeiten einschmuggeln können und des Fabrikzeichens entbehrend, dort selbst bessere Historiker getäuscht, wie man denn in den Werken des Naso, Schickfus, Henel, Sinapius mehrfach Spuren Hosemann’scher Erfindungen begegnet. H. starb 1617, angeblich auf einer Reise in der Nähe von Magdeburg durch Bauern erschlagen. Von seinen Schriften [180] ist mancherlei im Druck erhalten, auch die „Chronologia Austriaca“, doch grade von den Stadt- und den Adelsgeschichten ist keine selbständig publicirt worden.
Grünhagen, Abraham Hosemann, Der schlesische Lügenschmidt, Feuilleton der schlesischen Zeitung, 1866, Nr. 556.
https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Hosemann,_Abraham
GND:
http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=124373089
Abraham Hosemann/Hossmann (1561-1617) wurde sogar in der ZEIT 1950 porträtiert:
Was dieser gerissene Hochstapler des sechzehnten Jahrhundert alles angerichtet hat, das geht auf keine Kuhhaut und wird noch in fernster Zukunft Irrtümer über Irrtümer stiften." Und: "Durch eine Art „Rundschreiben“ bot er den Städten und den adeligen Familien seine Dienste als Historiker und Ahnenforscher an und lieferte auf Bestellung Stadt- und Familiengeschichten, die sich sehen lassen konnten. Völlig skrupellos führte er in diesen „historischen“ Arbeiten Quellen an, die es nicht gab, zitierte aus wirklich bestehenden Werken Einzelheiten, die sich in ihnen gar nicht fanden, und erfand „historische Persönlichkeiten“, die sich nur sein Lügengehirn ausgedacht hatte. So beispielsweise den „berühmten römischen Kriegsoberst Lucca“, den er um 300 n. Chr. mehrere Städte gründen ließ, ferner einen „heidnischen Prinzen Polkenhain aus dem Morgenlande’, der ebenfalls mit deutschen Städtegründungen beschäftigt gewesen sein soll, und als Glanzstück seines Kasperltheaters den „Kaiser Mauritius“, dessen hauptsächlichste Arbeit in der gleichen Tätigkeit bestand. Je nach der Höhe des ausgehandelten Honorars wurden diese erlauchten Herren bemüht: die zahlungskräftigsten Schildbürger bekamen als Stadtgründer den „Kaiser Mauritius“, und die zahlungsschwächsten den „römischen Kriegsoberst Lucca“.
Die maßgebliche Darstellung veröffentlichte Ernst Bednara 1936 (ZHVS 1936, S. 251ff.), online:
http://www.sbc.org.pl/dlibra/publication?id=4874
Es wird nicht ganz deutlich, geht aber aus Google-Schnipseln des Buchs "Historische Schlesienforschung" (2005) hervor, dass Bednara nur die Chronik von Leobschütz edierte:
Hosemanns Lügengeschichte von Leobschütz. In: Beiträge zur Heimatkunde Oberschlesiens, Bd. 3, Leobschütz 1936, S. 185-272, mit Edition der Chronik von Leobschütz (190-249).
Bednara hat auch 1937 etwas zu Hosemann nachgetragen:
http://books.google.de/books?id=WxwKAAAAIAAJ&q=hosemann+reichenbach
Unter
http://www.sbc.org.pl/dlibra/publication?id=4874
kann man auch den früheren Aufsatz von Colmar Grünhagen 1884 (S. 229ff.) in der gleichen Zeitschrift einsehen. Grünhagen meinte, dass die Art, wie Hosemann die Geschichtsfälschung zum Gewerbe ausbildete, einzigartig sei (S. 229).
Zur Historienschriftstellerei um 1600, um Einnahmen zu erzielen, gibt es noch zwei andere Beispiele, die gut untersucht sind.
Der "Lügenchronist" Jakob Beyrlin wurde von Michael Klein studiert
http://www.rund-um-rhodt.de/media/c0798ac83e21e312ffff80f8fffffff1.pdf
http://archiv.twoday.net/stories/142785931/
Zu David Wolleber, der anders als Hosemann und Beyrlin nicht oder kaum bewusster Erfindungen beschuldigt werden kann:
http://archiv.twoday.net/stories/603121392/
Grünhagen hatte sich schon 1871 zu Hosemanns Chroniken-"Fabrik" geäußert:
http://books.google.de/books?id=YF4TAQAAMAAJ&pg=PA346
(Zur dort erwähnten Familiengeschichte der von Reichenbach aus der Feder Hosemanns gibt es anscheinend etwas in einer polnischen Arbeit:
http://books.google.de/books?id=3n4oAAAAYAAJ&q=hosemann )
Die von
https://is.muni.cz/th/45092/ff_d/Rukopis.pdf
zitierte kurze Darstellung von Franz Kopetzky, in: Beiträge zur Geschichte Schlesiens 2, Troppau 1866, S. 9-10 kann ich hierzulande nicht nachweisen.
Elvert 1850 gibt einige Nachweise, denen es nachzugehen gilt:
http://books.google.de/books?id=SGI_AQAAMAAJ&pg=PA81
Bednara blieb unbekannt der Aufsatz von Georg von Gyurikovits 1847 (auf den auch Stefan Benz 2003 hinwies, teste Google Books):
http://books.google.de/books?id=pctLAAAAcAAJ&pg=PA865
Er gibt ein Anschreibens Hosemanns an den Preßburger Magistrat 1612 aus dem dortigen Stadtarchiv wieder.
Bernd Herbert Wagner, Kaiserwahl und Krönung ... 1994, S. 184 ging kurz auf die Schrift Hosemanns zur Festlichkeit von 1612 ein, wobei er es nicht unterließ Siebers Charakterisierung der Schrift (absonderliches Werk, mit pikanten Anekdötchen gespicktes Monstrum) zu zitieren.
http://gateway-bayern.de/BV001527596 (2 Digitalisate)
Grünhagen nannte eine ganze Reihe von Hosemann'schen Stadtchroniken, von denen ihm aber nur zwei ganz vorlagen, die übrigen im Auszug oder vielleicht auch nur durch Erwähnungen. Genaue Nachweise gibt Grünhagen leider nicht.
Eine in Bautzen 1616 gedruckte Chronik von Thorn erwähnen:
http://books.google.de/books?id=k5YWAAAAYAAJ&pg=PA3
http://books.google.de/books?id=-EoWAAAAYAAJ&pg=PA533
(ein Exemplar konnte ich nicht nachweisen, mit
http://www.bu.umk.pl/ kam ich nicht zurecht.)
Bednara konnte nur noch drei handschriftliche Überlieferungen von Hosemann-Chroniken ermitteln: die von ihm herausgegebene Leobschützer Chronik im Heimatmuseum, die Troppauer (im Stadtarchiv Troppau) und die Winziger in der Stadtbibliothek Breslau.
Mario Müller und Axel Kriechmus haben im Band Studien zur neuzeitlichen Geschichtsschreibung ... 1913, S. 19ff. eine Übersicht zu den historiografischen Schriften über Schlesien publiziert, in der sie auch Hosemann berücksichtigen, freilich ohne die Studie von Bednara zu nennen.
Nr. 189 Genealogia Austriaca
Drei Ausgaben im VD 17, die Erstausgabe Bautzen 1608 ist online:
http://diglib.hab.de/drucke/gm-3378/start.html
(Insgesamt sind 28 Ausgaben von Schriften Hosemanns im VD 17 als online nachgewiesen.)
Nr. 198 Beschreibung der Stadt Winzig (1615)
Nur Abschrift des 18. Jh. UB Leipzig Ms. 091 genannt
Nr. 201 Münsterberger Chronik (1616)
Auszug in der gleichen Leipziger Handschrift.
Nr. 206f. sind Nennungen bei Otto ohne Überlieferungsnachweis. Leider werden keine Seitenzahlen angegeben, der Artikel zu Hosemann steht Bd. 2/1 S. 182ff.
http://data.onb.ac.at/ABO/%2BZ168236705 (in der Bibliographie Nr. 43, 44)
und im Supplementband
http://books.google.de/books?id=LstRAAAAcAAJ&pg=PA183
(Wieso Bd. 2 des Döring'schen Katalogs (2002) nicht ausgewertet wurde, ist mir rätselhaft. Hier werden in Ms. 0307 Aufzeichnungen des Laubaner Stadtschreibers Joachim Hosemann nachgewiesen.)
Von Abraham Hosemanns Chronik seiner Heimatstadt Lauban fehlt anscheinend immer noch jede Spur, siehe etwa
https://www.academia.edu/3877544/Fruhneuzeitliche_Laubaner_Geschichtsschreibung_und_das_Land_der_Sechsstadte
Hosemann erwähnte ich am Rande in meinem Aufsatz "Ursprung und Herkommen":
http://edocs.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2009/13798/
Karen Lambrecht, Hexenverfolgung ... 1995, S. 87f. hat hervorgehoben, dass Hosemann sich in einer Abhandlung gegen die Annahme wandte, dass Hexen an Unwettern schuld seien.
Die Ausgabe von 1618 ("De Tonitru & Tempestate, Das ist: Nohtwendiger Bericht/ Von Donnern und Hagel-Wettern ...") ist online:
http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0000245C00000000
Die von Lambrecht erwähnten "Caussae naturales" (1614) sind online in Berlin:
http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0000560800000000
Man sollte Hosemann also nicht nur nach seinen historiographischen Fiktionen beurteilen. Vereinzelt hat die moderne Forschung sich mit seinen Schriften z.B. zu Träumen am Rande befasst. 2012 beschäftigte sich ein Vortrag auf einem Prager Symposion mit Hosemann, siehe
http://dejiny.unipo.sk/PDF/Dejiny_1_2012.pdf
Man wird also aus Prag wohl Neues zu Hosemann erwarten dürfen. Es wäre an der Zeit, den Historiographen und Schriftsteller unvoreingenommen zu würdigen.
Zu Fälschungen in Archivalia
http://archiv.twoday.net/stories/96987511/
#forschung
#fnzhss
Hosemann: Abraham H., kaiserlicher Historiograph, geb. 1561, stirbt 1617, ein Mann, der, obwol ihn bereits Henelius im 17. Jahrhundert mit vollem Recht als omnium bipedum mendacissimum bezeichnet, doch auf die schlesische Provinzial- und Localgeschichtsschreibung in früherer Zeit einen gewissen Einfluß geübt hat. H., auch unter der gräcisirten Namensform Knemiander vorkommend, ist der Sohn des Schuhmachermeisters Gregor H. zu Lauban. Ursprünglich für eine gelehrte Laufbahn bestimmt, ward er, als Unglücksfälle die Familie trafen, gezwungen, das Handwerk des Vaters zu erlernen, welches ihm aber so schlecht behagte, daß er davonlief. In Jena erscheint er dann als der Diener eines dort studirenden Grafen Ernst v. Mansfeld eifrig beflissen, auch für die eigene Ausbildung zu sorgen. Mit seinem Herrn siedelt er nach Erfurt über und findet hier, als der Graf Erfurt verläßt, an dem Abte des Petersklosters einen freundlichen Gönner, der auch seinem Lerntriebe bereitwillig Nahrung verschaffte. Inzwischen hatte aber sein Vater von seinem Aufenthalte erfahren und aus Besorgniß, daß es schließlich auf eine Bekehrung des Jünglings zum Katholicismus abgesehen sei, diesen zurückgerufen. Doch ertrug derselbe die verhaßte Beschäftigung des Handwerks nicht lange und begann nach dem Tode des Vaters eine schriftstellerische Thätigkeit eigner Art als Gelegenheitsdichter, moralisch-philosophisch-theologischer Scribent und zugleich als Historiker. Eine dem Kaiser Rudolf II. eingesendete „Nova Chronologia Austriaca“, in der er mit größter Dreistigkeit eine Geschichte der Habsburger vom J. 362 n. Ch. an componirt hatte, trug ihm wirklich 1607 den Titel eines kaiserl. Historiographen ein. Nun schrieb er, kühner geworden, eine große Anzahl schlesische Familien- und Stadtgeschichten, und zwar nicht auf Bestellung, sondern aus freiem Antriebe, um dieselben dann sauber abgeschrieben an bemittelte Adeliche resp. Magistrate mit Dedicationen zu schicken, deren Schluß die Hoffnung auf ein Geldgeschenk ziemlich unverblümt auszusprechen pflegte. In diesen waltet nun eigentlich ganz ausschließlich die Phantasie, es wird sich kaum in einer derselben ein wirklich historisches Factum nachweisen lassen, um so weniger, da der sonst keineswegs aller historischer Kenntnisse baare Verfasser augenscheinlich gerade über die schlesische Geschichte, auf deren Gebiet er doch vorzugsweise thätig war, thatsächlich gar nichts wußte und auch schwerlich jemals ein Buch aus diesem Kreise in der Hand gehabt hat. Wo er Namen von schlesischen Herzogen oder bestimmte Begebenheiten anführt, stellen sich dieselben immer als einfach erfunden heraus. Bei den Städtegeschichten hat er die Unverschämtheit so weit getrieben, daß ein guter Theil derselben wie nach einem feststehenden Formular gearbeitet ist und gleichlautend bis auf die wechselnden Ortsnamen den verschiedenen Städten dieselben Gründer, Gründungszeiten und Gründungsurkunden, dieselben Begebenheiten, ja schließlich dieselben berühmten Stadtkinder zutheilt. Natürlich erscheint bei den Familien- wie bei den Stadtgeschichten zum größeren Ruhme der Betheiligten der Anfang in die graueste Vorzeit hinaufgerückt. Obwol nun bereits im 17. Jahrhundert das Lügenhafte dieser Berichte erkannt wurde, so haben doch einzelne seiner Angaben, die zufällig nicht allzu abenteuerlich aussehen, sich in localgeschichtliche oder genealogische Arbeiten einschmuggeln können und des Fabrikzeichens entbehrend, dort selbst bessere Historiker getäuscht, wie man denn in den Werken des Naso, Schickfus, Henel, Sinapius mehrfach Spuren Hosemann’scher Erfindungen begegnet. H. starb 1617, angeblich auf einer Reise in der Nähe von Magdeburg durch Bauern erschlagen. Von seinen Schriften [180] ist mancherlei im Druck erhalten, auch die „Chronologia Austriaca“, doch grade von den Stadt- und den Adelsgeschichten ist keine selbständig publicirt worden.
Grünhagen, Abraham Hosemann, Der schlesische Lügenschmidt, Feuilleton der schlesischen Zeitung, 1866, Nr. 556.
https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Hosemann,_Abraham
GND:
http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=124373089
Abraham Hosemann/Hossmann (1561-1617) wurde sogar in der ZEIT 1950 porträtiert:
Was dieser gerissene Hochstapler des sechzehnten Jahrhundert alles angerichtet hat, das geht auf keine Kuhhaut und wird noch in fernster Zukunft Irrtümer über Irrtümer stiften." Und: "Durch eine Art „Rundschreiben“ bot er den Städten und den adeligen Familien seine Dienste als Historiker und Ahnenforscher an und lieferte auf Bestellung Stadt- und Familiengeschichten, die sich sehen lassen konnten. Völlig skrupellos führte er in diesen „historischen“ Arbeiten Quellen an, die es nicht gab, zitierte aus wirklich bestehenden Werken Einzelheiten, die sich in ihnen gar nicht fanden, und erfand „historische Persönlichkeiten“, die sich nur sein Lügengehirn ausgedacht hatte. So beispielsweise den „berühmten römischen Kriegsoberst Lucca“, den er um 300 n. Chr. mehrere Städte gründen ließ, ferner einen „heidnischen Prinzen Polkenhain aus dem Morgenlande’, der ebenfalls mit deutschen Städtegründungen beschäftigt gewesen sein soll, und als Glanzstück seines Kasperltheaters den „Kaiser Mauritius“, dessen hauptsächlichste Arbeit in der gleichen Tätigkeit bestand. Je nach der Höhe des ausgehandelten Honorars wurden diese erlauchten Herren bemüht: die zahlungskräftigsten Schildbürger bekamen als Stadtgründer den „Kaiser Mauritius“, und die zahlungsschwächsten den „römischen Kriegsoberst Lucca“.
Die maßgebliche Darstellung veröffentlichte Ernst Bednara 1936 (ZHVS 1936, S. 251ff.), online:
http://www.sbc.org.pl/dlibra/publication?id=4874
Es wird nicht ganz deutlich, geht aber aus Google-Schnipseln des Buchs "Historische Schlesienforschung" (2005) hervor, dass Bednara nur die Chronik von Leobschütz edierte:
Hosemanns Lügengeschichte von Leobschütz. In: Beiträge zur Heimatkunde Oberschlesiens, Bd. 3, Leobschütz 1936, S. 185-272, mit Edition der Chronik von Leobschütz (190-249).
Bednara hat auch 1937 etwas zu Hosemann nachgetragen:
http://books.google.de/books?id=WxwKAAAAIAAJ&q=hosemann+reichenbach
Unter
http://www.sbc.org.pl/dlibra/publication?id=4874
kann man auch den früheren Aufsatz von Colmar Grünhagen 1884 (S. 229ff.) in der gleichen Zeitschrift einsehen. Grünhagen meinte, dass die Art, wie Hosemann die Geschichtsfälschung zum Gewerbe ausbildete, einzigartig sei (S. 229).
Zur Historienschriftstellerei um 1600, um Einnahmen zu erzielen, gibt es noch zwei andere Beispiele, die gut untersucht sind.
Der "Lügenchronist" Jakob Beyrlin wurde von Michael Klein studiert
http://www.rund-um-rhodt.de/media/c0798ac83e21e312ffff80f8fffffff1.pdf
http://archiv.twoday.net/stories/142785931/
Zu David Wolleber, der anders als Hosemann und Beyrlin nicht oder kaum bewusster Erfindungen beschuldigt werden kann:
http://archiv.twoday.net/stories/603121392/
Grünhagen hatte sich schon 1871 zu Hosemanns Chroniken-"Fabrik" geäußert:
http://books.google.de/books?id=YF4TAQAAMAAJ&pg=PA346
(Zur dort erwähnten Familiengeschichte der von Reichenbach aus der Feder Hosemanns gibt es anscheinend etwas in einer polnischen Arbeit:
http://books.google.de/books?id=3n4oAAAAYAAJ&q=hosemann )
Die von
https://is.muni.cz/th/45092/ff_d/Rukopis.pdf
zitierte kurze Darstellung von Franz Kopetzky, in: Beiträge zur Geschichte Schlesiens 2, Troppau 1866, S. 9-10 kann ich hierzulande nicht nachweisen.
Elvert 1850 gibt einige Nachweise, denen es nachzugehen gilt:
http://books.google.de/books?id=SGI_AQAAMAAJ&pg=PA81
Bednara blieb unbekannt der Aufsatz von Georg von Gyurikovits 1847 (auf den auch Stefan Benz 2003 hinwies, teste Google Books):
http://books.google.de/books?id=pctLAAAAcAAJ&pg=PA865
Er gibt ein Anschreibens Hosemanns an den Preßburger Magistrat 1612 aus dem dortigen Stadtarchiv wieder.
Bernd Herbert Wagner, Kaiserwahl und Krönung ... 1994, S. 184 ging kurz auf die Schrift Hosemanns zur Festlichkeit von 1612 ein, wobei er es nicht unterließ Siebers Charakterisierung der Schrift (absonderliches Werk, mit pikanten Anekdötchen gespicktes Monstrum) zu zitieren.
http://gateway-bayern.de/BV001527596 (2 Digitalisate)
Grünhagen nannte eine ganze Reihe von Hosemann'schen Stadtchroniken, von denen ihm aber nur zwei ganz vorlagen, die übrigen im Auszug oder vielleicht auch nur durch Erwähnungen. Genaue Nachweise gibt Grünhagen leider nicht.
Eine in Bautzen 1616 gedruckte Chronik von Thorn erwähnen:
http://books.google.de/books?id=k5YWAAAAYAAJ&pg=PA3
http://books.google.de/books?id=-EoWAAAAYAAJ&pg=PA533
(ein Exemplar konnte ich nicht nachweisen, mit
http://www.bu.umk.pl/ kam ich nicht zurecht.)
Bednara konnte nur noch drei handschriftliche Überlieferungen von Hosemann-Chroniken ermitteln: die von ihm herausgegebene Leobschützer Chronik im Heimatmuseum, die Troppauer (im Stadtarchiv Troppau) und die Winziger in der Stadtbibliothek Breslau.
Mario Müller und Axel Kriechmus haben im Band Studien zur neuzeitlichen Geschichtsschreibung ... 1913, S. 19ff. eine Übersicht zu den historiografischen Schriften über Schlesien publiziert, in der sie auch Hosemann berücksichtigen, freilich ohne die Studie von Bednara zu nennen.
Nr. 189 Genealogia Austriaca
Drei Ausgaben im VD 17, die Erstausgabe Bautzen 1608 ist online:
http://diglib.hab.de/drucke/gm-3378/start.html
(Insgesamt sind 28 Ausgaben von Schriften Hosemanns im VD 17 als online nachgewiesen.)
Nr. 198 Beschreibung der Stadt Winzig (1615)
Nur Abschrift des 18. Jh. UB Leipzig Ms. 091 genannt
Nr. 201 Münsterberger Chronik (1616)
Auszug in der gleichen Leipziger Handschrift.
Nr. 206f. sind Nennungen bei Otto ohne Überlieferungsnachweis. Leider werden keine Seitenzahlen angegeben, der Artikel zu Hosemann steht Bd. 2/1 S. 182ff.
http://data.onb.ac.at/ABO/%2BZ168236705 (in der Bibliographie Nr. 43, 44)
und im Supplementband
http://books.google.de/books?id=LstRAAAAcAAJ&pg=PA183
(Wieso Bd. 2 des Döring'schen Katalogs (2002) nicht ausgewertet wurde, ist mir rätselhaft. Hier werden in Ms. 0307 Aufzeichnungen des Laubaner Stadtschreibers Joachim Hosemann nachgewiesen.)
Von Abraham Hosemanns Chronik seiner Heimatstadt Lauban fehlt anscheinend immer noch jede Spur, siehe etwa
https://www.academia.edu/3877544/Fruhneuzeitliche_Laubaner_Geschichtsschreibung_und_das_Land_der_Sechsstadte
Hosemann erwähnte ich am Rande in meinem Aufsatz "Ursprung und Herkommen":
http://edocs.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2009/13798/
Karen Lambrecht, Hexenverfolgung ... 1995, S. 87f. hat hervorgehoben, dass Hosemann sich in einer Abhandlung gegen die Annahme wandte, dass Hexen an Unwettern schuld seien.
Die Ausgabe von 1618 ("De Tonitru & Tempestate, Das ist: Nohtwendiger Bericht/ Von Donnern und Hagel-Wettern ...") ist online:
http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0000245C00000000
Die von Lambrecht erwähnten "Caussae naturales" (1614) sind online in Berlin:
http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0000560800000000
Man sollte Hosemann also nicht nur nach seinen historiographischen Fiktionen beurteilen. Vereinzelt hat die moderne Forschung sich mit seinen Schriften z.B. zu Träumen am Rande befasst. 2012 beschäftigte sich ein Vortrag auf einem Prager Symposion mit Hosemann, siehe
http://dejiny.unipo.sk/PDF/Dejiny_1_2012.pdf
Man wird also aus Prag wohl Neues zu Hosemann erwarten dürfen. Es wäre an der Zeit, den Historiographen und Schriftsteller unvoreingenommen zu würdigen.
Zu Fälschungen in Archivalia
http://archiv.twoday.net/stories/96987511/
#forschung
#fnzhss
KlausGraf - am Donnerstag, 10. April 2014, 03:21 - Rubrik: Landesgeschichte
Bis auf den Jahrgang 2013 sind alle früheren Bände seit 1, 1977 kostenfrei online unter:
http://digilib.phil.muni.cz/handle/11222.digilib/106092
http://digilib.phil.muni.cz/handle/11222.digilib/106092
KlausGraf - am Mittwoch, 9. April 2014, 23:43 - Rubrik: Open Access
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Die Zeitschrift bestand von 1855 bis 1943. Die Bände bis 1939 liegen online vor in Polen:
http://www.sbc.org.pl/dlibra/publication?id=4874
Nicht aktuelle Liste mit Links:
http://www.verein-fuer-geschichte-schlesiens.eu/index.php?cat=10_Publikationen-nbsp~bis-nbsp~1945&page=09_Zeitschrift
Umbrauchbar die EZB:
http://ezb.uni-regensburg.de/detail.phtml?bibid=AAAAA&colors=7&lang=de&jour_id=97697
#histverein
http://www.sbc.org.pl/dlibra/publication?id=4874
Nicht aktuelle Liste mit Links:
http://www.verein-fuer-geschichte-schlesiens.eu/index.php?cat=10_Publikationen-nbsp~bis-nbsp~1945&page=09_Zeitschrift
Umbrauchbar die EZB:
http://ezb.uni-regensburg.de/detail.phtml?bibid=AAAAA&colors=7&lang=de&jour_id=97697
#histverein
KlausGraf - am Mittwoch, 9. April 2014, 23:31 - Rubrik: Landesgeschichte
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http://archive20.hypotheses.org/1571 (Bastian Gillner)
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Caspar Hirschi und Carlos Spoerhase haben dazu einen Fachaufsatz und einen Artikel in der NZZ 2013 geschrieben, beide online.
"Büchervernichtung gilt gemeinhin als Akt von Barbaren und Biblioklasten, Zensoren und Inquisitoren. Wer sich an ihr beteiligt, führt Krieg gegen die Zivilisation. Diese Sicht ist arg verzerrend. Seit mehreren hundert Jahren findet die gezielte Zerstörung von Büchern weniger an den Rändern als im Zentrum der Buchkultur statt. Bücher wurden und werden hauptsächlich von jenen Akteuren vernichtet, die sie zuvor hergestellt und vertrieben haben: den Verlegern und Buchhändlern. Während jedoch vor dem industriellen Zeitalter die kommerzielle Bücherzerstörung öffentlich sichtbar und literarisch thematisierbar war, wurde sie danach erfolgreich privatisiert und tabuisiert. Unser Aufsatz beleuchtet erstmals diese konträren Kulturen der kommerziellen Büchervernichtung und untersucht dabei sowohl die Ebene der literarischen Reflexion wie jene der verlegerischen Praxis. "
https://www.alexandria.unisg.ch/Publikationen/Zitation/Caspar_Hirschi/228442
https://www.alexandria.unisg.ch/Publikationen/Zitation/Caspar_Hirschi/223808
Siehe dazu auch
http://archiv.twoday.net/stories/3351291/
Weitere Studien von Caspar Hirschi (insbesondere zum Renaissance-Humanismus) Open Access ebenda und parallel
https://unisg.academia.edu/CasparHirschi
"Büchervernichtung gilt gemeinhin als Akt von Barbaren und Biblioklasten, Zensoren und Inquisitoren. Wer sich an ihr beteiligt, führt Krieg gegen die Zivilisation. Diese Sicht ist arg verzerrend. Seit mehreren hundert Jahren findet die gezielte Zerstörung von Büchern weniger an den Rändern als im Zentrum der Buchkultur statt. Bücher wurden und werden hauptsächlich von jenen Akteuren vernichtet, die sie zuvor hergestellt und vertrieben haben: den Verlegern und Buchhändlern. Während jedoch vor dem industriellen Zeitalter die kommerzielle Bücherzerstörung öffentlich sichtbar und literarisch thematisierbar war, wurde sie danach erfolgreich privatisiert und tabuisiert. Unser Aufsatz beleuchtet erstmals diese konträren Kulturen der kommerziellen Büchervernichtung und untersucht dabei sowohl die Ebene der literarischen Reflexion wie jene der verlegerischen Praxis. "
https://www.alexandria.unisg.ch/Publikationen/Zitation/Caspar_Hirschi/228442
https://www.alexandria.unisg.ch/Publikationen/Zitation/Caspar_Hirschi/223808
Siehe dazu auch
http://archiv.twoday.net/stories/3351291/
Weitere Studien von Caspar Hirschi (insbesondere zum Renaissance-Humanismus) Open Access ebenda und parallel
https://unisg.academia.edu/CasparHirschi
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An die 60 neue, überwiegend tolle Handschriften:
http://www.e-codices.unifr.ch/de/list/all/LastUpdate/50/0
Handschriften des 18. und sogar 19. Jahrhunderts werfen die Frage nach dem Verhältnis zu
http://www.e-manuscripta.ch/
auf.
Einige Notizen:
4 Handschriften der Burgerbibliothek Bern aus dem Früh- und Hochmittelalter.
Konrad von Megenberg dt. Cod. Bodmer 103
4 Handschriften aus Fribourg/Freiburg, Archives de l'Etat de Fribourg/Staatsarchiv Freiburg, Archives du Chapitre St. Nicolas/Kapitelsarchiv St. Niklaus
10 Handschriften aus Porrentruy, Bibliothèque cantonale jurassienne
Aus St. Gallen 2 dt. Handschriften
Überlingen, Leopold-Sophien-Bibliothek, Ms. 22
Siehe https://de.wikisource.org/wiki/Schwesternb%C3%BCcher#St._Katharinentaler_Schwesternbuch
Schweizerisches Nationalmuseum Zürich LM 22737
http://www.e-codices.unifr.ch/de/list/one/snm/LM022737
gehört zur Traditionsbildung rund um die Sempacher Schlacht, die 2007 von Jenny und 2009 von Studt untersucht wurde, die aber die Zürcher Handschrift nicht kannten, wie umgekehrt die Beschreibung der Handschrift bei e-codices.ch diese beiden wichtigen Beiträge nicht verwertet hat. Siehe dazu
http://archiv.twoday.net/stories/5799510/
Zürich, Schweizerisches Nationalmuseum, SH 228
Papier · 74 ff. · 43.7 x 30.9 cm · zweite Hälfte des 16. Jh.
Das Hausbuch der Herren von Hallwil
Leider wird das Digitalisat des grundlegenden Aufsatzes von Jacob-Friesen 1994 nicht verlinkt:
http://dx.doi.org/10.5169/seals-118339
Zur Hallwiler Ring-Überlieferung darf ich auf meinen Beitrag "Ring" in der Enzyklopädie des Märchens aufmerksam machen.
http://www.libreka.de/9783110175653/362
http://archiv.twoday.net/stories/6480033/
http://www.e-codices.unifr.ch/de/list/all/LastUpdate/50/0
Handschriften des 18. und sogar 19. Jahrhunderts werfen die Frage nach dem Verhältnis zu
http://www.e-manuscripta.ch/
auf.
Einige Notizen:
4 Handschriften der Burgerbibliothek Bern aus dem Früh- und Hochmittelalter.
Konrad von Megenberg dt. Cod. Bodmer 103
4 Handschriften aus Fribourg/Freiburg, Archives de l'Etat de Fribourg/Staatsarchiv Freiburg, Archives du Chapitre St. Nicolas/Kapitelsarchiv St. Niklaus
10 Handschriften aus Porrentruy, Bibliothèque cantonale jurassienne
Aus St. Gallen 2 dt. Handschriften
Überlingen, Leopold-Sophien-Bibliothek, Ms. 22
Siehe https://de.wikisource.org/wiki/Schwesternb%C3%BCcher#St._Katharinentaler_Schwesternbuch
Schweizerisches Nationalmuseum Zürich LM 22737
http://www.e-codices.unifr.ch/de/list/one/snm/LM022737
gehört zur Traditionsbildung rund um die Sempacher Schlacht, die 2007 von Jenny und 2009 von Studt untersucht wurde, die aber die Zürcher Handschrift nicht kannten, wie umgekehrt die Beschreibung der Handschrift bei e-codices.ch diese beiden wichtigen Beiträge nicht verwertet hat. Siehe dazu
http://archiv.twoday.net/stories/5799510/
Zürich, Schweizerisches Nationalmuseum, SH 228
Papier · 74 ff. · 43.7 x 30.9 cm · zweite Hälfte des 16. Jh.
Das Hausbuch der Herren von Hallwil
Leider wird das Digitalisat des grundlegenden Aufsatzes von Jacob-Friesen 1994 nicht verlinkt:
http://dx.doi.org/10.5169/seals-118339
Zur Hallwiler Ring-Überlieferung darf ich auf meinen Beitrag "Ring" in der Enzyklopädie des Märchens aufmerksam machen.
http://www.libreka.de/9783110175653/362
http://archiv.twoday.net/stories/6480033/
KlausGraf - am Mittwoch, 9. April 2014, 20:30 - Rubrik: Kodikologie
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http://libreas.tumblr.com/post/82198676214/geistimbuch notiert Einiges zu einem nicht kostenlos online verfügbaren FAZ-Artikel über ein Berliner Arbeitsgespräch. Gern wüsste man, wieso Caspar Hirschi Open Access und Blogosphäre für apokalyptische Reiter hält.
KlausGraf - am Mittwoch, 9. April 2014, 19:34 - Rubrik: Open Access
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http://www.cam.ac.uk/research/discussion/qa-how-archives-make-history
http://www.bbc.co.uk/arts/yourpaintings/paintings/thomas-braithwaite-of-ambleside-making-his-will
http://www.bbc.co.uk/arts/yourpaintings/paintings/thomas-braithwaite-of-ambleside-making-his-will
KlausGraf - am Mittwoch, 9. April 2014, 19:24 - Rubrik: English Corner
Gesucht wird: Peter F. aus Solingen, 53 Jahre, mehrfach vorbestrafter Bankräuber. (Hier ein Archivfoto) pic.twitter.com/pSzEoTXtl4
— StanBuyMe (@LeChral) 8. April 2014
Das Bild zeigt ein Wirtschaftsarchiv, das Farina-Archiv https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Farina-Archiv.jpg
KlausGraf - am Mittwoch, 9. April 2014, 19:06 - Rubrik: Wahrnehmung
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https://www.taz.de/Ehrendoktor-fuer-Snowden/!136462/
"Mitglieder des Fakultätsrates kritisierten zuvor, Snowdens Enthüllungen seien nicht wissenschaftlicher Natur. Der Dekan sieht die Ehrendoktorwürde als Auszeichnung für das Bereitstellen von Dokumenten. Diese seien für die Wissenschaft interessant. Die Ehrendoktorwürde der Universität Rostock trägt unter anderem Bundespräsident Joachim Gauck. Auch er wurde für die Bereitstellung von Dokumenten geehrt, im Zuge der historischen Aufklärung über die Stasi."
Müsste man dann nicht erst Julian Assange, den Gründer von Wikileaks, auszeichnen?
"Mitglieder des Fakultätsrates kritisierten zuvor, Snowdens Enthüllungen seien nicht wissenschaftlicher Natur. Der Dekan sieht die Ehrendoktorwürde als Auszeichnung für das Bereitstellen von Dokumenten. Diese seien für die Wissenschaft interessant. Die Ehrendoktorwürde der Universität Rostock trägt unter anderem Bundespräsident Joachim Gauck. Auch er wurde für die Bereitstellung von Dokumenten geehrt, im Zuge der historischen Aufklärung über die Stasi."
Müsste man dann nicht erst Julian Assange, den Gründer von Wikileaks, auszeichnen?
KlausGraf - am Mittwoch, 9. April 2014, 19:01 - Rubrik: Wissenschaftsbetrieb
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Zu http://archiv.twoday.net/stories/717440897/
Experten nahmen Müller in Schutz.
http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/gerd-mueller-doktortitel-plagiat-sjaeger-kritisieren-verdacht-a-963426.html
Kommentar: Wenn Prominente in ihren wissenschaftlichen Arbeiten handwerklich unsauber sind, darf und muss das öffentlich gegeißelt werden ohne Rücksicht auf politische Implikationen. Natürlich ist es absolut daneben, hier bereits von einem "Plagiatfall" zu sprechen.
In Tabellen oder Aufzählungen mit Anführungsstrichen zu arbeiten, wirkt befremdlich und ist meines Wissens unüblich. Die Quelle wurde genannt, es liegt also keine Täuschung über das Ob der Entlehnung vor.
Müllers Quelle an der beanstandeten Stelle, Wolfgang Hackel 1978, hatte in der Fußnote formuliert:
"Heino Kaack hat in: Geschichte und
Struktur …; a.a.O., S. 544, elf Funktionen
der Jugendorganisationen genannt. Soweit
seine Aufstellung mit den vom Verfasser
gewonnenen Erkenntnissen übereinstimmt,
sind sie in diesen Katalog eingegangen."
Müller war keineswegs der erste, der Kaacks Aufstellung (1971) ohne wörtliche Anführungsstriche übernommen hat, wie die folgende Suche in Google Books zeigt:
https://www.google.de/search?q=organisatorische+Erfassung+und+Aktivierung+j%C3%BCngerer+Parteimitglieder&tbm=bks
bzw. (Phrasensuche, 12 Treffer)
https://www.google.de/search?tbm=bks&q=%22organisatorische+Erfassung+und+Aktivierung+j%C3%BCngerer+Parteimitglieder%22
Kaacks Funktionenkatalog war in den 1970er und 1980er Jahren geradezu "Gemeingut" der einschlägigen Studien zu politischen Parteien.
Googles miserable Metadaten gebieten Vorsicht, was den angeblichen Treffer von 1970 angeht, der vor Kaack 1971 läge, aber mit Kaack 1971 nicht identisch sein kann.
Bedenklich ist die Übernahme (ohne Anführungszeichen) im Fließtext durch Grotz in Eilfort (Hrsg.) 2004. Die Autorschaft von Grotz ergibt sich aus
http://bvbr.bib-bvb.de:8991/exlibris/aleph/a21_1/apache_media/ESUYHK49KI32PP1LSB7LFU57SIJDXK.pdf
Man könnte also als ungeschriebenes (?) wissenschaftliches Gewohnheitsrecht formulieren: In als solchen (z.B. durch Spiegelstriche oder Punkte) gekennzeichneten Aufzählungen und in Tabellen darf man die Vorlage wörtlich ohne Anführungszeichen übernehmen, ändern und ergänzen, sofern die Quelle angegeben wird.
Im Lichte der neuesten Tugendhaftigkeit ist zu empfehlen, dass man durch geeignete Hinweise (z.B. "Das Folgende überwiegend/teilweise wörtlich nach") den Sachverhalt transparent dokumentiert. Ich sehe keine grundsätzliche Notwendigkeit, die bisherige Praxis zu verbieten oder als handwerklich unsauber zu diffamieren, auch wenn sie mit dem Wortlaut der einschlägigen Passagen in Anleitungen zum wissenschaftlichen Arbeiten nicht zu vereinen ist. Ungewöhnlich ist ein solches Abweichen der wissenschaftlichen Praxis von Anleitungen keinesfalls.
Aufzählungen und Tabelleninhalte sind mit wissenschaftlichen Daten gleichzusetzen, die frei zu verwenden sind, wenn die Herkunft dokumentiert wird. Der Dispens von der strikten Kennzeichnungspflicht wörtlicher Übernahmen ist gerechtfertigt, da Verbesserungen, die sich durch Ergänzung und Veränderung des Wortlauts ergeben, im Interesse des wissenschaftlichen Fortschritts sind. In den mit Anführungsstrichen gekennzeichneten Passagen können aber nur Kürzungen (...), nicht aber sinnvolle Umstellungen ausgewiesen werden. Ich sehe nicht, was gewonnen wäre, wenn man etwa fordern würde, Übernahmen und Änderungen durch Farben wie bei Heidingsfelder zu dokumentieren.
Ähnlich verhält es sich mit Übersetzungen. Es ist meines Wissens üblich, Übersetzungen zu verbessern, wenn man darauf explizit hinweist. Siehe etwa Brunold-Bigler:
http://retro.seals.ch/digbib/view?rid=sav-001:1998:94::223&id=&id2=&id3=
Auch hier würde eine akribische Dokumentation der Änderungen, die sich ja nur des Werkzeugs der Anführungsstriche und der Kürzungskennzeichnung bedienen könnte, nur dazu führen, dass der Leser befremdet ist.
Wenn es darum geht, die Funktionen der Jugendorganisationen möglichst präzise aufzulisten, kann man nicht auf die sonst empfehlenswerte Devise "Mit eigenen Worten sagen!" verweisen. Eine bereits gefundene bündige Formulierung durch eine schlechtere eigene Wiedergabe zu ersetzen ist wohl kaum im Interesse der Wissenschaft.
Die urheberrechtliche Wertung bei geschützten Teilen wissenschaftlicher Arbeiten steht damit eindeutig im Widerspruch. Kaacks Funktionenliste könnten manche Gerichte als urheberrechtlich geschützt ansehen, obwohl bei wissenschaftlichen Texten höhere Hürden für den urheberrechtsschutz vom BGH statuiert wurden. Dann aber gilt neben dem Quellengebot das Änderungsverbot des Urheberrechts.
Eine einmal gefundene prägnante Formulierung darf, wenn sie denn als solche urheberrechtlichen Schutz genießt, NICHT übernommen werden, wenn man nicht in der Lage ist, sie mit eigenen Worten besser zu sagen. Gebetsmühlenhaft wiederholt die Rechtsprechung und Literatur zu § 51 UrhG, dass es nicht erlaubt ist, zu zitieren, wenn man damit sich (nur) eigene Ausführungen ersparen will:
https://www.google.de/search?q=%C2%A7+51+urhg+eigene+ersparen
https://www.google.de/search?q=%22leichter+zug%C3%A4nglich+zu+machen+oder+sich+selbst+eigene+Ausf%C3%BChrungen+zu+ersparen%22
Hier (wie auch sonst sehr oft) kann der Urheberrechtsschutz dem wünschenswerten wissenschaftlichen Fortschritt im Weg stehen, da das strikte Änderungsverbot des Zitatrechts "Verbesserungen" behindert.
Update:
http://causaschavan.wordpress.com/2014/04/09/betrifft-plagiatsvorwurfe-gegen-entwicklungsminister-muller/
http://erbloggtes.wordpress.com/2014/04/10/schavan-und-die-epigonen/#more-3538
Experten nahmen Müller in Schutz.
http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/gerd-mueller-doktortitel-plagiat-sjaeger-kritisieren-verdacht-a-963426.html
Kommentar: Wenn Prominente in ihren wissenschaftlichen Arbeiten handwerklich unsauber sind, darf und muss das öffentlich gegeißelt werden ohne Rücksicht auf politische Implikationen. Natürlich ist es absolut daneben, hier bereits von einem "Plagiatfall" zu sprechen.
In Tabellen oder Aufzählungen mit Anführungsstrichen zu arbeiten, wirkt befremdlich und ist meines Wissens unüblich. Die Quelle wurde genannt, es liegt also keine Täuschung über das Ob der Entlehnung vor.
Müllers Quelle an der beanstandeten Stelle, Wolfgang Hackel 1978, hatte in der Fußnote formuliert:
"Heino Kaack hat in: Geschichte und
Struktur …; a.a.O., S. 544, elf Funktionen
der Jugendorganisationen genannt. Soweit
seine Aufstellung mit den vom Verfasser
gewonnenen Erkenntnissen übereinstimmt,
sind sie in diesen Katalog eingegangen."
Müller war keineswegs der erste, der Kaacks Aufstellung (1971) ohne wörtliche Anführungsstriche übernommen hat, wie die folgende Suche in Google Books zeigt:
https://www.google.de/search?q=organisatorische+Erfassung+und+Aktivierung+j%C3%BCngerer+Parteimitglieder&tbm=bks
bzw. (Phrasensuche, 12 Treffer)
https://www.google.de/search?tbm=bks&q=%22organisatorische+Erfassung+und+Aktivierung+j%C3%BCngerer+Parteimitglieder%22
Kaacks Funktionenkatalog war in den 1970er und 1980er Jahren geradezu "Gemeingut" der einschlägigen Studien zu politischen Parteien.
Googles miserable Metadaten gebieten Vorsicht, was den angeblichen Treffer von 1970 angeht, der vor Kaack 1971 läge, aber mit Kaack 1971 nicht identisch sein kann.
Bedenklich ist die Übernahme (ohne Anführungszeichen) im Fließtext durch Grotz in Eilfort (Hrsg.) 2004. Die Autorschaft von Grotz ergibt sich aus
http://bvbr.bib-bvb.de:8991/exlibris/aleph/a21_1/apache_media/ESUYHK49KI32PP1LSB7LFU57SIJDXK.pdf
Man könnte also als ungeschriebenes (?) wissenschaftliches Gewohnheitsrecht formulieren: In als solchen (z.B. durch Spiegelstriche oder Punkte) gekennzeichneten Aufzählungen und in Tabellen darf man die Vorlage wörtlich ohne Anführungszeichen übernehmen, ändern und ergänzen, sofern die Quelle angegeben wird.
Im Lichte der neuesten Tugendhaftigkeit ist zu empfehlen, dass man durch geeignete Hinweise (z.B. "Das Folgende überwiegend/teilweise wörtlich nach") den Sachverhalt transparent dokumentiert. Ich sehe keine grundsätzliche Notwendigkeit, die bisherige Praxis zu verbieten oder als handwerklich unsauber zu diffamieren, auch wenn sie mit dem Wortlaut der einschlägigen Passagen in Anleitungen zum wissenschaftlichen Arbeiten nicht zu vereinen ist. Ungewöhnlich ist ein solches Abweichen der wissenschaftlichen Praxis von Anleitungen keinesfalls.
Aufzählungen und Tabelleninhalte sind mit wissenschaftlichen Daten gleichzusetzen, die frei zu verwenden sind, wenn die Herkunft dokumentiert wird. Der Dispens von der strikten Kennzeichnungspflicht wörtlicher Übernahmen ist gerechtfertigt, da Verbesserungen, die sich durch Ergänzung und Veränderung des Wortlauts ergeben, im Interesse des wissenschaftlichen Fortschritts sind. In den mit Anführungsstrichen gekennzeichneten Passagen können aber nur Kürzungen (...), nicht aber sinnvolle Umstellungen ausgewiesen werden. Ich sehe nicht, was gewonnen wäre, wenn man etwa fordern würde, Übernahmen und Änderungen durch Farben wie bei Heidingsfelder zu dokumentieren.
Ähnlich verhält es sich mit Übersetzungen. Es ist meines Wissens üblich, Übersetzungen zu verbessern, wenn man darauf explizit hinweist. Siehe etwa Brunold-Bigler:
http://retro.seals.ch/digbib/view?rid=sav-001:1998:94::223&id=&id2=&id3=
Auch hier würde eine akribische Dokumentation der Änderungen, die sich ja nur des Werkzeugs der Anführungsstriche und der Kürzungskennzeichnung bedienen könnte, nur dazu führen, dass der Leser befremdet ist.
Wenn es darum geht, die Funktionen der Jugendorganisationen möglichst präzise aufzulisten, kann man nicht auf die sonst empfehlenswerte Devise "Mit eigenen Worten sagen!" verweisen. Eine bereits gefundene bündige Formulierung durch eine schlechtere eigene Wiedergabe zu ersetzen ist wohl kaum im Interesse der Wissenschaft.
Die urheberrechtliche Wertung bei geschützten Teilen wissenschaftlicher Arbeiten steht damit eindeutig im Widerspruch. Kaacks Funktionenliste könnten manche Gerichte als urheberrechtlich geschützt ansehen, obwohl bei wissenschaftlichen Texten höhere Hürden für den urheberrechtsschutz vom BGH statuiert wurden. Dann aber gilt neben dem Quellengebot das Änderungsverbot des Urheberrechts.
Eine einmal gefundene prägnante Formulierung darf, wenn sie denn als solche urheberrechtlichen Schutz genießt, NICHT übernommen werden, wenn man nicht in der Lage ist, sie mit eigenen Worten besser zu sagen. Gebetsmühlenhaft wiederholt die Rechtsprechung und Literatur zu § 51 UrhG, dass es nicht erlaubt ist, zu zitieren, wenn man damit sich (nur) eigene Ausführungen ersparen will:
https://www.google.de/search?q=%C2%A7+51+urhg+eigene+ersparen
https://www.google.de/search?q=%22leichter+zug%C3%A4nglich+zu+machen+oder+sich+selbst+eigene+Ausf%C3%BChrungen+zu+ersparen%22
Hier (wie auch sonst sehr oft) kann der Urheberrechtsschutz dem wünschenswerten wissenschaftlichen Fortschritt im Weg stehen, da das strikte Änderungsverbot des Zitatrechts "Verbesserungen" behindert.
Update:
http://causaschavan.wordpress.com/2014/04/09/betrifft-plagiatsvorwurfe-gegen-entwicklungsminister-muller/
http://erbloggtes.wordpress.com/2014/04/10/schavan-und-die-epigonen/#more-3538
KlausGraf - am Mittwoch, 9. April 2014, 18:36 - Rubrik: Archivrecht
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http://adw-goe.de/en/research/research-projects-within-the-academies-programme/germania-sacra/klosterdatenbank/
Musterartikel sind schon online.
Übrigens suchte ich gerade nach der Klerikerdatenbank, aber auch wenn sie gut versteckt ist, sie funktioniert noch:
http://www.uni-goettingen.de/de/78229.html
Musterartikel sind schon online.
Übrigens suchte ich gerade nach der Klerikerdatenbank, aber auch wenn sie gut versteckt ist, sie funktioniert noch:
http://www.uni-goettingen.de/de/78229.html
KlausGraf - am Mittwoch, 9. April 2014, 16:54 - Rubrik: Geschichtswissenschaft
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http://boingboing.net/2014/04/07/restoring-cc-attribution-to-fl.html
Das Foto unten habe ich mit dem Bookmarklet via
http://cogdogblog.com/2014/03/30/cant-keep-this-dog-down/
eingebunden. Leider ist das nicht lizenzkonform, da der zwingend erforderliche Link zur Lizenz
hier: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/
fehlt. Update: ist geändert, nun lizenzkonform!
cc licensed ( BY-NC ) flickr photo shared by isriya
Das Foto unten habe ich mit dem Bookmarklet via
http://cogdogblog.com/2014/03/30/cant-keep-this-dog-down/
eingebunden. Leider ist das nicht lizenzkonform, da der zwingend erforderliche Link zur Lizenz
hier: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/
fehlt. Update: ist geändert, nun lizenzkonform!
cc licensed ( BY-NC ) flickr photo shared by isriya
KlausGraf - am Mittwoch, 9. April 2014, 01:10 - Rubrik: Fotoueberlieferung
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Gerson, Johannes: De remediis contra pusillanimitatem (deutsche Bearbeitung von Gregor Heilmann) wird nur von der Freiburger Hs. 120 überliefert, die nun online ist:
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hs210
Katalog:
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0087_c048_JPG.htm
Die Übersetzung notierte Herbert-Kraume (Die Gerson-Übersetzungen ... 1980, S. 71f.), ohne auch nur ein Wort zu ihrer Qualität zu sagen. Gregor Heylmann war Franziskaner und wird von Kraume mit dem Guardian von Kaysersberg (1528-30) und Zabern (1528-30) identifziert, den er in der Alemannia Franciscana Antiqua fand. Google ermöglicht es uns, auf den Schultern früherer Riesen weiter zu sehen: Er war auch Beichtvater im Klarissenkloster Pfullingen (erwähnt auch in der Pfullinger Hs. HB I 87, Bl. 83r der WLB Stuttgart) und in Gnadental (Basel), wo er ein erbitterter Gegner Pellikans war.
Clm 9002 wurde von ihm 1537 zusammengestellt und fehlt im Handschriftencensus trotz deutscher Bestandteile:
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008215/image_78
#fnzhss
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hs210
Katalog:
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0087_c048_JPG.htm
Die Übersetzung notierte Herbert-Kraume (Die Gerson-Übersetzungen ... 1980, S. 71f.), ohne auch nur ein Wort zu ihrer Qualität zu sagen. Gregor Heylmann war Franziskaner und wird von Kraume mit dem Guardian von Kaysersberg (1528-30) und Zabern (1528-30) identifziert, den er in der Alemannia Franciscana Antiqua fand. Google ermöglicht es uns, auf den Schultern früherer Riesen weiter zu sehen: Er war auch Beichtvater im Klarissenkloster Pfullingen (erwähnt auch in der Pfullinger Hs. HB I 87, Bl. 83r der WLB Stuttgart) und in Gnadental (Basel), wo er ein erbitterter Gegner Pellikans war.
Clm 9002 wurde von ihm 1537 zusammengestellt und fehlt im Handschriftencensus trotz deutscher Bestandteile:
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008215/image_78
#fnzhss
KlausGraf - am Mittwoch, 9. April 2014, 00:38 - Rubrik: Kodikologie
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Zusammenfassung:
http://www.datenschutz.de/news/detail/?nid=6464
Bericht:
https://www.datenschutz-mv.de/datenschutz/publikationen/taetberi/tb11/lfdmvtb11.pdf
Der übliche Mist z.B. Geodaten = personenbezogene Daten. Oder S. 118: "Das Nutzen von sozialen Netzwerken im Internet für schulische Zwecke ist zurzeit auch in Mecklenburg-Vorpommern nicht rechtskonform, da die Nutzungsbedingungen der sozialen
Netzwerke nicht mit dem deutschen Datenschutzrecht vereinbar sind." Weil irgendwelche hinterwäldlerischen deutschen Datenschützer sich eine Machtposition erobert haben, dürfen Schüler nicht im 21. Jahrhundert unterrichtet (learning by doing) werden??
Nur wenige inhaltsarme Seiten zum IFG, gleichsam nur ein Wurmfortsatz.
http://www.datenschutz.de/news/detail/?nid=6464
Bericht:
https://www.datenschutz-mv.de/datenschutz/publikationen/taetberi/tb11/lfdmvtb11.pdf
Der übliche Mist z.B. Geodaten = personenbezogene Daten. Oder S. 118: "Das Nutzen von sozialen Netzwerken im Internet für schulische Zwecke ist zurzeit auch in Mecklenburg-Vorpommern nicht rechtskonform, da die Nutzungsbedingungen der sozialen
Netzwerke nicht mit dem deutschen Datenschutzrecht vereinbar sind." Weil irgendwelche hinterwäldlerischen deutschen Datenschützer sich eine Machtposition erobert haben, dürfen Schüler nicht im 21. Jahrhundert unterrichtet (learning by doing) werden??
Nur wenige inhaltsarme Seiten zum IFG, gleichsam nur ein Wurmfortsatz.
KlausGraf - am Dienstag, 8. April 2014, 23:57 - Rubrik: Datenschutz
Volltext:
http://malte-spitz.de/wp-content/uploads/2014/04/C_0293_2012-DE-ARR.pdf
Einige erste Analysen:
http://heise.de/-2166159 (Peter Schaar)
http://www.internet-law.de/2014/04/eugh-kassiert-richtlinie-ueber-vorratsdatenspeicherung-komplett.html (RA Stadler)
http://www.offenenetze.de/2014/04/08/eugh-erklaert-vorratsdatenspeicherungsrichtlinie-fuer-ungueltig-kurze-analyse/
http://www.lto.de/recht/hintergruende/h/eugh-urtei-c-293-12-c-594-12-vorratsdatenspeicherung-gekippt/
Symbolbild (Eichhörnchen speichern gern Vorräte) von Ray eye (Photograph by Ray eye) [CC-BY-SA-2.0-de], via Wikimedia Commons
http://malte-spitz.de/wp-content/uploads/2014/04/C_0293_2012-DE-ARR.pdf
Einige erste Analysen:
http://heise.de/-2166159 (Peter Schaar)
http://www.internet-law.de/2014/04/eugh-kassiert-richtlinie-ueber-vorratsdatenspeicherung-komplett.html (RA Stadler)
http://www.offenenetze.de/2014/04/08/eugh-erklaert-vorratsdatenspeicherungsrichtlinie-fuer-ungueltig-kurze-analyse/
http://www.lto.de/recht/hintergruende/h/eugh-urtei-c-293-12-c-594-12-vorratsdatenspeicherung-gekippt/
Symbolbild (Eichhörnchen speichern gern Vorräte) von Ray eye (Photograph by Ray eye) [CC-BY-SA-2.0-de], via Wikimedia Commons
KlausGraf - am Dienstag, 8. April 2014, 23:46 - Rubrik: Datenschutz
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"Wie die ETH Zürich am Freitag mitteilte, hat die Uni der liberalen Nationalrätin Doris Fiala ihren Mastertitel aberkannt. Fiala habe in ihrer Masterabschlussarbeit „zweifelsfrei zahlreiche Inhalte ohne korrekten Nachweis aus fremden Quellen übernommen“, heißt es in der Mitteilung. Nach eingehender Prüfung komme die Uni zu dem Schluss, dass Fiala beim Verfassen der Arbeit „fahrlässig“ gehandelt und „die Regeln des wissenschaftlichen Arbeiten klar verletzt“ habe."
http://www.tagesspiegel.de/wissen/eth-erkennt-politikerin-titel-ab/8494750.html
http://www.tagesspiegel.de/wissen/eth-erkennt-politikerin-titel-ab/8494750.html
KlausGraf - am Dienstag, 8. April 2014, 18:17 - Rubrik: Wissenschaftsbetrieb
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http://www.br.de/nachrichten/oberpfalz/plagiatsvorwuerfe-minister-mueller-regensburger-studenten-100.html
Martin Heidingsfelder hatte Vorwürfe wegen eines längeren, nicht mit Anführungsstrichen gekennzeichneten Zitats erhoben.
http://politplag.de/images/9/9b/Presseerkl%C3%A4rung_PolitPlag.pdf
Update: http://archiv.twoday.net/stories/728846340/
Martin Heidingsfelder hatte Vorwürfe wegen eines längeren, nicht mit Anführungsstrichen gekennzeichneten Zitats erhoben.
http://politplag.de/images/9/9b/Presseerkl%C3%A4rung_PolitPlag.pdf
Update: http://archiv.twoday.net/stories/728846340/
KlausGraf - am Dienstag, 8. April 2014, 15:19 - Rubrik: Wissenschaftsbetrieb
KlausGraf - am Montag, 7. April 2014, 22:34 - Rubrik: Geschichtswissenschaft
"Der Erste Weltkrieg – im kollektiven Gedächtnis der deutschen Bevölkerung ist er nicht mehr allzu präsent. Vielleicht liegt es daran, dass das Kerngebiet des Deutschen Reiches vom Kriegsgeschehen nicht unmittelbar berührt war, auch wenn der Alltag an der Heimatfront stark beeinträchtigt war und Tote in vielen Familien zu beklagen waren.
Die Quellen zum Ersten Weltkrieg im Landesarchiv Baden-Württemberg sind vielfältig: Näheres darüber erfahren Sie im Einführungsartikel. Etliche Beiträge des Themenschwerpunkts Erster Weltkrieg stellen sogenannte Kriegssammlungen in den Mittelpunkt. Schon mit Kriegsanfang hatten Privatpersonen damit begonnen, die unterschiedlichsten Erinnerungsgegenstände an den Krieg zu sammeln. Diese Sammlungen sind vielfach schon seit langer Zeit Bestandteil der Bestände des Landesarchivs, teilweise stammen sie noch aus dessen Vorgängerbehörden.
Einblicke in die Arbeit des Landesarchivs gibt Präsident Prof. Kretzschmar in seinem Jahresbericht für 2013. Sie berühren die vielen verschiedenen Arbeitsfelder des Landesarchivs – von der Verpackung von Archivalien bis zur Entwicklung von Portalen zur Online-Stellung von Archivalien. Ein buntes Kaleidoskop bietet die Rubrik Quellen griffbereit. Drei Beispiele, wie Schüler sich das Thema Erster Weltkrieg erarbeiten können, finden sich im Schlussteil der Archivnachrichten: in den Rubriken Archive Geöffnet, Junges Archiv und in den Quellen für den Unterricht."
http://www.landesarchiv-bw.de/web/56341
Die Quellen zum Ersten Weltkrieg im Landesarchiv Baden-Württemberg sind vielfältig: Näheres darüber erfahren Sie im Einführungsartikel. Etliche Beiträge des Themenschwerpunkts Erster Weltkrieg stellen sogenannte Kriegssammlungen in den Mittelpunkt. Schon mit Kriegsanfang hatten Privatpersonen damit begonnen, die unterschiedlichsten Erinnerungsgegenstände an den Krieg zu sammeln. Diese Sammlungen sind vielfach schon seit langer Zeit Bestandteil der Bestände des Landesarchivs, teilweise stammen sie noch aus dessen Vorgängerbehörden.
Einblicke in die Arbeit des Landesarchivs gibt Präsident Prof. Kretzschmar in seinem Jahresbericht für 2013. Sie berühren die vielen verschiedenen Arbeitsfelder des Landesarchivs – von der Verpackung von Archivalien bis zur Entwicklung von Portalen zur Online-Stellung von Archivalien. Ein buntes Kaleidoskop bietet die Rubrik Quellen griffbereit. Drei Beispiele, wie Schüler sich das Thema Erster Weltkrieg erarbeiten können, finden sich im Schlussteil der Archivnachrichten: in den Rubriken Archive Geöffnet, Junges Archiv und in den Quellen für den Unterricht."
http://www.landesarchiv-bw.de/web/56341
KlausGraf - am Montag, 7. April 2014, 22:09 - Rubrik: Oeffentlichkeitsarbeit
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https://twitter.com/BistumsarchivSP
Die überarbeitete Website
http://cms.bistum-speyer.de/www2/index.php?cat_id=32012
lohnt den Besuch nicht. Es gibt keine Publikationen als PDFs, keine Online-Findbücher. Es folgt die Originalgröße (nicht vergrößerbar) der Abbildung des Himmeroder Rotels. [ http://archiv.twoday.net/stories/11884927/ ]
Die überarbeitete Website
http://cms.bistum-speyer.de/www2/index.php?cat_id=32012
lohnt den Besuch nicht. Es gibt keine Publikationen als PDFs, keine Online-Findbücher. Es folgt die Originalgröße (nicht vergrößerbar) der Abbildung des Himmeroder Rotels. [ http://archiv.twoday.net/stories/11884927/ ]
KlausGraf - am Montag, 7. April 2014, 16:06 - Rubrik: Kirchenarchive
... und beginnt mit der archivwissenschaftlichen Erschließung des Doppelarchivs im Umfang von 90 laufenden Regalmetern.
Mehr:
http://www.adk.de/de/aktuell/veranstaltungen/index.htm?we_objectID=33171
http://www.adk.de/de/aktuell/pressemitteilungen/index.htm?we_objectID=33221
Mehr:
http://www.adk.de/de/aktuell/veranstaltungen/index.htm?we_objectID=33171
http://www.adk.de/de/aktuell/pressemitteilungen/index.htm?we_objectID=33221
IngridStrauch - am Montag, 7. April 2014, 11:05 - Rubrik: Literaturarchive
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Norbert Kruse (GND), der an einer "Gesamtuntersuchung der deutschen Literatur Oberschwabens im Mittelalter" arbeitet, hat in Ulm und Oberschwaben 58 (2013) dazu einen weiteren Baustein vorgelegt: Deutsche Einschübe in lateinischen Predigten des 14. Jahrhunderts aus Ochsenhausen (S. 9-38).
Die Handschrift Cod. theol. et phil. 2° 200 der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart (Zwiefalter Provenienz, Ende des 14. Jahrhunderts) überliefert Bl. 8v-43v 1343 datierte lateinische Predigten eines Konventualen des Benediktinerklosters Ochsenhausen, in die 72 Passagen in Deutsch (S. 37 "aus dem südschwäbisch-niederalemannischen Grenzbereich") eingeschoben sind, die Kruse S. 16-29 ediert und übersetzt.
Kruse erwähnt die Textwiedergabe durch Otto Leuze im handschriftlichen Katalog der WLB, doch es ist nicht ganz korrekt zu sagen, dass dieser Text durch einen Link des Handschriftencensus zugänglich ist (S. 10). Dort
http://handschriftencensus.de/20358
wird auf die ausführliche Akademiebeschreibung von 1915 durch Leuze verwiesen, in der die deutschen Bestandteile abgeschrieben sind.
http://www.bbaw.de/forschung/dtm/HSA/Stuttgart_700435610000.html
Leuzes Wiedergabe wird der Vorlage erheblich mehr gerecht als die nun maßgebliche Edition Kruses, denn anders als Kruse, der den lateinischen Kontext ausblendet, hat er jede lateinische Predigt (insgesamt sollen es ca. 63 Predigten sein, die dem Kirchenjahr folgen: Kruse S. 11) durch ihr Schriftwort charakterisiert.
Die predigtgeschichtliche Einordnung S. 33 ist unzulänglich. Genannt werden nur drei oberschwäbische Beispiele: Außer dem Weingartener HB I 71 der WLB der online einsehbare Cod. Salem IX 38
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/salIX38
und die Weingartner Predigten im HB I 86:
http://www.handschriftencensus.de/16724 (der Handschriftencensus wird hier von Kruse nicht zitiert). Leider erfährt man nichts über Parallelen zu deutschen Interpolationen in lateinischen Predigthandschriften.
Offensichtlich zu viel Arbeit haben Quellennachweise zu den Autoritäten gemacht, denn hier klafft eine Riesen-Lücke. Kruse hat nur ein paar Bibelzitate identifiziert. Zu einer fachgemäßen Edition der Einschübe gehört der Versuch einer Quellenanalyse aber dazu. Wer soll denn bitteschön die Quellenangaben zu einer bestehenden Edition nachliefern und wie garantiert man (in der Welt des Buchdrucks), dass ein solcher Nachtrag von anderer Seite zur Kenntnis genommen wird?
Verständlich ist das Ausklammern durchaus, denn nach Stichproben ist das Identifizieren der Texte oder Aufspüren von Textähnlichkeiten meist ungemein schwierig, zumindest für jemanden (wie mich), der keine Routine als Editor theologischer oder altgermanistischer religiöse Texte hat. Ich hätte allerdings versucht, mich von Experten beraten zu lassen. Und wie ich zeigen werde, kann man auch durch bloßes Googeln im Einzelfall brauchbare Ergebnisse erzielen.
Kaum ein anderes der Zitate dürfte so bekannt sein wie Nr. 3 von Bernhard von Clairvaux, das man sogar auf Twitter findet:
http://web.wlu.ca/history/cnighman/MFfontes/ChristusT.pdf
Wenn einem (wie mir) das berühmte Zitat nicht vertraut ist, muss man eben anhand des mittelhochdeutschen Wortlauts ein wenig herumsuchen. Eine spätmittelalterliche Fassung, die den Ochsenhausener Predigten entspricht ("honik uf der zungen, fro+ed in den oren, ein wunne in dem hertzen", Kruse S. 16), ist mir nicht begegnet.
Wer Gott liebt kann den Menschen nicht hassen. Wer aber den Menschen hasst, kann Gott nicht lieben. Diese Sentenz (Nr. 15, Kruse S. 18) wird von der Handschrift Beda zugeschrieben, scheint aber auf Pseudo-Chrysostomus in Mt. hom. 42 zurückzugehen. So die Edition von Hamm eines Werks von Johannes von Paltz:
http://books.google.de/books?id=f96SFzZ0fcIC&pg=PA197
Die Stelle in Migne, Patrologia Graeca 56, 874:
http://books.google.de/books?id=DG5FdYQEI20C&pg=PA820
Auch hier der Link zum Manipulus:
http://web.wlu.ca/history/cnighman/MFfontes/OdiumN.pdf
Zu Nr. 17 (Gregor zugeschrieben):
http://web.wlu.ca/history/cnighman/MFfontes/SuperbiaI.pdf
Da ich keine umfassende Quellenanalyse durchgeführt habe, kann ich nicht angeben, ob die meisten der in den lateinischen Predigttext auf Deutsch eingeschobenen Autoritäten-Zitate tatsächlich ad hoc aus lateinischen Vorlagen übersetzt wurden, wie der Autor selbst angibt. Der Ochsenhausener Konventuale wollte den Dorfpfarrern helfen, damit diese in der Volkssprache gut predigen könnten: "aucoritates multas patrum sanctorum materna lingua posui" (Bl. 43rb zitiert bei Kruse S. 31).
Nachweisen kann ich aber (und Kruse hätte das durch geschicktes Nutzen von Google und Google Book Search ebenfalls vermocht), dass mindestens zwei deutschsprachige Predigten vom Autor benutzt wurden (in Nr. 6 und 34).
Um die zehn Gebote in Nr. 46 habe ich mich nicht gekümmert; zu Nr. 62 ("Ein lerer spricht") habe ich nichts auf Deutsch gefunden, zu Nr. 71 hilft vielleicht ansatzweise weiter
https://www.google.de/search?tbm=bks&q=priester+teilt+%22drei+teile%22+kelch
https://archive.org/stream/berengarvontour01schngoog#page/n257/mode/2up
Nr. 6 (Kruse S. 17) auf Bl. 13va-vb gehört zu einer lateinischen Predigt über Lukas 2, 46:
http://www.bbaw.de/forschung/dtm/HSA/700435610017.html
Die Ausführungen über vier (in Wirklichkeit: fünf) Gruppen von Menschen, denen die heilige Messe nichts nützt, stammen aus der weitverbreiteten Predigt Bertholds von Regensburg "Von den zeichen der Messe". Der Handschriftencensus listet ohne Anspruch auf Vollständigkeit 48 Textzeugen:
http://www.handschriftencensus.de/werke/2897
Es liegen eine Reihe von Drucken der Predigt vor, die den Variantenreichtum der Überlieferung deutlich erkennen lassen.
Die jüngste Edition kann ausgeklammert werden, sie liegt mir nicht vor:
Rudolf Bentzinger u.a., Dit ist dye bezeichnunge der heiligen messe. Bertholds von Regensburg Traktat aus der Mainzer Handschrift Hs I 221, in: Septuaginta quinque. Festschrift für Heinz Mettke, hg. von Jens Haustein u.a. (Jenaer Germanistische Forschungen N.F. 5), Heidelberg 2000, S. 1-24
Denn die Mainzer Handschrift enthält die abschließende Passage, um die es hier geht, nicht, siehe auch das Digitalisat:
http://www.dilibri.de/stbmz/content/pageview/1144407
Zur Handschrift das Eichstätter Predigt-Projekt:
http://pik.ku-eichstaett.de/4015/
Auch die von Schönbach edierte, stark abweichende Fassung der Handschrift HB I 86 (siehe oben) enthält den Schluss nicht.
http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PPN=PPN345204123_0028&DMDID=dmdlog4&LOGID=log4&PHYSID=phys18#navi
Ebensowenig Schönbachs Wiedergabe aus einer Innsbrucker Handschrift:
http://www.archive.org/stream/sitzungsbericht449klasgoog#page/n431/mode/2up
Ebensowenig das Korpus der "Schweizer Predigten" in Rieders Ausgabe der St. Georgener Predigten 1908 Nr. 3:
https://archive.org/stream/dersogenanntest00bertgoog#page/n42/mode/2up
[Das war falsch, wie ein Blick in die Berthold-Studie Richters S. 175 zeigte. Die Stelle steht am Anfang:
https://archive.org/stream/dersogenanntest00bertgoog#page/n40/mode/2up
Sie ist aber trotzdem nicht die unmittelbare Quelle.]
Nicht relevant ist auch die von Pensel in PBB 1995 edierte Reimfassung aus einer Annaberger Handschrift:
http://dx.doi.org/10.1515/bgsl.1995.1995.117.65 (lizenzpflichtig)
http://www.handschriftencensus.de/3896
Schon aus dem Jahr 1278 stammt die Gießener Handschrift 876, die das Stück enthält (Seelbach distanziert sich von der Verfasserschaft Bertholds mit einem "zugeschrieben"):
http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2007/4949/pdf/876.pdf
http://www.mr1314.de/1363
Es kann auf die Wiedergabe bei Adrian verwiesen werden (einen jüngeren "Abdruck" in einer masch. Dissertation von Krüger 1959 herbeizuschaffen sah ich keine Veranlassung):
http://books.google.de/books?id=4KNQAAAAcAAJ&pg=PA450
Angeblich stammt der Klosterneuburger Cod. 886 aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Nach ihm druckte die Ausgabe der deutschen Predigten Bertholds 1880 den Text:
https://archive.org/stream/bertholdvonrege01pfeigoog#page/n723/mode/2up
http://www.handschriftencensus.de/16798
Oberlins angeblich 1870 in Straßburg verbrannte Handschrift gehörte dem 14. Jahrhundert an.
http://www.handschriftencensus.de/2470
Oberlins Ausgabe:
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10591099_00104.html
Das Digitalisat der in Paris (Ms. allem. 127) erhaltenen Oberlin'schen Handschrift des 'Bihtebuoch' mit der einschlägigen Stelle:
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b525006620/f128.item
Eigentlich wollte ich das als Neuigkeit hinausposauen, aber dann stellte ich fest, dass das ein alter Hut (von 2010) ist, der durch die DFG-bedingte zunehmende Verwahrlosung des Handschriftencensus noch nicht dorthin gefunden hat. Das erstaunt um so mehr als Klaus Klein sich sonst mit höchstem Fleiß den verbrannten Straßburger Handschriften im Census gewidmet hat.
http://www.handschriftencensus.de/9424
Ulrich Bruchhold stellte 2010 die Identität der Oberlin'schen Handschrift mit dem Pariser Codex fest.
https://www.google.de/search?tbm=bks&q=bihtebuoch+bruchhold
Aus welchem Grund sich Matthias Rein 2012, dem die DFG eine überflüssige kritische Neuedition des bihtebuoch finanziert, aufbläst und Zweifel an Bruchholds Befund anmeldet ("steht zu überprüfen"), wissen wohl nur Insider. Durch einen Blick aufs Pariser Digitalisat kann man jeden vernünftigen Zweifel ausräumen: Die Handschrift gehörte Jeremias Jakob Oberlin, sie hat 19 Zeilen, stammt aus dem 14. Jahrhundert und der Wortlaut stimmt mit Oberlins Ausgabe überein. Soll Oberlin etwa zusätzlich eine Zwillingshandschrift besessen haben?
Eher Mitte oder zweite Hälfte 14. Jahrhunderts datiert Nemes die verschollene Handschrift von Radowitz:
http://www.handschriftencensus.de/1375
Aus ihr druckte Mone die Predigt:
http://books.google.de/books?id=m9s6AAAAcAAJ&pg=PA359
1393 datiert die Zürcher Handschrift A 131
http://pik.ku-eichstaett.de/4370/
http://www.mr1314.de/4005
Sie war die Vorlage für Wackernagels Edition Nr. XLI:
https://archive.org/stream/altdeutschepredi00wackuoft#page/76/mode/2up
Die deutsche Messpredigt Bertholds besprach Dirk Müller ausführlich in seiner Dissertation 2003. Online:
http://kups.ub.uni-koeln.de/1487/
Müller weist S. 257 darauf hin, dass die von Franz aus dem Rusticus de Commune Sanctorum edierte lateinische Meßpredigt Bertholds die vier Gruppen unwürdiger Messe-Gänger ebenfalls enthält. Text bei Franz:
https://archive.org/stream/diemesseimdeuts00frangoog#page/n775/mode/2up
Der von Buchwald abgedruckten Version fehlt aber diese Passage.
Schönbach machte in seinem Aufsatz zu den Weingartner Predigten auf eine Expositio als Quelle Bertholds aufmerksam. Der Abdruck
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10142776_00768.html
enthält aber nichts zu Bertholds vier Gruppen.
Es kann aber aufgrund der textlichen Übereinstimmungen kein Zweifel daran bestehen, dass Einschub Nr. 6 der Ochsenhausener Predigten auf einer volkssprachigen Fassung fußt. Bertholds Text, soweit er in den Drucken fassbar ist, wurde redigiert, indem man Bertholds Gliederung, der zunächst von einer Gruppe spricht, die aus der Kirche nach dem Evangelium gehen, und dann von vier weiteren Gruppen, zusammenzog. Es ist von vier Gruppen die Rede, aber die erste Gruppe sind diejenigen, die die Kirche vorzeitig verlassen. Demzufolge gibt es eine fünfte Gruppe der Ungehorsamen, die aber der aus den Drucken bekannten vierten Gruppe nicht entspricht.
Die vierten verschmähen die hl. Messe (Gießen, Oberlin, Radowitz, Zürich), während Klosterneuburg die Todsünder nennt.
Mit der Klosterneuburger Fassung stimmt der Wiener Cod. 3829, dessen Digitalisat (Scan 90) unter
http://www.handschriftencensus.de/11144
verlinkt ist.
In Paris allem. 150, Bl. 333r
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b85409527/f671.item
http://www.handschriftencensus.de/4137
steht nur etwas vom Versäumen, nichts vom Verschmähen.
Einschub Nr. 34 (Kruse S. 22) - "Ein mensch waz besessen mit dem bo+esen geist" - stammt aus den St. Georgener Predigten Nr. 3 der mir jetzt nicht zugänglichen Edition von Schiewer/Seidel 2010.
Zur Überlieferung:
http://pik.ku-eichstaett.de/5072/
Ältere Drucke:
Rieder S. 104 Nr. 38
https://archive.org/stream/dersogenanntest00bertgoog#page/n136/mode/2up
Wackernagel S. 93 Nr. XLVI
https://archive.org/stream/altdeutschepredi00wackuoft#page/92/mode/2up
Die Rezeption der beiden volkssprachigen Quellen fand ich notabene nicht aufgrund intensiver Kenntnisse deutschsprachiger Predigten, sondern durch Ausprobieren verschiedener Suchen in Google Book Search. Es empfiehlt sich schreibsprachlich wenig spezifische Begriffe zu suchen.
Bei den St. Georgener Predigten führt rasch zum Ziel:
https://www.google.de/search?q="waz+besessen"
Wieso Kruse auf diese Suchmöglichkeiten verzichtet hat, weiß ich nicht.
#forschung
Bl. 17v https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ochsenhausen_predigten.jpg
Die Handschrift Cod. theol. et phil. 2° 200 der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart (Zwiefalter Provenienz, Ende des 14. Jahrhunderts) überliefert Bl. 8v-43v 1343 datierte lateinische Predigten eines Konventualen des Benediktinerklosters Ochsenhausen, in die 72 Passagen in Deutsch (S. 37 "aus dem südschwäbisch-niederalemannischen Grenzbereich") eingeschoben sind, die Kruse S. 16-29 ediert und übersetzt.
Kruse erwähnt die Textwiedergabe durch Otto Leuze im handschriftlichen Katalog der WLB, doch es ist nicht ganz korrekt zu sagen, dass dieser Text durch einen Link des Handschriftencensus zugänglich ist (S. 10). Dort
http://handschriftencensus.de/20358
wird auf die ausführliche Akademiebeschreibung von 1915 durch Leuze verwiesen, in der die deutschen Bestandteile abgeschrieben sind.
http://www.bbaw.de/forschung/dtm/HSA/Stuttgart_700435610000.html
Leuzes Wiedergabe wird der Vorlage erheblich mehr gerecht als die nun maßgebliche Edition Kruses, denn anders als Kruse, der den lateinischen Kontext ausblendet, hat er jede lateinische Predigt (insgesamt sollen es ca. 63 Predigten sein, die dem Kirchenjahr folgen: Kruse S. 11) durch ihr Schriftwort charakterisiert.
Die predigtgeschichtliche Einordnung S. 33 ist unzulänglich. Genannt werden nur drei oberschwäbische Beispiele: Außer dem Weingartener HB I 71 der WLB der online einsehbare Cod. Salem IX 38
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/salIX38
und die Weingartner Predigten im HB I 86:
http://www.handschriftencensus.de/16724 (der Handschriftencensus wird hier von Kruse nicht zitiert). Leider erfährt man nichts über Parallelen zu deutschen Interpolationen in lateinischen Predigthandschriften.
Offensichtlich zu viel Arbeit haben Quellennachweise zu den Autoritäten gemacht, denn hier klafft eine Riesen-Lücke. Kruse hat nur ein paar Bibelzitate identifiziert. Zu einer fachgemäßen Edition der Einschübe gehört der Versuch einer Quellenanalyse aber dazu. Wer soll denn bitteschön die Quellenangaben zu einer bestehenden Edition nachliefern und wie garantiert man (in der Welt des Buchdrucks), dass ein solcher Nachtrag von anderer Seite zur Kenntnis genommen wird?
Verständlich ist das Ausklammern durchaus, denn nach Stichproben ist das Identifizieren der Texte oder Aufspüren von Textähnlichkeiten meist ungemein schwierig, zumindest für jemanden (wie mich), der keine Routine als Editor theologischer oder altgermanistischer religiöse Texte hat. Ich hätte allerdings versucht, mich von Experten beraten zu lassen. Und wie ich zeigen werde, kann man auch durch bloßes Googeln im Einzelfall brauchbare Ergebnisse erzielen.
Kaum ein anderes der Zitate dürfte so bekannt sein wie Nr. 3 von Bernhard von Clairvaux, das man sogar auf Twitter findet:
Die maßgebliche Ausgabe der Sermones super cantica canticorum weist der elektronische Manipulus florum nach:Ik las vandaag iets over de mystiek van Bernardus: 'Jesus mel in ore, in aure melos' (Jezus, honing in mijn mond, gezang in mijn oor) 1/2
— jos douma (@JosDouma) 10. April 2011
http://web.wlu.ca/history/cnighman/MFfontes/ChristusT.pdf
Wenn einem (wie mir) das berühmte Zitat nicht vertraut ist, muss man eben anhand des mittelhochdeutschen Wortlauts ein wenig herumsuchen. Eine spätmittelalterliche Fassung, die den Ochsenhausener Predigten entspricht ("honik uf der zungen, fro+ed in den oren, ein wunne in dem hertzen", Kruse S. 16), ist mir nicht begegnet.
Wer Gott liebt kann den Menschen nicht hassen. Wer aber den Menschen hasst, kann Gott nicht lieben. Diese Sentenz (Nr. 15, Kruse S. 18) wird von der Handschrift Beda zugeschrieben, scheint aber auf Pseudo-Chrysostomus in Mt. hom. 42 zurückzugehen. So die Edition von Hamm eines Werks von Johannes von Paltz:
http://books.google.de/books?id=f96SFzZ0fcIC&pg=PA197
Die Stelle in Migne, Patrologia Graeca 56, 874:
http://books.google.de/books?id=DG5FdYQEI20C&pg=PA820
Auch hier der Link zum Manipulus:
http://web.wlu.ca/history/cnighman/MFfontes/OdiumN.pdf
Zu Nr. 17 (Gregor zugeschrieben):
http://web.wlu.ca/history/cnighman/MFfontes/SuperbiaI.pdf
Da ich keine umfassende Quellenanalyse durchgeführt habe, kann ich nicht angeben, ob die meisten der in den lateinischen Predigttext auf Deutsch eingeschobenen Autoritäten-Zitate tatsächlich ad hoc aus lateinischen Vorlagen übersetzt wurden, wie der Autor selbst angibt. Der Ochsenhausener Konventuale wollte den Dorfpfarrern helfen, damit diese in der Volkssprache gut predigen könnten: "aucoritates multas patrum sanctorum materna lingua posui" (Bl. 43rb zitiert bei Kruse S. 31).
Nachweisen kann ich aber (und Kruse hätte das durch geschicktes Nutzen von Google und Google Book Search ebenfalls vermocht), dass mindestens zwei deutschsprachige Predigten vom Autor benutzt wurden (in Nr. 6 und 34).
Um die zehn Gebote in Nr. 46 habe ich mich nicht gekümmert; zu Nr. 62 ("Ein lerer spricht") habe ich nichts auf Deutsch gefunden, zu Nr. 71 hilft vielleicht ansatzweise weiter
https://www.google.de/search?tbm=bks&q=priester+teilt+%22drei+teile%22+kelch
https://archive.org/stream/berengarvontour01schngoog#page/n257/mode/2up
Nr. 6 (Kruse S. 17) auf Bl. 13va-vb gehört zu einer lateinischen Predigt über Lukas 2, 46:
http://www.bbaw.de/forschung/dtm/HSA/700435610017.html
Die Ausführungen über vier (in Wirklichkeit: fünf) Gruppen von Menschen, denen die heilige Messe nichts nützt, stammen aus der weitverbreiteten Predigt Bertholds von Regensburg "Von den zeichen der Messe". Der Handschriftencensus listet ohne Anspruch auf Vollständigkeit 48 Textzeugen:
http://www.handschriftencensus.de/werke/2897
Es liegen eine Reihe von Drucken der Predigt vor, die den Variantenreichtum der Überlieferung deutlich erkennen lassen.
Die jüngste Edition kann ausgeklammert werden, sie liegt mir nicht vor:
Rudolf Bentzinger u.a., Dit ist dye bezeichnunge der heiligen messe. Bertholds von Regensburg Traktat aus der Mainzer Handschrift Hs I 221, in: Septuaginta quinque. Festschrift für Heinz Mettke, hg. von Jens Haustein u.a. (Jenaer Germanistische Forschungen N.F. 5), Heidelberg 2000, S. 1-24
Denn die Mainzer Handschrift enthält die abschließende Passage, um die es hier geht, nicht, siehe auch das Digitalisat:
http://www.dilibri.de/stbmz/content/pageview/1144407
Zur Handschrift das Eichstätter Predigt-Projekt:
http://pik.ku-eichstaett.de/4015/
Auch die von Schönbach edierte, stark abweichende Fassung der Handschrift HB I 86 (siehe oben) enthält den Schluss nicht.
http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PPN=PPN345204123_0028&DMDID=dmdlog4&LOGID=log4&PHYSID=phys18#navi
Ebensowenig Schönbachs Wiedergabe aus einer Innsbrucker Handschrift:
http://www.archive.org/stream/sitzungsbericht449klasgoog#page/n431/mode/2up
Ebensowenig das Korpus der "Schweizer Predigten" in Rieders Ausgabe der St. Georgener Predigten 1908 Nr. 3:
https://archive.org/stream/dersogenanntest00bertgoog#page/n42/mode/2up
[Das war falsch, wie ein Blick in die Berthold-Studie Richters S. 175 zeigte. Die Stelle steht am Anfang:
https://archive.org/stream/dersogenanntest00bertgoog#page/n40/mode/2up
Sie ist aber trotzdem nicht die unmittelbare Quelle.]
Nicht relevant ist auch die von Pensel in PBB 1995 edierte Reimfassung aus einer Annaberger Handschrift:
http://dx.doi.org/10.1515/bgsl.1995.1995.117.65 (lizenzpflichtig)
http://www.handschriftencensus.de/3896
Schon aus dem Jahr 1278 stammt die Gießener Handschrift 876, die das Stück enthält (Seelbach distanziert sich von der Verfasserschaft Bertholds mit einem "zugeschrieben"):
http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2007/4949/pdf/876.pdf
http://www.mr1314.de/1363
Es kann auf die Wiedergabe bei Adrian verwiesen werden (einen jüngeren "Abdruck" in einer masch. Dissertation von Krüger 1959 herbeizuschaffen sah ich keine Veranlassung):
http://books.google.de/books?id=4KNQAAAAcAAJ&pg=PA450
Angeblich stammt der Klosterneuburger Cod. 886 aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Nach ihm druckte die Ausgabe der deutschen Predigten Bertholds 1880 den Text:
https://archive.org/stream/bertholdvonrege01pfeigoog#page/n723/mode/2up
http://www.handschriftencensus.de/16798
Oberlins angeblich 1870 in Straßburg verbrannte Handschrift gehörte dem 14. Jahrhundert an.
http://www.handschriftencensus.de/2470
Oberlins Ausgabe:
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10591099_00104.html
Das Digitalisat der in Paris (Ms. allem. 127) erhaltenen Oberlin'schen Handschrift des 'Bihtebuoch' mit der einschlägigen Stelle:
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b525006620/f128.item
Eigentlich wollte ich das als Neuigkeit hinausposauen, aber dann stellte ich fest, dass das ein alter Hut (von 2010) ist, der durch die DFG-bedingte zunehmende Verwahrlosung des Handschriftencensus noch nicht dorthin gefunden hat. Das erstaunt um so mehr als Klaus Klein sich sonst mit höchstem Fleiß den verbrannten Straßburger Handschriften im Census gewidmet hat.
http://www.handschriftencensus.de/9424
Ulrich Bruchhold stellte 2010 die Identität der Oberlin'schen Handschrift mit dem Pariser Codex fest.
https://www.google.de/search?tbm=bks&q=bihtebuoch+bruchhold
Aus welchem Grund sich Matthias Rein 2012, dem die DFG eine überflüssige kritische Neuedition des bihtebuoch finanziert, aufbläst und Zweifel an Bruchholds Befund anmeldet ("steht zu überprüfen"), wissen wohl nur Insider. Durch einen Blick aufs Pariser Digitalisat kann man jeden vernünftigen Zweifel ausräumen: Die Handschrift gehörte Jeremias Jakob Oberlin, sie hat 19 Zeilen, stammt aus dem 14. Jahrhundert und der Wortlaut stimmt mit Oberlins Ausgabe überein. Soll Oberlin etwa zusätzlich eine Zwillingshandschrift besessen haben?
Eher Mitte oder zweite Hälfte 14. Jahrhunderts datiert Nemes die verschollene Handschrift von Radowitz:
http://www.handschriftencensus.de/1375
Aus ihr druckte Mone die Predigt:
http://books.google.de/books?id=m9s6AAAAcAAJ&pg=PA359
1393 datiert die Zürcher Handschrift A 131
http://pik.ku-eichstaett.de/4370/
http://www.mr1314.de/4005
Sie war die Vorlage für Wackernagels Edition Nr. XLI:
https://archive.org/stream/altdeutschepredi00wackuoft#page/76/mode/2up
Die deutsche Messpredigt Bertholds besprach Dirk Müller ausführlich in seiner Dissertation 2003. Online:
http://kups.ub.uni-koeln.de/1487/
Müller weist S. 257 darauf hin, dass die von Franz aus dem Rusticus de Commune Sanctorum edierte lateinische Meßpredigt Bertholds die vier Gruppen unwürdiger Messe-Gänger ebenfalls enthält. Text bei Franz:
https://archive.org/stream/diemesseimdeuts00frangoog#page/n775/mode/2up
Der von Buchwald abgedruckten Version fehlt aber diese Passage.
Schönbach machte in seinem Aufsatz zu den Weingartner Predigten auf eine Expositio als Quelle Bertholds aufmerksam. Der Abdruck
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10142776_00768.html
enthält aber nichts zu Bertholds vier Gruppen.
Es kann aber aufgrund der textlichen Übereinstimmungen kein Zweifel daran bestehen, dass Einschub Nr. 6 der Ochsenhausener Predigten auf einer volkssprachigen Fassung fußt. Bertholds Text, soweit er in den Drucken fassbar ist, wurde redigiert, indem man Bertholds Gliederung, der zunächst von einer Gruppe spricht, die aus der Kirche nach dem Evangelium gehen, und dann von vier weiteren Gruppen, zusammenzog. Es ist von vier Gruppen die Rede, aber die erste Gruppe sind diejenigen, die die Kirche vorzeitig verlassen. Demzufolge gibt es eine fünfte Gruppe der Ungehorsamen, die aber der aus den Drucken bekannten vierten Gruppe nicht entspricht.
Die vierten verschmähen die hl. Messe (Gießen, Oberlin, Radowitz, Zürich), während Klosterneuburg die Todsünder nennt.
Mit der Klosterneuburger Fassung stimmt der Wiener Cod. 3829, dessen Digitalisat (Scan 90) unter
http://www.handschriftencensus.de/11144
verlinkt ist.
In Paris allem. 150, Bl. 333r
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b85409527/f671.item
http://www.handschriftencensus.de/4137
steht nur etwas vom Versäumen, nichts vom Verschmähen.
Einschub Nr. 34 (Kruse S. 22) - "Ein mensch waz besessen mit dem bo+esen geist" - stammt aus den St. Georgener Predigten Nr. 3 der mir jetzt nicht zugänglichen Edition von Schiewer/Seidel 2010.
Zur Überlieferung:
http://pik.ku-eichstaett.de/5072/
Ältere Drucke:
Rieder S. 104 Nr. 38
https://archive.org/stream/dersogenanntest00bertgoog#page/n136/mode/2up
Wackernagel S. 93 Nr. XLVI
https://archive.org/stream/altdeutschepredi00wackuoft#page/92/mode/2up
Die Rezeption der beiden volkssprachigen Quellen fand ich notabene nicht aufgrund intensiver Kenntnisse deutschsprachiger Predigten, sondern durch Ausprobieren verschiedener Suchen in Google Book Search. Es empfiehlt sich schreibsprachlich wenig spezifische Begriffe zu suchen.
Bei den St. Georgener Predigten führt rasch zum Ziel:
https://www.google.de/search?q="waz+besessen"
Wieso Kruse auf diese Suchmöglichkeiten verzichtet hat, weiß ich nicht.
#forschung
Bl. 17v https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ochsenhausen_predigten.jpg
KlausGraf - am Montag, 7. April 2014, 00:58 - Rubrik: Kodikologie
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Gut, dass bei http://scriptorium.hypotheses.org/361 die Kommentarfunktion abgeschaltet ist. Es ist absolut widersinnig, einen Sammelband über Online-Projekte (nur) offline bei einem teuren Verlag zu veröffentlichen. 144 Seiten für beinahe 50 Euro nenne ich WUCHER. Einleitung und der letzte Aufsatz ist online, den Rest kann man sich mit 8 Fernleihen beschaffen (bei 2 Euro Fernleihgebühr wären das 16 Euro).
Von daher halte ich das ganze Geschwalle von Claudine Moulin für absolut unglaubwürdig, die zur Redaktion des oben genannten superlangweiligen Trierer Blogs gehört und sich zu Buch vs. Digital jetzt geäußert hat:
"Vielleicht würde es auch einfach gut tun, unsere jetzige Hybridität zwischen analogen und digitalen Publikationskulturen zu erkennen, und im Kontext einer allgemeinen Digitalität entspannter damit umzugehen. Auch ich stehe gerne vor einem Regal und ziehe genau das (gedruckte) Buch zu einer bestimmten mittelalterlichen Bibliothek heraus, um darin konzentriert zu lesen oder einfach nur zu stöbern, – ich freue mich aber auch, wenn das gleiche Buch (oder eins, das ich eben nicht zur Hand habe) zum orts- und zeitungebundenen Lesen oder zum gezielten Durchsuchen digital verfügbar, und sogar eventuell von mir annotier- und mit anderen Quellen verlinkbar ist. Nicht zu schweigen von all den mittelalterlichen Handschriften, von denen ich jeden Tag dankbar bin, dass ich sie inzwischen zu Tausenden in hochqualitativer Auflösung und zum Teil in ihrem ursprünglichen – heute vielfach nicht mehr in der analogen Welt vorhandenen – Überlieferungskontext mit anderen Codices zusammen im Netz aufsuchen und benutzen kann."
http://annotatio.hypotheses.org/376
Zu weiteren Banalitäten von Moulin:
http://archiv.twoday.net/stories/572462664/
Von daher halte ich das ganze Geschwalle von Claudine Moulin für absolut unglaubwürdig, die zur Redaktion des oben genannten superlangweiligen Trierer Blogs gehört und sich zu Buch vs. Digital jetzt geäußert hat:
"Vielleicht würde es auch einfach gut tun, unsere jetzige Hybridität zwischen analogen und digitalen Publikationskulturen zu erkennen, und im Kontext einer allgemeinen Digitalität entspannter damit umzugehen. Auch ich stehe gerne vor einem Regal und ziehe genau das (gedruckte) Buch zu einer bestimmten mittelalterlichen Bibliothek heraus, um darin konzentriert zu lesen oder einfach nur zu stöbern, – ich freue mich aber auch, wenn das gleiche Buch (oder eins, das ich eben nicht zur Hand habe) zum orts- und zeitungebundenen Lesen oder zum gezielten Durchsuchen digital verfügbar, und sogar eventuell von mir annotier- und mit anderen Quellen verlinkbar ist. Nicht zu schweigen von all den mittelalterlichen Handschriften, von denen ich jeden Tag dankbar bin, dass ich sie inzwischen zu Tausenden in hochqualitativer Auflösung und zum Teil in ihrem ursprünglichen – heute vielfach nicht mehr in der analogen Welt vorhandenen – Überlieferungskontext mit anderen Codices zusammen im Netz aufsuchen und benutzen kann."
http://annotatio.hypotheses.org/376
Zu weiteren Banalitäten von Moulin:
http://archiv.twoday.net/stories/572462664/
KlausGraf - am Montag, 7. April 2014, 00:23 - Rubrik: Kodikologie
"Siegfried Lenz hat sich entschlossen, sein persönliches Archiv dem Deutschen Literaturarchiv Marbach anzuvertrauen. Der Schriftsteller ist heute nach Marbach gekommen, um diese Nachricht zu verkünden. Eine detaillierte Planung für die Übergabe gibt es derzeit noch nicht."
Deutsches Literaturarchiv Marbach, PM 18/2014 vom 5. April 2014, http://www.dla-marbach.de/aktuelles/pressemitteilungen/2014/index.html?tx_ttnews%5Btt_news%5D=14893&cHash=f41f1ae7485a97058159e4d32c13091e
(via Thomas Wolf in der Facebook-Gruppe "Archivfragen")
Deutsches Literaturarchiv Marbach, PM 18/2014 vom 5. April 2014, http://www.dla-marbach.de/aktuelles/pressemitteilungen/2014/index.html?tx_ttnews%5Btt_news%5D=14893&cHash=f41f1ae7485a97058159e4d32c13091e
(via Thomas Wolf in der Facebook-Gruppe "Archivfragen")
MariaRottler - am Sonntag, 6. April 2014, 22:07 - Rubrik: Literaturarchive
"Einen bislang unbekannten Brief Richard Wagners hat das Wagner-Nationalarchiv ersteigert. Darin dankt er dem Mailänder Verleger-Ehepaar Lucca für deren Unterstützung bei der "Lohengrin"-Aufführung in Bologna 1871. Dabei handelte es sich um die erste Aufführung eines Wagner-Werkes in Italien überhaupt." (Bayreuth ersteigert unbekannten Wagner-Brief, in: DIE WELT, 5. April 2014, S. 23).
Wertvolle Briefe gehen ans Richard Wagner Nationalarchiv
http://www.wagnermuseum.de/news/87/details_12.htm
Wertvolle Briefe gehen ans Richard Wagner Nationalarchiv
http://www.wagnermuseum.de/news/87/details_12.htm
ErichHuber - am Sonntag, 6. April 2014, 16:59 - Rubrik: Kulturgut
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Heute geht's in der Tumblr-Bilderreihe zum Wochenende um Katzen.
http://archivalia.tumblr.com/tagged/cats
Weitere Tags:
http://archiv.twoday.net/stories/640155586/
http://archivalia.tumblr.com/tagged/cats
Weitere Tags:
http://archiv.twoday.net/stories/640155586/
KlausGraf - am Samstag, 5. April 2014, 18:13 - Rubrik: Unterhaltung
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Thüringen prüft jetzt eine Enteignung:
http://www.burgerbe.de/2014/04/05/schloss-reinhardsbrunn-enteignung-wird-gepruft/
Siehe auch
https://de.wikipedia.org/wiki/Reinhardsbrunn
Reinhardsbrunn OSB war das Hauskloster der Landgrafen von Thüringen.
um 1900
http://www.burgerbe.de/2014/04/05/schloss-reinhardsbrunn-enteignung-wird-gepruft/
Siehe auch
https://de.wikipedia.org/wiki/Reinhardsbrunn
Reinhardsbrunn OSB war das Hauskloster der Landgrafen von Thüringen.
um 1900
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