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Um an den Wettbewerb

http://archiv.twoday.net/stories/931537093/

zu erinnern, gibt es bis zum Monatsende jeden Tag eine Priamel.

Priameln in Archivalia
http://archiv.twoday.net/search?q=priamel

HEUTE: Beispiele von Hermann Kahle (Claudius und Hebel, 1864)


Die Tumblr-Bilderreihe zum Weekend gilt diesmal Genealogien:

http://archivalia.tumblr.com/tagged/genealogia

Weitere Tags:

http://archiv.twoday.net/stories/640155586/


Interviews mit Mitarbeiterinnen und Aktivistinnen feministischer Archiv- und Sammlungseinrichtungen, in Österreich

http://ullikoch.wordpress.com/category/projekt-wissensraume/

Derzeit werden letzte Arbeiten am Löffinger Demetriusbrunnen vorgenommen.

http://www.suedkurier.de/region/schwarzwald-baar-heuberg/loeffingen/Letzte-Arbeiten-am-Demetriusbrunnen;art372525,7108173

Heimatforscher Rudolf Gwinner recherchierte zum Stadtpatron der Baar-Kommune.

Etwas ausführlicher:
http://www.suedkurier.de/region/schwarzwald-baar-heuberg/loeffingen/Loeffingen-Malermeister-Karl-Sibold-ruft-Schutzpatron-Demetrius-in-das-Gedaechtnis;art372525,7019109

"1725 brachte der Neuenburger Eremit Georg Beck die Reliquien des heiligen Demetrius nach Löffingen. Der Löffinger Pfarrer Max Bosch hat auf eigene Kosten den Transport des Demetrius veranlasst. Der Leichnam des Märtyrers wurde in der Stadtkirche unterhalb des Josefs- Altars begraben. Im Jahr 1727 bekam Löffingen die Erlaubnis, das Fest des Demetrius am 21. November zu begehen."

Demetrius gehört also zu jenen Stadtpatronen, die Katakombenheilige waren.

Abbildung des Löffinger Schreins und weiterer Schreine mit Katakombenheiligen:

http://prospesalutis.blogspot.de/2013/07/von-den-katakombenheiligen.html

Wie üblich neigt man dazu, die eher peinlichen Umstände des frühneuzeitlichen Handels mit diesen "getauften Heiligen" zu vertuschen, also Gebeinen, die man in Katakomben aufgefunden hat (da dort nicht nur Christen bestattet wurden, konnten das auch Bordellwirte oder Prostituierte sein) und denen man dann fromme Namen gab, um sie als "Heiligenreliquien" vor allem im 17./18. Jahrhundert in Länder nördlich der Alpen zu exportieren.

https://de.wikipedia.org/wiki/Katakombenheiliger

Demetrius in Löffingen hat also nichts mit dem griechischen Großmärtyrer zu tun, wie das auf

http://www.loeffingen.de/index.php?id=114

steht und auch die Kategorie

https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Saint_Demetrius

voraussetzt. Offenbar hat der später so kundige Praefcke den Fehler begangen.

Im Juli 1996 recherchierte ich nach dem Löffinger Stadtpatron und erhielt auch eine Auskunft aus dem Bürgermeisteramt Löffingen von einem Herrn Straetker am 9. Juli 1996 samt Kopien aus dem Südkurier vom 14. Oktober 1994 "Löffingen hat einen Heiligen" von fp) und der Bachheimer Chronik von Emil Ketterer.

Bei der nicht näher bezeichneten Bachheimer Chronik handelt es sich sicher um das Buch "Bachheim" von Karla Scherer/Emil Ketterer (1988):
http://swb.bsz-bw.de/DB=2.1/PPNSET?PPN=061674613&INDEXSET=1

Ebenso wie der Zeitungsartikel (künftig: Artikel), der sich auf eine Mitteilung des Heimatforschers Ketterer (mit falschem Vornamen: Erwin) stützte, gibt es keine Einzelnachweise.

Nach der Chronik S. 308 erhielt der Dekan und Pfarrer Marcus Bosch 1725 nach mehrjährigem Ansuchen und unter Beihilfe eines päpstlichen "Officienten" (Artikel: zehnjährige Verhandlungen mit einem Wachtmeister der päpstlichen Garde) den Leib des hl. Demetrius in pace. Durch den Einsiedler Jerg von der Antons-Kapelle in der Burg (Artikel: Georg Beck geboren 1680 in Neuenburg, er hatte 1709/18 in Rom gelebt) ließ er die Reliquien in Rom abholen. Am 21. November 1725 traf der Heilige in Löffingen ein. Wie üblich wurden die Gebeine mit Silber, Gold, Samt, Seide und Edelsteinen verziert und am 21. Wintermonat 1725 auf einem neu errichteten Altar der Pfarrkirche zur öffentlichen Verehrung ausgestellt "und allgemein von den benachbarten Orten eifrig besucht" (wörtlich zitierte Quelle in der Chronik). Noch im selben Monat schrieb der Löffinger Pfarrherr an den in Wien sich aufhaltenden Fürsten Froben Ferdinand zu Fürstenberg, ihm seien zwar Kosten von 240 Gulden entstanden, "aber es reut mich nit, denn es ist ein großer Schatz". Über Demetrius - und dies ist wichtig - heißt es:

wir haben ihn einhellig zu unserem Kirch-, Stadt- und Landspatron erwählt.

Der 21. November 1725 ist wohl die Auflösung des Datums 21. Wintermond, unter dem man mit Vorliebe den November verstand:

http://www.manuscripta-mediaevalia.de/gaeste/grotefend/g_w.htm

Am 5. Mai 1726 fand das feierliche Translationsfest statt, auf dem Bosch auf dem "mitten in der Kirch unter dem Chorbogen" errichteten Altar die erste heilige Messe las. Am 21. Wintermonat 1777 erfolgte die Übertragung in eine neue Ruhestätte, den von dem Pfarrer Johann Christian Sartorius finanzierten Josefsaltar. Ein längeres Quellenzitat in der Chronik S. 309 erläutert die näheren Umstände der gut besuchten Feier mit festlicher Prozession.

Von zahlreichen Wundern ab 1726 weiß der Artikel, der auf einen Kupferstich hinweist, der als Wallfahrts-Einladung entstanden sei. Ketterer fand ihn im Löffinger Pfarrarchiv. Ein weiteres Exemplar gehörte 1994 dem Hüfinger Arzt Fritz Robl. Der mit einer historischen Stadtansicht geschmückte, im Artikel reproduzierte Kupferstich sei 1725 anlässlich der Überführung der Gebeine entstanden.

Gelegentlich hat man im 18. Jahrhundert Kinder in und um Löffingen auf den Namen Demetrius getauft, z.B. 1752 in Rötenbach.

http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/1447/pdf/Geigenmacher_im_Hochschwarzwald.pdf
https://www.google.de/search?q=l%C3%B6ffingen+demetrius&tbm=bks

Nach dem fürstenbergischen Staatskalender 1779 war Demetrius Burger Scheuermeister in Bachheim (ZWLG 2002, S. 263). Mehrere Belege zum 18. Jh.
http://books.google.de/books?id=9Q9oAAAAMAAJ&q=demetrius (sowie ein Demetrius Lutz).

Wesentlich mehr Belege findet man, wenn man nach der häufigeren Namensform Demeter recherchiert, z.B. nach Demeter in Verbindung mit Löffingen in

http://gedbas.genealogy.net/search/simple

Was bedeutet die Quellenaussage, man habe Demetrius zum Kirchen-, Stadt- und Landespatron erwählt?

Zunächst einmal: Es gab so etwas wie eine Wahl. Zu entsprechenden Formalitäten siehe meinen Aufsatz zu Maria als Stadtpatronin

http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/373/

Man wird sie sich als Akklamation vorstellen müssen, wobei man sich sicher im Vorfeld mit dem fürstenbergischen Landesherrn abgestimmt hat. Etwa nach dem Motto: "Wenn ihr wollt, dass euer neuer Schutzpatron Demetrius Kirchen-, Stadt- und Landespatron wird, so ruft laut: Amen".

Zu verstehen ist die Formulierung Kirchen-, Stadt- und Landespatron als: EINER der Kirchen, Stadt- und Landespatrone, während heute Demetrius als DER Stadtpatron Löffingens gilt.

Die katholische Pfarrkirche St. Michael behielt ja ihren Hauptpatron Michael, Demetrius trat lediglich als Copatron hinzu. Ob es im 18. Jahrhundert weitere Löffinger Stadtpatrone und fürstenbergische Landespatrone gab, ist mir nicht bekannt.

Mit der feierlichen Installierung der Verehrung der Reliquie eines Katakombenheiligen trat in damaligem Verständnis ein neuer Schutzpatron zu den bestehenden Patronen des Gemeinwesens und der Pfarrei hinzu. Man hat daher wohl öfter, als es in den Quellen bezeugt ist (einen statistischen Überblick ermöglicht allenfalls die Arbeit von Hansjakob Achermann für die Schweiz), die Katakombenheiligen auch als neue Kirchen-, Orts/Stadt- bzw. Landespatrone ausgerufen. Der Kult blieb aber meist lokal begrenzt und hat nur sehr selten dazu geführt, dass man den Heiligen kontinuierlich explizit als Stadtpatron verehrt hat.

Zu Stadtpatronen in Archivalia:
http://archiv.twoday.net/search?q=stadtpatron

Zu Katakombenheiligen als Stadtpatronen
http://archiv.twoday.net/search?q=katakombenheilige

#forschung

Foto des Demetriusbrunnens von Andreas Praefcke. https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/deed.de

Kupferstich 1725

http://archiv.twoday.net/stories/945237363/#948987481

http://heise.de/-2261895

"Der britische Naturforscher Charles Darwin hatte auf seiner Reise in den Jahren 1831 bis 1836 auf der HMS Beagle, die ihn auch zu den Galapagos-Inseln brachte, 404 Bücher dabei. Welche genau das waren, war lange Zeit nicht bekannt. Unter der Initiative und Leitung von Dr. John van Wyhe von der National University of Singapore wurden die Titel nun für das Projekt "Darwin Online" rekonstruiert, digitalisiert und als "Beagle Library" online gestellt. Dabei handelt es sich um 195.000 Druckseiten, die 5000 Illustrationen enthalten."

Leider nur E-Texte, kein Nachweis von Digitalisaten.


http://www.nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:29-bv041659684-3

Codicis descriptio:
http://www.mgh.de/dmgh/resolving/MGH_SS_25_S._680

De fonte saec. XIVin. tractat
http://www.geschichtsquellen.de/repOpus_04262.html

Seine segensreichen Kenntnisse verbreitet Horst Hilger nun auch in einem Blog, das dringend jedem ans Herz gelegt werden soll, der sich für News zum Thema digitale Angebote insbesondere von Bibliotheken interessiert.

http://zkbw.blogspot.de/

Siehe hier:
http://archiv.twoday.net/search?q=zkbw

"Unter der Adresse http://digital.francke-halle.de kann seit Juni 2014 weltweit in den digitalisierten Schriften, Briefen, Tagebüchern und auch zu den Porträts August Hermann Franckes recherchiert werden.

[...] Zur technischen Realisierung des Projekts wird die Software Visual Library der Firma semantics in Aachen eingesetzt."


http://www.archiv.diplo.de/Vertretung/archiv/de/03a-Digitalisate/03a-digitalisate.html

DFG-Viewer.

Update: Siehe dazu auch Dr. Berwinkel
http://aktenkunde.hypotheses.org/219

Sind hier vermerkt:

http://wiki-de.genealogy.net/Portal:DigiBib/Andere_Digitale_Bibliotheken

http://digital.wlb-stuttgart.de/digitale-sammlungen/listenansicht/?no_cache=1

Davon nur 15 ehemals aus Donaueschingen.

Und kein RSS-Feed :-(


Um an den Wettbewerb

http://archiv.twoday.net/stories/931537093/

zu erinnern, gibt es bis zum Monatsende jeden Tag eine Priamel.

Priameln in Archivalia
http://archiv.twoday.net/search?q=priamel

HEUTE: Unsinnspoesie

Von Adelbert von Keller aus der Sammlung des Schwäbisch Haller Haalmeisters Peter Wetzel 1520 abgedruckt (Stuttgart, WLB, poet. et phil. 2° 7
http://books.google.de/books?id=aojrXZmrf6gC&pg=PA9
http://www.handschriftencensus.de/5554 )

Im folgenden nach der ersten Auflage, da via Google einbettbar. Die zweite Auflage mit Nachweisen findet sich im Internet Archive:

https://archive.org/stream/alteguteschwnke01kellgoog#page/n31/mode/2up


Am 18. August zeigt das Erste Deutsche Fernsehen um 23.00 Uhr die Dokumentation "Adel ohne Skrupel - Die dunklen Geschäfte der Welfen".

Pressetext

Es war ein letzter Appell, den der jüdische Unternehmer Lothar Elbogen in höchster Not schrieb: "Ich kann nicht glauben, dass Seine Durchlaucht die Intention hat, so einen Vertrag mit einem Industriellen abzuschließen _ Wenn ich den Entwurf, so wie er ist, unterschriebe, so wäre ich buchstäblich ein Bettler." Doch "Seine Durchlaucht", der Welfenherzog Ernst August zu Braunschweig und Lüneburg, hatte keine Gnade. Lothar Elbogen verlor 1939 seine Firma an die Welfen, zwei Jahre später wurde er von deutschen Truppen ermordet. Die Arisierung der Elbogen-Firma ist nicht das einzige schmutzige Geschäft der Welfen in jener Zeit. Drei Jahre lang haben die Filmautoren Michael Wech und Thomas Schuhbauer die dunkle Vergangenheit der Welfen recherchiert. Erstmals von ihnen veröffentlichte Akten zeigen nun, wie die Welfen die Zwangslange jüdischer Unternehmer in der NS-Zeit ausnutzten, wie sie an Hitlers Krieg mitverdienten und wie sie versuchten, nach 1945 einzigartige Kulturschätze der deutschen Geschichte zu Geld zu machen. In Deutschland, Österreich, England und den USA fanden die Autoren brisante Unterlagen, die auch belegen, dass die Welfen sich 1938/39 eines SA-Führers bedienten, um Elbogen um seine Firma zu bringen. Die Recherchen decken weitere dunkle Geheimnisse des Hauses Hannover auf. Die Autoren kamen erstmalig einer Rüstungsfirma der Welfen auf die Spur, die an der Produktion von Hitlers fliegenden "Wunderwaffen" beteiligt war. In unterirdischen Stollen mussten Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge unter menschenverachtenden Bedingungen schuften. Verdient daran haben die Welfen. Die Gier nach Profit scheint über allen moralischen Skrupeln gestanden zu haben. Der Film konfrontiert die heutige Familie mit den Vorwürfen. Während sich Ernst August von Hannover, der Enkel des Herzogs und derzeitiger Chef des Hauses, nicht zu den Vorwürfen äußern mag, stellt sich sein Bruder spontan einem Interview. Heinrich von Hannover behauptet in dem Gespräch, seine Familie habe sich im Großen und Ganzen bei den zahlreichen Arisierungen der Welfen nichts zuschulden kommen lassen _ sein Großvater sei "ungeheuer diplomatisch und menschlich" gewesen. Doch die von ECO Media im Auftrag des NDR hergestellte ARD-Dokumentation zeigt, wie hilflos Nazi-Opfer wie Lothar Elbogen in Wirklichkeit waren, wie sie von den Welfen behandelt wurden _ und wie sich das Haus Hannover um eine Aufarbeitung seiner dunklen Vergangenheit offenbar bislang drückt.

Siehe auch
http://archiv.twoday.net/search?q=welfen

Update: http://archiv.twoday.net/stories/948994951/

http://idw-online.de/pages/de/news596720


Geschichte einer Festkultur lautet der Untertitel der großen Ausstellung zum Ritterturnier im Schaffhauser Allerheiligenmuseum, die noch bis 21. September 2014 läuft. Anders als die zeitlich engere Mannheimer Ausstellung „Kaiser Maximilian I. und das höfische Turnier“ widmet sich die Schaffhauser Ausstellung der Geschichte des ritterlichen Turniers in Spätmittelalter und Früher Neuzeit, wenngleich ein deutlicher Schwerpunkt auf dem 15. und 16. Jahrhundert zu beobachten ist.

Flankiert wurde die Ausstellung von einer Tagung zum Thema „Turnier, Tanz und Totengedenken - Stadt und Adel im Mittelalter“ Anfang Mai sowie zehntägigen Ritterspielen, in deren Rahmen sich noch bis zum 20. Juli in täglich zwei Vorstellungen „die besten Turnierreiter aus ganz Europa […] im Lanzenstechen und im Schwertkampf zu Pferd“ messen.

Plakat der Ausstellung: Ritterturnier - Geschichte einer Festkultur

Man kann darüber streiten, ob die im Begleittext gewählten Formulierungen „originalgetreu”, „höchstmögliche Authentizität” oder „lebendig und historisch korrekt” sinnvoll gewählt sind, [1] die Ergänzung der Ausstellung durch das Reenactment eines Turniers weisen aber auf einen äußerst gelungenen Aspekt der Schaffhauser Ausstellung hin: die praktische Erfahrbarkeit des Turnierwesens für den Ausstellungsbesucher. So finden sich im Verlauf der Ausstellung zahlreiche Objekte, die von den Besucherinnen und Besuchern angefasst und anprobiert werden können, beispielsweise verschiedene Turnierhelme und fein geplättelte Turnierhandschuhe.

Damit ist ein zentraler Fokus der Ausstellung angesprochen: Die Entwicklung der Turnierrüstung. So beginnt die Ausstellung im ersten Raum mit der Präsentation von Rüstungselementen und Helmen aus der Antike, die eigenen Beständen des Allerheiligenmuseums entnommen sind, um dann – das Frühmittelalter wird weitgehend ausgespart – die Entwicklung von Helmen, Rüstung und Waffen bis in die Frühe Neuzeit in den Blick zu nehmen. Die Objekte sind sorgsam ausgewählt und verfügen fast ausnahmslos über qualitativ hochwertige Beschreibungen – ein großer Pluspunkt der Schaffhauser Ausstellung!

Auf diese Weise kommt die Ausstellung völlig ohne die sonst ubiquitären Audioguides aus. Die einzelnen Objektbeschreibungen werden durch längere – aber nicht zu lange – Texte zu den thematisch konzipierten Räumen der Ausstellung ergänzt. Für Kinder sind in jedem Raum kurze Texte angebracht, in denen Fragen zu den Ausstellungsstücken des Raums formuliert werden. Die thematische Gliederung der Ausstellung in Sinnabschnitte, die zumeist in eigenen Räumen unter Formulierung eines Leitmottos präsentiert werden, gibt der Schaffhauser Ausstellung einen klaren roten Faden. Auf die Entwicklung von Rüstungen und Waffen (besonders interessant: die Helmhaube Erzherzog Sigismunds von Tirol), folgt der anhand des Schaffhauser Turnierberichts von 1436 [2] sowie des Turnierbuchs von René d'Anjou geschilderte Ablauf eines Turniers. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei der Rolle der Frauen als handelnde Subjekte geschenkt. Zur Illustration des Turnierablaufs wurden Darstellungen aus Handschriften in einer Filmsequenz stark vergrößert.

Weitere Räume waren unter anderem den Anlässen und Ausrichtern des Turniers (von den Rittergesellschaften im 15. Jh. zu den herrschaftlichen Turnieren des 16. Jahrhunderts!), der Zulassung zum Turnier, der Beziehung zwischen Städten und Adel, Frauen am Turnier, Gesellen- und Bürgerstechen sowie der Festgesellschaft gewidmet. In allen Räumen beeindruckte die sorgsame Auswahl der Objekte: Wenigen qualitativ ausgesuchten und gut beschriebenen Objekten wurde der Vorzug gegeben vor einem "Zuviel an Eindrücken". Handschriften und frühe Drucke (u.a. Wappenbuch des Conrad Grünenberg, Turnierbuch des Caspar von Lamberg, Rüxners Turnierchronik, Spiezer Bilderchronik …) wurden sinnvoll mit Kunstobjekten (sogenannter Basler "Holbein-Tisch", Türkenmaske Ferdinands II. von Tirol, All Antica-Rundschild etc.), Objekten der Turniersachkultur (Waffen, Sättel, Schilde etc.) und Ausschnitten aus Chroniken und literarischen Texten kombiniert.

Besonders kleine Ausstellungstücke wie Münzen oder Ausschnitte aus Handschriften/Drucken können auf neben den Vitrinen angebrachten iPads vergrößert werden. Auch wenn die Benutzung etwas instinktiver hätte gestaltet werden können (Abbildungen werden erst etwas vergrößert dargestellt und können nur durch ein zweites Klicken auf die Größe des Bildschirms vergrößert werden), handelt es sich doch insgesamt um einen gelungenen Medieneinsatz.

Ein eigener Raum der Ausstellung ist Schaffhausen als Turnierstadt gewidmet. Neben dem Turnier von 1436 wird dabei auch auf weitere Turniere im 15. Jahrhundert eingegangen. Das von Georg Rüxner zum Jahr 1392 berichtete Turnier wird jedoch berechtigerweise in Zweifel gezogen und damit die museumseigene Dauerausstellung zur Schaffhauser Geschichte korrigiert. [3]

Zum Abschluss des Rundgangs durch 600 Jahre Turniergeschichte, werden die Besucherinnen und Besucher durch einen großen Raum geführt, in dem lebensgroße Rüstungen (Stechzeug Erzherzog Sigmunds von Tirol) ausgestellt, Turnierszenen aus Maximilians Freydal nachgebaut (inklusive eines "Stechsattel im Hohen Zeug" von Anfang des 15. Jahrhunderts) sowie Helme und Handschuhe zum Anprobieren bereitgestellt werden. So wird unter anderem nochmal der Unterschied zwischen Stech- und Rennzeug deutlich zu machen. Der Raum kann somit sinnbildlich für die gesamte Ausstellungskonzeption gelten, die das Turnierwesen auf vielfältige Weise "erfahrbar" machen will. Insofern ist die Schaffhauser Ausstellung eine sinnvolle Umsetzung der oft eingeforderten „Wenden“: material und performative turn. [4]

Insgesamt beeindruckt die Schaffhauser Ausstellung nicht nur durch die vielfältig aufgezeigten Perspektiven auf das Turnierwesen, sondern auch aufgrund der gelungenen Darstellung. Sucht man nach Verbesserungsvorschlägen, so ist vor allem die Kontextualisierung im Rahmen der Entwicklung des Adels in Hoch- und Spätmittelalter sowie Früher Neuzeit anzuführen. Insbesondere für interessierte Laien wäre es hilfreich gewesen, begleitend zur ausführlichen Entwicklung des Rüstungswesens zu Beginn der Ausstellung auch die Wandlungsprozesse des Adels und das Aufkommen eines Rittertums seit dem Hochmittelalter vorgestellt zu bekommen.[5] Schließlich sind diese für das Entstehen des ritterlichen Turniers zentral. Das Turnier ist eben kein Phänomen des Mittelalters an sich, sondern insbesondere eines des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit. In diesem Sinn wären auch Angaben in den Objektbeschreibungen zu präzisieren, die den generischen Singular „im Mittelalter“ aufweisen (so bsw. auch in der Beschreibung von Sporen des 17. Jahrhunderts), gerade weil diese „statischen“ Beschriftungen mit dem sonst so deutlich in der Ausstellung verankerten Konzept konkurrieren, das darauf abzielt, die Entwicklung und Veränderungen des Turnierwesens aufzuzeigen.

Von dieser Kritik unbeachtet, ist es der Schaffhauser Ausstellung auf beeindruckende Weise gelungen, ein facettenreiches Bild des Turnierwesens in Spätmittelalter und Früher Neuzeit zu entwerfen. Gerade im Vergleich zu sonstigen Großausstellungen der vergangenen Jahre sticht die sinnvoll in eine Gesamtkonzeption der Ausstellung eingebettete Auswahl der Ausstellungsobjekte hervor. Ebenso gut gelungen: Die Konzeption der Ausstellung ist ohne Audioguide erfahrbar, ohne die Besucherinnen und Besucher mit einem Übermaß an Texten zu erschlagen. Die Objekte sind fast durchweg sehr gut beschrieben und schlagen eine gelungene Brücke zwischen der Entwicklung der materiellen Turnierobjekte und der Schilderung des Turnierwesens in kultur- und sozialhistorischer Perspektive. Die Ausstellung wird durch einen Katalog abgerundet, der Essays zur Geschichte und Entwicklung des Turniers aufbietet, (leider nur) die wichtigsten Objekte der Ausstellung vorstellt, sowie zentrale Quellen zu Ablauf und Charakter des Turniers in deutscher Übersetzung versammelt.[6]

Für den Rest ihrer Laufzeit, bis zum 21. September 2014, ist der vom Direktor des Allerheiligenmuseums, Peter Jezler, kuratierten Schaffhauser Ausstellung großer Zuspruch zu wünschen: Sie ist für Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftler, interessierte Laien und Kinder gleichermaßen lehrreich.


[1] Vgl. meinen Beitrag: Ausstellung und Tagung zu Ritterturnieren in Schaffhausen, in: Mittelalter am Oberrhein, 17. März 2014: http://oberrhein.hypotheses.org/335#more-335

[2] Vgl. Karl Stehlin: Ein spanischer Bericht über ein Turnier in Schaffhausen im Jahr 1436, in: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde 14 (1915), S. 145-176, wiederabgedruckt auch im Katalog der Ausstellung: Ritterturnier. Geschichte einer Festkultur, hg. von Peter Jezler, Peter Niederhäuser und Elke Jezler, Luzern 2014, S. 231-235.

[3] So auch Klaus Graf, Herold mit vielen Namen. Neues zu Georg Rüxner alias Rugen alias Jerusalem alias Brandenburg alias, in: Ritterwelten im Spätmittelalter. Höfisch-ritterliche Kultur der Reichen Herzöge von Bayern-Landshut (Schriften aus den Museen der Stadt Landshut 29), Landshut 2009, S. 115-125, Online bei Freidok: http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/7140

[4] Jay Winter, Introduction. The performane of the past. Memory, history, identity, in: Performing the past. Memory, History, and Identity in modern Europe, hg. von Karin Tilmans, Frank van Vree und Jay Winter, Amsterdam 2010, S. 11-31; Jan Keupp/ Romedio Schmitz-Esser, Einführung in die „Neue alte Sachlichkeit“: Ein Plädoyer für eine Realienkunde des Mittelalters in kulturhistorischer Perspektive, in: Blog: Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte: http://mittelalter.hypotheses.org/3904 13.06.2014

[5] Auch der von Peter Jezler verfasste Beitrag "Grundlagen" im Katalog schildert zwar sehr gelungen, die Entwicklung von Rüstungen, Turnierablauf und Turniercharakter, geht aber auf die allgemeinen sozialgeschichtlichen Wandlungsprozesse weniger ein: Vgl. Peter Jetzler, Grundlagen, in: Ritterturnier. Geschichte einer Festkultur, hg. von Peter Jezler, Peter Niederhäuser und Elke Jezler, Luzern 2014, S. 15-23.

[6] Ritterturnier. Geschichte einer Festkultur, hg. von Peter Jezler, Peter Niederhäuser und Elke Jezler, Luzern 2014.

http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/files/127/Flugschriftensammlung0001.pdf
http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/files/127/Flugschriftensammlung0002.pdf

http://www.renaissance-port.de/

Via
http://www.hr-lavater.ch/2014/07/16/portraets-der-renaissance-whos-who/

Soll Argula von Grumbach sein.

Walter Cupperi / Martin Hirsch / Annette Kranz (Hg.)
Wettstreit in Erz. Porträtmedaillen der deutschen Renaissance
Berlin/München 2013, Deutscher Kunstverlag, 376 Seiten, zahlr. Abbildungen
Rezensiert von Alois Schmid (München)
http://www.kbl.badw.de/zblg-online/rezension_2636.html

Auszug: "In seinem epochemachenden Buch über "Die Kultur der Renaissance in Italien" (1860) hat Jacob Burckhardt über ein zentrales Kapitel die gekonnte Überrschrift gesetzt: "Der moderne Ruhm". Darin deckte er ein neues Verständnis der "memoria" auf: War diese im Mittelalter ausschließlich auf Kirche und Religion konzentriert, so wurde sie nun auf das ehrenvolle Gedenken der Mitmenschen und der Nachwelt ausgerichtet. Sie wurde aus dem Jenseits ins Diesseits verlagert. Als entscheidendes Hilfsmittel zur Erlangung der angrestrebten Erinnerung wurden die unterschiedlichen Ausdrucksmöglichkeiten der Kunst eingesetzt. In erster Linie wurde Nachruhm aber als verschriftlichter Nachruhm verstanden. In diesem Sinne erfuhren Historiographie, Biographie und auch Hagiogrphie im 16. Jahrhundert einen bemerkenswerten Aufschwung: Wer schreibt, der bleibt! Dementsprechend faßte Burckhardt seine Sicht des "modernen Ruhmes" in folgender Feststellung zusammen: "Der Poet-Philolog in Italien hat (...) das stärkste Bewußtsein davon, daß er der Austeiler des Ruhmes, ja der Unsterblichkeit sei; und ebenso der Vergessenheit". In der Nachfolge von Burckhardt konzentrierte die historische Forschung bei der Beschreibung des Kulturschaffens der Renaissance den Blick stark auf die Historiographie, die als der aussagekräftigste Schlüssel zum Verständnis der Epoche betrachtet wird."

Zum Thema Nachruhm siehe auch
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/527/
Das Medium Medaille erwähnte ich in
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00044739/image_21

"Der anzuzeigende Band ist das Begleitwerk zu dieser hochspezialisierten Ausstellung. In ihm bieten hochrangige Fachvertreter der Numismatik einerseits kompetente Einführungen in die Gesamtthematik und andererseits kompakte Beschreibungen der Exponate. Ihre Darlegungen müssen Anlaß sein, diese Quellengattung neben den unbestreitbar im Vordergrund stehenden Texten vor allem für die Renaissanceepoche keinesfalls aus dem Auge zu verlieren. Freilich sind zur sachgerechten Auswertung Spezialkenntnisse erforderlich, zu denen der anzuzeigende Band anhand herausragender Objekte vorzüglich verhilft. Er besticht außer durch die hochkompetenten Erläuterungen vor allem durch die hervorragenden Illustrationen. Er macht von einer sehr speziellen Seite her wesentliche Grundzüge der Epoche deutlich, die außer von Kommunikationsfreude auch von Rivalität und Konkurrenz geprägt war. Der Titel "Wettstreit in Erz" kennzeichnet dieses Leitthema kurz und sicherlich treffend. Das rundum bestens gestaltete Hochwertbuch macht einmal mehr eindrucksvoll die Bedeutung der historischen Grundwissenschaft der Numismatik deutlich, die bedauerlicherweise aus dem Fächerkanon der Universitäten fast völlig hinausgedrängt worden ist."

Weitere Rezension:

http://www.sehepunkte.de/2014/04/24612.html


Als ich gestern in meiner Freiburger Veranstaltung herumfragte, ob den Studierenden schon ein Dozent die Lektüre eines Blogs empfohlen habe, erinnerte sich einer an eine UB-Führung, bei der der Fachreferent Marcus Schröter ihnen das neue Oberrhein-Blog empfohlen habe. Schröter hat nun einen kurzen wissenschaftlichen Beitrag zum Malterer-Teppich im Blog veröffentlicht.

http://oberrhein.hypotheses.org/462


"Im Mittelpunkt meiner Forschung steht ein Notizenbuch der Küsterin und zweier anderer unbekannter Nonnen aus dem fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert. Dieser Band (Karlsruhe, Generallandesarchiv Abt. 65/247) von 54 Papierseiten berichtet von zahlreichen Ereignissen (von 1480 bis 1519), von Klosterbräuchen verschiedenster Art und schildert die Hauswirtschaft des Klosters, einschließlich Kochrezepte, Schnittmuster, einer Almosenordnung und Neujahrsgeschenke. Ein Bücherverzeichnis aus dem Jahre 1457 ist auch in der Handschrift erhalten. In Verbindung mit anderen Quellen aus dem Kloster einschließlich der erhaltenen Handschriften und Inkunabeln, Bildmaterial, Gerichtsprotokollen, Besitzurkunden und Visitationsberichten aus dem sechzehnten Jahrhundert, habe ich vor, die Entwicklung der Spiritualität der Nonnen in einem Zeitalter der monastischen Reform und der Reformation zu untersuchen."

Schreibt Edmund Wareham
http://oberrhein.hypotheses.org/499

http://www.bverfg.de/entscheidungen/rk20140627_2bvr042912.html

"Dies gilt insbesondere, soweit der Gesetzgeber nur die Veröffentlichung im Wortlaut unter Strafe gestellt, aber Wiedergaben in indirekter Rede vom Tatbestand ausgenommen hat. Die hierdurch bestehenden Umgehungsmöglichkeiten sind der Meinungsfreiheit (Art. 5 Abs. 1 Satz 1 GG) geschuldet, die es gebietet, nur absolut notwendige Einschränkungen vorzunehmen. Veröffentlichungen im Wortlaut bilden eine deutlich größere Gefahr für die Unbefangenheit der Verfahrensbeteiligten und die vom Verfahren Betroffenen als eine lediglich inhaltlich berichtende Veröffentlichung in nichtwörtlicher Rede (vgl. BVerfGE 71, 206 <216>). Gegenüber der erkennbaren Meinungsäußerung kommt dem Zitat die besondere Überzeugungs- und Beweiskraft des Faktums zu (vgl. BVerfGE 54, 208 <217>). Nur eine wortgetreue Wiedergabe von Aktenteilen erweckt den Eindruck amtlicher Authentizität und bezweckt diesen regelmäßig auch. Sie wird deshalb in der Regel weitergehende Wirkung haben als die bloße Mitteilung eines Dritten, in der über den Inhalt amtlicher Akten berichtet wird."

Aus meiner Sicht eine absolut abwegige, empirisch unhaltbare Position.

Siehe auch
http://www.lawblog.de/index.php/archives/2014/07/16/gerichtsunterlagen-gehoeren-nicht-ins-netz/

http://www.rechthaber.com/die-burgerunfreundlichste-behorden-email-adresse-aller-zeiten/ meint, es sei diese:

mailto:londonpersonalapplicationsenquiries@hmcourts-service.gsi.gov.uk

http://blog.arthistoricum.net/beitrag/2014/07/17/gnade-vor-recht-gestohlene-kreuzigung-aus-der-cranach-werkstatt-wieder-gefunden/

Mein Kommentar dort:

Es lebe die Provenienzforschung für Eingeweihte! Genau solche Schrottbeiträge gehören nicht in ein ambitioniertes Blog. Vage Andeutungen statt Transparenz - schon immer waren Kunsthistoriker groß darin, mit der Devise "Diskretion, Diskretion über alles, über alles in der Welt" den Speichel des Handels, eitler Eigentümer und anderer Akteure aufzulecken.

"Internetseite einer Restauratorin" - öffentliche Quelle, wird trotzdem nicht genannt.

Vermittlung eines Dresdner Restaurators - wird nicht genannt

Professor tätigen Cranach-Spezialisten - wird nicht genannt, obwohl fast alle wissen, wer gemeint ist

ein namhaftes Amsterdamer Auktionshaus - wird nicht genannt

Münchener Kunsthändler - wird nicht genannt

1996 im Mittelpunkt einer Augsburger Auktion - war ja wohl keine Privatauktion, wird aber trotzdem nicht genannt

bayerischen Privatbesitz - wird nicht genannt

Benediktinerabtei - obwohl klösterliche Sammlungen traditionell eher öffentlichen Charakter haben, wird der neue Standort nicht genannt.

Alle Fragen offen, aber Herr Hofbauer durfte schreiben, was er alles an Insiderwissen besitzt.

Update:
http://archiv.twoday.net/stories/948987935/

Um an den Wettbewerb

http://archiv.twoday.net/stories/931537093/

zu erinnern, gibt es bis zum Monatsende jeden Tag eine Priamel.

Priameln in Archivalia
http://archiv.twoday.net/search?q=priamel

HEUTE: Etwas von Eichendorff

Das Mädchen aber, ohne sich umzusehen, sang mit fröhlicher Stimme, daß es dem Renald wie ein Messer durchs Herz ging:

»Ein' Gems auf dem Stein,
Ein Vogel im Flug,
Ein Mädel, das klug,
Kein Bursch holt die ein!«


Joseph von Eichendorff: Das Schloß Dürande (Erstausgabe 1836)
http://www.zeno.org/nid/20004740343
Zum Text:
https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Schlo%C3%9F_D%C3%BCrande

In den Gedichtausgaben unter dem Titel "Übermut" (vertont von Brahms), aber nicht in der Ausgabe von 1837
http://www.deutschestextarchiv.de/book/show/eichendorff_gedichte_1837


Causa Schavan berichtet aus internen Unterlagen der Uni Düsseldorf zum Promotionsaberkennungsverfahren Annette Schavan:

http://causaschavan.wordpress.com/

"Es handelt sich bei diesen Unterlagen um einen “Abschlussbericht” des Dekans Bruno Bleckmann an den Senat der Universität. Er ist undatiert, dürfte aber frühestens am 5. Juli 2014 fertiggestellt worden sein. Der Bericht umfasst 24 Seiten, weitere 49 Seiten mit Dokumenten sind beigefügt. Er erläutert die Grundsätze der Philosophischen Fakultät im Umgang mit Plagiatsvorwürfen und stellt das Vorgehen im Fall Schavan dar. Bericht des Dekans Bleckmann zum Fall Schavan Sodann schildert er detailliert die “Geschichte der massiven Interventionen”, denen sich die Universität dabei ausgesetzt sah."

Siehe auch
http://erbloggtes.wordpress.com/2014/07/15/was-bringt-das-schavangate-ans-licht/
http://nesselsetzer.wordpress.com/2014/07/16/neues-aus-dem-schavanistensumpf/

"Der Plagiatsfall um Ex-Bundes-Bildungsministerin Schavan hat zwei Professoren eine Universitätsmedaille beschert. Der damalige Gutachter Stefan Rohrbacher und der Dekan der zuständigen Fakultät Bruno Bleckmann haben sie verliehen bekommen. Der Rektor der Heine-Uni Piper sagte, Rohrbacher und Bleckmann hätten im Plagiatsverfahren "die Freiheit zur Kritik fehlerhafter wissenschaftlicher Arbeiten in einem Fall großer öffentlicher Einflussnahme mutig verteidigt". "
http://www.antenneduesseldorf.de/web/nachrichten/lokalnachrichten/index.php?nachricht=43875

http://www.uni-duesseldorf.de/home/nc/startseite/news-detailansicht/article/379-urkunden-ueberreicht.html

http://www.spiegel.de/kultur/literatur/slavoj-i-ek-plagiatsvorwuerfe-gegen-slowenischen-philosophen-a-981078.html

"Dem slowenischen Starphilosophen Slavoj Žižek wird vorgeworfen, in einer Kritik aus dem Jahr 2006 plagiiert zu haben. Der US-Journalist Steve Sailer und ein Blogger namens Deogolwulf veröffentlichten die entsprechenden Passagen auf ihren Internetseiten."

http://www.unz.com/isteve/slavoj-zizek-on-kevin-macdonalds-culture-of-critique/

http://withendemanndom.blogspot.de/2014/07/slavoj-zizek-philosophaster-and_9.html

Für zwei Jahre wird auf Artikelgebühren verzichtet.

http://www.rsc.org/AboutUs/News/PressReleases/2014/Chemical-Science-goes-Gold-open-access.asp

Das Kirchebuchportal hat jetzt die Preise für die Nutzung des Portals bekanntgegeben.

Hier nun die Übersicht der verfügbaren Zeitpässe und deren Kosten:

Private Nutzer (natürliche Personen):
- Monatspass: 19,90 Euro
- Jahrespass: 178,80 Euro (entspricht 14,90 Euro pro Monat)
- Kontingent 20 Tage: 59,90 Euro (innerhalb eines Jahres frei wählbar; 1 Tag: ab einloggen 24 Stunden. Entspricht 2,99 Euro pro Tag)

Gewerbliche Nutzer:
- Monatspass: 199 Euro
- Jahrespass: 1788 Euro

Der Beitrag von Krystian Woznicki,

Open the Snowden Files! Das öffentliche Interesse am freien Zugang zu den Dokumenten der NSA.
http://berlinergazette.de/open-the-snowden-files/#comment

ist international auf Resonanz gestoßen. Lesenswert!

Hier nur ein paar auszugsweise Zitate aus den Kommentaren zu "Bibliothek":
Max Haiven: I really like the idea of this renewed or reformed mission for the public library.
Ben Kaden: "Doch wer soll die Dateien dann hosten? Ideal wäre eine öffentliche Institution, zum Beispiel eine Bibliothek" - one might draw a connection to the ideas of a "critical librarianship" emerging, alas more in the US than yet in Germany.
Marcel Mars - schlägt eine verteilte öffentliche Bibliothek mit zentralem Katalog vor.

Geert Lovink: I really support this proposal and think we should further push the limits of our collective imagination. The news fraction has had their go at the documents. Now it is time for others to study them. ...

Anna Biselli zu Woznicki: Diskussion über den Umgang mit den Snowden-Dokumenten: Alles veröffentlichen oder portionierte Neuenthüllungen?
https://netzpolitik.org/2014/diskussion-ueber-den-umgang-mit-den-snowden-dokumenten-alles-veroeffentlichen-oder-portionierte-neuenthuellungen/

Es gibt auch eine English version:
Woznicki, Krystian: "Open the Snowden Files!" Raising new issues of public interest.
http://berlinergazette.de/wp-content/uploads/Open-the-Snowden-Files_KW_E.pdf

Um an den Wettbewerb

http://archiv.twoday.net/stories/931537093/

zu erinnern, gibt es bis zum Monatsende jeden Tag eine Priamel.

Priameln in Archivalia
http://archiv.twoday.net/search?q=priamel

HEUTE: Ein Schreiber

Aus Eschenburgs Denkmälern 1799, der ersten größeren Priamelausgabe. (Bild ist anklickbar)


http://acropolis-virtualtour.gr/en.html

"Why archive?" and other important questions asked by occupiers
http://academiccommons.columbia.edu/catalog/ac:172919
Autoren: Siân Evans; Anna L. Perricci; Amy Roberts.

Widmet sich lt. Abstract den folgenden Fragen:

What is an archive? Is there a difference between art and archives?,
What are you collecting?, Who will have access to what you are collecting?,
Where is this stuff going to be kept?,
Are you trying to collect all the archives produced in the movement?,
Why collect this? and Why not this?,
What do archivists do and why?,
Why should archives matter to people in the movement?

Nachtrag - Website der OWS-Archivgruppe: http://owsarchives.wordpress.com/

Es handelt sich um einen von 20 Beiträgen in:
Informed agitation : library and information skills in social justice movements and beyond / Ed.: Melissa Morrone

Website zu dem Buch:
http://informedagitation.info/

"In librarianship today, we encourage voices from our field to join
conversations in other disciplines as well as in the broader culture.
People who work in libraries and are sympathetic to, or directly
involved in, social justice struggles have long embodied this idea, as they make use of their skills in the service of those causes. From
movement archives to zine collections, international solidarity to
public library programming, oral histories to email lists, prisons to
protests —and beyond —this book is a look into the projects and pursuits of activist librarianship in the early 21st century."

Kurzvorstellungen der Autoren, teilw. mit Links zum Volltext ihres Beitrags, außerdem Links zu Initiativen, an denen die Autoren beteiligt sind:
http://informedagitation.info/authors

Linksammlung (US):
http://informedagitation.info/resources

http://blogs.law.harvard.edu/houghton/2014/07/09/a-gift-regifted-now-returned/

Ein 1873 als Dublette ausgesondertes Buch wurde jetzt zurückgeführt.

http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb00088607-2

Sehr qualitätvolle Federzeichnungen! Früher nahm man an, dass die Handschrift dem Druck (1485/86) vorausging, heute sieht man sie als Druckabschrift.

http://www.handschriftencensus.de/9720


http://sik-isea.ch/Portals/0/docs/Z%C3%BCrcher%20Erkl%C3%A4rung%20zur%20digitalen%20Kunstgeschichte%202014.pdf

Unterstützt u.a. Open Access.

Fotos:

https://plus.google.com/u/0/photos/101053476565863543891/albums/6035183558622374209

http://archiv.twoday.net/search?q=aquila

Schon im März erschienen:

http://www.kn-online.de/Schleswig-Holstein/Schule-Studium/Hochschule/In-der-Universitaetsbibliothek-ist-jetzt-eine-bisher-unbekannte-Skizze-von-Keplers-Weltkarte-aus-dem-Jahr-1629-aufgetaucht

"Bei Recherchen dieser digitalisierten Kepler-Ausgabe machte nun der Kartenhistoriker Peter H. Meurer eine überraschende Entdeckung. So ist der Ausgabe von 1629 nicht die bereits bekannte Weltkarte von Kepler beigefügt, sondern eine zuvor unbekannte Version. Der Kopftitel fehlt, Skalen ebenso, Texte weichen ab, von dem Doppeladler sind nur die Konturen mit der Feder angerissen. Für Meurer ganz klar ein Probedruck, der die Werkgeschichte der Karte erhellt. „Dieser Kartendruck in Kiel hat einen herausragenden Stellen- und Quellenwert. Es kann sich nur um das Exemplar handeln, das die Endstufe der Redaktionsarbeit des Herausgebers Philipp Eckebrecht darstellt“, bilanziert Meurer. Am 15. November 1630 starb Johannes Kepler – die Kupferplatte für die Karte des Kieler Exemplars seines großen Werks hat er vielleicht noch gesehen.

Hier gehts zur Karte: http://dibiki.ub.uni-kiel.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:gbv:8:2-1636794 "

Leider ist von der in Tartu erschienenen Festschrift für Ulrich Kopp, siehe

http://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=32843

nur der Beitrag des Herausgebers Beyer online.

http://lepo.it.da.ut.ee/~jbeyer/Undeutsche%20Bibeldrucke.pdf

Um an den Wettbewerb

http://archiv.twoday.net/stories/931537093/

zu erinnern, gibt es bis zum Monatsende jeden Tag eine Priamel.

Priameln in Archivalia
http://archiv.twoday.net/search?q=priamel

HEUTE: Obszön, aber schön?

Aus Peiffers Futilitates 1864, Parallelen bei Kiepe: Priameldichtung (1984), S. 408 unter "Ein vocz wol gestallt". Zur handschriftlichen Quelle Weimar Q 565:
http://books.google.de/books?id=UEwaAAAAYAAJ&q=%22ein+votz+wol%22
Digitalisat:
http://ora-web.swkk.de/digimo_online/digimo.entry?source=digimo.Digitalisat_anzeigen&a_id=15777 (Scan 39)




Descriptive Cataloging of Rare Materials (Books) and (Serials) – or DCRM(B) and DCRM(S) – are now freely available online. My thanks to Matthew Haugen and Randal Brandt for the following information:

http://rbms.info/dcrm/dcrmb/index.html

http://rbms.info/dcrm/dcrms/index.html

For more information:

Free Access to Cataloging Documentation
In early 2013, the Library of Congress announced that it is transitioning to online only publication of its cataloging documentation that was formerly available in print. On July 1, 2014, the sale of all remaining inventory of CDS print publications will end. The printing of new editions of subject heading and classification documentation has now ceased, and all new editions and updates will be freely available on LC’s Acquisitions and Bibliographic Access website
(http://www.loc.gov/aba). Documentation will continue to be available through Cataloger’s Desktop, LC’s subscription-based online documentation service.

+---------------
Nina M. Schneider
Chair, RBMS Bibliographic Standards Committee (Exlibris-L)

Ein schönes, leider eingeschlafenes Blog zu spätmittelalterlichen Namen mit archivalischen Fundstücken:

http://fuenfzehnhundertnamen.blogspot.de/


So etwas macht mich ausgesprochen wütend:

http://archiv.twoday.net/search?q=handschriftenkatalogeonline

Wenn sich WissenschaftlerInnen nicht gegen CMS-Fuzzys durchsetzen können mit einem Anliegen, das schon in den 1990er Jahren selbstverständlich sein sollte. BEI URL-ÄNDERUNG WEITERLEITUNG EINRICHTEN.

ich habe

http://www.uni-kassel.de/ub/historisches-erbe/sondersammlungen/handschriftenkataloge.html

auf

http://archiv.twoday.net/stories/453138863/

geändert.

Eine solche Liste gehört schon längst nicht mehr allein in die Hand einer Privatperson! Sie sollte auf Zotero oder in einem Wiki verfügbar sein!

http://ordensgeschichte.hypotheses.org/7637

Um an den Wettbewerb

http://archiv.twoday.net/stories/931537093/

zu erinnern, gibt es bis zum Monatsende jeden Tag eine Priamel.

Priameln in Archivalia
http://archiv.twoday.net/search?q=priamel

HEUTE: Ortsspott

Der Studentenspruch "Wer aus Leipzig kommt ohne Weib ..." ist z.B. schon bei Gottsched erwähnt:

http://books.google.de/books?id=xqg_AAAAYAAJ&pg=PA731

Es existieren Abwandlungen auch auf andere Orte. Plaut: Deutsches Land und Volk im Volksmund (1897), S. 23f. hat solche:
https://archive.org/stream/deutscheslandun00plaugoog#page/n26/mode/2up
Siehe auch weitere Belege
https://archive.org/stream/deutscheslandun00plaugoog#page/n94/mode/2up
https://archive.org/stream/deutscheslandun00plaugoog#page/n100/mode/2up

Dieses Buch enthält zahllose Sprüche in Priamelform, die zeigen, dass noch im 19. Jahrhundert diese Gattung sich bei Orts-Spott großer "volkstümlicher" Beliebtheit erfreute.

Belege bei Wander, Sprichwörterlexikon:
http://www.zeno.org/Zeno/0/Suche?&q=ungeschlagen

Aus meiner Heimat:

Wer durch Gmend kommd o'glidda
durch Stroßdorf o'gstridda
durch Rechberg o'gschlaga -
der ka von Glück sage

O'glidda (ungeläutet) bezieht sich auf das häufige Glockenleuten der vielen Gmünder Kirchen. Von mir im einhorn-Jahrbuch 1982, S. 213 nach Betz in einhorn Heft 34, S. 76 mitgeteilt.

Update:
George Hesekiel: Land und Stadt im Volksmunde (1867)
https://books.google.de/books?id=UHxCAAAAcAAJ
Reinsberg-Düringsfeld 1863
https://books.google.de/books?id=tFwSAAAAYAAJ&pg=PA70

Schlauch über Sachsen
https://archive.org/stream/bub_gb_JrwOAQAAMAAJ#page/n69/mode/2up


Merkwürdig dünn die Akte Kammler im Archiv des Simon Wiesenthal Zentrums

Eigentlich verdiente Kammler mehr Aufmerksamkeit, oder ?

Extrem polemisch:

http://www.vierprinzen.com/2014/07/weiss-israel-nichts-uber-kammlers.html

http://mittelalter.hypotheses.org/4043

Ein eigenartiges Zeugnis.


Darunter auch die Bauinschrift von 1351, die Anlass zur Annahme gab, es habe 1303 eine Kirchweihe in Weißenfels gegeben.

DI 62, Landkreis Weißenfels, Nr. 17 (Franz Jäger), in: http://www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di062l001k0001705

Zum gefälschten Weißenfelser Küchenzettel 1303:

http://archiv.twoday.net/stories/96986355/

#epigraphik

http://www.aera-magazin.de/

Via
http://www.lisa.gerda-henkel-stiftung.de/content.php?nav_id=5088

Bezug: WM 2014


Theodore C. Bergstrom, Paul N. Courant, R. Preston McAfee, and Michael A. Williams
Evaluating big deal journal bundles
PNAS 2014 ; published ahead of print June 16, 2014, doi:10.1073/pnas.1403006111
Free version:
http://www.econ.ucsb.edu/~tedb/Journals/PNAS-2014-Bergstrom-1403006111.pdf
Data supplement
http://www.pnas.org/content/suppl/2014/06/11/1403006111.DCSupplemental/pnas.1403006111.sapp.pdf

Excerpt:

"So what secrets of the big deal have Freedom of Information
requests allowed us to uncover?

We find that even with the institution-specific discounts resulting
from bundled purchases, the prices per citation charged to
large PhD-granting universities by major commercial publishers
are much higher than those charged by major nonprofit publishers.
Among the commercial publishers in our study, Elsevier’s
prices per citation are nearly 3 times those charged by the nonprofits, whereas Emerald, Sage, and Taylor & Francis have prices per citation that are roughly 10 times those of the nonprofits.
[...]
The contracts that we have seen show remarkable institutionspecific price variations that cannot be explained by university characteristics such as enrollment and PhD production. Some institutions have been quite successful in bargaining for lower
prices, whereas others may not have been aware that better
bargains can be reached. Perhaps this variation explains publishers’
desire to keep contract terms confidential."

See also

http://www.infodocket.com/2014/06/18/new-research-article-evaluating-big-deal-journal-bundles/

http://www.theguardian.com/science/2014/jun/16/universities-get-poor-value-academic-journal-publishing-firms?CMP=twt_gu

http://meredith.wolfwater.com/wordpress/2014/06/18/is-your-big-deal-a-good-deal/

http://www.attemptingelegance.com/?p=2517

http://www.ch.imperial.ac.uk/rzepa/blog/?p=12693

Um an den Wettbewerb

http://archiv.twoday.net/stories/931537093/

zu erinnern, gibt es bis zum Monatsende jeden Tag eine Priamel.

Priameln in Archivalia
http://archiv.twoday.net/search?q=priamel

HEUTE: Ein schweigender Schüler

Ein schweigender schüler
und ein einfeltiger richter
und ein püb auf eim hohen roß jagen
und ein húr auf eim verhangen wagen
und ein grindiger koch
die verderben aller hern hof.

Die Wiedergabe stammt aus der ehemals Donaueschinger Priamelhandschrift (ganz geringen Umfangs), die um 1490 wohl in Nürnberg geschrieben wurde.

Digitalisat:

http://digital.blb-karlsruhe.de/blbhs/content/pageview/1182101

Gedruckt wurde der Text von Euling 1887, S. 60 als Nr. 28 nach der Wolfenbütteler Handschrift Aug. 76.3 2°.

http://dbooks.bodleian.ox.ac.uk/books/PDFs/N10266423.pdf

Parallelüberlieferung nennt Hansjürgen Kiepe: Die Nürnberger Priameldichtung (1984), S. 411 (außer den genannten Handschriften nur noch GNM 5339a).

[Ähnlich schon eine vernichtete Straßburger Handschrift von 1385, zitiert von Euling 1905, S. 452

https://archive.org/stream/daspriamelbisha00euligoog#page/n459/mode/2up nach
http://books.google.de/books?id=rIrPAAAAMAAJ&pg=PA324
Zur Hs.: http://www.mr1314.de/3048 ]


Im folgenden sammle ich Korrekturen und kleinere Ergänzungen zu den von mir mehrfach behandelten Dietrich-Testimonien (2009):

http://archiv.twoday.net/stories/156272722/ (mit weiteren Nachweisen)

Grimm, Deutsche Heldensage Nr. 122

http://books.google.de/books?id=SI46AAAAcAAJ&pg=PA285 (2. Aufl.)

In den Testimonien nicht identifiziert, wohl aber von Nedoma (PBB 2011, S. 131 als Nr. 260a). Ich greife das Zeugnis hier nochmals auf, weil man für die Identifizierung mit mäßigem Geschick keine 10 Minuten braucht. Angegeben ist bei Grimm die Wolfenbütteler Handschriftensignatur, die man im Handschriftencensus nachschlägt:

http://www.handschriftencensus.de/7024

Es handelt sich um die Wolfenbütteler Priamelhandschrift, die Euling edierte. Die Seitenzahl 92 liefert sogar eine Google-Suche

https://www.google.de/search?q="fater+hilleprant"&tbm=bks (unter Deutsche Texte des Mittelalters)

In Wikimedia Commons findet man dann das Digitalisat der Seite:

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Deutsche_Texte_des_Mittelalters_Bd_XIV_092.jpg

Lienert Nr. 193: Zug nach Feldkirch
Es fehlt der Artikel von Frieder Schanze, 'Spottgedicht auf Kaiser Ludwig den Bayern', ²VL 9, Sp. 147f. Die dort angegebene Edition von Müller 1972 fehlt, desgleichen eine Angabe zur Überlieferung, die man nur aus dem Druckort implizit übernehmen kann, die ehemals Donaueschinger Liedersaalhandschrift.

http://www.handschriftencensus.de/werke/3168
http://www.handschriftencensus.de/4209

Im Handschriftendigitalisat die Stelle Bl. 195vb Zeile 16:

http://digital.blb-karlsruhe.de/blbhs/content/pageview/36503

Lienert Nr. 201: Fritsche Closener
Die bei Twinger (Nr. 218) angeführte Arbeit von Kirchert 1993
http://swbplus.bsz-bw.de/bsz013784323rez.htm
hätte auch hier genannt werden müssen. Zum Chronisten siehe jetzt
http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=118669567
Zum Werk:
http://www.geschichtsquellen.de/repOpus_01232.html
Überlieferung:
http://www.handschriftencensus.de/9420
http://ccfr.bnf.fr/portailccfr/jsp/index_view_direct_anonymous.jsp?record=eadbam:EADC:NE002266873
Das Verfasserlexikon schreibt Klosener.

Während die Geschichtsquellen zum Todesdatum (wie die Testimonien) noch die veraltete Angabe "† zwischen 1372 und 1396" haben, weiß man seit Kirchert 1993, S. 3, dass Klosener noch 1390 lebte.

Lienert Nr. 211
"König Wenzel IV. Urkunde" und dann in der Zusammenfassung "König Wenzel [II] von Böhmen". Ja wer denn nun? Kein Wort, dass die Urkunde offenkundig ein Scherz ist! Hätten die Testimonien den ganzen Satz zitiert, wäre die Anspielung weniger unklar:

http://books.google.de/books?id=AxNKAAAAcAAJ&pg=PA155

Natürlich ist das Zeugnis durch die Zuordnung an Wenzel IV. (= der dt. König Wenzel, Sohn Karls IV.) mit dem Anfang des 15. Jahrhunderts völlig falsch angesetzt. Autor der Urkundenformulare war der nach 1278 verstorbene Heinrich von Isernia, der möglicherweise mit dem bis 1301 fassbaren Notar Henricus Italicus identisch ist, siehe
http://www.geschichtsquellen.de/repPers_101924348.html
und Worstbrock im ²VL 11, Sp. 625-631

Lienert Nr. 214f.: Dietrich von Nieheim/Niem
Vergessen wurde das in ZE XXI,1
http://books.google.de/books?id=yp8-AQAAMAAJ&pg=PA320
genannte Zeugnis zur Engelsburg als "carcer Theodorici" in Nemus unionis (1408)
http://www.geschichtsquellen.de/repOpus_04397.html
Der Text liegt bisher nur in dem alten Druck von Schard 1566 vor:
http://www.e-rara.ch/bau_1/content/pageview/74961
Zu Dietrich:
http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=118525549

Wieso hat man die beiden Rothe-Zeugnisse Nr. 217 und 221 voneinander getrennt? Was in Nr. 217 über Pistoriana und Eccardiana steht, ist einfach nur peinlich. Siehe etwa
http://www.geschichtsquellen.de/repOpus_01205.html
http://www.geschichtsquellen.de/repOpus_02832.html
http://archiv.twoday.net/stories/5655972/
http://www.aedph-old.uni-bayreuth.de/2004/0198.html

Übergangen ist das wichtige Heldensagen-Zeugnis in der Weltchronik. Es gehört zwar nicht zur Dietrich-Epik hätte aber eine anmerkungsweise Erwähnung verdient.

http://books.google.de/books?id=eMpWAAAAMAAJ&pg=PA38

Zur Quelle in den nach wie vor maßgeblichen eindringlichen Studien Baltzers:

http://zs.thulb.uni-jena.de/servlets/MCRIviewClient?x1=-2581.9070904645478&x2=2581.9070904645478&y1=-1650&y2=1650.0000000000005&rotation=0&page=THG-008_1897_NF10_0051.tif&derivate=jportal_derivate_00193423

Lienert Nr. 229: Klingenberger Chronik
Stettlers Ausgabe 2007
http://archiv.twoday.net/stories/219045895/
war offenbar zu jung für Lienert 2009, aber dass die Klingenberger Chronik nach Ettmüller 1844 statt nach Henne von Sargans 1861

http://books.google.de/books?id=ucAGAAAAYAAJ&pg=PA2

zitiert wird, ist nicht hinzunehmen. Drei weitere Stellen, die Dietrich von Bern nennen (ed. Stettler S. 173, 174 [fehlt in Stettlers Register!], 220; ed. Henne S. 190, 225 Anm. f) kommen in den Testimonien nicht vor.

Lienert Nr. 238 Basler Zusatz zur 'Sächsischen Weltchronik'
Das Buch von Jürgen Wolf zur SW hätte nicht übergangen werden dürfen
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00050027/image_41
Siehe auch
http://www.handschriftencensus.de/7373
Es wäre durchaus zumutbar gewesen, sich die Handschriftenseite zu beschaffen, um danach das Zeugnis zu zitieren.

Lienert Nr. 250: Niedersächsische Chronik
Die Halberstädter Handschrift, nach der Abel 1729 den Text herausgab

http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10015141_00527.html

ist keineswegs verschollen, sondern befindet sich im Stadtarchiv Braunschweig. Es ist Hermann Botes Weltchronik um 1500:

http://www.geschichtsquellen.de/repOpus_00699.html

Bestätigung für die Stelle durch
http://books.google.de/books?id=9yNeAAAAIAAJ&q=%22bur+van%22+singhet

Abels Ausgabe 1732 ist außer in Wien online
http://vd18.de/de-bsb-vd18/content/titleinfo/23766474

Lienert Nr. 287
Ärgerlich ist die Kürzung des Meisterlieds, bei dem zwei (!) Verse zum (nicht aufgenommenen) Nibelungenpersonal eigens weggekürzt werden, was man nicht mit Platzsorgen begründen kann. Durch die üble Praxis der Testimonien, nur Dietrich-Zeugnisse aus den Heldensagen-Zeugnissen zu berücksichtigen, wird die Überlieferung verstümmelt. Eine Auswertung, welche Heldensagenfiguren gemeinsam erwähnt werden, ist nicht möglich.

Edition Wackernagel
http://books.google.de/books?id=tXsNAAAAQAAJ&pg=PA475

Der Hergotin-Druck
http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0000B6D000000000

Lienert Nr. N40
Die Engelsburg-Stelle bei [Pseudo-]Walram von Naumburg: De unitate ecclesiae conservanda (1520) wird nur nach ZE Nr. LXIX angeführt:

http://books.google.de/books?id=UxBKAAAAYAAJ&pg=PA314

Autorenname und Datierung sind irreführend. Die Ausgabe von 1520 (VD16 U 173), S. 52:

http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10990809_00065.html

Es handelt sich um die - nicht von Walram verfasste! - Streitschrift "Liber de unitate ecclesiae conservanda" (ca. 1080/1100)

http://www.geschichtsquellen.de/repOpus_03263.html

Maßgebliche MGH-Edition der Stelle:

http://www.mgh.de/dmgh/resolving/MGH_Ldl_2_S._218

Unbrauchbar ist das Register des Buchs (anders als das Register zu Grimms Heldensage), das Eigennamen nur in willkürlicher Auswahl berücksichtigt. Zu Worms gibt es keinen Eintrag, und bei "Turnier in Worms" werden keineswegs alle Nennungen des Wormser Rosengartens berücksichtigt. Auch die Stellen zur Engelsburg (Haus Dietrichs) findet man nicht.

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#forschung

 

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