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http://archaeologik.blogspot.de/2015/08/zur-diskussion-uber-das-wilde-sondeln.html

Der Gastbeitrag von Ilja Saev geht von einem zutreffenden Befund aus:

Allerdings zeichnet sich seit Jahren auch ab, dass restriktive Maßnahmen nur wenig Wirkung in der Szene der Sondengänger zeigen. Die Szene nimmt jährlich zu. Parallel dazu ist ein Rückgang der Anzahl wie die Überalterung der ehrenamtlichen Helfer und Heimatforscher zu verzeichnen, auf deren Hilfe heute wie auch schon vor 100 Jahren die Denkmalpflege angewiesen ist.

Seit dem Artikel von Ch. Huth (2013) in den Archäologischen Informationen 36, 2013, wo das „Portable Antiquities Scheme [PAS]“ vorgestellt und positiv beurteilt wurde, wird das bestehende Verhältnis zwischen den deutschen archäologischen Landesämtern und den Sondengängern im Forum der Archäologischen Informationen unter dem Thema „Schatzregal“ heftig diskutiert.


Zum Thema Schatzregal habe ich mich mehrfach geäußert:

http://archiv.twoday.net/search?q=schatzregal

Ich vertrete eine Schreg diametral entgegengesetzte Position. Ich habe keine Sympathie für Raubgräber und befundvernichtende oder schädigende Sondengänger.

Wenn man aber das Konzept Citizen Science auf die Archäologie anwendet, muss man von zutiefst obrigkeitsstaatlichen Vorstellungen der amtlichen Denkmalpflege Abschied nehmen. Ein Forschungsmonopol des Staats ist verfassungsrechtlich nicht möglich.

Die Gefahren bürgerschaftlichen Engagements in diesem Bereich dürfen nicht unterschätzt werden. Leicht kommen "fachliche Standards" ins Spiel, die aber für die "amtliche" Archäologie bei näherem Hinsehen relativiert werden können. Auch amtliche Archäologen müssen Befunde vernichten (lassen) z.B. bei Notgrabungen, auch amtlichen Archäologen unterlaufen grobe Schnitzer. Dann ist aber die Frage, ob das manichäische Weltbild Schregs und seiner Gesinnungsgenossen, der Böse und Gut exakt auseinanderhalten kann, wirklich hilfreich ist.

Von daher begrüße ich die Überlegungen von Saev, dem es möglich erscheint, "das „Schleswiger Modell“ hinsichtlich der Lösung des „Sondenwildererproblems“ und der Entkriminalisierung der „Heimatforscher mit Sonde“ mit einer wirtschaftlich und ethisch tragbaren Lösung zu verbinden".
R. Schreg (Gast) meinte am 2015/08/07 17:48:
Worauf beruht
denn Ihre Kenntnis meines Weltbilds? Weil ich [ungeachtet einer tieferen juristischen Perspektive] derzeit keine praktikable Alternative zu einem in mehrfacher Hinsicht tatsächlich nicht unproblematischen Schatzregal sehe? Die praktischen Erfahrungen mit angeblichen Alternativen wie dem gerne als Vorbild dargestellten englischen Portable Antiquities Scheme sind m.E. eher problematisch. Dazu meine Überlegungen: http://www.dguf.de/fileadmin/AI/ArchInf-EV_Schreg.pdf
Mir ist es wichtig, die Suche nach einem Kompromiss voranzubringen (deshalb ja auch der Beitrag auf Archaeologik). Gut und böse gibt es da nicht, bestenfalls die idealisierten Pole eher nachhaltig und eher zerstörerisch. Ich sehe etwas ratlos den Verlust archäologischer Quellen, dem wir tagtäglich (nicht nur aber zunehmend auch durch Sondler) ausgesetzt sind. Hätte ich ein festes gut/böse-Weltbild wie meine angeblichen Gesinnungsgenossen, hätte ich weder den Blogpost von Herrn Saev, noch der von Raimund Karl (http://archaeologik.blogspot.de/2014/09/facharchaologische-argumente-gegen-die.html) einstellen wollen. 
KlausGraf antwortete am 2015/08/07 17:54:
Ich begrüße es, dass Sie auch andere Meinungen in Ihrem Blog zu Wort kommen lassen
 

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