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Quellenbezogene Geschichtsschreibung ist unter anderem auf gut funktionierende Archive angewiesen, in denen wichtige Unterlagen dauerhaft aufgehoben, gesichert und zugänglich gemacht werden. Hierfür gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten: Entweder liefern Institutionen ihre „Alt-Akten“ regelmäßig an öffentliche Archive ab
– oder aber sie richten eigene Archive ein, wie dies beispielsweise bei Hochschularchiven oder Wirtschaftsarchiven der Fall ist.

Diese Aussagen gelten grundsätzlich auch für das Fachgebiet der Sportgeschichte, das ebenfalls dringend auf Archivunterlagen angewiesen ist. Eine vorläufige Bestandsaufnahme zeigt allerdings, dass gerade im Sportbereich noch erhebliche Defizite bei der dauerhaften Aufbewahrung von wichtigen Unterlagen festzustellen sind. So kann zurzeit nur bei 6 von insgesamt 16 Landessportbünden mit Sicherheit gesagt werden, wie sie mit ihren Alt-Akten umgehen. In Hessen wird allerdings seit mehreren Jahren am Aufbau eines Archivs des Landessportbunds gearbeitet.

Bei den hessischen Sportvereinen sieht es zumindest auf den ersten Blick ebenfalls recht positiv aus. Denn eine Bestandserhebung des Arbeitskreises „Sport und Geschichte” beim Landessportbund Hessen hat im Frühjahr 2008 zu dem Ergebnis geführt, dass etwa 700 der antwortenden Vereine über ein Archiv verfügen. Dies entspricht immerhin einem Anteil von knapp 10 % aller hessischen Sportvereine.

Dieses Ergebnis erscheint auch deshalb plausibel, weil vermutlich nur die größeren Sportvereine in der Lage sind, ein Archiv einzurichten und zu betreuen. Die genannte Zahl sagt allerdings nichts über den Umfang der gesammelten Materialien, über deren Unterbringung und über den Umfang von Maßnahmen der Bestandserhaltung aus. Dazu kommt noch, dass Vereinsarchive in der Regel nicht von ausgebildeten Archivaren betreut werden.

Darauf deutet unter anderem die Tatsache hin, dass sich bei der oben genannten Umfrage immerhin knapp 600 der antwortenden Sportvereine Fortbildungsangebote für die ehrenamtlichen Archivare gewünscht haben. Bei unsachgemäßer Behandlung der aufzubewahrenden Unterlagen besteht nämlich die Gefahr des Verlusts wichtiger Dokumente, wenn anerkannte Grundsätze der professionellen Archivarbeit nicht berücksichtigt werden.

Der Landessportbund Hessen konzentriert sich daher bei Überlegungen zur Unterstützung der Archivarbeit in den Sportvereinen zunächst auf Fortbildungsangebote sowie auf die Förderung der Zusammenarbeit mit öffentlichen Archiven und hauptberuflichen Archivaren. Deshalb wird vom Arbeitskreis „Sport und Geschichte“ auch den Abstimmungsgesprächen mit dem Landesverband Hessen im Verband deutscher Archivarinnen und Archivare große Bedeutung beigemessen.

Außerdem wurde Kontakt mit der Archivberatungsstelle Hessen sowie mit der Archivschule Marburg aufgenommen. Auf regionaler Ebene sollen die notwendigen Maßnahmen durch „Archivbeauftragte“ der Sportkreise unterstützt und koordiniert werden. Mittlerweile sind bereits von den meisten Sportkreisen Archivbeauftragte benannt worden.

Zusätzliche Informationen finden sich im Internetauftritt des Arbeitskreises „Sport und Geschichte“ beim Landessportbund Hessen (www.landessportbund-hessen.de/bereiche).

Peter Schermer
 

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