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Simon Maria Hassemer, Erzählte Geschichte der Welt – Geschichte der erzählten Welt. Narrativität und Diegese der Straßburger Twinger-Chronik, in ZGO 160 (2012), S. 131–164

Der Autor betreibt Schaumschlägerei, hantiert mit erzählwissenschaftlichen Begriffen, ohne dass ersichtlich ist, was man denn nun über Twinger weiß, was man bisher noch nicht wusste. Es geht auch nicht wirklich um den Text, sondern darum, dass der Autor seine Theorie-Anwendung ausstellen kann.

Handwerkliche Mängel sind schon bei flüchtiger Durchsicht zu erkennen. Wer nicht mitbekommen hat, dass im Rahmen des Handschriftencensus mit derzeit 88 Handschriften (viele davon auf mein Betreiben eingetragen) die Überlieferung so umfassend wie nie zuvor zusammengestellt wurde, sollte nichts über Twinger und seine Rezeption schreiben. Es fehlen vergleichsweise wenige Handschriften, für die die Verantwortlichen des Census noch keine Einträge vorgesehen haben (und derzeit wird wohl kaum etwas oder gar nichts am Handschriftencensus gemacht, die letzte Mitteilung, dass etwas redaktionell bearbeitet wurde, datiert bei mir vom 29. August 2012).

http://www.handschriftencensus.de/werke/1906

Darf ein Herausgeber der ZGO einem Autor die in Anm. 41 auf S. 141 aufgestellte Falschbehauptung durchgehen lassen, dass die Bestände der Fürstlich Fürstenbergischen Bibliothek 2004 verkauft wurden? Fast alle Handschriften bis auf das später abgegebene Nibelungenlied C wurden 1993 für die beiden Landesbibliotheken in Karlsruhe und Stuttgart erworben. Hegels Handschrift a befindet sich in Karlsruhe, und jüngst wurde eine moderne Beschreibung ins Netz gestellt:

http://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/obj31576362

Was S. 144 über Google-Digitalisate gesagt wird, ist ersichtlich kenntnisarm.

Gern schreiben wir "ergodisch" in unserer Vokabelheft, was sich auf Literatur bezieht, bei der der Leser "einen nicht banalen kognitiven Aufwand erbringen muss, um den Text zu begehen" (S. 147 Anm. 71). Hassemers Aufsatz ist demzufolge ergodisch, wobei sich allerdings die Frage stellt, ob der kognitive Aufwand lohnt, das Theorie-Geschwurbel zu durchdringen.
 

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