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Wir hatten hier leider bereits einmal Grund, über die Gießener Elektronische Bibliothek (GEB) Klage zu führen:

http://archiv.twoday.net/stories/2785121/

URN: urn:nbn:de:hebis:26-opus-27011
URL: http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2006/2701/

Spiller, Miriam Elisabeth

Spurensuche : Zeitgenössische Diskurse und Diskutanten über Probleme in der Reichspolitik des deutschen Spätmittelalters

pdf-Format:
Dokument 1.pdf (2,231 KB)


Beschreibung (deutsch)

Auf dem Reichstag zu Worms im Jahre 1545 standen wichtige Angelegenheiten auf der Agenda. Unter Hinzuziehung von Experten diskutieren die Großen des Reichs sowie Vertreter verschiedener Stände die erste Reichsmünzordnung; zahlreiche Gutachten formulierten die Stellungnahmen der Kurfürsten-, Fürsten- und Stadträte zur geplanten Reichspolizeiordnung; Anträge und Suppliken spiegeln die Interessenvertretung Einzelner und verschiedener Gruppen. Ausschüsse formten sich und trugen ihre Arbeitsergebnisse vor; auf Vorschläge folgten Änderungsvorschläge, und Wortprotokolle überliefern den genauen Ablauf von Diskussionen, nehmen gar ganze Einzelbeiträge auf. Alles in allem scheinen die Zeitgenossen eine genaue Vorstellung davon gehabt zu haben, wie den aktuellen Fragen und Problemen in der Reichspolitik ordentlich und effektiv zu begegnen sei. Das Verfahren zur Meinungs- und Entscheidungsfindung lässt eine gewissen Routine der Beteiligten vermuten, wenngleich die Organisation allein natürlich keine Garantie für zügige und umfassende Lösung der reichspolitischen Fragen sein konnte. Der Kontrast zu dem, was die moderne Forschung zur Reichspolitik des 14. Jahrhunderts sagen kann und dem regelrecht institutionalisierten Ablauf des Wormser Reichstags von 1545 kann größer kaum sein. Und angesichts dessen ist es offenkundig, dass weder das Politikverständnis noch die Politikfähigkeit der Zeitgenossen oder auch nur das Interesse am Reich quasi vom Himmel gefallen sein können. Vielmehr handelt es sich um Ergebnisse eines Reifeprozesses. Wann und wo – sozial und lokal – dieser Prozess seinen Anfang genommen hat, ist der Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit.

Universität: Justus-Liebig-Universität Giessen
Fachgebiet: Geschichte
Fachbereich: FB 04 Geschichts- und Kulturwissenschaften
Institut: Deutsche Landesgeschichte
DDC-Sachgruppe: Geschichte Deutschlands
Dokumentart: Dissertation
Sprache: deutsch
Tag der mündlichen Prüfung: 28.06.2004
Erstellungsjahr: 2004
Publikationsdatum: 28.06.2006
Zugriffsrechte: Open Access


Das ist das, was in einer OASE-, OPUS-Metasuche oder OAIster-Suche gefunden werden kann. Es wurden hier keine Schlagworte vergeben (auch bei der DDB und den Verbundkatalogen sieht es nicht besser aus). Als Abstract wurde einfach nur der erste Abschnitt der Einleitung gewählt.

Es ist absolut nicht akzeptabel, dass die Bibliothek nicht Sorge dafür trägt, dass angemessene Metadaten vorhanden sind. Nach Lektüre der Zusammenfassung weiss man nur vage, dass es offenbar um das deutsche 14. Jahrhundert geht. Es geht eben nicht um den Reichstag von 1545, dieser wird lediglich als "Einstieg" benützt. Die Zusammenfassung kann also mieser nicht sein.

Ohne Zuhilfenahme einer Volltextsuche wird man nie erraten, dass Rudolf Losse, Karl IV. und sein Sohn Wenzel im Mittelpunkt der Arbeit stehen. Es ist den Dokumentenservern dringend anzuraten, das Inhaltsverzeichnis der Arbeit den Metadaten beizufügen (und als Enriched Content auch im OPAC verfügbar zu machen.)

Hier das Inhaltsverzeichnis:

Einleitung
1. Fragestellung und Forschungsstand S. 2
2. Definitionen und Abgrenzungen S. 13
3. Quellen und Methode S. 19
Hauptteil
A. Ludwig IV.
1. Die Themen der Zeit: Konfliktskizzen S. 22
2. Einblick in eine Karriere: Der Rat und Diplomat, Sammler und Autor
Rudolf Losse S. 26
3. Rudolf Losse und seine „Kollegen“ S. 31
4. Nova Alamanniae: Der Nachlaß Rudolf Losses S. 49
5. Politische Diskurse im Spiegel der Nova Alamanniae
5.1 Ludwig IV. und die Kurie S. 65
5.2 Der Streit um das Mainzer Erzbistum S. 80
5.3 Die Rechte des Reichs S. 99
6. Zusammenfassung S. 105
7. Exkurs: Überlegungen zum zeitgenössischen Kommunikationsverhalten S. 111
B. Karl IV.
1. Die Themen der Zeit oder die Ruhe nach dem Sturm:
Das Schweigen der Gelehrten S. 121
2. Karl IV. und die Päpste S. 137
3. Die „Bistumspolitik“ Karls IV. S. 150
4. Politische Diskurse im Spiegel ausgewählter Quellen
4.1 Bis an die Grenze: Streit um das Bistum Cambrai S. 160
4.2 Des Widerspenstigen Zähmung: Karl IV. und Rudolf IV. („der Stifter“) S. 174
5. Zusammenfassung S. 189
C. Wenzel
1. Die Themen der Zeit: Konfliktskizzen S. 191
2. Politische Diskurse im Spiegel der Deutsche Reichstagsakten:
2.1 Die Reise Wenzels IV. nach Frankreich 1397/98 S. 198
2.2 Die Absetzung Wenzels IV. und die Wahl Ruprechts von der Pfalz S. 205
Fazit S. 211
Anhang
1. Abkürzungsverzeichnis S. 216
2. Quellenverzeichnis S. 218
3. Literaturverzeichnis S. 225

Wenn ich bei Google nach "Rudolf Losse" suche, finde ich das PDF der Arbeit auf Platz 57 - die meisten Studenten und Wissenschaftler werden da bereits aufgegeben haben, die Liste zu sichten, zumal sie von diversen Bibliothekskatalogen usw. zugemüllt ist.

Suche

Und wer kommt auf die Idee, durch Hinzufügen von vgl die Trefferzahl entscheidend zu reduzieren?

Suche

Weder Scirus.com noch Bielefelds BASE finden die Arbeit, ebensowenig Google Scholar. Schlimmer noch: Auch bei Metager ist selbst bei der separaten Abfrage der Hochschulschriftenserver nichts zu finden.

E-Dissertationen sollten nun aber eigentlich gerade keinen Bestandteil des "deep web" bilden.

Ich werde sogleich einen winzigen Wikipedia-Artikel zu Rudolf Losse anlegen, der aufgrund seines erwartbaren Google-Rankings die unverzeihliche Schlamperei der Giessener Sacherschliesser teilweise ausbügelt. Aber eigentlich ist das nicht meine Aufgabe, sondern die GEB sollte ihren Job besser machen.
LK meinte am 2006/11/20 09:55:
Antworten ist anscheinend sinnlos
Sehr geehrter Herr Graf,
Abstract und Schlagworte werden von den Autoren vergeben. Wir gehen davon aus, dass die Autoren, die ja immerhin promoviert haben, am besten wissen, unter welchen Begriffen ihre Arbeit gesucht wird.
Der Frage, warum die Arbeit in manchen Suchmaschinen nicht
gefunden wird, werden wir selbstverständlich nachgehen.
Auf Ihre Ausführungen weiter einzugehen erspare ich mir, da ja bereits meine Erläuterungen zu der Meldung, auf die Sie Bezug nehmen, anscheinend nicht wahrgenommen wurden. Es bestätigt sich mein Eindruck, dass die Kommentarfunktion in Blogs eine Alibifunktion gegenüber dem Monolog des Blogbetreibers hat und genausogut weggelassen werden könnte.
LK 
KlausGraf antwortete am 2006/11/20 10:24:
Unverzeihlicher Tonfall
Der beleidigte Ton ist durchaus fehl am Platz. Bereits das Verb freveln hätte dem verständigen Leser signalisieren können, dass die Empörung nicht völlig ernst zu nehmen ist. Verantwortung für die Sacherschliessung in Katalogen oder von Metadaten hat die Bibliothek. Diese kann keinen Einfluss darauf nehmen, welche beknackten Titel Autoren wählen, aber sie hat dafür zu sorgen, dass Autoren nicht alles in Zusammenfassungen schreiben dürfen, was ihnen in den Sinn kommt.

Natürlich wurden die Richtigstellungen wahrgenommen. Von einem Monolog des Blogbetreibers (hier: Administrators, ARCHIVALIA ist ein Gemeinschaftsweblog) kann insofern keine Rede sein. 
 

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