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https://www.change.org/de/Petitionen/stadt-aachen-landschaftsverband-rheinland-lousberg-h%C3%B6fe-gmbh-der-hochbunker-f%C3%B6rsterstr-in-aachen-soll-nicht-f%C3%BCr-stadtwohnungen-weichen#

Der Hochbunker an der Rütscherstr/Försterstr in Aachen, in der am 21. Oktober 1944 der letzte Wehrmachtskommandant in der Kaiserstadt kapitulierte, soll abgerissen werden. Die Begründung der Bezirksregierung Köln: „Aufgrund der umfangreichen Umbauten ist die Aussagekraft verloren gegangen.“

Dabei zeugt allein schon die kahle schroffe Betonhülle mit seinen tiefen Einschlagskratern von der Gewalt und Zerstörung, die mit der Vertreibung der nationalsozialistischen Diktatur einher ging. Jedem Passant, ob alt oder jung, fällt dieser Betonklotz mit seinen Schäden irgendwann auf, und er stellt die unangenehme Frage: "Was ist hier passiert?" Und eine mögliche Antwort lautet: "Hier endete die Diktatur und fing die Freiheit an."


Inge und Dieter Wernet (Gast) meinte am 2014/07/30 07:46:
Die Bunkerruine in Aachen zwischen der Rütscher- und der Försterstraße
Man staunt, ja man ist fassungslos. Bereits seit mehreren Wochen ruhen hier die Abrissarbeiten, die Baustelle ist verwaist, erste Singvögel finden sich wieder ein. Die Abbruchfirma hat sämtliches Gerät abgezogen und ist verschwunden. Was geht hier vor? Außenstehende rätseln und ergehen sich in Spekulationen und Mutmaßungen. Wurden die Maschinen nur wegen der durch zusätzliche gerichtlich angeordnete Lärmschmutzmaßnahmen erfolgten Terminüberschreitung abgezogen, weil sie bereits anderweitig verplant waren? Dann kämen sie ja irgendwann wieder. Oder ist der vereinbarte Kostenrahmen bereits überschritten? Oder hat sich die Firma zurückgezogen, weil in der Abbruchgenehmigung falsche Angaben aufgrund von Gutachten gemacht wurden, die letztlich von den angerufenen Gerichten nicht bestätigt werden konnten? Das sind derzeit die spannenden Fragen – und letztlich: Wird die Ruine künftig als Denkmal kommunaler Unfähigkeit das Aachener Stadtbild zieren?

Inge Wernet und Dieter Wernet Dipl.-Ing.
Militärhistorische Studien
St. Vith / Belgien 
Weit über die Grenzen von Aachen
In der obengenannten Petition, die maßgeblich von uns Inge und Dieter Wernet aus St. Vith / Belgien unterstützt wurde, haben sich inzwischen 1464 Unterstützer aus 19 Ländern, darunter namhafte Historiker, Denkmalschützer sowie der Chefredakteur der Luftwaffen-Revue eingetragen und sich ausdrücklich gegen den Abriss des historischen einmaligen Luftschutzbunkers ausgesprochen. Schließlich leitete von hier aus am 21. Oktober 1944 die Kapitulation des letzten Wehrmachtskommandanten in Aachen, Oberst Gerhard Wilck, das Ende des 2. Weltkriegs ein. 
Denkmalschutz in Aachen?
Im Rahmen unserer Unterstützungsaktionen haben wir alle zuständigen Abteilungen der Stadt Aachen sowie alle Stadträte und zahlreiche Adressaten im Bereich der Hochschule RWTH angeschrieben, um den Abriss des Luftschutzbunkers in der Rütscher- / Försterstr. zu verhindern. Parallel dazu versuchten wir auch die lokalen Zeitungsredaktionen für unsere Initiative zu gewinnen. In einem zweiten Schritt machten wir die Denkmalbehörden aller Bundesländer und den Bundespräsidenten, in seiner Eigenschaft als Schirmherr des Denkmalschutzes auf die Vorgänge in Aachen aufmerksam. Das Bundespräsidialamt verwies in einer schriftlichen Stellungnahme auf die Zuständigkeit der oberen Denkmalbehörde von NRW und diese wiederum auf die Zuständigkeit der unteren Denkmalbehörde, in diesem Fall also der Stadt Aachen. Während die Medien durchweg passiv reagierten, erhielten wir aus den Kreisen der Stadtverwaltung, aber auch der RWTH zahlreiche Zuschriften, zusammengefasst mit dem Tenor:

„Endlich kommt das alte nutzlose Gemäuer weg, das ohnehin ein Schandfleck im Stadtbild sei. Schließlich sei Aachen ja eine Universitätsstadt und benötige daher jede Menge bezahlbaren Wohnraums.“

Das war eine eklatante Verkennung der Fakten und der tatsächlichen Absichten des Investors. Er hatte nämlich auf seiner Web-Seite (http://www.leben-am-lousberg.de/bunker/#) – allen zugänglich – angekündigt, anstelle des Luftschutzbunkers 50 hochpreisige (Eigentums-) Wohnungen errichten zu wollen. Wohnungen also, die für den normalbemittelten Studierenden wohl kaum erschwinglich wären. 
Inge und Dieter Wernet, Militärhistorische Studien, St. Vith / Belgien (Gast) antwortete am 2014/11/25 12:25:
- Es wird jetzt gesprengt! -
Nun ist es also soweit! Der Investor und die Stadt Aachen greifen zum letzten Mittel, der ultima ratio:
„Die Sprengung“
Ein Verfahren, das bekanntlich eine Reihe unvorhersehbarer Risiken enthält. Nicht umsonst war diese Vorgehensweise bei der ursprünglich erteilten Abbruchgenehmigung ausdrücklich ausgeschlossen worden. Der jetzige Rückgriff auf Sprengverfahren, man hat hierfür die beschönigende Bezeichnung „Lockerungssprengungen“ gefunden, erscheint wie ein schierer Akt der Verzweiflung und Ratlosigkeit. Man darf gespannt sein, welche Folgen diese möglicherweise verhängnisvolle Entscheidung schließlich nach sich zieht. 
 

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