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Die bereits traditionellen Jahrestagungen des Landessportbunds Hessen zum länderweiten Austausch von Ergebnissen unterschiedlicher Möglichkeiten der Sicherung von Sportüberlieferungen haben gezeigt, dass die einzelnen Landessportbünde in diesem Aufgabenbereich ganz unterschiedlich engagiert sind. Vorteile haben zweifellos die Landessportbünde Baden-Württemberg und Niedersachsen, welche über eigene Institute zur Sportgeschichte verfügen. Das Saarländische Sportarchiv wurde dagegen infrastrukturell in das Landesarchiv Saarbrücken eingebunden

Andere Sportbünde arbeiten zumindest intensiv mit staatlichen Archiven zusammen. Dies gilt beispielsweise für den Sportbund Pfalz und den Landessportbund Hessen. In beiden Fällen finden Veranstaltungen zur Fortbildung von ehrenamtlichen Archivaren in Sportvereinen nicht ohne Beteiligung hauptberuflicher Archivare statt. Dem lsb h – Arbeitskreis „Sport und Geschichte“ ist es darüber hinaus gelungen, differenzierte Fortbildungsangebote zu organisieren, die zur Lösung von Praxisproblemen beitragen sollen. Außerdem wurden von den Sportkreisen Archivbeauftragte benannt.

Der Sportbund Pfalz hat dagegen Aufgaben, die in Hessen vom Arbeitskreis „Sport und Geschichte“ wahrgenommen werden, dem Verein Pfälzische Sportgeschichte übertragen. Trotz dieses Unterschieds bei der Organisation gibt es aber viele Gemeinsamkeiten, die auch für die Zukunft eine engere Kooperation nahe legen. Diese nahm vor zwei Jahren mit einem Besuch des Sportmuseums der Pfalz in Hauenstein durch den lsb h – Arbeitskreis „Sport und Geschichte“ ihren Anfang.

Der Sportbund der Pfalz hat hier durch die Zusammenarbeit mit dem Schuhmuseum Hauenstein einen pragmatischen Ansatz gewählt, während zum Beispiel die Exponate des Sportmuseums Frankfurt bisher noch immer nicht einer interessierten Allgemeinheit zugänglich gemacht werden konnten. Bemerkenswert erscheint außerdem die große Bereitschaft Pfälzer Sportler, dem Museum in Hauenstein weitere Exponate zur Verfügung zu stellen.

Zu den zahlreichen Beweisen für die relativ geringe Neigung von Historikern, sich mit Themen der Sportgeschichte zu befassen, gehört die Tatsache, dass regionale Geschichtsvereine diesen Bereich in der Regel nicht im Blick haben. Umso bemerkenswerter ist es, dass der Sportbund Pfalz auch auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein der Pfalz verweisen kann. Ein Ergebnis dieser Kooperation ist zum Beispiel eine Tagung zur Pfälzer Sportgeschichte, die am 18. und 19. Okt. 2013 in der Sportschule Edenkoben stattfinden wird.

Neben dem Sportbund der Pfalz ist an der Vorbereitung dieser Tagung der bereits erwähnte Verein Pfälzische Sportgeschichte beteiligt. Dieser Verein wurde im Jahr 2009 auf Initiative des Sportbundes Pfalz gegründet und bietet die Möglichkeit zum Meinungsaustausch für alle an der Sportgeschichte in der Pfalz Interessierten sowie zur Präsentation von Sammlungen und Forschungsergebnissen. Das Sammeln und Bewahren von alten Dokumenten und Sportgeräten wie auch die Unterstützung pfälzischer Sportmuseen sind ebenfalls Aufgaben des Vereins.

Die hier skizzierten Aktivitäten machen deutlich, dass es beim Gegenbesuch von Vertretern des Sportbunds Pfalz in der Landessportschule Frankfurt, die im August dieses Jahres dort an einer Sitzung des lsb h – Arbeitskreises „Sport und Geschichte“ teilnahmen, viel Gesprächsstoff gab. Zunächst hatten Geschäftsführer Martin Schwarzweller und Referent Asmus Kauf-mann zusammenfassend die Ansätze des Sportbunds Pfalz zur Förderung der Bewahrung von Sportüberlieferungen vorgestellt. Die Pfälzer Gäste besuchten zum Abschluss ihres Besuchs dann auch noch das Museum von Eintracht Frankfurt, wo sie von Museumsleiter Matthias Thoma empfangen wurden.

Aus hessischer Sicht waren die Gespräche mit den Gästen aus der Pfalz deshalb von großer Bedeutung, weil sie im Grunde die vom Landessportbund Hessen vertretene Zielsetzung bestätigten, Aktivitäten zur Sicherung von Sportüberlieferungen auf die Sportkreisebene zu verlagern. Nur hier gibt es wie beim Sportbund Pfalz lokale Netzwerke, die eine wichtige Voraussetzung für die Zusammenarbeit der verschiedenen Partner im Bereich der Sportgeschichte sind.

Dazu gehören zum Beispiel neben den Sportvereinen auch die regionalen Museen und Archive sowie die Geschichts- und Heimatvereine. Außerdem sollten Vertreter ortansässiger Hochschulen mit Lehrstühlen für neuere Geschichte und weitere ausgewiesene Experten für die lokale Sportgeschichte herangezogen werden. Diese Partner finden in der Regel aber nur dann zusammen, wenn die Initiative zur gemeinsamen Beschäftigung mit Themen der regionalen Sportgeschichte vom jeweiligen Sportkreis ausgeht.

Peter Schermer
 

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