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Albert Huyskens, Spross einer rheinischen Kaufmannsfamilie, war 35 Jahre lang Direktor des
Aachener Stadtarchivs, 22 Jahre war er Vorsitzender des Aachener CV-Philisterzirkels, des
Zusammenschlusses von Altakademikern des Cartellverbandes der katholischen deutschen Studentenverbindungen.
Er war 17 Jahre lang Vorsitzender der Westdeutschen Gesellschaft für
Familienkunde und schließlich 18 Jahre Vorsitzender des Aachener Geschichtsvereins. Geboren
1879 in Mönchengladbach, gestorben 1956 in Aachen, reichte seine umfangreiche Tätigkeit als
Historiker, Archivar und Familienforscher vom Kaiserreich bis in die frühe Bundesrepublik.
Huyskens gilt in Aachen dank seiner „wertvollen Forschungsarbeiten zur Aachener, rheinischen
und deutschen Geschichte, vor allem auch durch sein Geschick in Organisation und Leitung
wissenschaftlicher Vereine und als Dozent an der Aachener TH“1 als „Nestor der Aachener
Geschichtsforschung“2. Die Wertschätzung, die ihm die Stadt entgegenbrachte, zeigt sich
u.a. darin, dass 1977 eine Straße im Melatener Erweiterungsgebiet der TH Aachen nach ihm
benannt wurde.
Fest verwurzelt im katholischen, national-konservativen Bildungsbürgertum3 und einem streng
positivistischen Wissenschaftsethos verpflichtet4, steuerte er – so der langjährige Stadtarchivar
und heutige Ehrenvorsitzende des Aachener Geschichtsvereins Herbert Lepper 1997 – mit strategischem
Geschick den Aachener Geschichtsverein, die Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde
und das Aachener Stadtarchiv unbeschadet durch die Zeit des Dritten Reiches. Und
soweit dies in seinen Möglichkeiten lag, leistete er nach Ansicht Leppers Widerstand gegen den
nationalsozialistischen Zeitgeist.5 Der Historiker Ulrich Kalkmann kommt in seiner 2003 erschienenen
Dissertation über die TH Aachen im Dritten Reich zu dem Schluss, dass Huyskens
„nicht den Vorstellungen der Aachener Nationalsozialisten“6 entsprach.
Diese Einschätzungen stehen in einem seltsamen Gegensatz zu zahlreichen in der NS-Zeit publizierten
Äußerungen von Albert Huyskens.


So beginnt der Aufsatz „Sippenforschung und Rassepolitik“ – Albert Huyskens und der Aachener Mythos vom katholischen Widerstand
von Stefan Krebs und Werner Tschacher, der in ungekürzter Form (mit Anmerkungen) online nachlesbar ist:

http://www.histech.rwth-aachen.de/content/1564/Sippenkunde.pdf

Zitat:

Für die große Ausstellung „Schaffendes Grenzland“ im Neuen Kurhaus vom 7. bis 19. Oktober
1938 schlug Huyskens Stadtoberinspektor Franck in einem Schreiben einen Figurenfries vor:
„Vom Beschauer links vor dem Hintergrund einer Ahnentafel ein Archivar, der einem vor ihm
stehenden SS-Mann eine Urkunde aushändigt, in der Mitte vor dem Hintergrund eines Aktengestells
hinter einem Tisch ein Forscher eine alte Pergamenturkunde mit Siegeln lesend, rechts
ein Bote einen Brief in einen Reichspostbriefkasten einwerfend.“


 

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