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"Nach der Besetzung Albaniens durch die Deutschen im Jahr
1943 weigerte sich die Bevölkerung Albaniens in einem außergewöhnlichen
Akt, die Anweisungen der Besatzer zu befolgen
und ihnen Listen mit den Namen der Juden auszuhändigen, die
unter ihnen lebten. Darüber hinaus versorgten verschiedene
staatliche Einrichtungen viele jüdische Familien mit gefälschten
Papieren, mit denen sie sich unter die Lokalbevölkerung mischen
konnten. Die Albaner schützten nicht nur ihre eigenen jüdischen
Bürger, sondern gewährten auch jenen Flüchtlingen Zuflucht, die
nach Albanien gekommen waren, als es noch unter italienischer
Herrschaft stand, und die nun in der ständigen Gefahr lebten, in
Konzentrationslager deportiert zu werden.
Die bemerkenswerte Unterstützung, die den Juden entgegengebracht
wurde, war begründet in dem Ehrenkodex Besa, der noch
heute in Albanien als der höchste ethische Wert gilt. Besa heißt
wörtlich „ein Versprechen halten“. Jemand, der nach dem Prinzip
Besa handelt, ist jemand, der sein Wort hält, jemand, dem man
sein eigenes Leben und das seiner Familie anvertrauen kann.
Die Hilfe, die Juden und Nicht-Juden gewährt wurde, kann als
Angelegenheit nationaler Ehre verstanden werden. Die Albaner
scheuten keine Mühe, um zu helfen, ja sie konkurrierten sogar
untereinander um das Privileg, Juden zu retten. Sie handelten
aus Mitleid, menschlicher Güte und dem Bedürfnis, Menschen in
Not zu helfen, sogar denen, die einen anderen Glauben oder
eine andere Herkunft hatten als sie.
Albanien, ein europäischer Staat mit einer muslimischen Mehrheitsgesellschaft,
brachte zuwege, woran andere europäische
Länder scheiterten. Alle Juden, die während der deutschen Besatzung
innerhalb der Staatsgrenzen Albaniens lebten, und zwar
albanische Staatsbürger ebenso wie Flüchtlinge, wurden – bis
auf einige Mitglieder einer einzigen Familie – gerettet. Es ist eine
beeindruckende Tatsache, dass in Albanien am Ende des Krieges
mehr Juden lebten als zuvor."

War mir völlig unbekannt. Aus dem als PDF im Netz verfügbaren aktuellen Ausstellungkatalog

http://www.millisegal.at/besa/index.php
 

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