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[Gonzaga]. Ferdinand III., röm.-dt. Kaiser (1608-1657). Pergamentmanuskript mit eigenh. U. Schloß Kaiserebersdorf bei Wien, 25. VIII. 1637. Lateinische Handschrift, Tinte auf Pergament. 156 unnumerierte SS., 27 Zeilen. Pergamentband der Zeit auf 4 durchzogenen Bünden mit schöner goldgepr. Deckelbordüre (Rankenwerk mit Knospen und Blüten; oxydiert), Eckfleurons, Rückenvergoldung und zwei verschiedenen goldgepr. Wappensupralibros. Dreiseitiger Goldschnitt. Innenrand durchgehend gelocht; die Kordel mit dem Siegel nicht mehr vorhanden. Reste von Bindebändern. Folio.
€ 12.000
Sammlung von habsburgischen Urkundenabschriften zum Haus Gonzaga und zum Mantuanischen Erbfolgekrieg, zusammengestellt von der kaiserlichen Hofkanzlei und eigenhändig unterzeichnet von Kaiser Ferdinand III. Die Dokumentsammlung, welche Textzeugnisse von Friedrich III., Maximilian I., Karl V., Maximilian II., Rudolf II., Matthias, Ferdinand II. etc. vereint, wurde höchstwahrscheinlich angelegt für den Herzog Ferrante III. Gonzaga, Graf von Guastalla (1618-78) zur Dokumentation und Sicherung seiner im Interesse des Kaiserhauses liegenden Ansprüche auf das Herzogtum Mantua, welches der Mantuanische Erbfolgekrieg wenige Jahre zuvor der französischen Einflußsphäre zugeschlagen hatte. - Das seit dem 12. Jahrhundert nachweisbare Haus Gonzaga regierte Mantua seit 1328; 1530 nahm Federico II. Gonzaga den Titel eines Herzogs von Mantua an. Als sich die Familie Mitte des 16. Jhs. die Grafschaften Montferrat und Guastalla einverleibte, befand sie sich auf dem Höhepunkt ihrer politischen und kulturellen Bedeutung: Durch die beiden territorial nicht angrenzenden Gebiete Mantua und Montferrat verliefen wichtige Verkehrs- und Handelswege. Das Herzogtum Mantua konnte ausschließlich durch die männliche Linie vererbt werden. Als Francesco IV. Gonzaga 1612 ohne männlichen Erben starb, folgten ihm seine Brüder Ferdinando und Vincenzo, die als Kardinäle allerdings kinderlos waren. Mit dem Tod von Vincenzo II. Gonzaga im Jahr 1627 erlosch der Hauptstamm der Familie, was den Mantuanischen Erbfolgekrieg auslöste: Kaiser Ferdinand II., Gatte von Eleonora Gonzaga, Vincenzos Schwester, versuchte Mantua als erledigtes Reichslehen einzuziehen, um es an die (auf spanischer Seite stehende) Seitenlinie Gonzaga-Guastalla zu vergeben. Dagegen standen die Interessen der älteren Linie des von Frankreich unterstützten Hauses Gonzaga von Nevers und Rethel. Die Kriegshandlungen endeten erst, als Schweden 1630 in den Dreißigjährigen Krieg eingriff und Kaiser Ferdinand seine Truppen rasch abziehen musste: Der Herzog von Nevers und Rethel wurde Herr über die verwüsteten, entvölkerten Länder von Mantua und Montferrat, und Frankreich faßte in Oberitalien Fuß. (Erst ein Dreivierteljahrhundert später sollte die kaiserliche Sache obsiegen: Der Spanische Erbfolgekrieg beendete die Auseinandersetzung 1708 im Sinne Habsburgs; der Herzog von Mantua und Montferrat stellte sich auf die französische Seite, und der Kaiser zog das Land ein.) - Die vorliegende Abschriftensammlung soll die Erbfolge des Hauses Gonzaga-Guastalla aus Archivalien und Urkunden belegen; dies unterstreicht auch das kaiserliche Supralibros am Vorderdeckel (Doppeladler; auf der Brust gevierter Wappenschild mit den Balken von Gonzaga und böhmischen Löwen, eingefaßt von spindelförmigem Ranken- und Knospenwerk, darin je im Oval die vier Evangelisten mit ihren Attributen) sowie am Hinterdeckel Guastallas aufbäumender Löwe im gekrönten Schild. Immer wieder gehen die Textzeugnisse ein auf die Feudalrechte der Gonzaga-Guastalla gegenüber ihren Vasallen und Untertanen und auf die Erblande der Gonzaga, insbesondere die Gebiete von Castiglione delle Stiviere und Castel Goffredo: "Ad perpetuam rei memoriam recognoscimus, ac postum facimus tenore praesentium universis, quod cum nobis submissime exponendum curavit. Illustris Ferdinandus Gonsaga, Priceps Castilionis à Stiveriis, Consanguineus et Princeps Noster charissimus, quem ad modum maiores olim sui ab Augustissimis Romanorum Imperatoribus & Regibus Praedecessoribus Nostris sacratissime recordationis super Marchionatu Castilionis à Stiverys, & Castro Guiffredi cum omnibus suis pertinentys investiti. Pater verò suus quondam Franciscus Gonsaga de eodem Marchionatu Castilionis et permutatione Castri Giuffredi [...] Matthias Romanorum Imperator semper Augustus [...] agnoscimus & notum facimus tenore praesentium universis. Quod cum Illustris Franciscus Gonsaga Princeps Castilioni à Stiverys, consanguineus et princeps noster charissimus, demisse Nobis esponi curavit, non tantum Maiores suos, verum etiam se ipsum à Predecessoribus Nostris Divis Romanorum Imperatoribus & Regibus praeclarissimae memoriae de Marchionatu Castilioni à Stiverys, et de Castro, et Terra Castri Guiffredi cum omnibus suis pertinentys investium, alijsque insignibus privilegys ornatum fuisse [...]". Am Schluß die eigenhändige Signatur von Kaiser Ferdinand III., gegengezeichnet von den Reichshofräten Conrad Hiltprandt und Johann Walderode.

186 [Urbarbuch - Oberösterreich]. Rabenhaupt von Sucha, Christoph, böhmischer Adliger (gest. 1592). Urbar puech Ottenshaimb. No. 220. Ao. 1551. Ottensheim bei Linz, 26. II. 1551. Deutsche Kanzleischrift (Tinte) auf Pergament mit eigenh. Unterschrift ("CRabenhap mpr"). 22 beschr. SS. Originaler Pergamentumschlag mit hs. Deckeltitel. Auf Kordel geheftet. Folio.
€ 1.800
Urbarium der Mitte des 16. Jahrhunderts zu Ottensheim gehörigen Güter, aufgesetzt anläßlich des 1551 erfolgten Verkaufs von Ottensheim an Hilliprand Jörger durch Christoph Rabenhaupt von Sucha (Robmhap ze Suché), Freiherr zu Waxenberg. Be- und verzeichnet sind u. a. die zu Ottensheim gehörigen Liegenschaften, die örtlichen Donau-Fischereirechte, die Handwerker, sowie die Namen der ansässigen Bauern und ihre Steuerabgaben. Am Schluß die vom scheidenen Herrn eigenhändig unterzeichnete Formel: "Des zu warer urkundt unnd künfftiger gedächtnuß hab ich Obgemelter Christoff Rabenhaubt von Suchee Innhaber der herrschafft Wechssenberg mein Aigen Innsigil hier Angehangen, unnd aigen hanndtschrifften untterschriben. Beschehen den Sechsundzwainzigisten tag des monats Februarii, Nach Christi unsers Lieben Herren unnd Haillants geburte, Funffzehenhundert unnd in dem Ainunndfünffzigisten Jare". - Das erstmals 1148 urkundlich erwähnte Ottenheim war 1524 mit Markt und Burg als Lehen an Nikolaus Rabenhaupt von Suche, den Kanzler von Ferdinand I., gefallen; schon 1527 wurde es sein Freies Eigen. Nachdem er die mittelalterliche Burg hatte modernisieren lassen und in ein Renaissanceschloß verwandelt hatte, verkaufte es sein Sohn Christoph von Rabenhaupt 1551 an Jörger. Christoph von Rabenhaupt wurde 1559 Herr von Kopidlno nahe dem tschechischen Gitschin, wo er auch starb und begraben ist. - Der Pergamentumschlag etwas angestaubt und fleckig, sonst sehr sauber und gut lesbar. Es fehlt das erwähnte Siegel.
 

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