Allgemeines
Architekturarchive
Archivbau
Archivbibliotheken
Archive in der Zukunft
Archive von unten
Archivgeschichte
Archivpaedagogik
Archivrecht
Archivsoftware
Ausbildungsfragen
Bestandserhaltung
Bewertung
Bibliothekswesen
Bildquellen
Datenschutz
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
null

 
Joachim Losehand macht sich in einem LIBREAS-Preprint Gedanken über die digitale Kultur und führt dazu unter anderem aus:

Die von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften herausgegebene zweimal jährlich erscheinende Zeitschrift GEGENWORTE widmet ihre Frühjahrsausgabe 2009 dem Thema „Open Access“ („Die Wissenschaft geht ins Netz“, Heft 21). Die Zeitschrift „für den Disput über Wissen“ greift damit das Thema „Digitalisierung der Wissenschaften“ (Heft 8 ) aus dem Jahr 2001 auf und lädt damit auch zu einer Reflexion über die Prognosen und Realitäten acht Jahre später ein. Das aktuelle Heft zu „Open Access“ ist schon vor einigen Wochen erschienen, doch die Reaktion und Rezeption im Internet ist – völlig ausgeblieben. Das ist bei diesem aktuellen und brisanten Thema äußerst verwunderlich, und bei inhaltlich so qualitativ hochwertigen und anregenden Beiträgen, wie GEGENWORTE sie bietet, ist das Schweigen angesichts des weithin hörbaren Rauschens in den Blogs und anderen Internet-Publikationen selbst bei mediokren Wortspenden zu „Open Access“ noch irritierender.

Das Wundern darf sich aber in Grenzen halten, denn GEGENWORTE existierte bis zum 16.07.2009 im Netz nicht; GEGENWORTE ist eine reine Printpublikation ohne Anbindung an das world wide web. Nicht einmal auf der Internetpräsent www.gegenworte.org wurden bis dato Interessierte darüber informiert, daß ein 21. Heft erschienen ist und welches Thema es behandelt. Schlichtweg: Nichts. Schweigen. Logischer- und konsequenterweise bietet GEGENWORTE auch keine digitale (ggf. kostenpflichtige) Version seiner aktuellen und älteren Ausgaben an; manche Themenausgaben sind wohl ohne Hoffnung auf Wiederkehr vergriffen. Man kann wohl ohne Übertreibung sagen, daß der Bescheid: „nicht online“[Fn29] eine ähnliche Wirkung auf potentielle Leser ausübt wie „vergriffen“.

Daß man ein Heft zu „Open Access“ und damit zum Internet nicht gänzlich unter Vermeidung des Internes publizieren kann, diese Ahnung beschlich doch auch den einen oder anderen Redakteur, denn der Beitrag „Veränderungen in der Publikations- und Kommunikationswelt: Open Access, Google etc.“ von Martin Grötschel und Martin Lügger (S. 69-72) ist in einer um Fußnoten und Hinweise auf URLs und Referenzen erweiterten Fassung online verfügbar, denn, fragen sich die Autoren, wer will schon lange URLs abtippen? Dieser einzelne einsame online und open access verfügbare Beitrag steht nicht im Widerspruch zum zuvor Gesagten. Denn er ist nicht unter der Internetpräsenz von GEGENWORTE erhältlich und herunterladbar, wo seit genanntem Datum (endlich) zwei „Leseproben“ mitsamt Inhaltsverzeichnis verfügbar sind, sondern als Beitrag im open-access-Journal ZIB-Report des Zuse Institute, Berlin, zwischen „Nonlinear pseudo-Boolean optimization: relaxation or propagation?“ und „A Priori Tabulation of Turbulent Flame Speeds via a Combination of a Stochastic Mixing Model and Flamelet Generated Manifolds, Extended to Incorporate Strain Effects“ publiziert worden, worauf der Verweis im Heft zeigt. Ich habe lange um einen Begriff gerungen, der diese Situation und dieses Verständnis von „Disput“ im Zeitalter der Digitalen Wissensgesellschaft adäquat beschreibt. Mir fällt dazu nur ein: drollig.


http://libreas.wordpress.com/2009/07/28/libreas-preprint-no-3-joachim-losehand-moskenstraumen/

Auch der Rest ist lesenswert.

Ergänzen möchte ich, dass ältere Hefte der Gegenworte durchaus - gemäß dem OA-Bekenntnis der BBAW - online auf dem Schriftenserver zur Verfügung stehen: http://tinyurl.com/llav4u. Irgendwann, dürfen wir hoffen, wird das auch hier der Fall sein ...
Joachim Losehand meinte am 2009/07/28 21:08:
Nur für Eingeweihte?
Und woher kennt ein Leser das Depositorium und den Weg dorthin? Oder ist das nur für Adepten und Initiierte, aber nicht für Abonnenten und andere?

(Warum bestelle ich eigentlich die Zeitschriften-Ausgabe nach? Ja, weil ich Kunst und Wissenschaft ja fördere. Darum.)

Gegenworte ist schon eigenartig einzigartig ... 
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma