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"Xanten und der mit Kulturschätzen gesegnete Niederrhein sind um ein neues Kulturzentrum reicher. Mit dem StiftsMuseum Xanten mit Archiv und Bibliothek wurde nach mehr als achtjähriger Bauzeit am 13. Mai 2010 ein engagiertes Projekt vollendet. Auf Inititiative der Propsteigemeinde St. Viktor und des Fördervereins StiftsMuseum Xanten e. V. ist eine einzigartige, am Ort gewachsene Sammlung sakraler Kulturschätze, die zwei Jahrtausende deutsche und europäische Kulturgeschichte nachzeichnen, ausgestellt.
Rahmen und Raum gibt ihnen ein harmonisches bauliches Miteinander aus historischen Räumen und moderner Architektur, das dem Anspruch dieser z. T. weltweit einzigartigen Ausstellungsstücke gerecht wird. „Im Mittelpunkt des neuen Kulturzentrums am Niederrhein steht der imposante Xantener Dom,
die ehemalige Stiftskirche, in der”, so Dr. Felix Genn, Bischof von
Münster, „seit über 1.000 Jahren das Lob Gottes gefeiert und der
christliche Glaube verkündet wird. Die einzigartigen Kirchenschätze
werden nun erstmals umfassend der Öffentlichkeit präsentiert. Auch die Geschichte der Stiftsherren wird anschaulich gemacht. Auf diese Weise wird ein in Europa einzigartiges Ensemble für den Betrachter wieder lebendig.”
Die Bausumme von 9,3 Mio. Euro wurde maßgeblich finanziert durch das Bistum Münster und unterstützt mit Mitteln des Landes
Nordrhein-Westfalen und der Bundesregierung sowie einem großzügigen Beitrag des Fördervereins StiftsMuseum Xanten e. V.
Bauminister Lutz Lienenkämper dankte den Freunden und Förderern
für ihren Einsatz bei der Realisierung des Projektes. „Das StiftsMuseum gehört für mich zu den herausragenden Projekten, an
deren Umsetzung sich das Land mit erheblichen Fördermitteln beteiligt hat“, sagte der Minister. „Allein schon die Zusammenlegung der Bestände von Schatzkammer, Archiv und Bibliothek in das neue StiftsMuseum ist einzigartig. Damit ist es endlich möglich geworden, dass auch die Objekte, die in der Vergangenheit vorübergehend anderweitig untergebracht werden mussten, nunmehr wieder eine Heimat gefunden haben.“ Mit dem StiftsMuseum habe Xanten mit den vielen anderen Kulturstätten und dem beeindruckenden historischen Stadtkern ein weiteres Element geschaffen, das viele Menschen über die Stadtgrenzen hinaus anziehen werde.
Lienenkämper: „Ich bin sicher, dass hiermit die Stadt, ebenso wie
die Kulturlandschaft Nordrhein-Westfalens um einen weiteren,
bemerkenswerten Baustein bereichert worden ist“.
Im StiftsMuseum Xanten gehen inhaltlich, didaktisch und technisch perfekt konstruierte neue Räume mit einmaliger historischer Bausubstanz, wie beispielsweise Stiftskellnerei, Weinstube, Sängersaal und Stiftsschule sowie Archiv und Bibliothek eine interessante Verbindung ein.
Zehn Schauräume, in denen gänzlich auf natürliches Licht verzichtet
wird, ein Vortragssaal mit digitalen Präsentationsmedien und eine
Werkstatt für Buch- und Papierrestaurierung wachsen zu einer
eindrucksvollen Ausstellung zusammen und sind zugleich weit mehr
als das.
Die thematisch und chronologisch angelegten Räume präsentieren
kostbare Reliquiare, Altargeräte, Gemälde, Skulpturen, einen der
bedeutendsten Textilschätze Europas und vieles mehr aus zwei
Jahrtausenden. Jedes Exponat hat seinen Platz in einer eigens und
individuell auf seine optimale Präsentation angefertigten Vitrine
gefunden. Flankiert von weltlichen Exponaten und Dokumenten
werden die Kirchenschätze in den geschichtlichen, politischen,
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext ihrer Zeit gesetzt. So wird ein faszinierender Spannungsbogen geschlagen über die
geistliche und weltliche Geschichte des Niederrheins und darüber
hinaus – ausgehend vom römischen Einfluss in der Region um
Xanten um 100 n. Chr. bis zur Auflösung des Xantener Stifts im
Zuge der Säkularisation 1802 – und Geschichte begreifbar gemacht.
Das StiftsArchiv bewahrt mehrere tausend Akten und Urkunden, die
ältesten aus der Zeit um 1100, die den geistlichen und wirtschaftlichen Betrieb des Kanonikerstiftes, den Bau der
Stiftskirche und das Engagement der Stiftsherren im Verlaufe der
Stiftsgeschichte von ca. 800 bis 1802 dokumentieren.
In der StiftsBibliothek sind rund 15.000 Bücher und Schriften,
darunter 450 kostbare Inkunabeln beheimatet. Sie sind nach
unterschiedlichen Sachgruppen sortiert, von denen die Theologie mit allein 134 Bibelausgaben die größte stellt. Jedoch belegen die
umfangreichen Bestände zu z. B. Philosophie, Politik,
Rechtswissenschaften, Medizin, Botanik, Alchemie und vielem mehr
auch die vielseitigen Interessen der Stiftsherren. In Urkunden und Bücher können Forscher im neu eingerichteten Lesesaal Einsicht nehmen.
„Der überwältigende Kulturschatz gibt Zeugnis davon, dass
vergangene Generationen auch in schweren Zeiten ihr Kulturgut
immer bewahrt haben. Dies ist uns Verantwortung, denn auch und
gerade heute darf Kultur ihren Stellenwert nicht verlieren”, so Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Staatssekretär für Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die dem StiftsMuseum angeschlossene Werkstatt für Buch- und
Papierrestaurierung gewährt an Aktionstagen Einblicke in die
Arbeitsprozesse und Fertigkeiten dieses künstlerischen Handwerks.
Entstanden ist ein weltoffenes Museum, das internationalen,
gegenüber Kultur und Geschichte aufgeschlossenen Besuchern,
Schülern, Studenten und Wissenschaftlern wunderbare und
überraschende Eindrücke bescheren wird."

Quelle: Pressemitteilung des Museums v. 13.05.2010

s. a.
Homepage des Stiftmuseums Xanten
NRZ, 14.0502010
 

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