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Ludwig Rockinger veröffentlichte in den Münchner Abhandlungen 1906: "Handschriften zur baierischen und pfälzischen wie zur deutschen Geschichte in der Bibliothek der historischen Klasse der Akademie der Wissenschaften" (250 Nummern). Online:

http://reader.digitale-sammlungen.de/resolve/display/bsb11129635.html

Ich erkundigte mich bei der Bibliothek der Bayerischen Akademie der Wissenschaften nach diesem Bestand, die mich an das Archiv weiterverwies, für das Frau Archivrätin Dr. Genoveva Rausch M.A. Auskunft erteilte:

"Eine Liste über die an die BSB abgegebenen Handschriften ist mir nicht bekannt. Hier im Akademiearchiv ist sie wohl nicht zu erwarten, da eine derartige Abgabe vermutlich zwischen 1906 und 1945 stattgefunden haben dürfte. Gerade für diese Zeit sind kriegsbedingt so gut wie keine Unterlagen überliefert. Die Protokolle der Historischen Klasse sind nur bis 1912 erhalten und vollkommen unerschlossen.

Vielleicht findet sich ja bei der BSB eine Liste der eingegangenen Handschriften oder im Bayerischen Hauptstaatsarchiv, wo alte Akten der BSB unter anderem über Be­nützung und Erwerb von Beständen ab Mitte des 19. Jh. archiviert werden.

Über den Verbleib der gesuchten Chroniken (Handschriften 26-28) kann ich keine verbindlichen Aussagen machen. Möglicherweise sind sie an das Bayerische Hauptstaatsarchiv abgegeben worden, das die Archive von annähernd 150 ober- und niederbayerischen Klöstern verwahrt.

Nur zwei Nummern sind mir bei der Durchsicht der Liste bekannt vorgekommen, nämlich die Nummer 178 (Grabsteinbuch von Regensburg) und Nummer 243 (Briefwechsel Westenrieders). Diese beiden Handschriften sind hier im Akademiearchiv nachweisbar. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich nicht die gesamte Übersicht von Rockinger überprüfen kann, dies ist aus personellen Gründen und aufgrund des unzureichenden Erschließungsstands momentan nicht möglich." Das Grabsteinbuch trägt keine Signatur, die Signatur des Westenrieder-Briefwechsels VII 461 wird geändert werden (in Bayern signiert man ja liebend gern um, damit es Forscher nicht ganz so einfach haben ...)

Aus allgemein zugänglichen Quellen kann man diese allzu dürftigen Aussagen etwas ergänzen.

Vor kurzem erschien: In omnibus veritas: 250 Jahre Kurpfälzische Akademie der Wissenschaften in Mannheim (1763-1806), 2014. Auf S. 282 liest man Hinweise auf Materialien der Pfälzischen Akademie ehemals in dem von Rockinger beschriebenen Bestand, die sich nun in der BSB befinden.

Der dort erwähnte Katalog von Neske erschien 1984 und enthält in der Einleitung Hinweise auf die Akademie-Provenienz von Clm 28676-28786:

http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0047_a009_JPG.htm

Im handschriftlichen Repertorium der BSB für die Cgm ist die Übergabe ab Cgm 7499 vermerkt, wo auch die Arbeit Rockingers zitiert wird. Im weiteren Verlauf werden die Nummern bei Rockinger nach Möglichkeit angegeben (viele Akademie-Handschriften scheint Rockinger aber gar nicht erfasst zu haben). Der Eintrag kann nach dem Datum bei Cgm 7498 nicht vor 1953 erfolgt sein, doch dürfte die Übergabe schon in der Zwischenkriegszeit erfolgt sein.

http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00035972/image_29

Cgm 7691 ist anscheinend 15. Jh. und sollte im Handschriftencensus stehen (Landshuter Hochzeit).

Bei den meisten Handschriften kann die Provenienz aus der Akademie-Bibliothek vom Inhalt erschlossen werden, aber lückenlos ist die Folge nicht, was man dem Umstand entnimmt, dass Cgm 7803 ein Ankauf ist, bei Cgm 7811 aber wieder eine Rockinger-Nr. erscheint. Cgm 7818 scheint die letzte Handschrift mit Rockinger-Nummer zu sein, danach deuten die Provenienzen, soweit angegeben, auf andere Herkunft.

Die Handschriften der Akademiebibliothek stehen also in den Cgm ungefähr bei den Nummern Cgm 7499 bis 7818 (mit Einsprengseln fremder Provenienz).

Das Schwabenspiegel-Fragment Cgm 5250/35a kam nach

http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0576_a207_jpg.htm

schon 1915 in die BSB (bei Rockinger 1906 Nr. 225). Siehe auch

http://www.handschriftencensus.de/3113

Das Fragment Rockinger 1906 Nr. 224 (= Rockinger 1890 Nr. 229) ist

http://www.handschriftencensus.de/3114

Das Fragment Rockinger 1906 Nr. 226 (= Rockinger 1890 Nr. 231) ist

http://www.mr1314.de/3115

Die Rockinger-Nr. 28 (Abschrift aus Cgm 327 http://www.handschriftencensus.de/6031) ist jetzt Cgm 7535.

Die Rockinger-Nr. 26 ist jetzt Cgm 7554, eine in der angeblich vollständigen Überlieferungsübersicht von

http://www.handschriftencensus.de/werke/2284

nicht berücksichtigte Handschrift von Veit Arnpeck: 'Chronik der Bayern'. Das "Bruchstück 1123-1493" ist nach Angabe des Katalogs

http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00035972/image_38

der Text wie in Leidingers Ausgabe 495 Z. 7-697 Z. 25. Weder der Bandkatalog noch Rockinger sagen leider, aus welcher Zeit die Abschrift stammt.

Die Stellenangaben des Katalogs können aber nicht stimmen. Der Anfang Arnolphus steht in der Ausgabe S. 474 Z. 35. Dann geht es weiter bis 495 Z. 6. Seite 697 Z. 25 ist in der Tat der Anfang des zweiten Stücks, das bis zum Ende der Edition S. 705 Z. 24 (Schlusssatz fehlt) geht.

Die Nennung der Scheyerner Patres Godeschalk und Pankratius als Schreiber stellt den Textzeugen zu Cgm 2818 aus dem Ende des 16. Jahrhunderts, von dem Cgm 1589a eine Abschrift um 1700 darstellt. Die Jahreszahlen 887-1493 in der Überschrift von Cgm 1589a stimmen mit Cgm 7554 überein (der aber nur 20 Seiten umfasst):

https://archive.org/stream/QuellenUndErrterungenZurBayerischenGeschichte.NeueFolgeDritterBand/QuellenUndErrterungenZurBayerischenGeschichte-NeueFolgeDritterBand#page/n73/mode/2up

Wichtiger Nachtrag: "Bezüglicher der Stellen-Angabe im Katalog (S. 495 Z. 7 bis S. 697 Z. 25) kann ich Ihnen mitteilen, dass diese korrekt ist. Allerdings ist die Zuordnung von Cgm 7554 zu Rockingers Nr. 26 nur mit Einschränkungen zutreffend. Offenbar beschreibt Rockinger zwei Fragmente, die Anfang und Schluss (Lage 1 und 17) darstellen, die heute jedoch nicht Teil von Cgm 7554 sind. Cgm 7554 umfasst hingegen Lage 2-16 (Lagenzählung unten links vorhanden). Die Lagen bestehen jeweils aus sechs Doppelblättern. Die erste Lage umfasst dagegen nach Rockinger nur 5 Doppelblätter, was aber mit der Seitenzählung der 2. Lage (bricht nach der 2. Lage ab), die mit 21 beginnt, übereinstimmt. Die Gleichsetzung mit Rockingers Nr. 26 im Katalog werden wir entsprechend korrigieren. Leider kann ich Ihnen momentan nicht mitteilen, unter welcher Signatur die von Rockinger beschriebenen Fragmente aufbewahrt werden. Paläographisch ist die Abschrift grob in das 18. Jahrhundert zu datieren." (Mail von Dr. Rahel Bacher, BSB München, 10. Juni 2014)

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