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Walter Cupperi / Martin Hirsch / Annette Kranz (Hg.)
Wettstreit in Erz. Porträtmedaillen der deutschen Renaissance
Berlin/München 2013, Deutscher Kunstverlag, 376 Seiten, zahlr. Abbildungen
Rezensiert von Alois Schmid (München)
http://www.kbl.badw.de/zblg-online/rezension_2636.html

Auszug: "In seinem epochemachenden Buch über "Die Kultur der Renaissance in Italien" (1860) hat Jacob Burckhardt über ein zentrales Kapitel die gekonnte Überrschrift gesetzt: "Der moderne Ruhm". Darin deckte er ein neues Verständnis der "memoria" auf: War diese im Mittelalter ausschließlich auf Kirche und Religion konzentriert, so wurde sie nun auf das ehrenvolle Gedenken der Mitmenschen und der Nachwelt ausgerichtet. Sie wurde aus dem Jenseits ins Diesseits verlagert. Als entscheidendes Hilfsmittel zur Erlangung der angrestrebten Erinnerung wurden die unterschiedlichen Ausdrucksmöglichkeiten der Kunst eingesetzt. In erster Linie wurde Nachruhm aber als verschriftlichter Nachruhm verstanden. In diesem Sinne erfuhren Historiographie, Biographie und auch Hagiogrphie im 16. Jahrhundert einen bemerkenswerten Aufschwung: Wer schreibt, der bleibt! Dementsprechend faßte Burckhardt seine Sicht des "modernen Ruhmes" in folgender Feststellung zusammen: "Der Poet-Philolog in Italien hat (...) das stärkste Bewußtsein davon, daß er der Austeiler des Ruhmes, ja der Unsterblichkeit sei; und ebenso der Vergessenheit". In der Nachfolge von Burckhardt konzentrierte die historische Forschung bei der Beschreibung des Kulturschaffens der Renaissance den Blick stark auf die Historiographie, die als der aussagekräftigste Schlüssel zum Verständnis der Epoche betrachtet wird."

Zum Thema Nachruhm siehe auch
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/527/
Das Medium Medaille erwähnte ich in
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00044739/image_21

"Der anzuzeigende Band ist das Begleitwerk zu dieser hochspezialisierten Ausstellung. In ihm bieten hochrangige Fachvertreter der Numismatik einerseits kompetente Einführungen in die Gesamtthematik und andererseits kompakte Beschreibungen der Exponate. Ihre Darlegungen müssen Anlaß sein, diese Quellengattung neben den unbestreitbar im Vordergrund stehenden Texten vor allem für die Renaissanceepoche keinesfalls aus dem Auge zu verlieren. Freilich sind zur sachgerechten Auswertung Spezialkenntnisse erforderlich, zu denen der anzuzeigende Band anhand herausragender Objekte vorzüglich verhilft. Er besticht außer durch die hochkompetenten Erläuterungen vor allem durch die hervorragenden Illustrationen. Er macht von einer sehr speziellen Seite her wesentliche Grundzüge der Epoche deutlich, die außer von Kommunikationsfreude auch von Rivalität und Konkurrenz geprägt war. Der Titel "Wettstreit in Erz" kennzeichnet dieses Leitthema kurz und sicherlich treffend. Das rundum bestens gestaltete Hochwertbuch macht einmal mehr eindrucksvoll die Bedeutung der historischen Grundwissenschaft der Numismatik deutlich, die bedauerlicherweise aus dem Fächerkanon der Universitäten fast völlig hinausgedrängt worden ist."

Weitere Rezension:

http://www.sehepunkte.de/2014/04/24612.html

 

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