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Archivgeschichte

Das Blog "siwiarchiv.de" stellt heute in seiner kleinen Reihe "Archivare aus dem Kreisgebiet", Wilhelm Güthling, Siegener Stadtarchivar von 1948 bis 1971, vor.
Die biographische Notizen zeigen einen Archivaren, der während des Zweiten Weltkriegs im "West-Einsatz" (Frankreich und Belgien) tätig war. In der frühen Bundesrepublik nutzte er seine guten Kontakte aus Vorkriegs- (2. Lehrgang am Berliner Institut für Archivwissenschaft unter Albert Brackmann 1931-1933) und Kriegszeit (Reichsarchiv Potsdam 1938 - 1945), um die siegerländische Geschichtsforschung voranzutreiben.
Archivhistorisch interessant: 1962 gehörte er zu den Gründungsmitglieder eines, nur kurz bestehenden Landesverbandes des VdA. 1964 organisierte er den Westdeutschen Archivtag in Siegen.
Folgende, während der Recherche ermittelten Quellen und Literatur konnten für die Notizen (noch) nicht ausgewertet werden:
Quellen:
Bundesarchiv, Bestand Militärbefehlshaber Frankreich und nachgeordnete Dienststellen RW 35/407 Verzeichnis der an Frankreich zu stellenden archivalischen Forderungen, alphabetisch nach den einzelnen Archiven geordnet, aufgestellt von Archivrat Dr.Güthling, Sept. 1940

Literatur:
Algemeen Rijksarchief en Rijksarchief in de Provinciën: De Duitse Archivschutz in België tijdens de Tweede Wereldoorlog / door Els Herrebout. – Brussel 1997

Brackmann, Albert: Bericht über den zweiten Lehrgang am Institut für Archivwissenschaft und geschichtswissenschaftliche Fortbildung in Berlin-Dahlem vom 2. November 1931 bis 18. März 1933, 1933, 12 S.

Kürschners Deutscher Gelehrten Kalender 1970, S. 928

Franz Herberhold, Archivpflege – wesenhafter Bestandteil der landschaftlichen Kulturpflege, in: Selbstverwaltung einer Landschaft. Initiativen und Aufgaben am Beispiel Westfalens, hg. von Ludger Baumeister und Helmut Naunin, Stuttgart 1967 (= Verwaltung und Wirtschaft, Heft 35), S. 133 – 176 (mit Quellenanhang).

Els Herrebout Die deutsche Archivpolitik in Belgien während des Zweiten Weltkriegs Archives Générales du Royaume et Archives de l’État dans les Provinces Brussel 2010

Wolfgang Leesch: Die deutschen Archivare 1500 – 1945, München 1985, S. 207

Torsten Musial: Staatsarchive im Dritten Reich: zur Geschichte des staatlichen Archivwesens in Deutschland, 1933-1945, Berlin 1996, s. 154, 194

Ulrich Pfeil, Archivraub und historische Deutungsmacht. Ein anderer Einblick in die deutsche Besatzungspolitik in Frankreich, in: Francia, Band 33,Ausgabe 3, 2006, S. 163-194

Helmut Richtering, Fünfzig Jahre landschaftliche Archivpflege. Die Sorge um die nichtstaatlichen Archive in Westfalen, in: Archivpflege in Westfalen und Lippe, Heft 9, 1977, S. 3 – 15.

Dieter Scriverius: Geschichte des Nordrhein-westfälischen Hauptstaatsarchivs, Düsseldorf 1983

Johanna Weiser: Geschichte der preußischen Archivverwaltung und ihrer Leiter, 2000

Gibt es Literatur zum Archivar des Politischen Archivs des Auswärtigen Amtes Werner Frauendienst, später Professor an der Universität Halle? Finde irgendwie nix. Siehe http://www.catalogus-professorum-halensis.de/frauendienstwerner.html

Wenn Buchhändler P. aus R. uns auf Twitter ein Stöckchen hinhält, springen wir gern drüber. Noch nie zuvor hatte ich gehört von:

http://de.wikipedia.org/wiki/Texas_Archive_War

Der Westdeutsche Archivtag war eine aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg stammende jährliche Zusammenkunft der Archivierenden aus den Ländern Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland Pfalz sowie der angrenzenden Gebiete. In der Nachkriegszeit hatte er in Koblenz, Köln und Wiesbaden (1963) stattgefunden. 1964 richtete das 50.000 Einwohner zählende Siegen die Veranstaltung aus.

Weitere Informationen: http://www.siwiarchiv.de/2012/07/westdeutscher-archivtag-1964

Nun gibt es endlich einen Wikipedia-Artikel über Bodmann:

http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Joseph_Bodmann

Franz Joseph Bodmann (* 7. Mai 1754 in Groß-Aura (Oberfranken); † 20. Oktober 1820 in Mainz) war ein deutscher Jurist, Politiker, Historiker, Bibliothekar und Geschichtsfälscher.

Bodmann studierte in Würzburg und Göttingen Rechtswissenschaften. 1780 wurde er Professor der Rechte in Mainz, 1805 Vizepräsident des Zivilgerichts und 1811 Präsident des Finanzgerichts in Mainz. Von 1806 bis zu seiner Dispensation nach dem Abzug der französischen Truppen 1814 leitete er die Mainzer Stadtbibliothek.

Seine früher hochgeschätzen landesgeschichtlichen Publikationen - sein Hauptwerk sind die Rheingauischen Alterthümer - sind durch erst am Ende des 19. Jahrhunderts aufgedeckte schwerwiegende Fälschungen teilweise entwertet. So fälschte er das Rheingauer Landrecht aus holländischen Quellen und schrieb Urteile des Ingelheimer Oberhofs auf Eltville um. Als Mainzer Stadtbibliothekar entfremdete er ihm anvertraute Bestände, verstümmelte Handschriften und Drucke. Auch andere Institutionen bestahl er: „Wo er ein Archiv benutzte, riß er das, was er in seine Werke aufnehmen wollte, aus den Originalen heraus und fügte es seinem Manuskript bei“
.

Materialien zu seinen Fälschungen und der Bodmann-Habel'schen Sammlung habe ich zusammengestellt in Wikisource (während die Bibliographie seiner digitalisierten Publikationen dankenswerterweise von anderer Hand erfolgte):

http://de.wikisource.org/wiki/Franz_Joseph_Bodmann

Zu Habel:

http://archiv.twoday.net/stories/5262222/

Zu Fröschels verschollener Chronik aus der Sammlung:
http://archiv.twoday.net/stories/137406/

Zu einer Fälschung Bodmanns
http://archiv.twoday.net/stories/97008197/

[Zu einer weiteren:
http://archiv.twoday.net/stories/97064397/ ]

Fälschungen in Archivalia:
http://archiv.twoday.net/stories/96987511/

Nachtrag: Roths Aufsatz über Bodmann 1909
http://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=File%3ARoth_deutsche_geschichtsblaetter.pdf&page=22

Zu Bodmann als zeichnender Fälscher vgl. einen Tagungsbericht von 2010

http://www.ahf-muenchen.de/Tagungsberichte/Berichte/pdf/2010/119-10.pdf

"Von einer gewissen wissenschaftlichen Eitelkeit zeugt der gelungene Versuch des Mainzer Juristen und
Historikers Franz Josef Bodmann (1754-1820), mit Zeichnungen angeblicher Grabsteine einer Familie De
Ageduch (Vom Aquädukt, Von den Römersteinen) eine sonst in Urkunden nicht nachgewiesene Familie zu
einer schillernden Existenz zu verhelfen, die im Mainz benachbarten Kloster Dalheim, eben in der Nähe der
römischen Wasserleitung, eine in der Säkularisierung verschwundene Grablege gehabt haben soll. Erst Josef
Heinzelmann (†2010, Vortrag gelesen von Eberhard J. Nikitsch, beide Mainz) kam dem Fälscher auf die Spur
und entlarvte seine Zeichnungen hochrechteckiger Grabplatten mit konventionellen Anno domini-Formularen
des 13. und 14. Jahrhunderts als pure Phantasie und Fälschung wider besseres Wissen. Die wirklichen
Motive bleiben im Dunkeln, wenngleich Bodmann mehrfach Zeugnisse zur Stützung seiner historischen
Forschungen gefälscht hat."

Siehe auch
https://www.mainz.de/kultur-und-wissenschaft/bibliotheken-und-archive/stadtarchiv/mittelalterfaelschungen.php

Für Dieter Werkmüller: Bodmann, Franz Josef (1754-1820). In: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte 2. Auflage Bd. 1 (2008), Sp. 629f., hier Sp. 630 "müssen alle nur von ihm überlieferten Quellen solange als verdächtig gelten, bis eine von B. unabhängige Bestätigung auftaucht".


"Es ist das Gedächtnis der Bundesrepublik Deutschland. Alles, was für das Land wichtig ist, wird im Bundesarchiv in Koblenz systematisch gesammelt und aufgehoben. Den Beschluss zur Gründung der Institution fasst die Bundesregierung unter Konrad Adenauer (CDU) am 24. März 1950. Dem Archiv wird unter anderem die Aufgabe gestellt, das "bei der Bundesregierung und ihren Dienststellen anfallende Archivgut" zu ordnen und wissenschaftlich zu verwerten. Auch Materialien aus der Vergangenheit, "der Tätigkeit der ehemaligen deutschen Reichsbehörden und der deutschen Wehrmacht", sollen archiviert werden.

Doch es geht nicht nur um Amtliches: Ergänzend sollen "ferner planmäßig schriftliche Nachlässe, Ausarbeitungen, Denkschriften, Erlebnisberichte usw." von Politikern, Wirtschaftsvertretern sowie Menschen aus dem Sozial- und Kulturleben gesammelt werden - wie es im Bulletin der Bundesregierung heißt. Später werden deshalb nicht nur Gesetzestexte, Akten aus dem Bundeskanzleramt oder Oskar Schindlers Liste aufgehoben. Auch Dinge wie ein Dankesschreiben der Fußballnationalmannschaft von 1958 an Adenauer, ein Bausparkassenvertrag von Bundespräsident Theodor Heuss für sein privates Eigenheim oder die Speisekarten von internationalen Empfängen werden verwahrt. Ebenso sind bedeutende deutsche Spielfilme konservierungswürdig - weil deren Handlungen Spiegelbilder der jeweiligen gesellschaftlichen Situation darstellen.

Neubau wird 1986 eingeweiht
Seine Arbeit nimmt das Bundesarchiv am 3. Juni 1952 in Koblenz auf. Ein leer stehendes Gebäude der ehemaligen preußischen Provinzialregierung hat den Ausschlag für den Dienstort an der Mündung von Mosel und Rhein gegeben. Koblenz wird zunächst als Provisorium gesehen, die Entfernung zur Bundeshauptstadt Bonn scheint nur als Übergang hinnehmbar. Doch das ändert sich im Verlauf der Zeit.

Weil durch die Aktenrückgaben der Alliierten der Umfang der Bestände wächst, zieht das Bundesarchiv 1961 innerhalb von Koblenz in ein gemietetes Bürogebäude um. Schließlich wird 1986 in einem Neubaugebiet der Stadt ein neues und speziell eingerichtetes Dienstgebäude eingeweiht. Neben dieser Hauptstelle in Koblenz verfügt das Bundesarchiv mittlerweile über acht Nebenstellen - zum Beispiel in Berlin, Freiburg und Sankt Augustin.

Nutzung bei "berechtigtem Interesse"
Das Bundesarchiv sammelt nicht nur Material, sondern begutachtet es auch: Als 1983 das Magazin "Der Stern" behauptet, Hitlers Tagebücher gefunden zu haben, können die Experten aus Koblenz nachweisen, dass es sich bei den angeblichen Aufzeichnungen um eine Fälschung handelt. Auch bei der juristischen Aufarbeitung des Nationalsozialismus haben Archivare des Bundesarchivs mehrfach Belege vorgelegt, die zur Verurteilung von Tätern geführt haben.

Über 7.000 Professoren, Doktoranden oder Studenten haben 2011 das mit Lesesälen ausgestattete Bundesarchiv genutzt. Und nicht nur sie: Jeder, der ein weit gefasstes "berechtigtes Interesse" vorbringt, kann sich über Vergangenes informieren. Das Bundesarchiv hilft auch in ganz privaten Dingen, wenn Arbeitsbescheinigungen oder Rentennachweise fehlen. Oder wenn nach dem Namen des verschollenen Vaters gesucht werden soll."
Quelle: http://www1.wdr.de/themen/archiv/stichtag/stichtag6660.html

Das regionalarchive Weblog siwiarchiv.de weist auf den Mit begründer der "Vereinigung deutscher Wirtscharchivare" hin, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre oder wahlweise vor 30 Jahren gestorben ist.
Die notwenige differenzierte Auseinandersetzung mit Alfred Lück ist bis jetzt ausgeblieben und kann gern auf siwiarchiv.de erfolgen.

Titel Anführung zu der Registratur-Kunst
Weiterer Titel vorderist denen hoch-löblichen Herrschafften und Obrigkeiten zu ... Bericht und Erinnerung, wie auch deroselben Registratorn, Secretariis, Cancellisten, Verwaltern ... zu Dienst verfasset durch Georg Aebbtlin
Beschriftung Volltext // 2011 digitalisiert von: Universitätsbibliothek Regensburg. Exemplar mit der Signatur: Regensburg, Staatlichen Bibliothek -- 999/A.Diss.27a
Autor Aebbtlin, Georg
Verlag Kühn
Ort Ulm
Jahr 1669
Umfang [4] Bl., 43 S.
URN http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:355-ubr07351-7

Das Peyfuß-Wandgemälde im Stiegenhaus des Archivgebäudes von 1903 liegt nun auch auf Wikimedia Commons:

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wien_HHStA_Stiegenhaus_Peyfuss_Gr%C3%BCndung_des_Archivs_1749.jpg

Man beachte links auch die Gruppe der Herolde.


Heute Thema auf der Facebook-Seite des Stadtarchivs: "Ein aus heutiger archivfachlicher Sicht kaum mehr vorstellbares Foto: Die frühere Lagerung und Präsentation der ältesten Urkunden des Stadtarchivs Speyer im Historischen Museum der Pfalz (das Foto datiert um 1936)! Die Urkunden waren Jahrzehnte früher bereits dem Historischen Verein/Museum deshalb übergeben worden, weil sie als "ungeheuer wertvoll" galten, deshalb "hervorragende Schaustücke" (so Albert Pfeiffer, 1912) waren und teils über Goldsiegel verfügten. Die Urkunden wurden erst vor gut 30 Jahren aus dem Schrank entfernt und lagern seitdem wieder im Magazin des Archivs...".
http://www.facebook.com/Speyer.Stadtarchiv?ref=tn_tnmn#!/photo.php?fbid=265845450164401&set=a.114742011941413.21843.102902879791993&type=1&theater

2873-Speyer-Historisches-Museum-Urkundenschrank-wohl-1936

 

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