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Digitale Unterlagen

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Speicher-soll-Millionen-Jahre-ueberleben-1733395.html

"Der Datenträger ist etwa so groß wie eine Briefmarke. Ein Laser brennt ihm schichtweise mikroskopisch kleine Punkte ein, die Nullen und Einsen repräsentieren. Die Datendichte beträgt knapp 40 Megabyte pro Quadratzoll. An Festplatten kommt das zwar keinesfalls heran, erlaubt aber zumindest die Sicherung besonders wichtiger Daten, etwa von Geschäftsarchiven.

Die Punkte lassen sich mit einem optischen Mikroskop auslesen und am Computer auswerten, was späteren Generationen auch ohne spezielle Lesegeräte möglich wäre."

Geschäftsarchive: Es gibt ja auch so viele Firmen, die hunderte Millionen Jahre alt werden ...

Zum Thema Glas als Speichermedium:
http://archiv.twoday.net/stories/156267634/
http://archiv.twoday.net/stories/64031001/

Der Mikrofilm ist tot!? Aber er erfüllt seine Aufgabe selbst in diesem Zustand prächtig!

Seit Ende 2004 "werbe" ich – damals noch als Mitarbeiter eines gemeinsamen Projektes des Landesarchivs Baden-Württemberg und der Universitätsbibliothek Stuttgart – für die Nutzung des laserbelichteten Farbmikrofilms im Archiv. Mit unserer Firma archium setze ich diese Arbeit seit 2008 fort. Ich hielt darüber Vorträge und betrieb gemeinsam mit der Firma Media de Lux Messestände auf Archivtagen, Bibliothekartagen, der Archiving-Conference, der Messe Denkmal und sehr zahlreichen Hausmessen. Auf dem Dresdner Bibliothekartag 2005 wurde ich bei der Ankündigung meines "rückwärtsgewandten" Vortrages zu diesem "ausgestorbenen Medium" noch regelrecht ausgelacht. Und in den Folgejahren wurden wir mindestens belächelt, wenn wir über dieses Thema gemeinsam referierten. "Wir", das sind in regelmäßigen Abständen das Fraunhofer Institut für Physikalische Messtechnik IPM, der Filmhersteller Ilford, die Firmen archium und Media de Lux und der Experte für visuelle Binärdatensicherung Christoph Voges von der TU Braunschweig. Und nicht selten haben wir Zuspruch aus dem Publikum erhalten von Vertretern des Landesarchivs Baden-Württemberg, dem Bundesarchiv und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe BBK, welches den laserbelichteten Farbmikrofilm seit 2010 nämlich nutzt (http://www.bbk.bund.de/DE/TopThema/TT_2010/Kulturgutschutz_Sicherungsverfilmung_Weimar.html).

Meistens aber wurden wir belächelt wenn wir Katastrophenszenarien aufzeigten. Unter dem Eindruck des Brandes von Weimar oder dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs wurde manch einer zwar nachdenklich – doch dann wurden wieder die Stimmen derer laut, die nun erst recht zur Digitalisierung rieten, als Maßnahme zur Informationserhaltung am physischen Verlust vorbei. Und hierfür standen öffentliche Gelder bereit.
Über ein weiteres Szenario aber kann man seit heute nicht mehr lachen: Den Diebstahl von Daten aus sicher geglaubten sensiblen digitalen Systemen. Was nun im Kreiskrankenhaus Rastatt und dem Klinikum Mittelbaden durch den Diebstahl von Datensicherungsbändern mit 200.000 bis 300.000 Patientendaten passiert ist (http://www.klinikum-mittelbaden.de/internet/datenschutz.php Stand 12.11.2012 9:00 Uhr), sollte bei jedem, der sensible Daten verwaltet und archiviert, alle Alarmglocken schrillen lassen!

Natürlich können auch Mikrofilme gestohlen werden. Doch es ist anzunehmen, daß das, was die Diebe mit diesen Daten vorhaben, auf einem analogen Medium unendlich schwerer wäre, möglicherweise sogar so unattraktiv schwierig, daß ein Massendiebstahl vielleicht gar nicht, schlimmstenfalls ein Einzeldiebstahl stattgefunden hätte.

Was steht dem Kreiskrankenhaus Rastatt und dem Klinikum Mittelbaden nun bevor? Vielleicht ein teurer Rückkauf entführter Daten? Gewiß wird man sowas erwogen und die Chance dazu vielleicht sogar erhofft haben, in den letzten Wochen, nachdem der Datenklau schon am 19. September stattgefunden hatte, wie die Welt online schreibt (http://www.welt.de/wirtschaft/article109779761/Zehntausende-Datensaetze-aus-Kliniken-verschwunden.html). Denn viel teurer wiegen werden jetzt die zahllosen Schadensersatzforderungen, die mit Sicherheit gestellt werden. Das Klinikum mit seiner Nachweispflicht hat auf einen Schlag jegliche Rechtssicherheit verloren!

Wieviel Geld hätten die jetzt erpressbaren Krankenhäuser selbst mit einer einfachen Sicherheitsverfilmung gespart, wenn nun wenigstens analoge Kopien noch vorhanden wären?

Dabei ist es heute doch sogar möglich, gerade auch visualisierbare digitale Ausgangsdaten hochaufgelöst und laserpunktgenau in Farbe auf alterungsbeständigem Mikrofilm zu sichern! Daß das Aussehen und der Zustand der in den digitalen Daten gespeicherten Informationen dabei sehr authentisch und ziemlich fälschungssicher auf den Zeitpunkt der Belichtung eingefroren wird, sollte nicht nur in Krankenhausarchiven mit ihrem rechtlich sehr sensiblen Archivgut relevant sein. Denn selbst wenn diese Datenbänder jemals wieder auftauchen sollten, wer kann dann noch garantieren, daß nicht trotzdem zwischendurch ein Kopiervorgang oder eine Datenmanipulation stattgefunden hat?

Ich habe sehr oft erlebt, daß Archivare den analogen Mikrofilm durchaus schätzen, diesem heute aber trotzdem eine adäquate digitale Alternative vorziehen würden und in der Hoffnung, diese könne es irgendwann einmal geben, lieber weiter darauf warten. Vielen fällt es schwer, sich wieder diesem "ausgestorbenen" Medium zuzuwenden, gerade weil doch mancherorts eben erst sehr viel Geld in die Hand genommen wurde, um das alte Mikrofilmarchiv zu digitalisieren.

Bei diesem Denken wird aber ausgeblendet, daß digital kodierte Datenträger eines grundsätzlich niemals können, was analoge Medien sind: Analoge Medien sind physisch vorhanden. Deshalb müssen sie auch physisch dupliziert werden, sind dafür aber von gesunden Menschen physisch verwendbar. Dabei endet ihr Sicherungsvermögen nicht abrupt, sondern erkennbar und allmählich. Und solange kein geeigneteres analoges Medium existiert, spielt es doch keine Rolle, daß der Mikrofilm veraltet und unmodern ist?

Der Mikrofilm ist keineswegs tot! Er ist nur sehr konservativ! Im wahrsten Sinne des Wortes.

Klaus Wendel

http://www.golem.de/news/storage-technik-glas-als-datenspeicher-fuer-die-ewigkeit-1209-94767.html

https://www.facebook.com/notes/afp-news-agency-agence-france-presse/data-that-lives-forever-is-possible-japans-hitachi-reveals/406393692747622

Kai Naumann schreibt in der Archivliste: "die EuroSDR Working Group on Geographic Data Archiving, an der Experten aus
Archiven und Vermessungsbehörden aus 7 Ländern Europas teilnehmen, hat
Empfehlungen zur Bewertung, Übernahme, dauerhaften Erhaltung und Nutzung von
Geodaten erarbeitet.

Inzwischen ist eine deutsche Übersetzung erschienen, zu deren Kommentierung
wir herzlich einladen.

Das Papier steht auf http://www.eurosdr.net/archiving/ zum Download bereit."

"Fraunhofer IAO vergleicht unterschiedliche Ansätze zur Langzeitarchivierung digitaler Objekte

Im Rahmen des Projekts »LADO – Langzeitarchivierung Digitaler Objekte« hat das Fraunhofer IAO anhand einer Marktstudie unterschiedliche Ansätze der Langzeitarchivierung miteinander verglichen und auf Basis eines international akzeptierten Modells in Werkzeugklassen eingeordnet."

http://www.iao.fraunhofer.de/geschaeftsfelder/informations-und-kommunikationstechnik/925.html?lang=de

Die Studie wurde offensichtlich im April veröffentlicht, muss aber leider über ein Formular angefordert werden und kann nicht direkt heruntergeladen werden:

http://www.swm.iao.fraunhofer.de/Publikationen/lza2012.jsp

Das Buch liegt auch online vor (unter CC-BY-NC-SA)

http://nestor.sub.uni-goettingen.de/bestandsaufnahme/index.php

Das Sonntagsblatt für die Pfalz berichtet:

http://www.evpfalz.de/kirchenbote/index.php?id=46&tx_ttnews%5Btt_news%5D=610&cHash=1252ff79bc3113fb7419d8c6cb5a8fdd

Die EuroSDR Working Group on Geographic Data Archiving, an der Experten aus Archiven und Vermessungsbehörden aus 7 Ländern Europas teilnehmen, hat Empfehlungen zur Bewertung, Übernahme, dauerhaften Erhaltung und Nutzung von Geodaten erarbeitet.

Das Papier steht auf http://www.eurosdr.net/archiving/, unter der Überschrift "Publications". Sie sind herzlich eingeladen, den Text zu kommentieren (an carsten.roensdorf((AT))ordnancesurvey.co.uk).

PressPausePlay from House of Radon on Vimeo.

"The digital revolution of the last decade has unleashed creativity and talent in an unprecedented way, with unlimited opportunities.

But does democratized culture mean better art or is true talent instead drowned out? This is the question addressed by PressPausePlay, a documentary film containing interviews with some of the world's most influential creators of the digital era. http://presspauseplay.com @presspauseplay Facebook: http://on.fb.me/y4gEK1

If you like the film you can support us by rating it on IMDB - http://imdb.to/jUqhFn. Thanks!

We're a creative agency based in Stockholm, Sweden.
If you want to know more about us and our other work, check out our website:
http://houseofradon.com"

Öffentliche Anhörung im Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages am 25. Januar 2012
http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2012/37449210_kw04_pa_kultur/index.html

 

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