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Records Management

Die Tagung Xinnovations 2009 findet vom 14.-16. September ind der Humboldtuniversität zu Berlin statt. Ziel der Tagung und des gleichnamigen Vereins ist es, die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik im Kontext webbasierter Kommunikationsprozesse und IT zu fördern, um in der Folge technische und organisatorische Innovationen zu ermöglichen. Die Tagung ist hochkarätig besetzt und der Teilnahmebeitrag mit 20,-€/Tag vergleichsweise überschaubar. Nähere Informationen unter:

http://www.xinnovations.de/

Vom 19.-20. November findet in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Berlin die Jahrestagung eAkte statt mit Fachvorträgen zu den verschiedenen Fragestellung im Kontext elektronische Akte, Langzeitspeicherung und Archivierung.
Die Fachvorträge sind organisiert in themenspezifischen Fachforen so u.a.:
  • Digitalisierung von Papierunterlagen
  • Normung und Standardisierung
  • elektronische Signatur/Rechts- und Beweissicherheit elektronischer Akten
  • Collaboration/Web 2.0 und elektronische Akten
  • Langzeitspeicherung
  • elektronische Archivierung
Die Vorträge werden von namhaften Fachpersonen sowohl aus dem Archiv- wie Verwaltungskontext gehalten so bspw.:
  • Hr. Dr. Keitel/Landesarchiv Baden-Württemberg
  • Fr. Dr. Jandt, PROVET-Projekt der Uni Kassel (Beweissicherheit digitaler Unterlagen)
  • Fr. Dobratz/NESTOR
  • Fr. Dr. Gutzmann/VW
Begleitet werden Fachvorträge durch Marktforen, in den Produktanbieter und Dienstleister ihre konkrete Leistungen in den o.g. Themen vorstellen.

Organisiert wird die Tagung durch die INFORA GmbH. Die fachliche Organisation, so Auswahl der Themen und ReferentInnen etc. und die entspr. Qualitätssicherung erfolgt durch einen Fachbeirat mit Experten im Kontext DMS/VBS, Langzeitspeicherung und eAkte sowie der öffentlichen Verwaltung selbst.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist für VertreterInnen des öffentlichen Dienstes kostenfrei. Die Vorträge sind fachlich sehr empfehlenswert, zumal eine solch kompakte Darstellung der wichtigsten Themenstellung im Kontext DMS/VBS, Langzeitspeicherung und Archivierung äußerst selten ist.

Nähere Informationen zur Tagung finden sich unter nachstehendem Link:Jahrestagung eAkte

Das aktuelle NESTOR-Handbuch "Eine kleine Enzyklopädie der digitalen Langzeitarchivierung" enthält eine Vielzahl insbesondere aus prozessualer und technischer Sicht hochinteressante Beiträge zur elektronischen Archivierung.

Was jedoch faktisch ausgeblendet wird ist die Frage, wie eigentlich archivwürdige Unterlagen ins Archiv gelangen! Records Management spielt im Handbuch keine Rolle - obwohl gerade in der Schriftgutverwaltung die Grundlagen für eine vollständige digitale Überlieferung oder pathetisch ausgedrückt das digitale Erbe gelegt wird. Nur mit einer vollständigen eAkte die letztendlich dem Archiv angeboten wird, können Überlieferungsbrüche in der elektronischen Welt vermieden werden.

Der einzige Beitrag, der die Thematik anschneidet setzt sich mit dem Thema "Email-Archivierung" auseinander. Fr. Dr. Schwarz/FH Potsdam betrachtet dieses jedoch faktisch völlig isoliert von dem gerade für die öV bindenden Prinzip der Aktenmäßigkeit. Um es kurz darzustellen:

Sind Emails für die behördliche Aufgabenerfüllung relevant gehören sie zu den Akten - in Papierform oder elektronisch. Für eine eAkte sind entsprechende Verfahren zu nutzen, die eine rechtssichere eAkte und ggf. Vorgangsbearbeitung ermöglich, sprich DMS/VBS.

Die Führung und Aufbewahrung rechts-/aktenrelevanter Emails unabhängig von Akten ist für die öffentliche Verwaltung UNZULÄSSIG und gefährdet explizit die Transparenz und Nachvollziehbarkeit des Verwaltungshandelns, aussagekräftige Akten und damit das digitale Erbe!

Die Grundsätze der Schriftgutverwaltung spielen im Aufsatz im zur Email "Archivierung" im NESTOR-Handbuch kaum eine Rolle, weder die Aktenbildung, die Registrierung, die Einbringung in den Geschäftsgang oder die Aussonderung von Emails im Rahmen elektronischer Akten - dabei ist dies nicht nur geltendes Recht, sondern Verwaltungspraxis. Insofern erscheint eine ausführliche Replik auf diesen Aufsatz notwendig:



Die isolierte Betrachtung von Emails außerhalb des Aktenzusammenhangs ist umso problematischer, als dass die Führung vollständiger Akten einen wesentlichen Erfolgsfaktor in einschlägigen Projekten bildet. Zudem ist dies eine der Grundregeln der öV.

Die seit Mitte der 1990er Jahre vorliegenden 10 Merksätze des VOI ( Branchenverband im Kontext DMS/VBS, Records Management, ECM) zur revisionssicheren Archivierung (Langzeitspeicherung) wurden liegen in überarbeiteter Form vor. Die Inhalte wurde präzisiert und fachlich der Entwicklung angepasst.

Als grundlegende Merksätze sind die 10 Punkte sicherlich gut, nur bleibt die Frage offen, worin der Mehrwert zu den vom VOI zumeist als "zu allgemein" kritisierten ISO-15489 besteht, die als internationale Norm jedoch deutlich verbindlicheren Charakter besitzen und zudem Verantwortlichkeiten und damit auch implizite Rechte und Pflichten der an einem ordnungsgemäßen Records Management Beteiligten definieren. Die Merksätze sind sehr allgemein und zudem in der Begrifflichkeit nicht branchenneutral, sondern vornehmlich auf die Privatwirtschaft ausgerichtet. So bezieht sich der Begriff "revisionssicher" zunächst auf die sichere Aufbewahrung im Hinblick auf die Prüfung bilanzrelevanter Unterlagen im Rahmen der Steuerprüfung gemäß den GdPDU und trifft insoweit Privatunternehmen (Vgl. § 147 AO ff.).

"Rechtssicher" im Sinne einer rechtskonformen Aufbewahrung wäre sicher der bessere Terminus.

Zudem meint der Terminus "Archivierung" bekanntermaßen die dauerhafte Aufbewahrung von Unterlagen mit bleibendem Wert im zuständigen Archiv.

Als erste Grundlage, Argumentationshilfe oder wie der Name anklingen lässt "Erinnerungshilfe" für eine rechtssichere und beweissichere Langzeitspeicherung sind die Merksätze durchaus zu empfehlen und auf das jeweilige Projekt lassen sie sich natürlich auch gut anpassen.

Vgl.: Merksätze des VOI

Die Dokumentation zur Records Management Roadshow des Kollegen Kampffmeyer, mit Schwerpunkt auf MoReq 2 ist online:

Vgl.: Dokumentation Records Management Roadshow 2009

published by the ICA: Guidelines Records Management Program

Dr. Ivo Geis mit einem Artikel zur Beweisqualität von eDokumenten, mit inhaltlichem Schwerpunkt auf Unterlagen aus Wirtschaftsunternehmen.

Vgl.: Beweiskraft eDokumente aus Unternehmen

Auf die öV lässt sich der Artikel nur bedingt übertragen, da hier teilweise andere und engere rechtliche Rahmenbedingungen insbesondere hinsichtlich der Schriftgutverwaltung, dem Scanning resp. der Langzeitspeicherung gelten. Hier sind folgende Leitfäden des BMWi zu empfehlen (es handelt um größere PDF-Dateien):
Beide Leitfäden sind für die öV zu empfehlen, da gescannte Unterlagen von originär elektronisch entstandenen Unterlagen bezgl. der rechtlichen Betrachtung abzugrenzen sind (gescannte Unterlagen stellen grundsätzlich Kopien der papiernen Originale dar) und die Problematik des Scannens im zweiten Leitfaden sehr umfassend ausgeführt wird. Beide Leitfäden sind im Ergebnis des Projekts "provet" entstanden, in dem u.a. die rechtlichen Rahmenbedingungen spez. Themen wie Beweiskraft von eDokumenten und deren Erhalt (der Beweiskraft) untersucht wurden. Maßgebliche Personen, die derzeit auch zum Maß der Dinge in diesem Themenkontext in der öV zählen sind:
  • Dr. Alexander Roßnagel
  • Dr. Stefanie Fischer-Dieskau
  • Silke Jandt

Am 11. und 12. Februar findet das 15. Anwenderforum E-Government im Presse- und Besucherzentrum des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung in Berlin statt. Diesjähriges Rahmenthema bildet: "Effizientes E-Government durch effiziente Service-Strukturen", sprich wie kann die Digitalisierung der behördlichen Aufgabenerfüllung in Kostenvorteile und höhere Bürger-/Kundennähe, technische und prozessuale Vereinfachung umgemünzt werden. Erstmals wird beim Anwenderforum der Blick auch auf die Entwicklungen in Europa gelenkt, so dass neben Anwenderberichten aus deutschen Verwaltung auch Berichte bspw. aus Spanien oder den Niederlanden die Veranstaltung bereichern.

Aus archivarischer Sicht ist bspw. der Vortrag von Herrn Dr. Hollmann, Bundesarchiv empfehlenswert. Er stellt Überlegungen zur Nutzung des digitalen Zwischenarchivs als Shared Service des Bundesarchivs vor.

Im Marktforum Archivierung stellen Anbieter in einer moderierten Präsentation- und Diskussion Dienstleistungen und Lösungen zur Langzeitspeicherung und Archivierung vor.

Die Veranstaltung ist für Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung kostenfrei und wird organisiert unter der Schirmherrschaft der Senatsverwaltung für Inneres und Sport Berlin.

Nähere Informationen unter:15. Anwenderforum E-Government

Die EU-Dienstleistungsrichtlinie ist bis zum 28.12.2009 verbindlich umzusetzen und wird die Verwaltung grundsätzlich verändern und ist damit eine Herausforderung für alle Beteiligten. Mit dem Vierte Gesetz zur Änderung verwaltungsverfahrensrechtlicher Vorschriften wurde auf Bundesebene ein Schritt hinsichtlich rechtlicher Rahmenbedingungen getan:

Rechtsrahmen zur EU-DLR

Jürg Hagmann hat dankenswerterweise ein paar Links zu ausgewählten Präsentationen des DLM-Forums 2008 in seinem Weblog. Danke an den Kollegen in der Schweiz:

Vorträge DLM-Forum via J. Hagmann

 

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