Ingrid Heidrich bespricht in H-SOZ-U-KULT Jürgen Sarnowskys VirtHambgUB
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/type=rezwww&id=64
URL des UB:
http://www.rrz.uni-hamburg.de/hamburgisches_ub/
Auszug aus der Rezension:
Für eine gründliche wissenschaftliche Aufbereitung, das ist Sarnowsky klar, wäre sowohl eine stärkere zeitliche Begrenzung der aufzunehmenden Dokumente als auch eine genauere Untersuchung und eine entsprechende einleitende Präsentation der Archivalien, z.B. des Liber memorandorum (Gedächtnisstiftungen) und des Liber contractuum (Verträge, auch Eheverträge, Nachlässe) notwendig. Ohne Zweifel wäre dies eine lohnende Aufgabe, die auch im Interesse des Hamburger Staatsarchivs läge, könnte doch damit zugleich die Erstellung von online Findbüchern für die frühen Zeiträume eingeleitet werden, über die andere Archive bereits verfügen; man vergleiche etwa die online Findbücher des Hauptstaatsarchivs Stuttgart (zugänglich über www.lad-bw.de ) und dort z.B. speziell das von Peter Rückert 2001 erstellte Findbuch A43, Urgichten und Malefizakten für den Zeitraum 1501-1820. Derlei Vorhaben, die die Benutzung der Dokumente und die Vorbereitung von Archivarbeit ungeheuer fördern würden, scheitern bei uns jedoch zur Zeit (und besonders in der Stadt Hamburg, für deren Universität in den nächsten Jahren einschneidende Kürzungen ins Haus stehen) an den fehlenden finanziellen Mitteln. Für das Hamburger Archiv existieren bisher online nur PDF-Dokumente für die Beständeübersicht und die Findbücher zu den Beständen des Norddeutschen Rundfunks, der Eisenbahndirektion und der Gesamtregistratur der Senatskanzlei. Dabei müssten die finanziellen Mittel gar nicht besonders umfänglich sein, würden doch meist ein oder zwei Stellen von fest angestellten Mitarbeitern genügen (aber „nebenher“ können diese Aufgaben eben nicht erledigt werden, weder von Archivaren noch von Universitätshistorikern). Neben den fehlenden finanziellen Mitteln ist es die mangelnde Kontinuität sowohl der Leitung und Betreuung solcher Unternehmungen als auch des Stabes der Mitwirkenden, die derlei Vorhaben üblicherweise im Wege stehen.
Fazit: Wenn Historiker das Internet nutzen, um Quellenmaterial und die wissenschaftlichen Methoden zu dessen Aufarbeitung einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, ist das stets positiv zu werten. Das Unternehmen des Verfassers, das er ohne äußere Unterstützung eingeleitet hat (leider ist das bei den meisten Pionierarbeiten so), ist in seinen Zielsetzungen zu begrüßen, in der Planung der Arbeitsschritte durchdacht, in der bisherigen Präsentation akzeptabel, wenn auch verbesserungsfähig. Inhaltlich hat es noch den Charakter einer beginnenden Baustelle.
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/type=rezwww&id=64
URL des UB:
http://www.rrz.uni-hamburg.de/hamburgisches_ub/
Auszug aus der Rezension:
Für eine gründliche wissenschaftliche Aufbereitung, das ist Sarnowsky klar, wäre sowohl eine stärkere zeitliche Begrenzung der aufzunehmenden Dokumente als auch eine genauere Untersuchung und eine entsprechende einleitende Präsentation der Archivalien, z.B. des Liber memorandorum (Gedächtnisstiftungen) und des Liber contractuum (Verträge, auch Eheverträge, Nachlässe) notwendig. Ohne Zweifel wäre dies eine lohnende Aufgabe, die auch im Interesse des Hamburger Staatsarchivs läge, könnte doch damit zugleich die Erstellung von online Findbüchern für die frühen Zeiträume eingeleitet werden, über die andere Archive bereits verfügen; man vergleiche etwa die online Findbücher des Hauptstaatsarchivs Stuttgart (zugänglich über www.lad-bw.de ) und dort z.B. speziell das von Peter Rückert 2001 erstellte Findbuch A43, Urgichten und Malefizakten für den Zeitraum 1501-1820. Derlei Vorhaben, die die Benutzung der Dokumente und die Vorbereitung von Archivarbeit ungeheuer fördern würden, scheitern bei uns jedoch zur Zeit (und besonders in der Stadt Hamburg, für deren Universität in den nächsten Jahren einschneidende Kürzungen ins Haus stehen) an den fehlenden finanziellen Mitteln. Für das Hamburger Archiv existieren bisher online nur PDF-Dokumente für die Beständeübersicht und die Findbücher zu den Beständen des Norddeutschen Rundfunks, der Eisenbahndirektion und der Gesamtregistratur der Senatskanzlei. Dabei müssten die finanziellen Mittel gar nicht besonders umfänglich sein, würden doch meist ein oder zwei Stellen von fest angestellten Mitarbeitern genügen (aber „nebenher“ können diese Aufgaben eben nicht erledigt werden, weder von Archivaren noch von Universitätshistorikern). Neben den fehlenden finanziellen Mitteln ist es die mangelnde Kontinuität sowohl der Leitung und Betreuung solcher Unternehmungen als auch des Stabes der Mitwirkenden, die derlei Vorhaben üblicherweise im Wege stehen.
Fazit: Wenn Historiker das Internet nutzen, um Quellenmaterial und die wissenschaftlichen Methoden zu dessen Aufarbeitung einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, ist das stets positiv zu werten. Das Unternehmen des Verfassers, das er ohne äußere Unterstützung eingeleitet hat (leider ist das bei den meisten Pionierarbeiten so), ist in seinen Zielsetzungen zu begrüßen, in der Planung der Arbeitsschritte durchdacht, in der bisherigen Präsentation akzeptabel, wenn auch verbesserungsfähig. Inhaltlich hat es noch den Charakter einer beginnenden Baustelle.
KlausGraf - am Montag, 8. November 2004, 19:24 - Rubrik: Staatsarchive