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Open Access

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 30. Juni 2015 erhielt ich folgende Mail von Ihnen:

"Anbei senden wir Ihnen Ihren Beitrag als elektronischen Sonderdruck sowie ein elektronisches Werbeblatt zu der Publikation. Beides können Sie an Ihre Kollegen als Ersatz für gedruckte Sonderdrucke verteilen. Wir möchten darauf hinweisen, dass der elektronische Sonderdruck gemäß Urheberrecht nicht auf einen Server (beispielsweise Ihrer Forschungsinstitution) gestellt werden darf. Dort darf lediglich eine nicht zitierfähige Manuskriptversion eingestellt werden.

Mit dem Werbeblatt können die Interessenten den Band direkt bei unserem Kommissionsverlag bestellen.

Der Band wird zum Preis von 59 Euro verkauft. Wenn Sie in Wolfenbüttel sind, können Sie direkt in der Herzog August Bibliothek (leider nur vor Ort) diesen Band und andere Publikationen aus unserer Produktion kaufen; hierbei erhalten Sie 25 % Rabatt auf (fast) alle Publikationen des Hauses. Bitte geben Sie an, dass Sie Beiträger des Bands sind.

Wenn Sie nicht hierher kommen können, bestellen Sie den Band bitte über unseren Kommissionsverlag ( Harrassowitz Verlag, www.harrassowitz-verlag.de ), wo Sie diesen Band mit 25 % Rabatt bestellen können. Bitte geben Sie bei einer Bestellung auch dort an, dass Sie Beiträger des Bands sind.

Für Ihren Beitrag und für Ihre Mühe danken wir Ihnen herzlich und hoffen, dass Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind.

Mit freundlichen Grüßen aus Wolfenbüttel" (Hervorhebung von mir)

Wie schon bei der Verweigerung von Rezensions-Freiexemplaren von Blogs

http://archiv.twoday.net/stories/418666949/

erweisen Sie sich als Forschungsbehinderungsbibliothek. Als Bibliothek sollten Sie Open Access unterstützen, aber davon kann keine Rede sein. Nicht nur, dass Ihre vielen gedruckten Veröffentlichungen - auch nicht nach einer bestimmten Frist - nicht Open Access zur Verfügung stehen, Sie verbieten Ihren Autoren auch, zitierfähige Verlagsversionen einzustellen und zwar bei einem Sammelband, dessen Rechteinhaber Sie sind. Der Verlag ist lediglich ein Kommissionsverlag, das Impressum gibt ausdrücklich die HAB im Copyrightvermerk an.

Es ist auch unwahr, dass im Urheberrecht vorgesehen ist, dass Verlage verbieten können, dass die Verlagsversion eingestellt wird. Es gibt kein solches Leistungsschutzrecht!

http://archiv.twoday.net/stories/120173939/

Allenfalls vertragliche Abmachungen kommen insoweit in Betracht, und solche haben Sie nicht mit mir geschlossen. Sie haben überhaupt keine ausdrückliche Vereinbarung mit mir geschlossen, was mich nach der Verschlimmbesserung des § 38 UrhG ein Jahr nach Erscheinen dazu befugt, den Beitrag - auch in der Verlagsversion - online zu veröffentlichen. Solange wollte ich nicht warten, ich habe ihn daher in der Verlagsversion gerade auf Academia.edu hochgeladen:

https://www.academia.edu/17286505/Codexmythen_und_Codexphantasien

Sie können gern gegen diesen Rechtsbruch vorgehen. Ich denke, nicht nur mir ist Ihr Schlag ins Gesicht von Open Access zuwider. Als Verleger und Rechteinhaber sollten Sie Open Access zitierfähiger Versionen unterstützen und nicht behindern!

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Graf


http://infobib.de/2015/10/24/de-gruyter-die-zlb-und-der-bibliotheksbaerendienst/

Hauschke rät, statt dem Bibliothekdienst die inzwischen existiereneden OA-Zeitschriften zu nutzen:

"Ich möchte hier einmal direkt zur Mitarbeit bei der Zeitschrift aufrufen, bei der ich mich selbst engagiere, der Informationspraxis. Und darauf hinweisen, dass es darüber hinaus noch 027.7, GMS Medizin, Bibliothek, Information, Libreas, O-Bib, Perspektive Bibliothek und die VÖB-Mitteilungen gibt. "

Siehe auch
http://archiv.twoday.net/stories/1022483803/


Der folgende Beitrag erschien zuerst in:

http://frueheneuzeit.hypotheses.org/2034

open-access-week-300x97
Es ist Internationale Open Access Woche, nun schon zum achten Mal. "Open Access und Geschichtswissenschaften — Notwendigkeit, Chancen, Probleme" beleuchtete Lilian Landes im Jahr 2009, wobei sie sich auf das 2008 online gegangene Portal Perspectivia.net konzentrierte. Eine nicht fehlerlose Übersicht zu den Geschichtswissenschaften bietet open-access.net. Im Oktober 2015 beklagte Tobias Wulf unter dem Titel "#nopenaccess in der Geschichtswissenschaft", dass "es beinahe zwanzig Jahre nach dem Aufkommen der ersten fachwissenschaftlichen Internetseiten noch immer keine Angebote zum Online-Publizieren in den Geschichts- (und wohl auch generell Geistes-)wissenschaften gibt, die sich wirklich durchgesetzt hätten".

"Deutschsprachige Historiker und Open Access: der grüne Weg und sonstige Netzpublikationen" resümierte ich am 20. Oktober 2009 meine Eindrücke und kam zu dem Schluss, es sei noch viel zu tun, bis Open Access wirklich in der Geschichtswissenschaft Fuß gefasst hätte. 2013 nahm ich den Ball wieder auf: "Open Access und deutschsprachige Geschichtswissenschaft: Sie wird einfach nicht grün". Ich versuchte mich an einer äußerst groben Schätzung: "Weniger als 10 % der 2011 erschienenen deutschsprachigen wissenschaftlichen Beiträge aus dem Bereich der Geschichtswissenschaft sind kostenlos im Netz verfügbar". Ich sah keinen wesentlichen Fortschritt gegenüber dem Stand von 2009. In dieser Woche fragte ich: "Liege ich falsch? Nur wenige aktuelle Publikationen der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft sind Open Access". Ich konstatierte keinen Fortschritt gegenüber 2013.

Die deutsche Mediävistik, traditionell schon besser aufgestellt als die Frühneuzeit-Forschung, bietet deutlich mehr Open Access. Die Quellen der MGH und ihre Zeitschrift "Deutsches Archiv" sind schon seit längerem frei zugänglich. In jüngeren Zeit kamen die renommierten "Vorträge und Forschungen" des Konstanzer Arbeitskreises hinzu, eine Publikationsreihe ohne Parallele in der Frühneuzeit-Forschung.

Natürlich gibt es wichtige Portale. Neben dem bereits genannten perspectivia.net könnte man auch das respektable digitale Angebot des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte in Mainz nennen. Dagegen köchelt das aus dem "Server Frühe Neuzeit" hervorgegangene Portal historicum.net unter der Verantwortung der Bayerischen Staatsbibliothek eher auf Sparflamme. Die Publikation von 38 Schriften von Winfried Schultze 2007 war eine Pionierleistung, die keine Nachfolge fand. Seit zwei Jahren gibt es keine "Zeitenblicke", auf einen entsprechenden Blogeintrag wurde seitens der HerausgeberIhnen nicht einmal reagiert.

Während immer mehr frühneuzeitliche Quellen ins Netz wandern, gibt es auf der Seite der Auswertung eher Stagnation. Und zwar nicht nur im deutschsprachigen Raum, wie ich zeigen möchte.

"Goldene" Zeitschriften

Als goldenen Weg von Open Access bezeichnet man die Publikation von Zeitschriften (und neuerdings auch Büchern), die ohne Zeitverzögerung kostenlos und möglichst mit einer freien Lizenz den LeserInnen zur Verfügung stehen.

Eine renommierte deutschsprachige Open-Access-Zeitschrift für die Frühe Neuzeit existiert nicht. Die führenden Organe, allen voran die Zeitschrift für Historische Forschung, kosten online Geld. Sie stehen nur über die lizenzpflichtigen Angebote wissenschaftlicher Bibliotheken zur Verfügung. Duncker&Humblot nimmt für einen einzigen ZHF-Artikel im Einzelverkauf 28,00 USD für 48 Stunden. Die in der Liste "Digitalisierte Zeitschriften der Geschichtswissenschaft" aufgeführten Angebote (einschließlich der Francia) haben anscheinend alle eine "moving wall", sind also keine "echten" Open Access Zeitschriften, sondern bieten "delayed Open Access". Selbst das nicht in den Fängen eines Verlags befindliche Frühneuzeit-Info ist nicht Open Access. Nur sporadisch werden Inhalte daraus im Blog des Instituts gepostet. Dass in großem Umfang geschichtswissenschaftliche Rezensionen (aber z.B. nicht aus der HZ, und Landesgeschichtliches wird gar nicht erst eingelassen) auf Recensio.net zur Verfügung stehen, sei immerhin vermerkt.

Sucht man im Directory of Open Access Journals nach Early Modern, werden gerade einmal 14, reichlich unbekannte Titel ausgeworfen. Das Journal of Early Modern Studies (Firenze University Press) ist stark Shakespeare-lastig.

Im angloamerikanischen Bereich ist die Retrodigitalisierung führender Zeitschriften Open Access unüblich. Das Scheitern des Projekts Historycooperative (2010 eingestellt), das, wie dem Internet Archive zu entnehmen ist, eine beachtliche Open-Access-Sektion besaß, ist bezeichnend. Man konnte Rezensionen des American Historical Review kostenlos lesen, etwa die gute eine Druckseite umfassende Rezension über Painting Women. Oxford University Press verlangt dafür 39 Dollar (1 Nutzungstag)! Ich wiederhole: 39 Dollar für keine zwei Druckseiten.

Besser sieht es in Frankreich aus, zumindest was die Retrodigitalisierung angeht. Neben den älteren Zeitschriften in Gallica (es fehlt an einer verlinkbaren Übersichtsseite zu den nicht-regionalen Revues) ist vor allem Persée zu nennen (aber die meisten Jahrgänge erreichen in der Sektion Histoire 2010 nicht), aber auch Revues.org und CAIRN (mit kleinem Open-Access-Anteil, der aber im Vergleich zu DigiZeitschriften immer noch respektabel ist, was jüngere Jahrgänge angeht).

Besserung ist in Sicht, was die Möglichkeit angeht, in einer angesehenen internationalen Open Access Zeitschrift auf Deutsch einen Artikel zur frühen Neuzeit unterbringen zu können - mit Peer Review, aber ohne Artikelgebühren (Article Pages Charges), die in den Geisteswissenschaften zu Recht wenig Akzeptanz finden. Solche Artikelgebühren schaffen nur neue Ungleichheiten und fördern "Predatory Publishing", unseriöse Open-Access-Journals. Das im Herbst 2015 gestartete "Mega-Journal" Open Library of Humanities soll ausdrücklich auch nicht-englische Aufsätze aufnehmen.

"Goldene" Bücher

Wendet man bei De Gruyter den Open Access Filter im Bereich Geschichte an, bleiben von 17367 Publikationen 155 übrig (also weniger als 1 %), und die meisten kennt man von anderen Angeboten (FWF-E-Book-Library, Perspectivia.net). Am besten ist die Lage bei Veröffentlichungen aus und über Österreich dank der großzügigen Förderung durch den österreichischen Wissenschaftsfonds FWF. Zahlreiche Werke zur Frühen Neuzeit stehen in der FWF-E-Book-Library zum Gratis-Abruf bereit. Ab und an erscheint natürlich bei deutschen Universitätsverlagen etwas zur frühen Neuzeit Open Access (Beispiel). Aber das fällt kaum ins Gewicht.

2014 informierte ich im Redaktionsblog: "Wie bekomme ich einen Sammelband Open Access ins Netz?".

Grüner Weg: Repositorien

Während man auf Academia.edu viel Frühneuzeitliches findet, werden die Open-Access-Repositorien, die solche Facebook-ähnlichen Angebote gut ergänzen (wie nicht nur Lambert Heller findet) zu wenig genutzt. Leider haben sowohl institutionelle Schriftenserver wie Freidok (Universität Freiburg im Breisgau) als auch interdisziplinäre, für alle offene Angebote wie Zenodo noch gewisse Macken. Aber auch als WissenschaftlerIn sollte man auf Langzeitarchivierung und Permanentlinks Wert legen.

Selbstverständlich kann man in Repositorien viele Perlen entdecken, etwa die Frühneuzeit-Studien von Beat Rudolf Jenny in Basel.

Als Suchmaschine kann die Bielefeld Academic Search Engine BASE empfohlen werden. Leider funktioniert der Open-Access-Filter nicht wirklich gut, so dass man häufig enttäuscht wird und keine Volltexte vorfindet.

Es wäre an der Zeit, dass es auch für die Geschichtswissenschaft endlich ein disziplinäres Repositorium gibt, vergleichbar dem gut gefüllten Artdok für die Kunstgeschichte. Der Ball liegt im Feld der Bayerischen Staatsbibliothek, die seit Jahren in dieser Hinsicht untätig bleibt. Sie betreibt ja bereits OstDok, die zentrale "Open Access-Plattform für elektronische Volltexte der Ost-, Ostmittel- und Südosteuropaforschung". Auch international gibt es kein disziplinäres Repositorium für Early Modern Studies.

*Seufz*: Noch viel zu tun

Das Fazit ist eher deprimierend: Wirklich angekommen ist Open Access in der Frühneuzeit-Forschung noch nicht. Man bleibt dem "guten Buch" verhaftet. Um so wichtiger ist es, immer wieder - auch in Blogs - über die Vorzüge von Open Access zu informieren. Nicht nur in der Open Access Week. Und: Jeder kann etwas für Open Access tun!

Der Sammelband steht bei de Gruyter Open Access zur Verfügung.

http://www.degruyter.com/view/product/433564


Die Beschäftigung mit dem de Gruyter Gate

http://archiv.twoday.net/stories/1022484169/

hat mich leider so ermüdet, dass ich nur wenig zusammentragen konnte.

***

De Gruyter feiert seine Open-Access-Aktivitäten:

http://openscience.com/de-gruyter-traditional-scholarly-publishers-shift-towards-open-access-the-facts-behind-the-numbers/

*** [siehe auch
http://blogs.lse.ac.uk/impactofsocialsciences/2015/10/22/does-academia-edu-mean-open-access-is-becoming-irrelevant/ ]

***

Alle profitieren von Open Access, verdeutlicht ein Schaubild auf

https://unlockingresearch.blog.lib.cam.ac.uk/?p=362



***

OA muss mehr Reputation in der Academia erlangen, sagt

http://www.thespectroscope.com/read/what-academics-can-do-to-reach-100-open-access-by-lenny-teytelman-341



***

"Brill hat in Zusammenarbeit mit Data Archiving and Network Services (DANS) eine neue Open-Access-Zeitschrift herausgegeben, die sich dem Thema Forschungsdaten widmet: Research Data Journal for the Humanities and Social Sciences"

https://vifabenelux.wordpress.com/2015/10/23/open-access-woche-2015-interessante-initiativen/

***

Wissenschaftsblogger Otto Verwaart bezieht sich auch auf die Open Access Week in einem Post über die einen Quellenbestand im englischen Nationalarchiv.

https://rechtsgeschiedenis.wordpress.com/2015/10/23/safe-under-a-shielddual-approach-prize-papers/

Er schließt:

"If legal historians want to have open access to any HCA record series which has not yet been digitized, it is up to us to follow in the wake of the Marine Lives team, and to start our own projects to achieve this aim. Publishing firms will steer their own course. Some universities have already created their own open access publication series or indeed changed their university presses into open access establishments. In my view watching from aside the struggles between publishers and libraries about access to scholarly publications is to take sides. The scholarly community itself has to play an active rol in this turbulent period with major changes in communication and access to information. Fighting for open access has only just started."

***

Seit 5 Jahren publizierte die University of Calgary Press 60 OA-Titel.

http://press.ucalgary.ca/openaccess

***

Elsevier (ich habe den Boykott unterschrieben!) macht auf Twitter auf diverse OA-Artikel, die besonders häufig heruntergeladen werden, aufmerksam.

Aus den Sozialwissenschaften

http://about.elsevier.com/openaccess/2015/201.htm?sf14362606=1

griff ich einen interessanten Artikel zur frühen Neuzeit heraus:

The sick child in early modern England, 1580–1720
http://dx.doi.org/10.1016/j.endeavour.2014.04.001


Ohne Begründung forderte mich eine Verlagsmitarbeiterin zur Löschung des in

http://archiv.twoday.net/stories/1022483803/

angeführten kurzen Mail-Zitats auf. Pohl hat bereits gelöscht.

Siehe auch

http://archiv.twoday.net/stories/5510512/
[und jünger:
http://archiv.twoday.net/stories/498222878/ ]

Update:

Pohl hat seinen Beitrag geändert:

"Update II: Nachdem ich das ursprüngliche Original-E-Mail-Zitat an dieser Stelle nach einer Aufforderung von De Gruyter zum Löschen desselben heute (2015-10-23) morgen ersatzlos entfernt hatte (Update I), hat De Gruyter mir erklärt, dass es sich ausschließlich an meinem Zitieren von Geschäftsmails gestört hätte, wo eine Paraphrasierung der Verlagsposition geboten gewesen wäre. Ich entschuldige mich hiermit insbesondere für die ursprüngliche Nennung des Absendernamens – das ist in der Tat kein guter Stil – und komme dem Wunsch nach Paraphrasierung nach:

In der E-Mail hieß es, ZLB und De Gruyter hätten vertraglich vereinbart, dass die Bibliotheksdienstes-Jahrgänge von 1967 bis 2012 von De Gruyter retrodigitalisiert[*] und anschließend gegen Geld im Web angeboten werden könnten. Die ZLB habe somit diese Verwertungsrechte an De Gruyter übertragen."

Wieso war die Nennung der Mitarbeiterin schlechter Stil? Wenn ich mich in einer öffentlichen Angelegenheit, über die ich bereits gebloggt habe (was de Gruyter hätte bekannt sein müssen), als Autor an den Verlag wende, dann ist es guter Stil, die erhaltene Auskunft hinsichtlich der öffentlich relevanten Informationen namentlich mit dem Auskunftsgeber oder der Auskunftgeberin und deren Position zu verknüpfen. In einer wissenschaftlichen Arbeit ist es auch üblich, Auskünfte in dieser Weise zu kennzeichnen.

Update:

http://archiv.twoday.net/stories/1022484228/ (zur Rechtslage)

http://infobib.de/2015/10/24/de-gruyter-die-zlb-und-der-bibliotheksbaerendienst/


http://resolver.sub.uni-hamburg.de/goobi/PPN770142370

Samt dem Vorgänger, der Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holstein-Lauenburgische Geschichte (ab Bd. 5), und deren Vorgänger (Jahrbücher für die Landeskunde) online bis 2010.

Zu fehlenden Bänden:

https://de.wikisource.org/wiki/Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Schleswig-Holsteinische_Geschichte

Auf http://www.geschichte-s-h.de/ habe ich keinen Hinweis auf das mir erst heute durch einen besserwisserischen Kommentar in Archivalia zur Kenntnis gekommene Angebot gefunden.

Im Wikipedia-Artikel wurden die Digitalisate erst Anfang Oktober 2015 eingetragen.

https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Schleswig-Holsteinische_Geschichte&oldid=146603079

Google zufolge könnten sie schon 2014 ins Netz gestellt worden sein.

Meine Übersicht zu digitalisierten Zeitschriften der Geschichtswissenschaft:

http://archiv.twoday.net/stories/239778/

#histverein


"A recent report, for example, suggests that 34% of the literature globally is OA within 24 months of publication (43% for the UK)."

http://www.socialsciencespace.com/2015/10/the-state-of-open-access-in-18-statements/

Lese ich solche Statements, geht mir regelmäßig der Hut hoch. Statistisch gesehen sind wir alle tot (wenn man die frühere Weltbevölkerung berücksichtigt). Mein Eindruck ist nach wie vor, dass in den Geisteswissenschaften, soweit ich diese überblicke, kaum aktuelle Arbeiten OA verfügbar sind.

Siehe auch die Einschätzung von Tobias Wulf:

http://ccaa.hypotheses.org/142
via
http://archiv.twoday.net/stories/1022479931/

2013 formulierte ich die Hypothese: "Weniger als 10 % der 2011 erschienenen deutschsprachigen wissenschaftlichen Beiträge aus dem Bereich der Geschichtswissenschaft sind kostenlos im Netz verfügbar".
http://archiv.twoday.net/stories/528987964/

Schauen wir uns nun eine aktuelle Suche in

Google Scholar

an. Die Publikation soll Historische im Titel haben (die meisten Arbeiten betreffen daher Rezensionen aus der HZ) und 2013/14 erschienen sein und den Suchbegriff Geschichte enthalten.

Google vermerkt rechts die Existenz einer kostenfreien Version. Bis man auf die erste stößt, muss man 6 Seiten (zu 20 Treffern) blättern. Aus der HZ wird auf Seite 8 ein Nachruf auf Peter Moraw als Open Access gelistet (Verzeichnisse der eingegangenen Neuerscheinungen zähle ich nicht mit). Auf Seite 20 gibt es eine Besprechung von Christoph Kampmann:

http://www.mml.cam.ac.uk/german/staff/jw10005/discussionGHRE.pdf

Seite 21 eine weitere Rezension von Christian Jansen:

http://www.risorgimento.info/RusconiHZ2014.pdf

Seite 36 eine über Beatrice del Bo auf deren Homepage:

http://www.beatricedelbo.it/historischen_zeitschrift.pdf

Seite 37 eine Rezension von Siegfried Weichlein

http://perso.unifr.ch/siegfried.weichlein/assets/files/hz%20Rez%20Breuilly.pdf

Auf Seite 48 kommt dann der erste richtige Aufsatz aus der Historischen Anthropologie

http://kops.uni-konstanz.de/bitstream/handle/123456789/30096/Ochsner_0-278842.pdf?sequence=1

Auf Seite 49 eine Rezension von Daniel Schläppi:

http://boris.unibe.ch/66133/1/hzhz-2014-0013.pdf

Mehr als 50 Seiten (1000 Treffer) gibt Google Scholar nicht preis. Insgesamt weist GS 7 von 1000 Publikationen als frei zugänglich aus, darunter nur ein Fachaufsatz, der Rest sind 5 Rezensionen und 1 Nachruf.

Die Zeitschrift für Historische Forschung wird weder unter ZHF noch unter ihrem vollen Namen gefunden.

Trotz der drastischen Mängel von GS scheint mir mein kleiner Test nicht ohne Aussagekraft. Nichts spricht dafür, dass sich die Lage seit meiner etwas ausführlicheren Erkundung 2013 zum Besseren geändert hat.

Das bedeutet nicht, dass es seit 2013 nicht positive Entwicklungen im Bereich der Geschichtswissenschaft gab.

Geisteswissenschaftliche Bücher aus und über Österreich sind dank dem FWF häufig frei zugänglich.

https://e-book.fwf.ac.at/

Die Retrodigitalisierung der "Vorträge und Forschungen" ab 2014

http://archiv.twoday.net/stories/1022375077/

(plus Sonderbände) brachte mediävistischen "Premium-Content" ins Netz.

Was digitalisierte Zeitschriften der Geschichtswissenschaft angeht, hebe ich aus

http://archiv.twoday.net/stories/239778/

hervor:

Seit Herbst 2013 sind viele Bodensee-Zeitschriften verfügbar. Ehrende Erwähnungen verdienen auch die Westfälische Zeitschrift, das Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich und die Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte.

Update: http://archiv.twoday.net/stories/1022484542/


Wie schon gestern

http://archiv.twoday.net/stories/1022483474/

fasse ich auch heute Neuigkeiten zur Open Access Week in Kurzmeldungen zusammen. Durchaus auch mit Meinung!

***

GW hat ein Repositorium:

http://blogs.gwhatchet.com/newsroom/2015/10/19/university-launches-open-access-resource-for-researchers/

https://scholarspace.library.gwu.edu/

Gemeint ist leider die George Washington University und nicht der Gesamtkatalog der Wiegendrucke. Die SB Berlin tönt zwar groß in ihrem auf der Startseite der Bibliothek nur schwer auffindbaren Blognetzwerk "Auch Open Access ist ein Berliner"

http://blog.sbb.berlin/tear-down-this-paywall-auch-open-access-ist-ein-berliner/

aber die Bibliothek könnte für Open Access hundertmal mehr tun. Die Druckausgabe des GW könnte (mit einer Moving Wall bei den neuesten Bänden, meinetwegen) ins Netz gestellt werden, GW-Chef Eisermann könnte seine Aufsätze Open Access zugänglich machen (worum ich ihn schon vor Jahren vergeblich bat), die "Beiträge zur Inkunabelkunde" endlich retrodigitalisiert werden usw.

Wieso hat die Stiftung Preußischer Kulturbesitz kein institutionelles Repositorium für ihre vielen wissenschaftlichen Mitarbeiter?

Wieso gibt es die Mitteilungen der SB Berlin nicht im Internet? Nur weil ich den dort erschienenen Aufsatz von Klaus Gantert nach der Online-Fassung zitierte im Jahr 2003

http://www.sehepunkte.de/2003/06/3144.html

kann ich die Version des früheren Online-Auftritts im Internet Archive verlinken:

http://web.archive.org/web/20010716183724/http://www.sbb.spk-berlin.de/deutsch/publikationen/1_2000/155_gantert/index.html

Wieso schadet die Trägerinstitution der SB, die Stiftung preußischer Kulturbesitz, dem OA-Konzept immens, indem sie auf CC-NC insistiert?

http://archiv.twoday.net/stories/1022370770/

Alles vorurteilsbehaftetes Gesülze?

***

#icanhazpdf - Forscher holen sich teure Fachartikel gratis via Twitter

http://futurezone.at/science/forscher-holen-sich-teure-fachartikel-gratis-via-twitter/159.966.372

Dort wird behauptet, dass das Übermitteln von PDFs kostenpflichtiger Aufsätze an Interessenten illegal sei. Das ist sehr zweifelhaft. Ist das illegal, ist es auch der von mir bekämpfte Request-Eprint-Button.

http://archiv.twoday.net/search?q=eprint+button

§ 53 UrhG (D) ermöglichst das Erstellen von Privatkopien auch für andere.

Zu Guerilla Open Access und "Schattenbibliotheken" gibt es in Archivalia einige Meldungen:

http://archiv.twoday.net/stories/1022476656/

[Siehe auch
http://qz.com/528526/academics-have-found-a-way-to-access-insanely-expensive-research-papers-for-free/ ]

***

Mit dem Zugänglichkeitsproblem von Fachliteratur befasst sich auch ein aktueller Artikel einer US-Bibliothekarin:

https://www.insidehighered.com/blogs/library-babel-fish/checking-our-library-privilege

***

How Trade Agreements Harm Open Access and Open Source

https://www.eff.org/deeplinks/2015/10/how-trade-agreements-harm-open-access-and-open-source

***

Springer wurde nun auch mit dem UK handelseinig

"Ab sofort können Wissenschaftler in Großbritannien ihre Artikel in über 1.600 Springer-Zeitschriften Open Access publizieren, ohne administrative oder finanzielle Barrieren. Das Springer Compact-Abkommen mit einer Laufzeit von Oktober 2015 bis Dezember 2018 verbindet in einem kombinierten Vertragsmodell den vollen Zugang zu Subskriptionszeitschriften mit der Möglichkeit, Open Access zu publizieren. Die Kosten sind über eine fixe Jahrespauschale abgedeckt."

http://www.springer.com/gp/about-springer/media/press-releases/corporateg/wissenschaftler-in-uk-profitieren-ab-sofort-von-open-access-abkommen-zwischen-springer-und-jisc/836736

***

Unis wehren sich gegen Verlage

Der ORF berichtet über eine Wiener Diskussionsveranstaltung:

http://science.orf.at/stories/1763984/

***

60 altertumswissenschaftliche Publikationen der Wiener Akademie OA online

http://ancientworldonline.blogspot.de/2015/10/open-access-publications-from-verlag.html

hat eine Liste zusammengestellt.

***

The State of Open Access in 18 Statements

Von Stephen Pinfield

http://www.socialsciencespace.com/2015/10/the-state-of-open-access-in-18-statements/



***

Die Authors Alliance publiziert gerade Auszüge aus einem demnächst vorliegenden Buch über Open Access: "How To Make Your Work Openly Accessible"

http://www.authorsalliance.org/category/blog/

Die Uni Ulm hat eine Präsentation u.a. zum Zweitveröffentlichungsrecht von ihrer OA-Veranstaltung anlässlich der OA-Woche ins Netz gestellt:

https://www.uni-ulm.de/fileadmin/website_uni_ulm/kiz/bib/OpenAccess/OA-Woche_2015_Allgemeine_Infos_und_ZVR.pdf

***

In der OA-Mailingliste wurde über Knowledge Unlatched diskutiert:

https://lists.fu-berlin.de/pipermail/ipoa-forum/2015-October/date.html

Zum Projekt (aus meiner Sicht ein Tropfen auf den heißen Stein) siehe

https://en.wikipedia.org/wiki/Knowledge_Unlatched

OA Monographien spielen in den deutschsprachigen Geisteswissenschaften noch kaum eine Rolle. Ausnahme dank FWF: Bücher aus oder über Österreich.

https://e-book.fwf.ac.at/ (319 Bücher, aber wie bekommt man heraus, welche die neuesten sind? RSS ist nicht... )


http://www.publisso.de/

Repositorium:

https://repository.publisso.de/



publisso Medizingeschichte ist anscheinend keine Lebenswissenschaft

 

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