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Schwenk über die Landesarchiv-Baustelle bis zum Stadtarchiv Duisburg, 30.6.2011

Jürgen Zurheide berichtete: " .... Dies geht aus einem dem WDR vorliegenden Vermerk an den Verwaltungsrat des BLB 1hervor. Der Verwaltungsrat hat die Mehrkosten allerdings nicht akzeptiert, die im Ergebnis bedeuten würden, dass der Neubau im Duisburger Innenhafen rund 190 Millionen Euro kosten würde. Eigentlich sollten die Mehrkosten in einer Sitzung Anfang Juni abgesegnet werden. Die Geschäftsführung des landeseigenen Baubetriebs hatte dem Verwaltungsrat in einem 21-seitigen Papier die Nachtragskosten über 30 Millionen Euro zur Genehmigung vorgelegt. Das unter anderem aus Parlamentariern besetzte Gremium hat sich allerdings geweigert, der Geschäftsführung zu folgen.
"Wir haben das nicht akzeptiert und wollen weitere Erläuterungen, ob das wirklich unabweislich ist", erklärte dazu Martin Börschel, der für die SPD im Verwaltungsrat sitzt. Ob die Parlamentarier die Mehrkosten am Ende werden abweisen können, ist allerdings höchst fraglich, denn dann müsste man die begonnenen Arbeiten praktisch stoppen. Da der Generalunternehmer Hochtief die für seine Leistungen ursprünglich veranschlagten knapp 110 Millionen Euro schon vorab bekommen hat, wäre dies auch juristisch schwierig. Nun wird der Verwaltungsrat überprüfen, welche der von der Geschäftsführung veranschlagten Mehrkosten unbedingt nötig sind. Im dem WDR vorliegenden Papier für Anfang Juni hatte man mehrere Kostensteigerungsblöcke angeführt und auch ausdrücklich zugegeben, dass man die Parlamentarier in der Vergangenheit falsch informiert hat. So schreibt die BLB Spitze, dass etliche Positionen "dem Grunde und der Höhe nach objektiv hätten bekannt sein müssen". Unter diese Rubrik fallen zusätzliche Kosten von 4,12 Millionen Euro, die unter anderem damit zu tun haben, dass man offensichtlich Architektenhonorare schlicht vergessen hatte.
Weitere 4,63 Millionen fallen für Positionen an, die dem "Grunde, aber nicht der Höhe nach hätten bekannt sein müssen". Man hatte unter anderem Altlasten auf dem Grundstück gefunden, die nun beim Land in Höhe von 1,7 Millionen Euro abgeladen werden sollen, außerdem schlägt zusätzlicher Hochwasserschutz mit weiteren 653.000 Euro zu Buche. Weil der Rhein im Januar des laufenden Jahres im Duisburger Hafen für einen - offenbar unerwarteten - Pegelstand von 27 Meter gesorgt hat, fallen in einer weiteren Kategorie noch einmal 500.000 Euro an. Die Baugrube musste sogar geflutet werden, weil sich die Bodenplatte ansonsten gelöst hätte und dem Bau ein ähnliches Schicksal wie dem Gebäude der Deutschen Welle in Bonn drohte, das im Anschluss an ein Hochwasser jahrelang still lag.
Die restlichen Mehrkosten von gut 20 Millionen setzen sich aus mehreren Positionen zusammen. Sie werden zum Beispiel für zusätzliche Baunebenkosten, Risikoabsicherung und erhöhte Zinsen aufgrund der Bauverzögerung veranschlagt....."

Quelle: WDR.de, Politik, 29.6.2011 mit 39 Kommentaren (!)
 

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