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Ausbildungsfragen

Auszug aus einem Artikel in der Stuttgarter Zeitung vom 1.6.2005 über das Staatsarchiv Ludwigsburg

Die Station im Magazin ist nur eine Etappe im Kinderprogramm des Archivs, das seit einigen Monaten angeboten wird und sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Der auch für viele Erwachsene noch immer abstrakte Begriff "Archiv" soll dadurch mit Leben und Inhalt gefüllt, die Ludwigsburger Institution so im Bewusstsein ihrer Besucher verankert werden.

Dass dies bei den kleinen Besuchern gelingt, daran hat Carmen Haug ihren Anteil. Seit einem Dreivierteljahr absolviert die 20-Jährige aus Balingen im Zollernalbkreis im Staatsarchiv ihr freiwilliges kulturelles Jahr (FKJ). Ähnlich wie beim sozialen Jahr können junge Menschen nach ihrem Schulabschluss in eine kulturelle Einrichtung hineinschnuppern. Wie viele ihrer Altersgenossen, stand Carmen Hauf nach dem Abitur vor der Frage: "Was jetzt?" Da sei ihr die Möglichkeit des kulturellen Jahres gerade recht gekommen und das Ludwigsburger Staatsarchiv sowieso. Für Geschichte habe sie sich schon immer interessiert, sagt Haug.

Nun gestaltet sie viele Angebote des Staatsarchivs mit. Sie hilft nicht nur beim Kinderprogramm aus, sondern hat auch an mehreren virtuellen Ausstellungen mitgearbeitet, die im Internet (www.la-bw.de) zu sehen sind. Viele Stunden hat sie am Computer verbracht, um Dokumente mit vorhandenen Texten, etwa zur Euthanasie in der NS-Zeit oder zur Hexenverfolgung, zu verknüpfen. Die jüngste Ausstellung zum Thema "Deutsche Heimschulen" hat sie komplett selbstständig erarbeitet.

Ohne Carmen Haug, sagen die Archivrätin Elke Koch und ihr Chef, der Landesarchivdirektor Peter Müller, wären viele Angebote des Archivs in den vergangenen Monaten nicht möglich gewesen. Nach der Premiere in diesem Jahr und den guten Erfahrungen mit der 20-Jährigen will das Ludwigsburger Staatsarchiv auch künftig die Möglichkeit zu einem kulturellen Jahr anbieten, sagt Peter Müller. Bisher waren die Ludwigsburger neben einem Stadtarchiv in Nordrhein-Westfalen das einzige Archiv, das in diesem Bereich aktiv war. Das FKJ gibt es seit 2001, vor allem Musikschulen und Theater nutzen seither diese Möglichkeit. In Ludwigsburg hat nicht nur das Archiv von Carmen Haug profitiert. Auch der 20-Jährigen hat die Zeit, die noch bis zum September dauert, eine Entscheidung gebracht. Sie will nun Englisch und Geschichte auf Lehramt studieren.

http://www.zeitenblicke.historicum.net/

Die neue Ausgabe der "Zeitenblicke" widmet sich der Reform des Geschichtsstudiums.

Der Artikel von Stollberg-Rilinger zum Selbstverständnis der Universitätshistoriker betrifft natürlich nicht Historiker, die Universitätsgeschichte betreiben, sondern an Universitäten lehrende Historiker:
http://www.zeitenblicke.historicum.net/2005/1/stollberg-rilinger/index.html

In der Januar-Ausgabe des Uni-Magazins erscheint ein Beitrag über das Berufsbild des Diplom-Dokumentars und verwandter Species. Mehrfach ist auch von Archivaren die Rede: Die Grenzen zwischen dem Berufsbild Dokumentar und Archivar sind nicht eindeutig.

Erwin Stein (1903-1992). Politisches Wirken und Ideale eines hessischen Nachkriegspolitikers, hrsg. von Andreas Hedwig/Gerhard Menk, Marburg 2004

Darin: Rainer Polley, Erwin Stein und die Archivschule Marburg, S. 159-172

Der Autor fragt nach dem Anteil des damaligen hessischen Staatsministers für Erziehung und Volksbildung Stein an der Gründung der Archivschule 1949, deren Entstehungsgeschichte S. 166ff. detailliert geschildet wird.

Am 1. April (!) 1949 schrieb Stein an den Direktor des Marburger Staatsarchivs Ludwig Dehio:

Nachdem die Verhandlungen mit den übrigen westdeutschen Ländern abgeschlossen und die Vorbereitungen getroffen sind, ordne ich an, daß mit dem 1. April 1949 an dem Staatsarchiv Marburg eine Archivschule für die Ausbildung im höheren, wissenschaftlichen und im gehobenen Archivdienst errichtet wird. Ausgebildet werden Referendare und Anwärter, die von den westdeutschen Ländern bzw. Landesarchivverwaltungen nach Marburg abgeordnet worden. Ich bestelle Sie selbst zum Direktor der Archivschule. (S. 169f.)

Stein war bei der feierlichen Eröffnung am 2. Juni 1949 persönlich anwesend.

Zu Stein siehe die Kurzbiographie
http://de.wikipedia.org/wiki/Erwin_Stein

Sabine Baumann hat Klaus Graf für die Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 51(2004) H. 4, S. 259-263 interviewt. Die Antwort auf die Abschlussfrage nach weiteren Änderungen im Hinblick auf die Informationsgesellschaft:

Mir ist es ein besonderes Anliegen, die traditionell starken Schranken zwischen Archiven, Bibliotheken und Museen, also kulturgutverwahrenden Institutionen, zu überwinden. Ich finde, hier sollte mehr Zusammenarbeit, mehr gegenseitige Kenntisnahme erfolgen. Sowohl Bibliothekare als auch Archivare als auch Museumsleute sollten das Internet nutzen, um wechselseitig voneinander zu lernen. [...] Man sollte versuchen, gemeinsame Ausbildungsblöcke für Archivare, Bibliothekare und Museumsleute zu realisieren. Das würde helfen, wie es im Bereich der Bestandserhaltung bereits geschieht, Synergieeffekte zu schaffen, die unsere Institutionen fit machen für das 21. Jahrhundert und eine digitale Zukunft.

Den erfrischendsten Beitrag im Archivtagsband Chemnitz 2003 (siehe http://archiv.twoday.net/stories/283632/ ) schrieb meines Erachtens Ingrid Wichtrup (S. 425-433) zu FAMI-Erfahrungen. Ich kann es mir nicht versagen, Anfang und Ende zu zitieren:

"Szene der fiktiven Folge 3647 eines beliebigen Fernsekrimis:
Wutentbrannt stürzt Dienststellenleiter S. aus K. in das kleine, fensterlose Büro des schrulligen Kriminalbeamten W. aus B.: Drei Täter, zwei Geständnisse, aber weit und breit kein Opfer! Sie tappen ja noch immer völlig im Dunkeln! Liefern sie mir innerhalb der nächsten 24 Stunden eine Leiche, oder ich versetze Sie ins Archiv!
[...]
Machen wir also einen Zeitsprung von der fiktiven Folge 3647 zur nicht minder fiktiven Folge 867.436 - so lange wird es wohl dauern - eines beliebigen Fernsehkrimis:
Freudestrahlend stürzt Dienststellenleiter S. aus K. in das große, lichtdurchflutete Büro der smarten Kriminalbeamtin W. aus B.: Gratuliere! Der Fall ist gelöst! Ich befördere Sie ... zur Archivarin!"

Insgesamt ist die Praktische Archivkunde mehr als empfehlenswert nicht nur für die Fachangestellten, für die sie geschrieben wurde, sondern auch für wissenschaftliche
und Diplomarchivare in der Ausbildung sowie für Quereinsteiger in den Beruf und schließlich auch (mit Einschränkungen allerdings) für Studierende, die eigene Archivrecherchen vorbereiten. Sie sollte daher in keiner Archivbibliothek fehlen
, meint Max Plassmann in der Rezension von
Norbert Reimann (Hrsg.): Praktische Archivkunde. Ein Leitfaden für Fachangestellte
für Medien- und Informationsdienste. Fachrichtung Archiv. Ardey-Verlag: Münster
2004, ISBN 3-87023-255-2, 357 S., 29 Euro

Die Rezension als PDF im Forum Bewertung
http://www.forum-bewertung.de/beitraege/1026.pdf

Auf der Zusammenkunft der Universitätsarchivare NRW gestern in Paderborn informierte Dr. Thomas Becker (Uni Bonn), wieder zum Vorsitzenden der AG gewählt, über den Ausbildungsberuf des/der Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste (FaMI). Becker hat sich zum Ausbilder in der Fachrichtung Archiv fortbilden lassen und bildet derzeit eine Auszubildende aus.

Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste mit der Fachrichtung Archiv
• sichten, bewerten und übernehmen Schriftgut und andere Informationsträger,
• führen Kassation durch,
• ordnen und verzeichnen Schriftgut und andere Informationsträger,
• gestalten Findhilfsmittel,
• wenden Schriftkunde an,
• führen die technische Bearbeitung und Aufbewahrung von Archivgut durch,
• führen die Ausleihe durch und überwachen sie,
• wirken bei Ausstellungen und Veranstaltungen mit.


Im Internet sind teilweise rechts ausführliche Informationen zum 1998 eingeführten Ausbildungsberuf vorhanden.

http://www.neue-ausbildungsberufe.de/Hauptberufe/Fachangest-Medien-Informationsdienste/fagemi_ag.htm
mit Praxisbeispielen (ohne Fachrichtung Archiv) und Links

http://www.adicor.de/abdual.nsf/mediendienste!openform
mit der VO von 1998 und Links

http://www.bibb.de/redaktion/aweb/2000/fa_mediinfo.htm
weiteres Material via Hauptseite

Eine erste Bilanz (Dr. A. Keller-Kühne, Konrad-Adenauer-Stiftung, Archiv), 2000
http://www1.kas.de/archiv/fachangestellte.pdf

Erfahrungsbericht 2001 gleicher Provenienz
http://www1.kas.de/archiv/informationsdienste_ausbildung.pdf

VdA-Arbeitskreis zum Thema
http://www.vda.archiv.net/arbeitskreise.htm#Fachangestellte
mit PDF und WORD-Dokumenten

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Die Fachhochschule Potsdam - Fachbereich Informationswissenschaften - und das Referat Weiterbildung der Freien Universität Berlin bieten ab November 2003 ein siebenteiliges Qualifizierungsprogramm mit Zertifikat an:

MANAGEMENT IN ARCHIVEN.

Interessenten können das Bausteinprogramm von der Homepage des FU-Referats Weiterbildung (www.fu-berlin.de/weiterbildung) herunterladen [PDF] oder die Programmbroschüre tel. oder per Mail anfordern.
Dr. Rolf Busch
Freie Universität Berlin
Referat Weiterbildung
Otto-von-Simson-Str. 13/15
(ehem. Kiebitzweg)
14195 Berlin-Dahlem
Tel. (030) 8385 1414
Fax (030) 8385 1397
E-Mail: robusch@zedat.fu-berlin.de
http://www.fu-berlin.de/weiterbildung

[via INETBIB]

Verordnung über die Laufbahn, Ausbildung und Prüfung für den höheren Archivdienst des Bundes - vom 13. Juni 2002, BGBl I 2002 S. 1843 (PDF)
Verordnung über die Laufbahn, Ausbildung und Prüfung für den gehobenen Archivdienst des Bundes - vom 15. August 2002, BGBl I 2002 S. 3187 (PDF).
Links zu weiteren Verordnungen bei der Archivschule (lückenhaft).

 

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