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"Post cujus Athile mortem in Eczelburck fuit bellum Krimheldinum, omnium preteritorum bellorum maximum"

Wattenbachs Mitteilung im Neuen Archiv 1882 zum Nibelungenuntergang (bellum Krimheldinum, so die Handschrift), ein Testimonium zur Deutschen Heldensage,

https://archive.org/stream/neuesarchiv07geseuoft#page/174/mode/2up

aus einer damals Maihinger Handschrift blieb nicht unbeachtet. Es gab Notizen in der "Germania" und in Ungarn:

https://www.google.de/search?q=%22kriemheldinum%22&tbm=bks
http://epa.oszk.hu/02300/02392/00020/pdf/EPA02392_egy_phil_kozl_07_1883_01_119-127.pdf

Nun ist die ehemals Maihinger Handschrift vom derzeitigen Eigentümer, der UB Augsburg, ins Netz gestellt worden.

Johannes de Utino - Promptuarium Bibliae - Leo Marsicanus - UB Augsburg - Oettingen-Wallersteinsche Bibliothek Cod.II.1.2.191

http://www.nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:384-uba003073-5

Es handelt sich um die Weltchronik des 1363 gestorbenen Franziskaners Johannes de Utino, Inquisitor der Diözese Aquileia. Zu ihm:

http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=119075717 (GND)

Dass er auch der Verfasser der Papst-Kaiser-Chronik ist, ist zweifelhaft (Radek 2013, wie unten). Von daher muss vorerst offen bleiben, ob es sich hinsichtlich der Werkdatierung um ein Zeugnis des 14. oder des 15. Jahrhunderts handelt.

Beschreibung der Handschrift aus Füssen (3. Viertel 15. Jahrhundert):
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0528_a323_jpg.htm

Ein Abdruck der von Wattenbach zitierten Stelle aus einer anderen Handschrift erschien in einer ungarischen Zeitschrift, teste Google-Snippet:

http://books.google.de/books?id=6XrwAAAAMAAJ&q=Crimhelonium

Zur Überlieferung der lateinischen Weltchronik: Stegmüller RB
http://www.repbib.uni-trier.de/ bietet 14 Handschriften.

"5025 Cum enim id quod iuste petitur, iuste denegari non possit, et maxime id... figuris conscripsi (Johannes de Utino OM Bertrando Patriarchae Aquileiensi, Utini 1344).
— Adam primus homo de terra in agro Damasceno a Deo formatus, triginta annorum apparens.
— Iste Moyses de viro levita nomine Amram et de matre nomine Yethabeth in Aegypto est natus (Exod.).
— Antipater gentilis Hircano primo adhaesit (sexta aetas: tempus regis gratiae).
Expl: sacram coronam regni Hungariae in potestate pluribus annis habuit.
Johannes de Utino, Compilatio librorum historialium totius bibliae. Compilatio librorum historialium totius bibliae.
Heiligenkreuz, Cistercienser 166 (XV) (usque ad annum 1458).
London, Brit. Museum, Egerton 1518.
Maihingen, Fürstl. Bibl. II Lat. 1 Fol. 191 f. 1-31 (usque ad 1486; cum supplemento usque ad 1524).
Melk 929-1708 f. 1-63 (Initium deest; Exod: Moyses de viro Levita).
Clm. 721 f. 2-63.
New York, Pierpont Morgan 114.
Paris, nat. lat. nouv. acq. 2577 (usque ad 1378).
Prag, Univ. 51 (I. A. 41) f. 176-200; 2782 (40. A. 15 Adligat.) f. 9-20; 1-8.
Schlägl 146 (78) f. 251-312.
Titusville Pa, John H. Scheide 34 (usque ad 1197).
Vaticana, Ottob. lat. 479 f. 1-43 (usque ad 1464).
Venezia, Marciana I. 49 (2282): Johannes de Utino, Hist. Bibl. (Cum enim id, quod digne petitur etc; Adam primum etc.).
Washington, The Holy Name College 1 (anno 1363).
Extabat: Paris, Colbert 3601; 5496."

http://www.chronica.msstate.edu/manuscript-notes.php?mid=6965
bietet zusätzlich:
Edinburgh, University Library, 189 (14th century).

Die bei Melville 1987 genannten Handschriften (zusätzlich Stuttgart und Wolfenbüttel) sind ohne Utinos Namen verwertet in der Zusammenstellung:

http://www.piggin.net/stemmahist/biblioplates.htm

Von Vizkeletys Überlieferungszusammenstellung ist nur die ungarische Publikation von 1985 im Netz greifbar:

http://epa.oszk.hu/00000/00021/00328/pdf/MKSZ_EPA00021_1985_101_03-04_195-209.pdf (ich zähle dort 15 lateinische Handschriften)

Norbert H. Ott nannte 2003 die Zahl von 16 (14 bei Stegmüller + Wolfenbüttel und Stuttgart) lateinischen Handschriften:

http://books.google.de/books?id=A7WrdlgaJDQC&pg=PA62

Nachdem er im ²VL Bd. 4 Sp. 785 schlecht recherchiert hatte, musste Ott im Nachtragsband 11 (2004), Sp. 801-803 erheblich nachbessern. Er sagt, dass Vizkelety 1988 14 lateinische Handschriften nenne und Frohne 1992 8 Pergament-Rotuli und 12 lateinische Codices.

DLL Reiseberichte legt sich nicht fest, was die Zahl der lateinischen Handschriften angeht:

http://books.google.de/books?id=nzqLp6td3z4C&pg=RA1-PA33

Tünde Radek bezieht sich auf Vizkelety 1988, der 14 lateinische Handschriften genannt habe: ZfdA 142 (2013), S. 45–55.

Eine Ausgabe kündigte Radek 1988 an:

http://books.google.de/books?id=zWCRAquqlysC&pg=PA101

Aktueller die Mitteilung Radeks in Archivalia:

http://archiv.twoday.net/stories/64978470/

Von der deutschen Fassung sind inzwischen 5 Textzeugen bekannt:

http://www.handschriftencensus.de/werke/1118

Online sind davon zwei. Im Berliner Mgf 947, Bl. 51v lautet die Stelle:

"Nach dem Athilia stund auf der streit Krimheldis, der vber all streyt der grosst".

http://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht/?PPN=PPN66378820X&PHYSID=PHYS_0108

Ebenso im Frankfurter Mgf 12, Bl. 48r (Krymheldis)

http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/msma/content/zoom/1971087

Der in den deutschen Versionen fehlende Name Etzelburg für die ungarische Römerstadt Aquincum ist seit dem 12. Jahrhundert belegt.

http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/5306/pdf/Graf_heroisches_herkommen.pdf (Graf, Heroisches Herkommen 1993, S. 54)

Zum Kriemhild-Bild im späten Mittelalter kann man sich nicht auf die wenig verlässlichen Dietrich-Testimonien Lienerts verlassen, da Kriemhild dort ausgeklammert wurde. WILLIAM LAYHER, 'She was completely wicked': Kriemhild as exemplum in a 13th-century sermon. Image – Topos – Problem » ZfdA 138 (2009), S. 344-360 ist eine längliche Studie zu einem einzigen Beleg. Bohnenbergers Zusamenstellung (Kriemhilt, PBB 1899) gibt die Belege extrem verkürzt.´Ich begnüge mich für heute mit einem Hinweis auf "prelium Crumhelt", "ex prelio Crimildino" bei dem ungarischen Historiker Simon von Keza (Lienert Nr. 165, Ende 13. Jahrhundert):

http://www.mgh.de/dmgh/resolving/MGH_SS_29_S._531

Wenn dereinst die Utino-Edition vorliegen wird, ist es sinnvoll, sich näher mit dem hier nur kursorisch eingeordneten Zeugnis zu befassen.

Update:
http://archiv.twoday.net/stories/1022465266/

#forschung

Katharina Kaska (Gast) meinte am 2014/11/11 11:53:
Zu Heiligenkreuz cod. 166
Die deutsche Handschrift Stiftsbibliothek Heiligenkreuz cod. 166 ist heute Budapest, Széchényi-Nationalbibliothek Cod. germ. 53. Sie wurde in den 1930er Jahren verkauft. Zur Handschrift siehe zuletzt Tünde Radek, Über eine Handschrift der „Weltchronik“ (Cod. germ. 53 – olim Cod. S. Crucis Nr. 166) von Johannes de Utino (15. Jahrhundert). Sancta Crux 129 (2012) 166-173. 
KlausGraf antwortete am 2014/11/11 16:03:
Sehe ich nicht als wirkliche "Veröffentlichung"
Der Jahrgang 2012 ist laut ZDB in Deutschland nicht nachgewiesen.

Besitznachweise für das Jahr 2012

[+] WEU Wien Univ. HB
[+] WEU Wien Öster. NB

Was soll so etwas? Wann kapieren auch hinterwäldlerische Kuttenträger, dass wissenschaftliche Veröffentlichungen Öffentlichkeit (= Open Access) brauchen????? 
Germanist (Gast) antwortete am 2014/11/11 21:52:
Interessante Einstellung für einen Forscher: schwierig zu bekommende Literatur gilt nicht als "Veröffentlichung". Aber zur Sicherheit wird ja auch noch ein Kloster wegen seiner Hauszeitung mit absolut jenseitigen Bezeichnungen verunglimpft. Ich kann Sie trösten: es ist in der Literatur ohnehin schon länger bekannt und sogar auf manuscripta.at vermerkt, sodass es auch faule Forscher finden können! 
FeliNo antwortete am 2014/11/11 22:36:
Naja, man könnt's ja auch einfach verlinken, nein?
http://manuscripta.at/?ID=30331 
 

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