[ http://www.kulturstiftung.de/des-bischofs-brevier/ ]
http://www.bild.de/regional/koeln/koeln/stadt-kauft-mittelalter-gebetbuch-41798548.bild.html
Über die Provenienz erfährt man nichts. Händler ist der berüchtigte Jörn Günther. Es stellt sich die Frage, ob angesichts der erheblichen Kosten für die Restaurierung der Bestände des 2009 eingestürzten Stadtarchivs es wirklich notwendig war, eine solch teure Pretiose zu erwerben.
"Der Kauf konnte mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und der Ernst von Siemens Kunststiftung durchgeführt werden. Die Stadt und die beiden Stiftungen teilten sich den Kaufpreis von 270.000 Euro für das Gebetbuch zu je einem Drittel."
http://www.domradio.de/themen/kultur/2015-07-08/handschriftliches-gebetbuch-des-koelner-erzbischofs-hermann-iv
Einige Bilder bei Günther:
http://guenther-rarebooks.com/fileadmin/user_upload/home/News-Spotlights/Spotlight_2015_Germany.pdf
Eine ausführliche Beschreibung erschien im Katalog 11 des Antiquariats, der Festschrift (2015), die natürlich nicht online ist:
http://guenther-rarebooks.com/fileadmin/user_upload/About_us/Publications/Catalogue_11_contents-introduction.pdf (TOC)
Zur Schwesterhandschrift in Liverpool siehe Dickmann 2002:
http://www.mgh-bibliothek.de/dokumente/a/a138450.pdf
KlausGraf - am Donnerstag, 16. Juli 2015, 11:56 - Rubrik: Kodikologie
Dietmar Bartz meinte am 2015/07/16 12:49:
Der Dickmann-Aufsatz war auch über die Liverpooler Signatur bei GBS schnell zu finden, dort daher auch durchsuchbar. Ist für die aufgeworfenen Fragen wenig ergiebig. Aber: Er schreibt, im Winterteil fehlten 15 Blätter. So viele fehlen auch im Sommerteil, ein merkwürdiger Zufall:
http://www.rundschau-online.de/koeln/stadt-kauft-prunkvolles-buch-270-000-euro-kostet-sommerliturgie-eines-koelner-erzbischofs,15185496,31232424.html
Unklar auch, ob sie aus dem gebundenen Buch entnommen wurden oder schon bei der Bindung nicht mer drin waren. Und warum veröffentlichen die Kölner nicht eine ordentliche Zusammenstellung mit Belegen, das kostet doch nur drei Stunden Arbeit....
FeliNo antwortete am 2015/07/17 01:08:
Die Abbildung im oben verlinkten "Rundschau"-Artikel (vgl. auch diese: http://bilder.bild.de/fotos-skaliert/das-kostbare-buch-darf-nur-mit-samthandschuhen-angefasst-werden-46614348-41800046/2,w=650,c=0.bild.jpg ) zeigt, dass das Werk wiederholt eingebunden wurde: die Malerei ist haarscharf beschnitten. Samt als Einband verweist eher aufs 18. Jh. und jünger. Die Bindung, das zeigen die Fotos, sitzt stramm; da müsste ein nach der jetzigen Einbindung entferntes Blatt einen kleinen Rest-Streifen hinterlassen haben. Da die Kölner ja eine jüngste Erwerbung vor sich haben, werden sie mit der Angabe der fehlenden 15 Blätter in der o.g. Meldung der Verkäuferangabe gefolgt sein, denn so fix lässt sich derleich nicht überprüfen.
KlausGraf antwortete am 2015/07/17 01:11:
"Digitalisiert ist das Buch bereits. Doch können wegen technischer Probleme derzeit keine neuen Archivalien online gezeigt werden."
Sapienti sat ...
FeliNo antwortete am 2015/07/17 01:20:
Nützt nix: Schnippelreste sind so winzig, dass auch das hochwertigste Digitalisat sie nicht erfasst, da sie sich im Falz bei aufgeschlagenem Buch hochkant verstecken (hab' ein solch hochwertiges Beispiel auf der Festplatte). Digitalisieren heißt nicht, das Werk zu prüfen. Digitalisate einzurichten und hochzufahren, dauert etwas; warum die Kölner das "technische Probleme" nennen, weiß ich auch nicht, kann man doch eigentlich sagen, wie's ist.
KlausGraf antwortete am 2015/07/17 01:25:
die kriegen ihre server nicht in den griff
http://historischesarchivkoeln.de/de/news?page=2
FeliNo antwortete am 2015/07/17 01:30:
Naja, dann sei denen verziehen...;-p
FeliNo antwortete am 2015/09/04 01:54:
Berichtigung
Oben schrieb ich, Schnippelreste seien so winzig, dass auch das hochwertigste Digitalisat sie nicht erfasse, da sie sich im Falz bei aufgeschlagenem Buch hochkant versteckten, und dass ich solch hochwertiges Beispiel auf der Festplatte habe. Diese Aussage war falsch: auch winzige Schnittreste können erfasst werden, Beweis auf meiner Festplatte.