Allgemeines
Architekturarchive
Archivbau
Archivbibliotheken
Archive in der Zukunft
Archive von unten
Archivgeschichte
Archivpaedagogik
Archivrecht
Archivsoftware
Ausbildungsfragen
Bestandserhaltung
Bewertung
Bibliothekswesen
Bildquellen
Datenschutz
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
null

 
Die Solothurner Zeitung berichtete am 1.12.2003 über die auch in deutschen Staatsarchive übliche Kompetenz für das kommunale Wappenwesen.

Der Berner Staatsarchivar, Peter Martig, kann nicht verstehen, dass sich gewisse Leute keinen Deut um Wappen scheren und Heraldik für überflüssig halten: «Das ist eine arrogante, ja naive Haltung», sagt er, «ich könnte nie ohne Geschichte, orientierungslos in der Gegenwart leben.» Als Archivar hat er die Konservierung historischer Quellen denn auch zu seinem Beruf gemacht. Nebenbei ist er kantonaler Chefheraldiker: Jede Veränderung an Wappen von Berner Gemeinden wird von ihm überprüft, bevor sie vom Grossen Rat genehmigt wird. Wenn es um Wappenänderungen geht, sind Streit oder zumindest hochgehende Emotionen fast programmiert. Martig stellt darum gleich klar: «Ich rede keiner Gemeinde bei der Wappenfindung drein, ich überprüfe nur, ob die heraldischen Regeln verletzt werden.» [...]
Bei der Vorstellung des neuen Wappenbuches der Bernburger vor einem Monat bezeichnete Heraldiker Berchtold Weber Wappen als vergleichbar mit der heutigen «Corporate Identity». Doch während etwa Logos wie «Coca-Cola» schon nach wenigen Jahren wieder dem Zeitgeschmack angepasst oder gänzlich verändert werden, halten sich die Heraldiker an ihre selbst auferlegte Tradition. So musste etwa zwischen dem Englisberger Löwen und den Zimmerwaldner Tannen ein schwarzer Balken gezogen werden, weil der Hintergrund nicht stimmte: «Gold und Silber dürfen nie aufeinander treffen», erklärt Martig. Die zeichnerische Ausgestaltung der Wappen wird nicht festgehalten. Verbindlich ist der schriftliche Beschrieb.«Alle Gemeinde haben aber jederzeit auch das Recht, ihr Wappen komplett zu ändern», sagt Peter Martig. Die neue Gemeinde Wald hätte - wie vorgeschlagen - auch ein Eichhörnchen im Wappen führen können. «Es hätte aber grafisch einfach gestaltet werden müssen.» Ein Formel-1-Auto hingegen möchte der Heraldiker im Wappen von Wald lieber nicht sehen. «Wenn es in Zimmerwald eine jahrzehntelange Autorenntradition gäbe, hätte ich einem Lenkrad oder einem Reifen vielleicht zugestimmt.» (Der Bund)
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma