Die deutlichen Worte des VdA (PDF) nötigen mir großen Respekt
ab. Wir Archivare sollten uns als Hüter des Provenienzprinzips, der historischen Herkunftsgemeinschaften verstehen. Das kommt in der
Stellungnahme sehr gut zum Ausdruck. Danke VdA!
Ich dokumentiere den Text:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
der Verkauf von knapp 6.000 Bänden der historischen Gymnasialbibliothek in Stralsund hat die Fachwelt schockiert. Der VdA - Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. unterstützt ausdrücklich die bislang geäußerte massive Kritik an dem Verkauf, der weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit durch einen Beschluss des Hauptausschusses in nichtöffentlicher
Sitzung am 5. Juni 2012 vollzogen wurde.
Das Stralsunder Gymnasium zählt zu den ältesten Schulen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Wurzeln der bedeutenden Gymnasialbibliothek gehen bis in die Gründungsjahre des Stralsunder Gymnasiums (16. Jh.) zurück. Über die Jahrhunderte wurde die Bibliothek kontinuierlich erweitert, gezielte Sammlungsstrategien, aber auch zahlreiche Buchgeschenke ließen eine Bibliothek von außerordentlicher inhaltlicher Bandbreite und wissenschaftlichem Anspruch entstehen, die sich im 18. Jahrhundert sogar zu einem kulturellen Treffpunkt für Gesellschaften und Vereine entwickelte und damit über die Schulgrenzen hinaus das kulturelle Leben in der Stadt prägte. Die Bibliothek gilt in ihrer Gesamtheit als bedeutsames Zeitzeugnis für die vergangenen Jahrhunderte und ist daher dringend in ihrem Gesamtbestand zu schützen. Teilverkäufe bei einer Bibliothek dieser Güte unter
enger Anwendung des Kriteriums "Regionalgeschichte" (Alles, was nicht unmittelbar der Regionalgeschichte zuzuordnen ist, kann verkauft werden.) - wie soeben erfolgt - zerstören nachhaltig den historischen Entstehungskontext und reißen eine unwiederbringliche Lücke in das historische Gedächtnis der Stadt.
Nach 1945 wurde die Gymnasialbibliothek der Archivbibliothekverwaltung unterstellt. Den Grundstock der Archivbibliothek bildet die ehemalige Ratsbibliothek. Die Archivsatzung des Stadtarchivs Stralsund vom 14.11.2002 erkennt den Wert der Archivbibliothek für das "historische Gedächtnis" der Stadt an. In § 2 Abs. 2 heißt es: "In der Archivbibliothek werden
Neuanschaffungen, die ehemalige Ratsbibliothek und Schenkungen aufbewahrt, wissenschaftlich aufgearbeitet und den Benutzern zur Verfügung gesteilt." Mit § 6 Nr. 1 der Archivsatzung verpflichtet sich die Stadt Stralsund in besonderem Maße, das historische und kulturelle Gedächtnis der Stadt zu wahren - eine Bestimmung, die in dieser Deutlichkeit in vielen kommunalen Archivsatzungen fehlt: ,,1. Das Archiv- und Bibliotheksgut ist Kulturgut und unveräußerlich."
• Der VdA ersucht die Stadt Stralsund um eine Erklärung, wie sich der Verkauf eines Teils der Gymnasialbibliothek mit den Bestimmungen der Archivsatzung vereinbaren lässt.
Haushaltskonsolidierung durch Verkauf von Kulturgut? Mit großer Sorge sieht der VdA der Entwicklung vor allem in strukturschwachen Regionen entgegen. Der VdA weiß um die finanzielle Situation vieler Kommunen. Haushaltssicherungskonzepte wirken sich allzu häufig auch auf die Arbeit der Archive aus. Personalabbau führt dazu, dass die notwendigen archivfachlichen Arbeiten wie Erschließung, Konservierung und Restaurierung nicht mehr zufriedenstellend geleistet werden können. Öffnungszeiten werden eingeschränkt. Bedeutende nichtamtliche Archivbestände wie z.B. Fotonachlässe können nicht mehr angekauft werden. Droht nun auch der Ausverkauf von Kulturgut? Müssen wir auch in Stralsund mit weiteren Verkaufsaktionen rechnen: Erst der Verkauf
von Bibliotheksgut, dann von Archivgut? Das historische Erbe der Gemeinden und Kreise zu bewahren, in der Gegenwart zu vermitteln und in die Zukunft weiterzugeben, ist eine unverzichtbare öffentliche Aufgabe der Archive. Der VdA warnt davor, den Verkauf von Kulturgut der Archive in Erwägung zu ziehen. Der Schaden für das Gedächtnis der Stadt ist nachhaltig, die Haushaltslöcher dagegen werden nur kurzfristig ausgeglichen. Dies gilt in besonderem Maße für die Hansestadt Stralsund, die als UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt der Bewahrung des historischen Erbes
beispielgebend verpflichtet sein sollte.
• Der VdA ersucht die Stadt Stralsund, Befürchtungen dieser Art dadurch zu zerstreuen, indem sie Stellung zur perspektivischen Entwicklung des Stadtarchivs Stralsund nimmt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Michael Diefenbacher
Verteiler:
Oberbürgermeister der Stadt Stralsund Herrn Dr. Alexander Badrow
Präsident der Bürgerschaft Herrn Rolf-Peter Zimmer
Fraktionsvorsitzender CDUjFDP Herrn Dr. Ronald Zabel
Fraktionsvorsitzende Die Linke Frau Andrea Kühl
Fraktionsvorsitzender SPD Herrn Niklas Rickmann
Fraktionsvorsitzender BfS Herrn Michael Philippen
Fraktionsvorsitzender FORUMKommunalpolitik Herrn Jürgen Suhr
Fraktionsvorsitzender Wählergruppe Adomeit Herrn Michael Adomeit
Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport Herrn Maik Hofmann
Regionale Presse
Überregionale Presse
***
Wasserstand der Petition: 729 Unterstützer innerhalb eines Tages:
https://www.openpetition.de/petition/online/rettet-die-stralsunder-archivbibliothek
Facebook 190 Likes.
http://www.facebook.com/rettetarchivbibliothekstralsund
Danke an unser kleines Orga-Team, vor allem an Herrn Maaß und Frau Ott.
In Stralsund selbst formiert sich allmählich ebenfalls der Widerstand (von den Petitionsunterstützern kommen erst ganz wenige aus Stralsund).
Jetzt wandte sich eine Gruppe von Wissenschaftlern und Stralsunder Bürgern, darunter die Sprachforscherin Prof. Renate Hermann-Winter und die ehemaligen Pastoren Paul-Ferdi Lange und Winrich Jax an den Oberbürgermeister Alexander Badrow (CDU) und verlangen Aufklärung.
Sie wollen nicht hinnehmen, dass „Teile unserer Geschichte verschleudert werden“. Der Verkauf der 5926 Bände an einen privaten Antiquar habe das Ansehen der Stadt deutliche beschädigt und sei ein schwerer Fehler, der möglicherweise nicht mehr korrigiert werden könne.
http://www.ostsee-zeitung.de/stralsund/index_artikel_komplett.phtml?param=news&id=3601320
***
Die Stadt Stralsund bleibt bei ihrer Vertuschungsstrategie. Ich habe heute wegen meiner Anfrage http://archiv.twoday.net/stories/197335588/ mit dem Pressesprecher Koslik telefoniert. Die Stadt Stralsund wird keine neuen Informationen herausgeben, ehe nicht der - namentlich noch nicht einmal festgelegte! - Gutachter sich abschließend geäußert hat. Daher gehe ich davon aus, dass nach der von mir jetzt korrigierten Frist (9.11.2012 23 Uhr) ich unmittelbar die Auskunftsklage vor dem Verwaltungsgericht einreichen werde. Es gibt kein schutzwürdiges Interesse, unter anderem die Kaufsumme zu verheimlichen.
Im gedruckten Artikel der Ostsee-Zeitung von gestern wird über den Auftritt des OB im Hauptauschuss berichtet. Der Maulkorb für die Archivleiterin Nehmzow bleibt bestehen, sie darf von der der Bürgerschaft nicht befragt werden, nur der Oberbürgermeister und der Kulturamtsleiter werden die Bürgerschaft unterrichten. Was sind das für Eunuchen im Stadtrat, die sich dergleichen gefallen lassen?
***
K. H. Schneider spricht mir aus der Seele:
Zugegeben, ich bin ein Anhänger des Digitalen. Aber das heißt nicht, die alten Medien in Frage zu stellen. Es gibt keinen Gegensatz zwischen Digitalem und Analogem, zwischen Altem und Neuem. Es geht um die Sicherung der Überlieferung. Und die ist gefährdet, jeden Tag. Zur Rettung versuchen wir es immer wieder mit kleinen oder größeren Digitalisierungsprojekten. Nicht, um danach etwas zu vernichten (wie mir in den 90er Jahren tatsächlich mal vorgeworfen wurde), sondern um eine Kopie zu haben, falls die Originale vernichtet sind (dass man mit Digitalisaten auch besser arbeiten und gleichzeitig die Originale schützen kann, kommt hinzu).
Es ist vermutlich kein Einzelfall, aber dennoch skandalös, was derzeit in Stralsund geschieht und auf Archivalia sorgfältig dokumentiert wird. Siehe zuletzt: http://archiv.twoday.net/stories/197336228/
http://digireg.twoday.net/stories/197336330/
***
Causa Stralsund in Archivalia:
http://archiv.twoday.net/search?q=stralsund
ab. Wir Archivare sollten uns als Hüter des Provenienzprinzips, der historischen Herkunftsgemeinschaften verstehen. Das kommt in der
Stellungnahme sehr gut zum Ausdruck. Danke VdA!
Ich dokumentiere den Text:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
der Verkauf von knapp 6.000 Bänden der historischen Gymnasialbibliothek in Stralsund hat die Fachwelt schockiert. Der VdA - Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. unterstützt ausdrücklich die bislang geäußerte massive Kritik an dem Verkauf, der weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit durch einen Beschluss des Hauptausschusses in nichtöffentlicher
Sitzung am 5. Juni 2012 vollzogen wurde.
Das Stralsunder Gymnasium zählt zu den ältesten Schulen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Wurzeln der bedeutenden Gymnasialbibliothek gehen bis in die Gründungsjahre des Stralsunder Gymnasiums (16. Jh.) zurück. Über die Jahrhunderte wurde die Bibliothek kontinuierlich erweitert, gezielte Sammlungsstrategien, aber auch zahlreiche Buchgeschenke ließen eine Bibliothek von außerordentlicher inhaltlicher Bandbreite und wissenschaftlichem Anspruch entstehen, die sich im 18. Jahrhundert sogar zu einem kulturellen Treffpunkt für Gesellschaften und Vereine entwickelte und damit über die Schulgrenzen hinaus das kulturelle Leben in der Stadt prägte. Die Bibliothek gilt in ihrer Gesamtheit als bedeutsames Zeitzeugnis für die vergangenen Jahrhunderte und ist daher dringend in ihrem Gesamtbestand zu schützen. Teilverkäufe bei einer Bibliothek dieser Güte unter
enger Anwendung des Kriteriums "Regionalgeschichte" (Alles, was nicht unmittelbar der Regionalgeschichte zuzuordnen ist, kann verkauft werden.) - wie soeben erfolgt - zerstören nachhaltig den historischen Entstehungskontext und reißen eine unwiederbringliche Lücke in das historische Gedächtnis der Stadt.
Nach 1945 wurde die Gymnasialbibliothek der Archivbibliothekverwaltung unterstellt. Den Grundstock der Archivbibliothek bildet die ehemalige Ratsbibliothek. Die Archivsatzung des Stadtarchivs Stralsund vom 14.11.2002 erkennt den Wert der Archivbibliothek für das "historische Gedächtnis" der Stadt an. In § 2 Abs. 2 heißt es: "In der Archivbibliothek werden
Neuanschaffungen, die ehemalige Ratsbibliothek und Schenkungen aufbewahrt, wissenschaftlich aufgearbeitet und den Benutzern zur Verfügung gesteilt." Mit § 6 Nr. 1 der Archivsatzung verpflichtet sich die Stadt Stralsund in besonderem Maße, das historische und kulturelle Gedächtnis der Stadt zu wahren - eine Bestimmung, die in dieser Deutlichkeit in vielen kommunalen Archivsatzungen fehlt: ,,1. Das Archiv- und Bibliotheksgut ist Kulturgut und unveräußerlich."
• Der VdA ersucht die Stadt Stralsund um eine Erklärung, wie sich der Verkauf eines Teils der Gymnasialbibliothek mit den Bestimmungen der Archivsatzung vereinbaren lässt.
Haushaltskonsolidierung durch Verkauf von Kulturgut? Mit großer Sorge sieht der VdA der Entwicklung vor allem in strukturschwachen Regionen entgegen. Der VdA weiß um die finanzielle Situation vieler Kommunen. Haushaltssicherungskonzepte wirken sich allzu häufig auch auf die Arbeit der Archive aus. Personalabbau führt dazu, dass die notwendigen archivfachlichen Arbeiten wie Erschließung, Konservierung und Restaurierung nicht mehr zufriedenstellend geleistet werden können. Öffnungszeiten werden eingeschränkt. Bedeutende nichtamtliche Archivbestände wie z.B. Fotonachlässe können nicht mehr angekauft werden. Droht nun auch der Ausverkauf von Kulturgut? Müssen wir auch in Stralsund mit weiteren Verkaufsaktionen rechnen: Erst der Verkauf
von Bibliotheksgut, dann von Archivgut? Das historische Erbe der Gemeinden und Kreise zu bewahren, in der Gegenwart zu vermitteln und in die Zukunft weiterzugeben, ist eine unverzichtbare öffentliche Aufgabe der Archive. Der VdA warnt davor, den Verkauf von Kulturgut der Archive in Erwägung zu ziehen. Der Schaden für das Gedächtnis der Stadt ist nachhaltig, die Haushaltslöcher dagegen werden nur kurzfristig ausgeglichen. Dies gilt in besonderem Maße für die Hansestadt Stralsund, die als UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt der Bewahrung des historischen Erbes
beispielgebend verpflichtet sein sollte.
• Der VdA ersucht die Stadt Stralsund, Befürchtungen dieser Art dadurch zu zerstreuen, indem sie Stellung zur perspektivischen Entwicklung des Stadtarchivs Stralsund nimmt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Michael Diefenbacher
Verteiler:
Oberbürgermeister der Stadt Stralsund Herrn Dr. Alexander Badrow
Präsident der Bürgerschaft Herrn Rolf-Peter Zimmer
Fraktionsvorsitzender CDUjFDP Herrn Dr. Ronald Zabel
Fraktionsvorsitzende Die Linke Frau Andrea Kühl
Fraktionsvorsitzender SPD Herrn Niklas Rickmann
Fraktionsvorsitzender BfS Herrn Michael Philippen
Fraktionsvorsitzender FORUMKommunalpolitik Herrn Jürgen Suhr
Fraktionsvorsitzender Wählergruppe Adomeit Herrn Michael Adomeit
Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport Herrn Maik Hofmann
Regionale Presse
Überregionale Presse
***
Wasserstand der Petition: 729 Unterstützer innerhalb eines Tages:
https://www.openpetition.de/petition/online/rettet-die-stralsunder-archivbibliothek
Facebook 190 Likes.
http://www.facebook.com/rettetarchivbibliothekstralsund
Danke an unser kleines Orga-Team, vor allem an Herrn Maaß und Frau Ott.
In Stralsund selbst formiert sich allmählich ebenfalls der Widerstand (von den Petitionsunterstützern kommen erst ganz wenige aus Stralsund).
Jetzt wandte sich eine Gruppe von Wissenschaftlern und Stralsunder Bürgern, darunter die Sprachforscherin Prof. Renate Hermann-Winter und die ehemaligen Pastoren Paul-Ferdi Lange und Winrich Jax an den Oberbürgermeister Alexander Badrow (CDU) und verlangen Aufklärung.
Sie wollen nicht hinnehmen, dass „Teile unserer Geschichte verschleudert werden“. Der Verkauf der 5926 Bände an einen privaten Antiquar habe das Ansehen der Stadt deutliche beschädigt und sei ein schwerer Fehler, der möglicherweise nicht mehr korrigiert werden könne.
http://www.ostsee-zeitung.de/stralsund/index_artikel_komplett.phtml?param=news&id=3601320
***
Die Stadt Stralsund bleibt bei ihrer Vertuschungsstrategie. Ich habe heute wegen meiner Anfrage http://archiv.twoday.net/stories/197335588/ mit dem Pressesprecher Koslik telefoniert. Die Stadt Stralsund wird keine neuen Informationen herausgeben, ehe nicht der - namentlich noch nicht einmal festgelegte! - Gutachter sich abschließend geäußert hat. Daher gehe ich davon aus, dass nach der von mir jetzt korrigierten Frist (9.11.2012 23 Uhr) ich unmittelbar die Auskunftsklage vor dem Verwaltungsgericht einreichen werde. Es gibt kein schutzwürdiges Interesse, unter anderem die Kaufsumme zu verheimlichen.
Im gedruckten Artikel der Ostsee-Zeitung von gestern wird über den Auftritt des OB im Hauptauschuss berichtet. Der Maulkorb für die Archivleiterin Nehmzow bleibt bestehen, sie darf von der der Bürgerschaft nicht befragt werden, nur der Oberbürgermeister und der Kulturamtsleiter werden die Bürgerschaft unterrichten. Was sind das für Eunuchen im Stadtrat, die sich dergleichen gefallen lassen?
***
K. H. Schneider spricht mir aus der Seele:
Zugegeben, ich bin ein Anhänger des Digitalen. Aber das heißt nicht, die alten Medien in Frage zu stellen. Es gibt keinen Gegensatz zwischen Digitalem und Analogem, zwischen Altem und Neuem. Es geht um die Sicherung der Überlieferung. Und die ist gefährdet, jeden Tag. Zur Rettung versuchen wir es immer wieder mit kleinen oder größeren Digitalisierungsprojekten. Nicht, um danach etwas zu vernichten (wie mir in den 90er Jahren tatsächlich mal vorgeworfen wurde), sondern um eine Kopie zu haben, falls die Originale vernichtet sind (dass man mit Digitalisaten auch besser arbeiten und gleichzeitig die Originale schützen kann, kommt hinzu).
Es ist vermutlich kein Einzelfall, aber dennoch skandalös, was derzeit in Stralsund geschieht und auf Archivalia sorgfältig dokumentiert wird. Siehe zuletzt: http://archiv.twoday.net/stories/197336228/
http://digireg.twoday.net/stories/197336330/
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Causa Stralsund in Archivalia:
http://archiv.twoday.net/search?q=stralsund
Klaus (Gast) meinte am 2012/11/09 17:54:
Ehrwürdiger Verein
Was sagt denn der altehrwürdige Hansische Geschichtsverein? Oder wartet er bis zu seiner Pfingsttagung?
KlausGraf antwortete am 2012/11/09 17:58:
Mein Kontakt zu Prof. Cordes war wenig vielversprechend
Ich habe mit Prof. Cordes telefoniert, wobei er auf einer schriftlichen Eingabe bestand, die er dem Vorstand weiterreichen könne. Ich schrieb ihm dann am 31. Oktober:Sehr geehrter Herr Cordes,
ich bitte Sie bezugnehmend auf unser Telefonat, die Causa Stralsund -
laufende Berichterstattung unter
http://archiv.twoday.net/search?q=stralsund
- im Vorstand des Hansischen Geschichtsvereins zu besprechen und die
Hansestadt Stralsund öffentlich dazu aufzurufen, bei Verkäufen von
Kulturgut den maßgeblichen Standards Rechnung zu tragen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Klaus Graf
Am 2. November erhielt ich Antwort:
Sehr geehrter Herr Graf,
ich habe Ihre Anregung weitergeleitet.
Mit freundlichen Grüßen
A. Cordes
Prof. Dr. Albrecht Cordes
Lehrstuhl für mittelalterliche und neuere Rechtsgeschichte und für
Zivilrecht
Fachbereich Rechtswissenschaft
Goethe-Universität
Grüneburgplatz 1
60323 Frankfurt a.M.
Das Gespräch war zwar längst nicht so unerfreulich wie das mit Vortragendem Legationsrat Biewer, aber an ein wie auch immer geartetes besonderes Interesse an der Sache bei Cordes erinnere ich mich nicht. Hinsichtlich der juristischen Aspekte lehnte der angesehene Rechtshistoriker jegliche Aussage ab.