Die Leiterin der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek, Claudia Fabian, sagte am Freitag im Deutschlandradio Kultur, das Vorhaben sei 'dreist' und 'skandalös'. Sie forderte, für einen möglichen Ankauf der Handschriften nach Kooperationspartnern zu suchen. Dies sei eine 'nationale Aufgabe'.
Fabian wies zugleich darauf hin, dass noch nicht alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft seien, um die Pläne zu verhindern. Auch müsse der öffentliche Protest gehört werden. Ein Ausverkauf der Handschriften wäre 'ein Ausverkauf des Kulturstaats' (ddp)
Siehe: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/548941/
Auch Dieter Planck, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege, wandte sich gegen das Vorhaben , historische Handschriften für die Erhaltung von Schloss Salem am Bodensee zu verkaufen. Seiner Meinung nach kann mit der Veräußerung von Kunstschätzen die Erhaltung historischer Gebäude nicht gewissenhaft finanziert werden. „Ich kann die Art und Weise nicht nachvollziehen“, sagte der oberste Landesdenkmalpfleger am Freitag.
Nicht nur Gebäude erhalten
Die Öffentlichkeit habe nicht nur Anspruch auf die Bewahrung von Gebäuden, sondern auch auf den Erhalt der Schätze aus diesen Gebäuden, sagte Planck. „Es ist nicht gerecht, ortsfeste Gegenstände wie Klöster den leicht beweglichen und im internationalen Handel verkäuflichen Objekten gegenüber zu stellen.“ Nach Darstellung Plancks hat die Markgrafenfamilie in den vergangenen Jahren mehrere Millionen Euro in die Sanierung etwa von Dachteilen und bröckelnde Fassaden investiert. „Irgendwann kann man so etwas einfach nicht mehr leisten“, sagte Planck. Seine Einrichtung verfügt in diesem Jahr über zwölf Millionen Euro für den Erhalt von Gebäuden in Kommunen.
Auch die 1996 gegründete Gesellschaft Oberschwaben für Geschichte und Kultur wandte sich gegen den Deal von Adelshaus und Politik zur Erhaltung von Salem. „Es hieße, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben, würde der Erfolg durch den Ausverkauf der Handschriften erreicht“, sagte der Vorsitzende Hans-Ulrich Rudolf in Ravensburg.
http://focus.msn.de/kultur/kunst/handschriften-verkauf_nid_36539.html
Besonders bemerkenswert erscheint mir der Mut von Präsident Planck, der, weitgehend durch die Verwaltungsreform entmachtet, nun sehr deutliche Worte der Kritik findet.
Ausser Konkurrenz:
http://www.jungewelt.de/2006/09-30/044.php (Oettinger als Adelshelfer des Tages)
Fabian wies zugleich darauf hin, dass noch nicht alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft seien, um die Pläne zu verhindern. Auch müsse der öffentliche Protest gehört werden. Ein Ausverkauf der Handschriften wäre 'ein Ausverkauf des Kulturstaats' (ddp)
Siehe: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/548941/
Auch Dieter Planck, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege, wandte sich gegen das Vorhaben , historische Handschriften für die Erhaltung von Schloss Salem am Bodensee zu verkaufen. Seiner Meinung nach kann mit der Veräußerung von Kunstschätzen die Erhaltung historischer Gebäude nicht gewissenhaft finanziert werden. „Ich kann die Art und Weise nicht nachvollziehen“, sagte der oberste Landesdenkmalpfleger am Freitag.
Nicht nur Gebäude erhalten
Die Öffentlichkeit habe nicht nur Anspruch auf die Bewahrung von Gebäuden, sondern auch auf den Erhalt der Schätze aus diesen Gebäuden, sagte Planck. „Es ist nicht gerecht, ortsfeste Gegenstände wie Klöster den leicht beweglichen und im internationalen Handel verkäuflichen Objekten gegenüber zu stellen.“ Nach Darstellung Plancks hat die Markgrafenfamilie in den vergangenen Jahren mehrere Millionen Euro in die Sanierung etwa von Dachteilen und bröckelnde Fassaden investiert. „Irgendwann kann man so etwas einfach nicht mehr leisten“, sagte Planck. Seine Einrichtung verfügt in diesem Jahr über zwölf Millionen Euro für den Erhalt von Gebäuden in Kommunen.
Auch die 1996 gegründete Gesellschaft Oberschwaben für Geschichte und Kultur wandte sich gegen den Deal von Adelshaus und Politik zur Erhaltung von Salem. „Es hieße, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben, würde der Erfolg durch den Ausverkauf der Handschriften erreicht“, sagte der Vorsitzende Hans-Ulrich Rudolf in Ravensburg.
http://focus.msn.de/kultur/kunst/handschriften-verkauf_nid_36539.html
Besonders bemerkenswert erscheint mir der Mut von Präsident Planck, der, weitgehend durch die Verwaltungsreform entmachtet, nun sehr deutliche Worte der Kritik findet.
Ausser Konkurrenz:
http://www.jungewelt.de/2006/09-30/044.php (Oettinger als Adelshelfer des Tages)