Ich habe dem Handschriftencensus eine Frist gesetzt, entweder die lang angemahnte Korrektur in
http://www.handschriftencensus.de/16013
vorzunehmen oder meinen Namen in dem Eintrag zu streichen. Seit vielen Monaten wird keine Ergänzung von mir in den Census eingearbeitet.
Rolf Götz, Die Herzöge von Teck. Herzöge ohne Herzogtum (Schriftenreihe des Stadtarchivs Kirchheim unter Teck 33), Kirchheim unter Teck 2009, S. 97-273, 889-904, hier S. 897 Anm. 508 ist natürlich völliger Unsinn. Es handelt sich um die Stadtgeschichte "Kirchheim unter Teck" 2006, was das unsägliche DLL, über das Volker Honemann in der ZfdA fast alles Nötige gesagt hat (PDF kann ich gern abgeben), nicht abgehalten hat, diese wohl seit 2009 im Census verewigte Falschangabe ohne Überprüfung einfach abzuschreiben:
http://books.google.de/books?id=nzqLp6td3z4C&pg=PA45
Aus der Endnote 508 ergibt sich, dass Götz die Kenntnis der Sönke Lorenz (²VL 2004) unbekannten Zweitüberlieferung des Kremerin-Berichts in der Handschrift des Wiener Schottenklosters mir verdankte. Er zitierte die Beschreibung Hübls, in der ich schon vor über 30 Jahren (nämlich laut meiner Kladde 1979) auf die Handschrift gestoßen war:
http://www.manuscripta.at/_scripts/php/digi_books.php?cat=huebl&page_fn=B253
In der Arbeit von Heike Uffmann 2008 liest man S. 260 Anm. 211: "Den Hinweis darauf verdanke ich Klaus Graf, der sie im Archiv des Wiener Schottenklosters ausfindig machte". Daraus ergibt sich wohl hinreichend, dass ich es war, der die Zweitüberlieferung der Kremerin in die Forschung eingeführt hat.
In wenigen Tagen findet eine Tagung zur Kremerin in Kirchheim statt, bei der die üblichen Verdächtigen sprechen:
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=21473
Es ist ein Jammer, dass Jeffrey Hamburger seinen Aufsatz über die Kremerin 2010 in DASH wegsperren lässt. Die unter "Kremer, Magdalena or Margareta Merin? (and workshop / und Werkstatt) Alsace / Elsass" laufenden illuminierten Handschriften sind aufgelistet unter
http://www.agfem-art.com/i-index-of-named-artists.html
Dort vermisst man aber einen Hinweis auf die Studie von Rolf Götz: Eine einmalige Gelegenheit. Handschriften aus dem Kirchheimer Kloster werden in St. Blasien ausgestellt, in: Beiträge zur Heimatkunde des Bezirks Kirchheim unter Teck 38 (Juli 1984), S. 3-8, der sich mit den beiden Kirchheimer Handschriften in St. Paul in Kärnten 71/1 und 62/1 befasste. Er stellt fest (S. 6), dass in der wohl um 1530 entstandenen Handschrift 71/1 zum 2. Oktober der Jahrtag der Magdalena Kremerin eingetragen ist und zwar von der Anlagehand, also nicht von dieser Nonne stammen kann. Das Chorbuch 62/1 sei wohl 1478 von den Reformschwestern aus dem Silokloster in Schlettstadt nach Kirchheim mitgebracht worden (S. 5).
Im Gegensatz zu den Ausführungen von Götz wird 71/1 von dem "Repertorium of Manuscripts" noch in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts gesetzt und der Kremerin-Gruppe zugewiesen. Ich denke, Götz hat Recht.
Wer den Reformbericht der Kremerin lesen will, muss noch immer die alte Ausgabe Sattlers zur Hand nehmen:
http://archive.org/stream/allgemeinegeschi05satt#page/172/mode/2up
Nachtrag: Zu einer Buchschenkung 1492 an Kirchheim siehe
http://archiv.twoday.net/stories/224317679/
Update: Hamburgers Aufsatz online - vielen Dank!
http://www.academia.edu/3717997/Magdalena_Kremer_Scribe_and_Painter_of_the_Choir_and_Chapter_Books_of_the_Dominican_Convent_of_St_Johannes-Baptista_in_Kirchheim_unter_Teck
Tagungsbericht:
http://www.teckbote.de/nachrichten/stadt-kreis_artikel,-Kremerin-macht-Kirchheim-beruehmt-_arid,78745.html
Zitat: "Auf eine weitere Kirchheimer Handschrift aus dem Umfeld der Klosterchronik ging Dr. Roland Deigendesch ein, früherer Kirchheimer und jetziger Reutlinger Stadtarchivar: auf den Nekrolog, der sich heute in Sankt Paul im österreichischen Lavanttal befindet. Die Datierung dieses Nekrologs ist nicht weniger einfach als die der Chronik. Während für die Chronik eine Entstehungszeit ab 1490 angenommen wird, geht Roland Deigendesch für den Nekrolog von einem Zeitraum zwischen 1500 und 1503 aus. Trotz einer erheblichen Distanz zur Reformzeit des Klosters hält er aber auch den Klosternekrolog für reformbezogen. Eine einzige Person ist übrigens im Nekrolog besonders hervorgehoben: Magdalena Kremerin. Diese Hervorhebung ist aber genauso rätselhaft wie alle anderen Nachrichten über diese Person. So tritt sie zu keinem Zeitpunkt deutlich als die Autorin der Chronik in Erscheinung, als die sie seit langem angesehen wird. Ebenfalls ungeklärt ist die Frage, ob eine Priorin namens Magdalena, die auf Barbara Bernheimerin folgte, identisch ist mit der Kremerin oder ob es sich um eine andere Magdalena handelt."
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=5040
Update:
chotten.hypotheses.org/512
Stuttgarter Handschrift des Reformberichts (um 1490)
http://www.handschriftencensus.de/16013
vorzunehmen oder meinen Namen in dem Eintrag zu streichen. Seit vielen Monaten wird keine Ergänzung von mir in den Census eingearbeitet.
Rolf Götz, Die Herzöge von Teck. Herzöge ohne Herzogtum (Schriftenreihe des Stadtarchivs Kirchheim unter Teck 33), Kirchheim unter Teck 2009, S. 97-273, 889-904, hier S. 897 Anm. 508 ist natürlich völliger Unsinn. Es handelt sich um die Stadtgeschichte "Kirchheim unter Teck" 2006, was das unsägliche DLL, über das Volker Honemann in der ZfdA fast alles Nötige gesagt hat (PDF kann ich gern abgeben), nicht abgehalten hat, diese wohl seit 2009 im Census verewigte Falschangabe ohne Überprüfung einfach abzuschreiben:
http://books.google.de/books?id=nzqLp6td3z4C&pg=PA45
Aus der Endnote 508 ergibt sich, dass Götz die Kenntnis der Sönke Lorenz (²VL 2004) unbekannten Zweitüberlieferung des Kremerin-Berichts in der Handschrift des Wiener Schottenklosters mir verdankte. Er zitierte die Beschreibung Hübls, in der ich schon vor über 30 Jahren (nämlich laut meiner Kladde 1979) auf die Handschrift gestoßen war:
http://www.manuscripta.at/_scripts/php/digi_books.php?cat=huebl&page_fn=B253
In der Arbeit von Heike Uffmann 2008 liest man S. 260 Anm. 211: "Den Hinweis darauf verdanke ich Klaus Graf, der sie im Archiv des Wiener Schottenklosters ausfindig machte". Daraus ergibt sich wohl hinreichend, dass ich es war, der die Zweitüberlieferung der Kremerin in die Forschung eingeführt hat.
In wenigen Tagen findet eine Tagung zur Kremerin in Kirchheim statt, bei der die üblichen Verdächtigen sprechen:
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=21473
Es ist ein Jammer, dass Jeffrey Hamburger seinen Aufsatz über die Kremerin 2010 in DASH wegsperren lässt. Die unter "Kremer, Magdalena or Margareta Merin? (and workshop / und Werkstatt) Alsace / Elsass" laufenden illuminierten Handschriften sind aufgelistet unter
http://www.agfem-art.com/i-index-of-named-artists.html
Dort vermisst man aber einen Hinweis auf die Studie von Rolf Götz: Eine einmalige Gelegenheit. Handschriften aus dem Kirchheimer Kloster werden in St. Blasien ausgestellt, in: Beiträge zur Heimatkunde des Bezirks Kirchheim unter Teck 38 (Juli 1984), S. 3-8, der sich mit den beiden Kirchheimer Handschriften in St. Paul in Kärnten 71/1 und 62/1 befasste. Er stellt fest (S. 6), dass in der wohl um 1530 entstandenen Handschrift 71/1 zum 2. Oktober der Jahrtag der Magdalena Kremerin eingetragen ist und zwar von der Anlagehand, also nicht von dieser Nonne stammen kann. Das Chorbuch 62/1 sei wohl 1478 von den Reformschwestern aus dem Silokloster in Schlettstadt nach Kirchheim mitgebracht worden (S. 5).
Im Gegensatz zu den Ausführungen von Götz wird 71/1 von dem "Repertorium of Manuscripts" noch in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts gesetzt und der Kremerin-Gruppe zugewiesen. Ich denke, Götz hat Recht.
Wer den Reformbericht der Kremerin lesen will, muss noch immer die alte Ausgabe Sattlers zur Hand nehmen:
http://archive.org/stream/allgemeinegeschi05satt#page/172/mode/2up
Nachtrag: Zu einer Buchschenkung 1492 an Kirchheim siehe
http://archiv.twoday.net/stories/224317679/
Update: Hamburgers Aufsatz online - vielen Dank!
http://www.academia.edu/3717997/Magdalena_Kremer_Scribe_and_Painter_of_the_Choir_and_Chapter_Books_of_the_Dominican_Convent_of_St_Johannes-Baptista_in_Kirchheim_unter_Teck
Tagungsbericht:
http://www.teckbote.de/nachrichten/stadt-kreis_artikel,-Kremerin-macht-Kirchheim-beruehmt-_arid,78745.html
Zitat: "Auf eine weitere Kirchheimer Handschrift aus dem Umfeld der Klosterchronik ging Dr. Roland Deigendesch ein, früherer Kirchheimer und jetziger Reutlinger Stadtarchivar: auf den Nekrolog, der sich heute in Sankt Paul im österreichischen Lavanttal befindet. Die Datierung dieses Nekrologs ist nicht weniger einfach als die der Chronik. Während für die Chronik eine Entstehungszeit ab 1490 angenommen wird, geht Roland Deigendesch für den Nekrolog von einem Zeitraum zwischen 1500 und 1503 aus. Trotz einer erheblichen Distanz zur Reformzeit des Klosters hält er aber auch den Klosternekrolog für reformbezogen. Eine einzige Person ist übrigens im Nekrolog besonders hervorgehoben: Magdalena Kremerin. Diese Hervorhebung ist aber genauso rätselhaft wie alle anderen Nachrichten über diese Person. So tritt sie zu keinem Zeitpunkt deutlich als die Autorin der Chronik in Erscheinung, als die sie seit langem angesehen wird. Ebenfalls ungeklärt ist die Frage, ob eine Priorin namens Magdalena, die auf Barbara Bernheimerin folgte, identisch ist mit der Kremerin oder ob es sich um eine andere Magdalena handelt."
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=5040
Update:
chotten.hypotheses.org/512
Stuttgarter Handschrift des Reformberichts (um 1490)
KlausGraf - am Montag, 13. Mai 2013, 01:51 - Rubrik: Landesgeschichte
Jeffrey Hamburger (Gast) meinte am 2013/05/13 17:52:
Scholarly courtesy
On the very morning on which I responded (within hours!) to his request that I make available to him my article on Magdalena Kremer, Herr Graf publically takes me to task for not placing it in DASH, Harvard University's digital depository. Did it ever occur to Herr Graf that I might not have copyright permission to make the numerous illustrations available in that fashion? Apparently not. A very odd way to reciprocate scholarly courtesy. Das ist wirklich ein Jammer!
KlausGraf antwortete am 2013/05/13 18:04:
I did NOT receive any mail from Professor Hamburger today
Therefore I can say nothing on the article and its illustrations.Beside the fact that scholarly illustrations can be justified by fair use according US law and that there is NO copyright in 2-D manuscript reproductions in the US according the well known Bridgeman v. Corel decision in 1999 because of lack of originality most Institutional Repositories will accept the author's draft accepted for publication if the publisher's version is a "dark deposit" like here. Therefore it would be possible to deposit a version without images in DASH.
Jeffrey Hamburger (Gast) antwortete am 2013/05/13 18:30:
Lost in space?
In response to his request, I sent Herr Graf a copy of my article at 7 AM GMT (London). The mail was not returned to me, so perhaps it is lost in cyberspace. As for copyright, the libraries in Austria, Germany, France and the United States that granted me permission for one-time use in print would not countenance my depositing the article in a digital depository without charging additional fees. If Herr Graf is so confident concerning his mastery of international copyright law that he wishes on my behalf to engage in further correspondence with the libraries, assume responsibility for their additional fees, or take on whatever legal liability may exist, he is more than welcome to do so. I could, of course, as Herr Graf suggests, place a draft in the depository, but, leaving aside my desire for dissemination of as clean a copy as possible, any draft would be altogether lacking illustrations, and as an art historian, I do not believe in art history without art. Moreover, any item in a dark depository is, by definition, inaccessible (hence 'dark'). In the meantime, might I suggest that collaboration and exchange among well-intentioned scholars committed to sharing information and the advancement of scholarship (which, rather than private vendettas, should be the primary purpose of a website such as this), requires a modicum of courtesy, which in turn means moderating language? Or is one to conclude that any scholar who does not immediately make his or her work freely available in digital form is doing colleagues a disservice? Why refer to colleagues under any circumstances as "die üblichen Verdächtigen"? A final note: Herr Graf misses a reference to Ralf Götz's no doubt interesting and pertinent publication of 2009 in my essay published in 2010. Did it ever occur to him that by the time Götz's publication appeared, my essay had long since gone to press? Perhaps Herr Graf is able to modify footnotes until the day prior to publication, but, alas, for a mere mortal like me no such thing is possible.
KlausGraf antwortete am 2013/05/13 18:55:
Answer
Sad enough that either Harvard's mail server or Gmail does works well.I reccommend reading Mazzone's book on copyfraud regarding copyright claims on public domain items.
Yes I think, that Open Access is a duty for art historians and recommend reading Harvard's Open Access policy.
A version without images (some might be online elsewhere) Open Access is better than none.
I did NOTHING say on Professor Hamburger's article (I don't know). I referred only to the AGFEM-list and complained that THERE is'nt any mention of the relevant Götz article from 1984 (!). Götz didn't publish in 2009 anything relevant here as an attentive reader might notice.
KlausGraf antwortete am 2013/05/13 19:10:
Now I have the copy of the article, thank you