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Als Ergänzung meines Aufsatzes "Hohenurach und seine Gefangenen" und zur Entlastung des dortigen Anmerkungsapparats lege ich hier eine Liste der mir bis jetzt bekannt gewordenen Gefangenen auf dem Schloss bzw. der Festung Hohenurach vor. Es sind gut 50 Personen (gefangen in der Zeit 1471 bis 1765), wobei die meisten Hinweise Google Books verdankt werden. Soweit Angaben über die Dauer der Inhaftierung vorliegen, scheint es nicht selten gewesen zu sein, dass die Gefangenen mehrere Jahre auf Hohenurach blieben.

Ergänzungen und Korrekturen sind natürlich willkommen!

1471
Im Rahmen einer Fehde nahm Graf Eberhard im Bart von Württemberg im Oktober 1471 Hans von Geroldseck und drei seiner Söhne auf Burg Albeck gefangen und ließ sie nach Urach führen. 1472 kamen die Söhne, 1473 der Vater frei. Die mir bekannten Quellen geben nur den Ortsnamen Urach, doch erscheint es plausibel, dass man die Gefangenen auf der Höhenburg und nicht im Stadtschloss oder einem anderen Uracher Gefängnis verwahrt hat.
Den Hinweis auf die Urfehde des Hans von Geroldseck vom 11. Dezember 1473, Hauptstaatsarchiv Stuttgart A 169 U 113, in der von der Gefangenschaft zu Urach die Rede ist, verdanke ich einem von Christoph Bühler freundlicherweise zur Verfügung gestellten Auszug aus seinen Geroldsecker Regesten.
OAB Sulz 1863: Hohenurach
http://de.wikisource.org/wiki/Seite:OAB_Sulz.djvu/132
zuvor Köhler 1835: Hohenurach
http://books.google.de/books?id=A3QAAAAAcAAJ&pg=PA219
Bossert: Eberhard S. 22
https://archive.org/stream/EberhardImBart/Eberhard_im_Bart#page/n25/mode/2up
Steinhofer III, 1752: nach Urach geführt (nach Hertzog?)
http://books.google.de/books?id=7H4AAAAAcAAJ&pg=PA192
Martens 1847 mit Literaturangaben
http://books.google.de/books?id=Oqg4AAAAYAAJ&pg=PA143
Hertzog 1592: nach Urach
http://www.dilibri.de/rlbdfg/content/pageview/671675
Koch 1828: Hohenurach
http://books.google.de/books?id=rnIAAAAAcAAJ&pg=PA100

1476
Hans Bimwang genannt Schreiber, Bürger und Büttel zu Urach, wegen des "Handels" um die Gefangenschaft des Peter Hafenberg zu Urach gefangen, schwört Urfehde. 1476 August 19. Siegler: Burgvogt von Hohenurach, daher Haft auf Hohenurach anzunehmen.
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-517381

1484
Hüglin, Sohn des Hug Claußen aus Straßburg, wegen "mercklichen Verschuldens" im Gefängnis des Grafen Eberhard d.Ä., von Württemberg gefangen, schwört Urfehde. 1484 August 12. Siegler: Burgvogt von Hohenurach, daher Haft auf Hohenurach anzunehmen.
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1160846

1490
Graf Heinrich von Württemberg wurde im August 1490 von Graf Eberhard im Bart als geisteskrank nach Hohenurach gebracht. Dort lebte er mit seiner Familie. Er befand sich auf Hohenurach - unterbrochen von einem Aufenthalt in Stuttgart bei seinem Sohn Herzog Ulrich - bis zu seinem Tod 1519.
Klaus Graf: Graf Heinrich von Württemberg († 1519) – Aspekte eines ungewöhnlichen Fürstenlebens, in: Württemberg und Mömpelgard 600 Jahre Begegnung. Montbéliard – Wurtemberg 600 Ans de Relations, hg. von Sönke Lorenz/Peter Rückert, Leinfelden-Echterdingen 1999, S. 107–120. Autorenversion mit Nachträgen:
http://web.archive.org/web/20120331005625/http://www.histsem.uni-freiburg.de/mertens/graf/heinr.htm
Nachträge dazu: http://archiv.twoday.net/stories/6057224/
Akten zur Gefangenschaft online:
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-24894
GND http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=101248342

1492
Urfehde von Hans Waldhauser, Steinmetzknecht aus Ichenhausen bei Ulm, unter dringendem Mordverdacht an einem Messerschmied, der bei Gächingen im Uracher Amt getötet worden war, gefangen. 1492 Juni 23. Siegler: Burgvogt von Hohenurach, daher Haft auf Hohenurach anzunehmen
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-517389

Ca. 1502
Konrad Holzinger, “Günstling” Herzog Eberhards II. von Württemberg, wurde auf Hohenurach gefangengehalten. Michel Ott von Echterdingen und seine Verwandten, die Brüder Peter und Michel Schott, wurden aufgrund der Kontakte zu Holzinger, der Ermöglichung von Schriftwechsel für Holzinger und des Plans, ihn zu befreien, viele Monate ins Gefängnis geworfen (Ott lag auf Hohentübingen, Peter Schott auf dem Hohenasperg).
Klaus Graf: Konrad Holzinger, Gefangener auf Hohenurach (um 1500), und Michel Ott von Echterdingen, in: Frühneuzeit-Blog der RWTH vom 21. Juni 2013
http://frueheneuzeit.hypotheses.org/1453
Die Gefangenschaft Holzingers auch auf dem Hohenurach ergibt sich aus Hauptstaatsarchiv Stuttgart L 5 Bd. 3 (Tomus Austriacus), S. 1284 und den drei folgenden Urfehden.
Michel Ott aus Kirchheim unter Teck, zu Tübingen gefangen, nach Bezahlung seiner Atzung begnadigt und entlassen, schwört Urfehde. Er war als verpflichteter Kanzleischreiber mit einer im Gefängnis liegenden Person, die nicht mit ihm verwandt war, in Schriftwechsel gestanden. 1503 Juli 27
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-515681
Peter Schott von Grabenstetten, der als Schlosswächter auf Hohenurach einem Gefangenen Botschaft hatte zukommen lassen, schwört Urfehde. 1503 November 9. Er wurde wohl auf dem Hohenasperg gefangen gehalten.
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-515410
Michel Schott von Unterlenningen, wegen Gefangenenbegünstigung im Gefängnis Herzog Ulrichs gelegen, jedoch auf Fürbitte gegen Bezahlung der Atzung aus der Haft entlassen, schwört Urfehde. 1503 August 2. "Sein Vergehen: Er hatte zugelassen, dass in seinem Haus zu Urach sein Vetter Michel Ott Briefe an seinen Bruder Peter, gewesenen Schlosswächter zu Hohen-Urach, übergab, die für eine auf Hohen-Urach gefangengehaltene Person bestimmt waren, und hatte dieses pflichtwidrige Verhalten seines Bruders nicht angezeigt; außerdem hatte er der betreffenden Person durch seinen Bruder ausrichten lassen, sein Vetter und er wollten helfen, ihn zu befreien, falls er ihnen die Kunst, derentwegen sein Vetter sich an ihn gewandt hat, mitteilen würde."
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1141779
GND Holzinger http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=1012274284

1516
Der ehemalige Tübinger Vogt Konrad Breuning, ein Gegner Herzog Ulrichs, wurde am 20. November 1516 verhaftet und zunächst auf Hohenurach, dann auf dem Hohenneuffen eingekerkert. Er wurde schon in Hohenurach grausam gefoltert. Am 27. September 1517 wurde er auf dem Stuttgarter Marktplatz hingerichtet.
Manfred Eimer: Konrad Breuning. Vogt zu Tübingen, Mitglied der Landschaft und des Regimentsrats. Um 1440-1517, in: Schwäbische Lebensbilder Bd. 4, Stuttgart 1948, S. 1-15, hier S. 10f.
Ohr: Ein Brief Conrad Breunings, Lit. Beilage des Staats-Anzeigers für Württ. 1904, S. 242-247 (nicht eingesehen)
Heyd: Herzog Ulrich
http://books.google.de/books?id=im8IAAAAQAAJ&pg=PA483
Bericht des Hans Breuning ed. Sophronizon
http://books.google.de/books?id=SeoaAAAAYAAJ&pg=RA3-PA26
ADB
http://de.wikisource.org/wiki/ADB:Breuning,_Konrad_von
Josef Forderer 1931
http://idb.ub.uni-tuebingen.de/diglit/LXV198_22_1931_1/0006
GND http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=118515241

1525
Im Bauernkrieg wurde am 24. April 1525 ein Rädelsführer auf Hohenurach verbracht. Der Uracher Untervogt schrieb, er wolle den “Buben auf dem Schloß strecken lassen” (also foltern).
Zimmermann 1843
http://books.google.de/books?id=WRNMAAAAYAAJ&pg=PA360

1525
Aufgrund eines fälschen Gerüchts befahl der Schwäbischer Bund, den Tübinger Professor und Pfarrer Dr. Gallus Müller auf den Hohenurach zu bringen, wozu es aber nicht kam.
Anton Nägele: Dr. Gallus Müller von Fürstenberg a.D. und sein Wirken in und für Tübingen, Freiburg und Tirol, in: Freiburger Diözesan-Archiv 66 (1938), S. 97-164, hier S. 105f.
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/5968/
450 Jahre Evangelische Landeskirche in Württemberg. Teil 1: Reformation in Württemberg (Stuttgart 1984), S. 71 [Nr. 5.11: 31. Mai 1525 Hauptstaatsarchiv Stuttgart H 54 Bü 16, Bl. 25: Verhaftungs- und Hinrichtungsbefehl des Schwäbischen Bundes an die Regierung in Württemberg mit der Anweisung 1. den Pfarrer Gall von Tübingen wegen aufrührerischer Predigten auf Hohenurach gefangenzusetzen, 2. Franz Gigelin von Stuttgart wegen lutherischer Neigungen foltern und richten zu lassen, 3. den Pfarrer von Schützingen hinzurichten.]
http://books.google.de/books?id=TovYAAAAMAAJ&q=hohenurach
Heyd: Herzog Ulrich
http://books.google.de/books?id=h1U9AAAAcAAJ&pg=PA266

[1525
Nach den eben genannten Belegen zu 1525 liegt es nahe anzunehmen, dass das in einigen Stuttgarter Urfehden - vor allem vom Herbst 1525 - genannte Gefängnis des Schwäbischen Bundes in Urach mit Hohenurach zu identifizieren ist.

Horst Carl (Gießen) danke ich für die Mitteilung, dass ihm aus seinen Unterlagen zum Schwäbischen Bund nichts zu diesem Gefängnis bekannt sei. Vielleicht werde man im großen Urfehde-Bestand des Stadtarchivs Augsburg weiter fündig.

Hans Pfuder zu Kohlberg, wegen des Verdachts, strafbare Handlungen begangen zu haben, im Gefängnis des Schwäbischen Bundes zu Urach gefangen
1519 Dezember 7
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-518037

Georg Dietz aus Veringen (wohl die Grafschaft), Pfarrer zu Hausen an der Lauchert, wegen Teilnahme an den Bauernunruhen einige Zeit im Gefängnis des Schwäbischen Bundes zu Urach gefangen
1525 September 2
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-517703

Baltus Schleifer aus Reutlingen, wegen Teilnahme am Bauernaufstand und Plünderung etlicher Gotteshäuser ins Gefängnis der gemeinen Bundesstände gekommen
1525 September 2
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-518042

Bütsch Ludlin aus Mägerkingen, einige Zeit im Gefängnis der Bundesstände zu Urach gefangen, weil er beim Einfall Herzog Ulrichs von Württemberg um Fastnacht (28. Febr.), als Erzherzog Ferdinand von Österreich gegen ihn nach Tübingen ins Feld zog, unter einem Haufen der Landschaft gesagt hatte, wie man es wohl anstelle, den Dietrich Spät dem Herzog auszuliefern, und auch sonst während der Bauernunruhen feindliche Reden gegen die österreichische Regierung geführt hatte
1525 September 11
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-517718

Henslin Miller, Sohn des + Hans Miller, B. zu Urach, einige Zeit im
Gefängnis des Schwäbischen Bundes festgehalten, weil er sich während des vergangenen Bauernaufstands mit unziemlichen Reden gegen die Obrigkeit empört, auch in den gebannten Gewässern der Herrschaft gefischt hatte
1525 September 18
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-517448

Christian Auberlin zu Gruorn, eine Zeitlang im Gefängnis der
Bundesstände zu Urach gefangen, weil er Briefe der wider die Obrigkeit und den Schwäbischen Bund aufrührerischen Bauern befördert hatte
1525 September 23
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-517701

Alexander Teufel, ein Pfeifer, seßhaft zu Mägerkingen, im Gefängnis der Bundesstände gef., weil er mit etlichen Pfeifern den Bauern zugezogen und bei ihnen geblieben war, auch mitgeholfen hatte, dem Kloster Zwiefalten bei Maßhalderbuch das Vieh und anderes wegzunehmen und demselben großen Schaden zugefügt hatte,
1525 Oktober 27
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-517719 ]

1535
Der Tübinger Keller Wilhelm Dachtler genannt Gilg wurde 1535 wegen Agitation gegen Herzog Ulrich nach Hohenurach verbracht und kam erst Anfang 1537 gegen Urfehde wieder frei.
"Nach längerer Haft auf Hohenurach kam er Anfang 1537 zwar frei, mußte aber 1000 Gulden Strafe zahlen und beschwören, an keiner »Winkelzusammenkunft« mehr teilzunehmen, sich nur noch mit den engsten Anverwandten, und zwar jeweils nicht mehr als acht Personen, zusammenzusetzen, keine Badstube zu betreten und das Amt Tübingen nicht zu verlassen, wobei seine 15 Bürgen unter Stellung von 3000 Gulden verpflichtet wurden, ihn im Übertretungsfall zur Verhaftung anzuzeigen" (Janssen S. 316)
Roman Janssen: Mittelalter in Herrenberg, Ostfildern 2008, S. 131, 316
http://books.google.de/books?id=x80jAQAAIAAJ&q=hohenurach

1538
Lukas Götz (gest. 1546), Abt des Zisterzienserklosters Herrenalb, wurde 1538 wegen Unterschlagung verhaftet und nach Hohenurach verbracht. Man ließ ihn erst gegen Urfehde vom 2. Juli 1543 wieder frei.
Hermann Ehmer: Die Reformation in Herrenalb. Das Ende des Klosters und der Versuch eines Neubeginns, in: 850 Jahre Kloster Herrenalb, hg. von Peter Rückert/Hansmartin Schwarzmaier, Stuttgart 2001, S. 139-166, hier S. 149f.
Siegfried Frey: Das württembergische Hofgericht (1460-1618). Stuttgart 1989, S. 175
http://books.google.de/books?id=xSdoAAAAMAAJ&q=hohenurach
Konrad Rothenhäusler: Die Abteien und Stifte des Herzogthums Württemberg im Zeitalter der Reformation, Stuttgart 1886, S. 31f. mit unrichtiger Darstellung
http://archive.org/stream/DieAbteienUndStifteDesHerzogthumsWuerttemberg#page/n53/mode/2up

1540
Berichte des Burgvogts von Hohenurach in Sachen Michael Löffler (Gefangener auf Hohenurach)
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-518167
[Peter Rückert teilte freundlicherweise mit Mail vom 3. Dezember 2013 mit: Nach einem der Urfehde beiliegenden Bericht des Burgvogts von Hohenurach (Signatur A 44 U6032) kann die Haft Michael Löffler auf Hohenurach belegt werden.]

1543
Im Herbst 1543 fielen der Rentkammerrat Martin Nüttel und der Landschreiber Johann Hafenberg in Ungnade und wurden auf Hohenurach gefangen gesetzt. Hafenberg wurde zu dem nicht weiter bekannten Klingenschmied in den Turm gelegt, Nüttel kam in das Gemach, das der Herrenalber Abt Lukas Götz bewohnt hatte. Hafenberg kam erst am 25. Mai 1548 gegen Schwören einer Urfehde wieder frei bzw. wechselte in den lebenslangen Arrest in seinem Stuttgarter Haus.
Gustav Bossert d. J.: Der Beamtenwechsel in Württemberg um 1544, in: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 8 (1944-1948), S. 280-297, hier S. 285
Walter Bernhardt: Die Zentralbehörden des Herzogtums Württemberg und ihre Beamten 1520-1629, Bd. 1, Stuttgart 1972, S. 337 (Hafenberg), 524f. (Nüttel)
Frey: Hofgericht S. 221 (Hafenberg)
Gerhard Seibold: Die Entlassung des Erbmarschalls Hans Konrad Thumb von Neuburg, in: Genealogisches Jahrbuch 40 (2000), S. 87-104 [mit widersprüchlichen Angaben zur Gefangenschaft Nüttels. S. 99 Hafenberg gemeinsam mit Nüttel verhaftet und auf Hohenurach festgesetzt; S. 97: Nach der Verhaftung zunächst nach Oberwittlingen gebracht, starb auf dem Ritt nach Urach. Anders Bossert. Vgl. auch Pfeilsticker - wie unten - 1 § 1684: auf Hohenurach gebracht, Folter 31.3.1544 auf Hohenwittlingen.]

[1543
Endris Rieger, Klingenschmied von Augsburg, im Gefängnis Herzog Ulrichs gelegen wegen Entführung der Tochter des Wolf Schenk von Stauffenberg zu Ditzingen, schwört Urfehde 1548 März 22. Das Gefängnis Herzog Ulrichs und die Tatsache, dass zwei Uracher Bürger siegeln, verweist auf Hohenurach.
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-522044
Akten dazu
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-10333
Bezeugt wird ein späterer Aufenthalt durch Pfeilsticker: Neues württ. Dienerbuch 2 (1963) § 2951: Burgvogt empfängt Atzungsgeld für ihn und zwar 10 Kreuzer/Tag von Dezember 1552 bis 1.10.1553.
Gustav Bossert: Aus der Zeit der Fremdherrschaft 1519-1534. In: Württembergische Jahrbücher 1911, S. 49-78, hier S. 78: Der Viehhändler Rieger habe die Frau, die ihn heiraten wollte, um ihrem Elternhaus zu entfliehen, 1542 mit ihrem Einverständnis entführt. Er habe die Tat aber mit 6 Jahren Haft auf Hohenurach und Hohenwittlingen büßen müssen.
http://hdl.handle.net/2027/njp.32101076054152?urlappend=%3Bseq=116 US ]

1553
Abt Andreas Boxler (gest. nicht vor 1572) der Zisterzienserabtei Königsbronn wurde am 10. März 1553 verhaftet. Er lebte als Gefangener seines Ordens zunächst im Kloster Bebenhausen, dann im Kloster Maulbronn und kam nach einem gescheiterten Fluchtversuch im November 1555 nach Hohenurach. Am 6. April 1557 unterzeichnete er eine umfangreiche Urfehde und versprach, auf der Markung Urach zu bleiben.
Horst Boxler: Ambrosius Boxler. Der letzte katholische Abt von Königsbronn, in: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 54 (1995), S. 121-140, hier S. 136-139
Klaus Schreiner
http://periodika.digitale-sammlungen.de/bdlg/Blatt_bsb00000313,00235.html
Briefwechsel Herzog Christoph zu 1555
http://archive.org/stream/briefwechseldes03chrigoog#page/n411/mode/2up
= http://books.google.de/books?id=uUEOAQAAIAAJ&pg=PA339 (US)
Rothenhäusler S. 104
http://archive.org/stream/DieAbteienUndStifteDesHerzogthumsWuerttemberg#page/n127/mode/2up =
http://books.google.de/books?id=pm8wAQAAMAAJ&pg=PA104 (US)
"Ambrosius Boxler, vormaliger Abt von Königsbronn, stellt nach seiner Entlassung von der Feste Hohenurach dem Herzog eine Verschreibung aus, dass er alles, was er von der Befestigung und deren Bewachung wahrgenommen habe, bei dem von ihm geschworenen Eide geheim halten werde."
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-455371
GND http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=1019470208

1557
Joachim Riekhart aus "Kirchen" (= Kirchheim unter Teck?), Knecht auf Hohenurach, daselbst gefangen, weil er ohne Erlaubnis seines Hauptmanns - wiewohl mit Wissen der Knechte - nach Stuttgart gezogen war, jedoch auf Fürbitte der im Artikelbrief für solche Vergehen bestimmten Strafe enthoben und mit der Auflage freigelassen, sich künftig wohl zu verhalten und seinen Dienst getreulich zu versehen, gelobt dies eidlich und schwört Urfehde. 1557 Januar 12
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-517472

1562
Christian Tubingius, Abt der Benediktinerabtei Blaubeuren (gest. 1563?), wurde wegen angeblicher Unterschlagung von Klostergeldern gemeinsam mit dem Prior und Kellerer 1562 nach Hohenurach gebracht, wo sie gesondert voneinander in Haft lagen. 1563 kam er nach Stuttgart und starb wohl noch im gleichen Jahr in Bebenhausen.
Christian Tubingius: Burrensis coenobii annales. Die Chronik des Klosters Blaubeuren, hg. von Gertrud Brösamle, Stuttgart 1966, S. LII-LV
Hermann Ehmer, in: Blaubeuren, Sigmaringen 1986, S. 288 (Brösamle und die GND gehen davon aus, dass Tubingius 1563 in Bebenhausen gestorben sei. Ehmer nennt 1564, beruft sich aber auf Rothenhäusler, wo man aber nichts dazu findet.)
Rothenhäusler S. 144f.
http://archive.org/stream/DieAbteienUndStifteDesHerzogthumsWuerttemberg#page/n167/mode/2up
[Besold:
http://books.google.de/books?id=FoOBivNYp-gC&pg=PR73 ]
GND http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=1012368068

1562
Der 1548 zum Abt von Alpirsbach gewählte Jakob Hochrüttiner, der 1559 auf sein Amt verzichtet hatte, wurde aufgrund von Streitigkeiten über seinen Wohnsitz im Kloster im Sommer 1562 zunächst in Maulbronn, dann auf einem blinden Ross nach Hohenurach überführt. 1563 konnte er, nun wieder in Maulbronn, fliehen.
Hermann Ehmer: Die Klosterschule 1556-1595, in: Alpirsbach. Zur Geschichte von Kloster und Stadt. Textband 2, Stuttgart 2001, S. 677-707, hier S. 682. Das blinde Ross nach Rothenhäusler S. 164
http://archive.org/stream/DieAbteienUndStifteDesHerzogthumsWuerttemberg#page/n187/mode/
Abt Jakob von Alpirsbach
Karl J. Glatz: Geschichte des Klosters Alpirsbach auf dem Schwarzwalde, Straßburg 1877, S. 161
http://archive.org/stream/geschichtedesklo00glatuoft#page/160/mode/2up
[Pfeilsticker 2 § 3273: 3.12.1562 verhaftet und "mit seinen Zugeordneten" nach Hohenurach geführt.]

1568
Der spanische Barfüßermönch Vincenz Forer traf 1568 aus den Niederlanden in Württemberg ein, wurde als angeblicher Konvertit ins Stift aufgenommen, erwies sich aber als katholischer Spion. Er wurde zunächst auf der Burg Württemberg festgesetzt, ist 1569/70 auf Hohenwittlingen und später auf Hohenurach bezeugt, wo er 1592 (Hauptstaatsarchiv Stuttgart A 206 Bü 5075 Nr. 3) nach 25jähriger Haft vergeblich um Verlegung bat.
Gustav Bossert: Die Liebestätigkeit der evangelischen Kirche Württembergs von der Zeit des Herzogs Christoph bis 1650, in Württembergische Jahrbücher 1905, Heft 1, S. 1-28; Heft 2, S. 66-117; 1906, Heft 1, S. 44-94, hier 1905, Heft 2, S.81 (nicht eingesehen), 1906, Heft 1, S. 45, 50f.
[Bossert 1905
http://hdl.handle.net/2027/nyp.33433062747591?urlappend=%3Bseq=779 US]
Bossert 1906:
http://books.google.de/books?id=-MpLAAAAYAAJ&pg=PA51 (US)
http://archive.org/stream/WuerttembergischeJahrbuecherFuerStatistik-1906#page/n83/mode/2up
Der Mönch befand sich 1569/70 auf Hohenwittlingen, wo er Paul Glock traf.
Gustav Bossert: Quellen zur Geschichte der Wiedertäufer. Bd. 1: Herzogtum Württemberg, Leipzig 1930, S. 1101 mit Anm. 2, 1103
BWKG 1893, 85ff.
http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PPN=PPN720885019_0008&DMDID=DMDLOG_0045
Gustav Bossert: Aus der nebenkirchlichen religiösen Bewegung der Reformationszeit in Württemberg (Wiedertäufer und Schwenckfelder), in: Blätter für württembergische Kirchengeschichte NF 33 (1929) 1-41, hier S. 29
http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PPN=PPN720885019_2_0033&DMDID=DMDLOG_0003&LOGID=LOG_0006&PHYSID=PHYS_0030#navi
Krekler 1999: Vincentius Foreiro, Frater aus Lissabon (Kupferstich 1602)
http://books.google.de/books?id=jEfxmFIicv8C&pg=PA96
[Auf Burg Württemberg kam Frischlin in ein Gemach, in dem früher ein spanischer Mönch lag
http://books.google.de/books?id=K-w5AAAAcAAJ&pg=PA471 ]

1582
1586 erfährt man: Hans Dauber ist in das 6. Jahr auf Hohenurach “wiedertauffs halb” in Haftung gelegen
Gustav Bossert: Quellen zur Geschichte der Wiedertäufer. Bd. 1: Herzogtum Württemberg, Leipzig 1930, S. 639
Zum Wiedertäufer Hans Dauber, der später auf Hohenwittlingen inhaftiert wurde, siehe ebd. das Register S. 1142 und
http://www.gameo.org/encyclopedia/contents/dauber_hans_16th_century/
Die meisten Wiedertäufer lagen auf Schloss Hohenwittlingen, siehe
http://www.gameo.org/encyclopedia/contents/hohenwittlingen_baden_wurttemberg_germany
Paul Glocks Gefangenschaft auf Hohenurach ist dagegen nicht zu belegen. So aber
http://www.gameo.org/encyclopedia/contents/glock_paul_d._1585/
Der dortige Hinweis auf
http://hdl.handle.net/2027/uc1.31158011334116?urlappend=%3Bseq=737
ist jedoch nicht ausreichend.
Die Gefangenschaft von Wiedertäufern auf Hohenurach legt nahe Bossert: Wiedertäufer S. 1184 (Register s.v. Urach), explizit ist sie bezeugt S. 496 (bei der Geistlichen Verwaltung Urach sind für die Wiedertäufer und Mönche zu Hohenwittlingen und Urach 1559/76 über 3076 Pfund Heller aufgelaufen, 1576/77 364 Pfund Heller), S. 670 (Verhaftete auf Hohenurach und Wittlingen)
Siehe auch Otto Herding: Räte empfehlen Isolation wie bei den Wiedertäufern auf Hohenurach und Wittlingen
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00048768/image_86
[Frischlin kommt in das "widertüeffers gemach"
Hedwig Röckelein/Casimir Bumiller: ... ein unruhig Poet. Nikodemus Frischlin 1547-1590, Balingen 1990, S. 124]

1590
Der neulateinische Dichter Nikodemus Frischlin lag vom 17. April 1590 bis zu seinem Tod bei einem gescheiterten Fluchtversuch am 29. November 1590 auf Hohenurach.
David Friedrich Strauß: Leben und Schriften des Dichters und Philologen Nicodemus Frischlin. Frankfurt am Main 1856, S. 549-558, 579-583
http://books.google.de/books?id=K-w5AAAAcAAJ&pg=PA549
[Röckelein/Bumiller S. 121-133]
Literarische Texte über Frischlins Todessturz
http://de.wikisource.org/wiki/Hohenurach#Texte_auf_den_Tod_Nikodemus_Frischlins_bei_seinem_Fluchtversuch_1590
Text von Hans Joachim Schädlich “Kurzer Bericht vom Todfall des Nikodemus Frischlin” in der ZEIT 1977
http://www.zeit.de/1977/35/kurzer-bericht-vom-todfall-des-nikodemus-frischlin/komplettansicht
GND http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=118693719

1591
Andreas Eyb war 1574 bis 1590 evangelischer Abt in Anhausen, wurde von Friedrich I. abgesetzt und 1591 auf Hohenurach inhaftiert, wo er am 2. August 1597 starb.
Harald Drös/Gerhard Fritz: Die Inschriften des Rems-Murr-Kreises (1994), S. 120f. Nr. 222
Wilhelm Glässner: Waiblingen in Chroniken des 16. Jahrhunderts (1978), S. 41 (“zu Urach im ewigen Gefängnis”), 97, 115
[1590 wurde für den Abt von Anhausen, der sich "wegen grober Unsittlichkeit" in Untersuchung befand, ein Gemach auf Burg Württemberg vorbereitet:
http://books.google.de/books?id=K-w5AAAAcAAJ&pg=PA471
Pfeilsticker 2 § 3292. Siehe auch die Kommentare.]

1597
Burkhard von Berlichingen (gest. 1623), Obervogt zu Waiblingen und Cannstatt, wurde am 14. Juli 1597 aufgrund finanzieller Unregelmäßigkeiten ins Gefängnis (Tübingen, Stuttgart, Hohenurach) geworfen und aufgrund kaiserlicher Intervention am 24. September 1599 freigelassen.
Bernhardt: Zentralbehörden 1, S. 155
Harald Drös: Die Inschriften des Landkreises Göppingen, Wiesbaden 1997, S. 273
Sattler
http://hdl.handle.net/2027/nnc1.0036699039?urlappend=%3Bseq=226
Hinweis auf RKG-Akten über Botendienste für Berlichingen auf Hohenurach
https://www.google.de/search?q=burkhard%20berlichingen%20hohenurach&&tbm=bks
[siehe jetzt unten zu 1608]
GND: http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=136185827

1608
Am 29. Januar 1608 starb Herzog Friedrich I. Schon am nächsten Tag wurden Magdalena Möringer, der man Kuppelei vorwarf, und weitere Frauen verhaftet. Acht Tage später kam Möringer auf Hohenurach, wo sie bis zur Freilassung gegen Urfehde am 5. September 1614 verblieb.
Ruth Blank: Magdalena Möringer. Eine Gefangene auf der Festung Hohenurach, in: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 65 (2006), S. 49-95
Auf Hohenurach lagen drei weitere Frauen, die verhaftet worden waren (Blank S. 59). Eine Aufzählung der in Urach liegenden Frauen: Hauptstaatsarchiv Stuttgart A 48b Bü 4 (9.12.1608), so Blank S. 55 Anm. 33
[Die Akte im Online-Findmittel:
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1294353
Die mir in Kopie vorliegende Aufzählung gehört nach freundlicher Mitteilung von Peter Rückert zu einem Schreiben vom 9. Dezember 1608. Es ist die Rede von Verhafteten auf Hohenurach und Albeck. Genannt werden: Sabina Scheyhing, deren Haft auf Hohenurach anderweitig bezeugt ist (siehe unten), Anna Maria, Ehefrau des Trabanten Hans Jakob Stählin im Harnischhaus (Stuttgarter Zeughaus?), Dorothea, Christoph Lindners gewesenen Lichtkämmerers Ehefrau auf (Hohen-)Tübingen und die Möringerin.

Zu allen diesen Personen gibt es biographische Informationen in:
Ruth Blank, Margaretha Matthiä, Ursula Dorothea Linder, Sabina Scheyhing. Drei Kupplerinnen in Diensten Herzog Friedrichs v. Württemberg, in: Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde 29 (2011), S. 63-74.

Für Stählin und Lindner sehe ich im Augenblick keinen Beleg bezüglich der Unterbringung auf Hohenurach, sie könnten auch auf Albeck inhaftiert gewesen sein.

Nicht nur dem Burghauptmann Schweitzer - siehe unten - und seinem Vorgänger Urban Stierle/Stierlin (vgl. Blank 2006 S. 72) wurde Unterstützung der Möringerin vorgeworfen, sondern auch dessen Sohn Hans Ludwig Stierle, später Hauptmann der Stadt Ulm. Dieser soll auch Botendienste für den inhaftierten Burkhard von Berlichingen geleistet haben, was er bestritt. RKG-Akten von 1617/18: Alexander Brunotte/Raimund J. Weber: Akten des Reichskammergerichts im Hauptstaatsarchiv Stuttgart S-T, Stuttgart 2005, S. 371f. Nr. 4130.
Ursula Stierlin, die Tochter des Burghauptmanns Urban Stierle, diente als eine Art Magd der Magdalena Möringer und trug für sie
Briefe und Botenlohn aus der Festung (Blank 2006 S. 72).
Zum weiteren Kontext des "Großreinemachens" nach dem Tod des Herzogs siehe auch die Hinweise in den Württ. Landtagsakten:
http://hdl.handle.net/2027/inu.39000000527353?urlappend=%3Bseq=78 US
Dort wird verwiesen auf Spittlers Werke 12, S. 290
http://hdl.handle.net/2027/wu.89094327889?urlappend=%3Bseq=306
und Georg Henghers Chronik, Stuttgart WLB, Cod. hist. fol. 320, S. 309.]
GND http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=1012773566

1608
Sabina Sauter, Ehefrau des Hausschneiders auf Schloss Hellenstein in Heidenheim Ludwig Scheyhing, wurde aus den gleichen Gründen wie die Möringerin verhaftet, blieb allerdings nur zehn Monate auf der Festung (bis zum 17. Februar 1609), zeitweilig (ab Juni 1608) in einem Gemach mit der Möringerin, da diese suizidgefährdet war.
Blank 2006 S. 55 Anm. 35, 64, 72
[Auch ihr Mann Ludwig Scheyhing wurde nach seiner Entlassung auf den Hohenurach verbracht. RKG-Klage (1610/30) dazu: Brunotte/Weber S-T, S. 117f. Nr. 3794
http://books.google.de/books?id=5VYrAQAAIAAJ&q=urfehde+1609+schindelin
Siehe ausführlich zu Sabina: Blank 2011, insbesondere S. 66: Am 13. April 1608 nach Hohenurach verbracht.]

1610
Matthäus Enzlin, Geheimer Rat Herzog Friedrichs I. und dessen engster Vertrauter, hatte sich die Landstände zum Feind gemacht und wurde nach dem Tod des Herzogs 1608 verhaftet. 1609 kam er auf den Hohenneuffen, 1610 nach Hohenurach. Er wurde vor allem aufgrund des Bruchs seiner Urfehde zum Tode verurteilt und am 22. November 1613 auf dem Uracher Marktplatz hingerichtet.
Oliver Auge: Holzinger, Enzlin, Oppenheimer. Günstlingsfälle am spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Hof der Württemberger, in: Der Fall des Günstlings (2004), S. 365-399, hier S. 393 (zu Enzlins Verhandlungen)
Ronald G. Asch: Der Sturz des Favoriten. Der Fall Matthäus Enzlins und die politische Kultur des deutschen Territorialstaates an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert, in: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 57 (1998), S. 37-63
Asch 1999 (Auszüge)
http://books.google.de/books?id=X_m0duZWftcC&pg=PA96
Bernhardt: Zentralbehörden 1, S. 265-270
Ermittlungen und Maßnahmen gegen Enzlin und das Wachpersonal auf Hohenurach
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1213966
Siehe auch
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1213965
Pfaff: Plutarch 1830
http://books.google.de/books?id=LlsKAAAAIAAJ&pg=PA11
WJbb. 1828
http://books.google.de/books?id=wgYAAAAAMAAJ&pg=PA189
Drüll: Heidelberger Gelehrtenlexikon
http://books.google.de/books?id=jTpjQyaqNY4C&pg=PA139
Haftumstände in RKG-Akten
http://books.google.de/books?id=P5lnAAAAMAAJ&q=haftumstände+hohenurach
[= Brunotte/Weber E-G (1995), S. 141f. Nr. 925f. zu 1613/14. Vgl. auch Dieselben H (1999), S. 252 Nr. 1875 zu Enzlins Schwiegersohn Imhof.]
GND http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=119663805

[1610
Aus dem Bericht des Leonberger Obervogts Burkhard Stickel vom 21. Mai 1610: Enzlin "uf Hohenurach verführt ins Berlingers Losament" - wer war Berlinger? Burkhard von Berlichingen?
Die "Frau von Treffen" könnte auf Wittlingen oder auf Hohenurach "ins Früschlins Losament" gelegt werden.
Wer war die Frau von Treffen?
Hugo Gmelin: Über Burkhard Stickel und dessen Kriegsfeldordnung vom Jahr 1607. In: Württembergische Vierteljahrshefte 12 (1889), S. 4-10, hier S. 8
http://books.google.de/books?id=8SI8AAAAMAAJ&pg=PA8 US ]

1613
Der Hohenuracher Burghauptmann Hans Schweitzer, dem man die Begünstigung der Möringerin und Enzlins vorwarf, wurde im Frühjahr 1613 auf der zuvor von ihm geleiteten Festung gefangen gehalten. Schweitzer und der Guardiknecht Michael Ruthard wurden am 5. Juli 1613 auf dem Uracher Marktplatz enthauptet.
Blank 2006 S. 78.
[Maurer 1975, S. 6
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2013/2151
Württ. Jbb, 1824
http://books.google.de/books?id=U0ScLKH4YSkC&pg=PA161 ]

1630
Vier Monate [Vom 25. Januar 1630 bis zur Durchsetzung der Anordnung der Haftentlassung durch Ferdinand II. am 12. März 1630 über vier Wochen später] lag Dr. Wilhelm Bidembach auf Hohenurach, weil er öffentlich eine für Württemberg unvorteilhafte juristische Beurteilung der Frage der Klösterrestitution vertreten hatte.
“Welchermassen Dr. Wilhelm Bidembach, Professor zu Tübingen, wegen eines in der Frankfurter Zeitung eingerückten Passus von einer Untreue der Professoren zu Tübingen in Stellung eines Bedenkens wegen Restitution der Klöster an die Katholischen und seiner ausgestoßenen bedrohlichen Reden verdächtig, darüber ex Senatu removiert und nach Hohenurach gefänglich gesetzt worden”
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-780589
[Bernhard Zaschka: Die Lehrstühle der Universität Tübingen im Dreißigjährigen Krieg, Tübingen 1993, S. 96
"... helfen zu graben den Brunnen des Lebens", Tübingen 1977, S. 100f.: verhaftet 25.1.1630, nach dem kaiserlichen Mandat 12.3.1630 an die Universität Tübingen dauerte es aber noch mehr als vier Wochen.
Bernhardt: Zentralbehörden 1, S. 170f. mit falschen Angaben zur Gefangenschaft]
Siehe auch
Volker Schäfer: Die Universität Tübingen zur Zeit Schickards, in: Zum 400. Geburtstag von Wilhelm Schickard, hg. von Friedrich Seck, Sigmaringen 1995, S. 9-26, hier S. 11
http://books.google.de/books?id=xcNiR4i07OwC&pg=PA11
Günter:Restitutionsedikt 1901
http://archive.org/stream/dasrestitutions00gngoog#page/n78/mode/2up
GND http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=1014358329

(1648)
Nein! “Prophet” Hans Keyl aus Gerlingen wurde 1648 nicht auf Hohenurach, sondern auf dem Hohenneuffen gefangen gehalten! So aber irrtümlich Sabine Holtz: Theologie und Alltag (1993), S. 298
http://books.google.de/books?id=qqr7wUqhe9QC&pg=PA298 (Auszug)
Siehe die angegebene Quelle (Dreher, in: BWKG 1904, S. 48)
http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PPN=PPN720885019_2_0008&DMDID=DMDLOG_0006&LOGID=LOG_0010&PHYSID=PHYS_0040#navi
http://books.google.de/books?id=AzY2AQAAMAAJ&pg=PA48 US
Ebenso Norbert Haag, in: ZWLG 48 (1989), S. 128; David Warren Sabean: Das zweischneidige Schwert (1986), S. 103

1660
Kapitän Wagaw
Hauptstaatsarchiv Stuttgart A 202 Bü 2342

1681
Der ehemalige Markgröninger Schullehrer Magister Johann Georg Hingher wurde wegen seiner Geisteskrankheit (“ob delirium”) ab 1681 auf Hohenurach, später auf Hohenneuffen untergebracht. Dort blieb er über 30 Jahre. Er starb 1715 auf Hohenneuffen.
Hauptstaatsarchiv Stuttgart A 284/99 Bü 183 (Akten über seine Versorgung).
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1280347 (mit falscher Namensform)
http://forum.ahnenforschung.net/archive/index.php/t-47930.html (* 1645 in Stockholm)
https://www.google.de/search?tbm=bks&q=%22eindringliche+Ermahnung+mit+auf+den+Weg+geben+lassen%2C+sich+**%22 (zur Tätigkeit in Markgröningen)
[Pfeilsticker 2 § 3345]
[ https://www.wkgo.de/personen/suchedetail?sw=gnd:GNDPFB3494 Hengher]

1729
Der Gardetrompeter Heinrich Dünger wurde gemäß Dekret Ludwigsburg 31. Januar 1729 auf ein halbes Jahr Jahr als Gefangener dem Kommandanten Krumholtz auf Hohenurach übergeben. Am 3. Februar 1729 wurde er völlig pardonniert unter der Bedingung, dass er ständig in Diensten bliebe.
Walther Pfeilsticker: Neues Württembergisches Dienerbuch, Bd. 1, Stuttgart 1957, § 305
https://www.google.de/search?q=pfeilsticker%20ludwigsburg%20hohenurach&tbm=bks

1731
In der Nacht vom 15. auf den 16. Oktober 1731 wurde Christina Wilhelmina Reichsgräfin von Würben und Freudental geborene von Grävenitz (gest. 1744), Mätresse von Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg und als “Landverderberin” geschmäht, auf ihrem Gut Freudental verhaftet und nach Urach gebracht, wo sie auch auf Hohenurach gefangen lag. Sie kam im Frühjahr 1733 wieder frei.
Sybille Osswald-Bargende: Die Mätresse, der Fürst und die Macht. Christina Wilhelmina von Grävenitz und die höfische Gesellschaft, Frankfurt am Main 2000, S. 182
http://books.google.de/books?id=e2SsLKwJ6JgC&pg=PA182
Paul Sauer 2008
http://www.libreka.de/9783874077989/216
Gratianus 1831
http://books.google.de/books?id=vGgAAAAAcAAJ&pg=PA388
Hänle 1847
http://books.google.de/books?id=E1AAAAAAcAAJ&pg=PA15
Steiff-Mehring S. 615
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:De_Lieder_Spr%C3%BCche_W%C3%BCrttembergs_317.jpg
Süskind 1856
http://books.google.de/books?id=Y-tUAAAAcAAJ&pg=PA48 auch Referendarius Pfeil und Regierungsrat Vollmann auf Hohenurach genannt
Siehe dazu Osswald-Bargende: Ein Teil der Graevenitz-Partei "fand sich - wie Oberhofmarschall Friedrich Wilhelm von Grävenitz d.J., die Regierungsräte Scheid und Vollmann oder Kirchenratsdirektor von Pfeil - im Dezember 1733 nach der Regierungsübernahme Herzog Carl Alexanders auf den Festungen Hohenasperg, Hohenneuffen und Hohenurach wieder" (S. 76).
http://books.google.de/books?id=e2SsLKwJ6JgC&pg=PA76
Steiff-Mehring S. 640: Hohenurach genannt
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:De_Lieder_Spr%C3%BCche_W%C3%BCrttembergs_330.jpg (Vollmann kam auf den Hohenasperg)
[Liste der Verhafteten vom Dezember 1733 bei Spittler:
http://books.google.de/books?id=AphJAAAAYAAJ&pg=PA414
Zeitungsmeldung über Entlassung 1735:
http://books.google.de/books?id=5iEoAAAAYAAJ&pg=PA89
Geheimer Kabinettssekretär Karl Ludwig Vollmann: Pfeilsticker 1 § 1216. Untersuchungsakten zu ihm:
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1275438
Regierungsrat Johann Friedrich Scheid: Pfeilsticker 1 § 1229. Akten:
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1275441
Konsistorialdirektor Joachim Friedrich Pfeil: Pfeilsticker 1 § 1709: Gefangener auf Hohentwiel. Akten:
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1275437]
GND Grävenitz http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=118696955

1733
Zwei berühmte herzogliche Baumeister, Donato Giuseppe Frisoni und Paolo Retti, wurden sofort nach dem Tod Herzog Eberhard Ludwigs (Oktober 1733) festgenommen und zunächst nach Hohenurach, dann nach Hohenneuffen gebracht. Am 6. September 1735 entlassen, wurden sie noch im gleichen Monat wieder in Dienst genommen. [Wenige Monate später starb Frisoni am 29. 11.1735.]
Werner Fleischhauer: Barock im Herzogtum Württemberg, Stuttgart 1958, S. 232. [Ebd.: "Man warf ihnen vor, herzogliche Gelder veruntreut, sich betrügerisch bereichert und große Kapitalien bei einem oberschwäbischen Prälaten und beim Schwäbischen Kreis stehen zu haben."]
http://books.google.de/books?id=i9PqAAAAMAAJ&q=verhaftet+hohenurach
Siehe auch
https://www.google.de/search?tbm=bks&q=hohenurach+frisoni+retti+ludwigsburg
GND Frisoni http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=119045001
GND Retti http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=136232124

1736
Von November bis Dezember 1736 wurden der pietistische Pfarrer Johann Jakob Rues von Dürrmenz, der viele seiner Gemeinde vom Abendmahl ausgeschlossen hatte, und neun Bürger aus Dürrmenz auf der Festung gefangen gehalten. Die neun Bürger mussten Ziegel den Berg hinauftragen.
Friedrich Fritz: Johann Jakob Rues (1681-1745), ein pietistischer Seelsorger und seine Schicksale unter Herzog Karl Alexander, in: Blätter für württembergische Kirchengeschichte 28 (1924), S. 130-143, hier S. 139
http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PPN=PPN720885019_2_0028&DMDID=DMDLOG_0012&LOGID=LOG_0016&PHYSID=PHYS_0136#navi
Martin Brecht 1995
http://books.google.de/books?id=m-rxK5nsNVAC&pg=PA241
Siehe auch
https://www.google.de/search?tbm=bks&q=hohen+urach+rues+d%C3%BCrrmenz

1765
Damals weigerten sich zahlreiche Balinger Bürger, ihre Steuerzettel in Empfang zu nehmen. Am Karfreitag wurde ein Dragonerregiment nach Balingen gelegt, viele Bürger kamen in Arrest, vier wurden auf den Hohenurach gebracht.
Wilhelm Wik: Balinger Bürger als Gefangene auf dem Hohen-Urach, in: Heimatkundliche Blätter für den Kreis Balingen 5 (1958), S. 244. Online:
http://www.heimatkundliche-vereinigung.de/download/HKB-pdf/Heimatkundliche%20Blaetter%2005_1958%20S%20193%20-%20244.pdf

Nachtrag: Preprint meines Aufsatzes "Hohenurach und seine Gefangenen"
http://academia.edu/4033911/Hohenurach_und_seine_Gefangenen_-_PREPRINT

#forschung

Archivversion: http://www.webcitation.org/6HsExuVPj

Urach und Hohenurach ca. 1616
F.S. (Gast) meinte am 2013/08/13 22:46:
1591: Andreas Eyb
Es war noch Herzog Ludwig (gest. 1593), der den Prälaten Andreas Eyb einsperren ließ. Auf ein vom Landschaftlichen Kleinen Ausschuss unterstütztes Gnadengesuch Eybs hin erließ ihm dann Herzog Friedrich im April 1594 seine Bestrafung.

(Albert Eugen Adam (Bearb.): Württembergische Landtagsakten unter Herzog Friedrich I. 1593-1608, Bd. I, S. 173f. u. 179.) 
KlausGraf antwortete am 2013/08/14 01:00:
Vielen Dank
Siehe auch Landtagsakten Bd. 3 (Nachträge)
und
http://hdl.handle.net/2027/hvd.32044098665292?urlappend=%3Bseq=256

Wolleber sagt 1591: in Urach in ewiger Gefängnis
http://idb.ub.uni-tuebingen.de/diglit/Mh6-1/0364 
 

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