Update zu: http://archiv.twoday.net/stories/4304639/
Die Pressemitteilung von Sotheby's dazu (PDF):
http://investor.shareholder.com/bid/releasedetail.cfm?ReleaseID=265683
"Die Ottheinrich-Bibel ist im Mai 2007 dem Freistaat Bayern nach Angaben der Herzog-von-Sachsen-Coburg-&-Gotha'schen-Kunststiftung mündlich zum Kauf angeboten worden. Eine Sprecherin des bayerischen Kunstministeriums wies die entsprechende Darstellung zurück. Es habe weder schriftlich noch mündlich ein konkretes Angebot gegeben, sagte Ministeriumssprecherin Angelika Kaus gestern. Die Ottheinrich-Bibel wurde etwa um 1430 geschrieben und im 16. Jahrhundert ausgeschmückt. Fünf der acht Bände sollen am 4. Dezember zum Mindestgebot von zwei Millionen Pfund (2,9 Millionen Euro) bei Sotheby's in London versteigert werden." (dpa, 10.10.2007)
"Die geplante Versteigerung von fünf Bänden der Ottheinrich-Bibel am 4. Dezember bei Sotheby's in London sorgt für Aufregung. "Wer ernsthaft ein Angebot machen will, unterstreicht dies nicht dadurch, dass er nationales Kulturgut ins Ausland bringt", stellt die Sprecherin des bayerischen Kunstministeriums, Angelika Kaus, fest. Die Eigentümer, die Herzog von Sachsen Coburg & Gotha'sche Kunststiftung, hätten die Stiftungsaufsicht am 22. Februar 2006 nur über einen geplanten Verkauf informiert, nicht aber darüber, dass eine Veräußerung im Ausland erwogen werde. Jetzt sucht die Bayerische Staatsbibliothek nach einem Weg, die etwa 1430 mit Hand geschriebene und schön illustrierte Bibel wieder nach Bayern zu holen.
Normalerweise sind Kunstwerke, wie die Ottheinrich-Bibel laut Kaus als nationale Kunstwerke einzustufen. Ein generelles Verkaufsverbot gebe es nicht. Allerdings könnten die Bundesländer Kunstwerke von hochrangiger Bedeutung bei einer Verkaufsgefahr ins Ausland auf eine entsprechende Liste setzen lassen. Bereits mit der Antragstellung greife ein Ausfuhrverbot, sagte Kaus. Doch für die Ottheinrich-Bibel kam ein solcher Antrag zu spät, wie sich herausstellen sollte. Am 28. März 2006 habe der Freistaat Bayern einen solche Antrag gestellt. Doch bereits am 10. März 2006 wurden die fünf Bände zu Sotheby's nach London gebracht.
Die Ottheinrich-Bibel ist benannt nach Ottheinrich, dem Pfalzgraf von Pfalz-Neuburg, der die Handschrift im 16. Jahrhundert fertig ausmalen ließ. Das Mindestgebot liegt bei umgerechnet rund 2,9 Millionen Euro. Drei der acht Bände sind seit 1950 bereits im Besitz der Bayerischen Staatsbibliothek."
http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/kulturzeit/news/114020/index.html
Die Pressemitteilung von Sotheby's dazu (PDF):
http://investor.shareholder.com/bid/releasedetail.cfm?ReleaseID=265683
"Die Ottheinrich-Bibel ist im Mai 2007 dem Freistaat Bayern nach Angaben der Herzog-von-Sachsen-Coburg-&-Gotha'schen-Kunststiftung mündlich zum Kauf angeboten worden. Eine Sprecherin des bayerischen Kunstministeriums wies die entsprechende Darstellung zurück. Es habe weder schriftlich noch mündlich ein konkretes Angebot gegeben, sagte Ministeriumssprecherin Angelika Kaus gestern. Die Ottheinrich-Bibel wurde etwa um 1430 geschrieben und im 16. Jahrhundert ausgeschmückt. Fünf der acht Bände sollen am 4. Dezember zum Mindestgebot von zwei Millionen Pfund (2,9 Millionen Euro) bei Sotheby's in London versteigert werden." (dpa, 10.10.2007)
"Die geplante Versteigerung von fünf Bänden der Ottheinrich-Bibel am 4. Dezember bei Sotheby's in London sorgt für Aufregung. "Wer ernsthaft ein Angebot machen will, unterstreicht dies nicht dadurch, dass er nationales Kulturgut ins Ausland bringt", stellt die Sprecherin des bayerischen Kunstministeriums, Angelika Kaus, fest. Die Eigentümer, die Herzog von Sachsen Coburg & Gotha'sche Kunststiftung, hätten die Stiftungsaufsicht am 22. Februar 2006 nur über einen geplanten Verkauf informiert, nicht aber darüber, dass eine Veräußerung im Ausland erwogen werde. Jetzt sucht die Bayerische Staatsbibliothek nach einem Weg, die etwa 1430 mit Hand geschriebene und schön illustrierte Bibel wieder nach Bayern zu holen.
Normalerweise sind Kunstwerke, wie die Ottheinrich-Bibel laut Kaus als nationale Kunstwerke einzustufen. Ein generelles Verkaufsverbot gebe es nicht. Allerdings könnten die Bundesländer Kunstwerke von hochrangiger Bedeutung bei einer Verkaufsgefahr ins Ausland auf eine entsprechende Liste setzen lassen. Bereits mit der Antragstellung greife ein Ausfuhrverbot, sagte Kaus. Doch für die Ottheinrich-Bibel kam ein solcher Antrag zu spät, wie sich herausstellen sollte. Am 28. März 2006 habe der Freistaat Bayern einen solche Antrag gestellt. Doch bereits am 10. März 2006 wurden die fünf Bände zu Sotheby's nach London gebracht.
Die Ottheinrich-Bibel ist benannt nach Ottheinrich, dem Pfalzgraf von Pfalz-Neuburg, der die Handschrift im 16. Jahrhundert fertig ausmalen ließ. Das Mindestgebot liegt bei umgerechnet rund 2,9 Millionen Euro. Drei der acht Bände sind seit 1950 bereits im Besitz der Bayerischen Staatsbibliothek."
http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/kulturzeit/news/114020/index.html
KlausGraf meinte am 2007/11/28 00:44:
Eintragung knapp gescheitert
"Durch die Stiftungsaufsicht erfuhr das bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst am 22. Februar 2006 von möglichen Verkaufsabsichten. Fatalerweise stand die Bibel nicht auf der "Liste zum Schutz des deutschen Kulturgutes vor Abwanderung" - eine von vermutlich vielen Lücken in einem Verzeichnis, das, laut Gesetzestext, "nach Bedarf ergänzt wird". Eile war geboten. Das Ministerium bestellte am 8. März 2006 bei der Staatsbibliothek die vor einem Eintrag übliche Expertise. Acht Tage später wurde sie geliefert. Knapp zwei Wochen dauerte es noch, ehe endlich die Stiftung in Coburg die Nachricht über die Einleitung des Kulturgutverfahrens erhielt; die Bibel durfte nun nicht mehr ausgeführt werden. Doch zu spät, denn bereits am 1. März 2006 war Ottheinrichs Schatz ins Ausland gebracht worden, um den Erwerb durch einen internationalen Interessentenkreis und damit den höchstmöglichen Preis zu ermöglichen."FAZ vom 11.10.2007 S. 44