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"Ambivalenz der Archive" - Das Archiv als Ort der Wissensproduktion
Medizinhistorisches Museum der Charité, Berlin
17.-18. Januar 2008

Veranstalter: Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik der
Humboldt-Universität in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für
Wissenschaftsgeschichte und dem Berliner Medizinhistorischen Museum an der
Charité

Die Tagung untersucht die Rolle von Archiven im Hinblick auf die
Konstitution von Wissen. Die Objekte, die das Archiv bevölkern, verweisen
sowohl auf ein "Davor" als auch auf ein "Danach" des Archivs, wobei davon
auszugehen ist, dass beide Übergänge produktiv sind in dem Sinne, dass sie
das Objekt als distinktive Entität und damit als Objekt des Wissens erst
erzeugen. Das Archiv fasziniert daher, es dient seit jeher als Ort der
Wahrheitsproduktion. Aber es bereitet auch Unbehagen.
Ein Beispiel dafür sind Aufnahmen des Berliner Lautarchivs, die in den
Jahren 1915-18 im nahegelegenen Kriegsgefangenenlager Wünsdorf gemacht
wurden. Welchen Einfluss haben die Umstände, unter denen sie entstanden, auf
die Aufnahmen selbst? Welche verborgenen Botschaften enthalten sie?
Welche Geschichten erzählen sie? Oder besteht ihre Substanz in einem
Schweigen, das erst durch die imaginative Aktivität des Forschers zu einer
vermeintlich kohärenten Erzählung gerinnt? Sprechen die Archive über die
Objekte als Dokumente einer außerhalb ihrer selbst existierenden Realität
oder sagen sie vielmehr etwas über die zur Zeit ihrer Entstehung
hegemonialen wissenschaftlichen Praxis aus?
Oder beides? Was sind die Konnektoren?
Die Tagung widmet sich diesen Fragen unter den Gesichtspunkten
Wissensorganisation und Sammlungspolitik, Kolonialismus und Archiv, Objekt
und Inszenierung, Benutzung und Ökonomisierung sowie Inszenierung und
Verwertung.

Programm:

Donnerstag, 17. Januar 2008

10-13 Uhr: Widerspenstige Objekte, moderiert von Jürgen Mahrenholz
(Helmholtz-Zentrum)

Im Inventar des Körpers. Die neue Dauerausstellung des Berliner
Medizinhistorischen Museums der Charité
Thomas Schnalke (Charité - Universitätsmedizin Berlin, Medizinhistorisches
Museum)

Film als Ausdruck von Kultur
Wolfgang Davis (Staatliche Museen zu Berlin - Generaldirektion/
BesucherDienste, Lehrbeauftragter am Institut für Ethnologie der Freien
Universität Berlin)

Töne, Laute, Stimmen, Sprache, Musik. Zur Sammlungspolitik und
Sammlungsgeschichte der Berliner Schallarchive
Susanne Ziegler (Staatliche Museen zu Berlin - Ethnologisches Museum/ Abt.
Musikethnologie)

15-17 Uhr: Archive im Wandel, moderiert von Michael Willenbücher
(Helmholtz-Zentrum)

Langzeitsicherung von Filmen - nicht nur eine technische Frage
Beate Engelbrecht (IWF Wissen und Medien gGmbH, Göttingen)

Die Ambivalenz der Medienarchive: Wie die audiovisuellen (und dann
digitalen) Archive den klassischen Archivbegriff unterlaufen
Wolfgang Ernst (Humboldt-Universität zu Berlin, Seminar für
Medienwissenschaft)


Freitag, 18. Januar 2008

10-13 Uhr: Strategien der Entzifferung, moderiert von Britta Lange
(Max-Plank-Institut für Wissenschaftsgeschichte)

Der Film "Halfmoonfiles" und die Gegenwärtigkeiten der Archive
Nicole Wolf (Goldsmiths University of London, Department of Visual Cultures)

Koloniale Unordnung: Postkartensammlungen als Archive populärer Rassismen in
den Konflikt- und Fluchtlinien des schwarzen Atlantik, 1890er-1920er Jahre
Astrid Kusser (Universität zu Köln, Kulturwissenschaftliches
Forschungskolleg (SFB/FK 427) "Medien und kulturelle
Kommunikation")

Kontrollton 435 Hz - Die Experimentalwalzen des Psychologischen Instituts,
Berlin, im "Virtuellen Labor"
Julia Kursell (Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte)

15-17 Uhr: Lautpolitik, moderiert von Philip Scheffner (Dokumentarfilmer /
pong Berlin)

Urheberrecht und die Konstruktion von Identitäten - Gedanken zum Umgang mit
wissenschaftlichen Schallarchiven
Lars-Christian Koch (Staatliche Museen zu Berlin - Ethnologisches Museum/
Abt. Musikethnologie)

Fragen an das Borno Music Documentation Project (Nigeria)
Raimund Vogels (Hochschule für Musik und Theater Hannover, Musikethnologie)

Abendprogramm am Do, 17.1.2008, 19 Uhr:
Screening von "Halfmoonfiles" (Philip Scheffner, 2006) in der Ausstellung
"The making of " und Bilder verkehren
Ort: Kunstraum Kreuzberg / Bethanien, Mariannenplatz 2, 10997 Berlin,
U-Bahn: Kottbusser Tor
Der Dokumentarfilm folgt den Spuren von Aufnahmen des Berliner Lautarchivs,
die in den Jahren 1915-18 im Kriegsgefangenenlager Wünsdorf bei Berlin
gemacht wurden. Er untersucht die einmalige Allianz aus Militär,
Wissenschaft und Unterhaltungsindustrie, die diese Aufnahmen ermöglichte.

Weitere Informationen und Kontakt:
Michael Willenbuecher
Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik
HU Berlin
Unter den Linden 6
10099 Berlin
Tel.: 2093-2715, Fax 2093-1961
Email: kabinette@hu-berlin.de
http://www.sammlungen.hu-berlin.de/redaktion/archive

--
H-MUSEUM
H-Net Network for Museums and Museum Studies
E-Mail: h-museum@h-net.msu.edu
WWW: http://www.h-museum.net

KOMMENTAR:

Die Objekte, die das Archiv bevölkern, verweisen
sowohl auf ein "Davor" als auch auf ein "Danach" des Archivs, wobei davon auszugehen ist, dass beide Übergänge produktiv sind in dem Sinne, dass sie das Objekt als distinktive Entität und damit als Objekt des Wissens erst erzeugen.


Wie nennt man so etwas am besten?

Prätentiös?

Postmodernes Geschwurbel?

Oder einfach: Gequirtlte ***?
hhsta meinte am 2007/12/20 09:21:
die letzten zwei würden es wohl treffend beschreiben 
Wolf Thomas meinte am 2007/12/20 15:15:
Interessante Veranstaltung ?
Neben der bemühten, fast albernen, sprachlich hochstehenden Ankündigung fällt noch etwas auf. Es wird über Archive, aber nicht mit Archivierenden getagt. Ein interessanter, interdisziplinärer Ansatz ?!
Archive sind in die Interessephäre der Kulturpolitik (z. B. in NRW) - obwohl der Enquete-Bericht des deutschen Bundestages Archive nur marginal erwähnt (Quelle: http://www.augias.net/index.php?ref=inc_6032.html) - geraten, daher das kulturwissenschaftliche Engagement. Aber ein fröhliches Nebeneinander dient m. E. keinem. 
 

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