http://www.allgemeine-zeitung.de/region/mainz/meldungen/print_11269021.htm
Seit längerer Zeit kursieren Gerüchte, inwieweit auch die Wissenschaftliche Stadtbibliothek von den Sparüberlegungen der Ampelkoalition betroffen sein könnte. Nach AZ-Informationen gibt es nun Planungen, die traditionsreiche Einrichtung an der Rheinallee zu schließen und von Grund auf umzustrukturieren: Das knapp 100-jährige, sanierungsbedürftige Jugendstilgebäude soll verkauft und die Bestände der Wissenschaftlichen Bibliothek auf drei Standorte aufgeteilt werden.
Das Stadtarchiv, dessen Bestand das Landesarchivgesetz garantiert, wird auf jeden Fall erhalten bleiben und könnte, so die Überlegungen, als eine Art historisches Zentrum für die Stadtgeschichtsforschung in eine der auslaufenden Grund- oder Hauptschulen im Stadtgebiet ziehen. Hierhin sollen auch Altbestände der Wissenschaftlichen Bibliothek mit archivarischem Charakter verlagert werden. Dieses erweiterte Stadtarchiv soll weiterhin für Jedermann öffentlich zugänglich sein.
Kooperation mit der Universität
Andere Teile der Wissenschaftlichen Bibliothek, wie etwa Handschriften oder Inkunabeln, sollen ins Gutenberg-Museum wandern, das lange Zeit Teil der Stadtbibliothek war und 1927 ins Haus zum Römischen Kaiser ausgegründet wurde. Die restlichen Bestände könnten, nach Vorstellungen der Ampel-Koalition, in dem künftigen Neubau der Universitätsbibliothek zusammengeführt werden.
Die dadurch entstehenden Synergieeffekte bedeuten aber auch, dass die Wissenschaftliche Stadtbibliothek keine neuen Anschaffungen – Bücher und Zeitschriften schlagen jährlich mit 130.000 Euro zu Buche – mehr tätigen könnte, die Bestände würden auf dem aktuellen Stand eingefroren.
Siehe auch
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/mainz-gedaechtnisverlust-in-der-gutenbergstadt-11498815.html
Das wäre eine katastrophale Fehlentscheidung und ein völlig falsches Signal für die anderen Altbestandsbibliotheken in kommunaler Trägerschaft.
Annelen Ottermann dazu: Mein Credo, für das ich nach 26 Jahren als Altbestandsbibliothekarin an dieser Bibliothek in Mainz mit aller verbleibenden Kraft gegenüber den politischen Entscheidungsträgern kämpfen werde, lautet:
"Es gibt den Denkmalschutz für historische Gebäude. Wir brauchen den Ensembleschutz für historische Sammlungen!"
Seit längerer Zeit kursieren Gerüchte, inwieweit auch die Wissenschaftliche Stadtbibliothek von den Sparüberlegungen der Ampelkoalition betroffen sein könnte. Nach AZ-Informationen gibt es nun Planungen, die traditionsreiche Einrichtung an der Rheinallee zu schließen und von Grund auf umzustrukturieren: Das knapp 100-jährige, sanierungsbedürftige Jugendstilgebäude soll verkauft und die Bestände der Wissenschaftlichen Bibliothek auf drei Standorte aufgeteilt werden.
Das Stadtarchiv, dessen Bestand das Landesarchivgesetz garantiert, wird auf jeden Fall erhalten bleiben und könnte, so die Überlegungen, als eine Art historisches Zentrum für die Stadtgeschichtsforschung in eine der auslaufenden Grund- oder Hauptschulen im Stadtgebiet ziehen. Hierhin sollen auch Altbestände der Wissenschaftlichen Bibliothek mit archivarischem Charakter verlagert werden. Dieses erweiterte Stadtarchiv soll weiterhin für Jedermann öffentlich zugänglich sein.
Kooperation mit der Universität
Andere Teile der Wissenschaftlichen Bibliothek, wie etwa Handschriften oder Inkunabeln, sollen ins Gutenberg-Museum wandern, das lange Zeit Teil der Stadtbibliothek war und 1927 ins Haus zum Römischen Kaiser ausgegründet wurde. Die restlichen Bestände könnten, nach Vorstellungen der Ampel-Koalition, in dem künftigen Neubau der Universitätsbibliothek zusammengeführt werden.
Die dadurch entstehenden Synergieeffekte bedeuten aber auch, dass die Wissenschaftliche Stadtbibliothek keine neuen Anschaffungen – Bücher und Zeitschriften schlagen jährlich mit 130.000 Euro zu Buche – mehr tätigen könnte, die Bestände würden auf dem aktuellen Stand eingefroren.
Siehe auch
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/mainz-gedaechtnisverlust-in-der-gutenbergstadt-11498815.html
Das wäre eine katastrophale Fehlentscheidung und ein völlig falsches Signal für die anderen Altbestandsbibliotheken in kommunaler Trägerschaft.
Annelen Ottermann dazu: Mein Credo, für das ich nach 26 Jahren als Altbestandsbibliothekarin an dieser Bibliothek in Mainz mit aller verbleibenden Kraft gegenüber den politischen Entscheidungsträgern kämpfen werde, lautet:
"Es gibt den Denkmalschutz für historische Gebäude. Wir brauchen den Ensembleschutz für historische Sammlungen!"
KlausGraf - am Freitag, 21. Oktober 2011, 12:58 - Rubrik: Bibliothekswesen