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"Die Einigung sieht ein dreiteiliges Gesamtpaket vor. Das Land will nach dpa-Informationen 25 Millionen Euro für Schloss Salem bezahlen. Hinzu kommen 17 Millionen Euro für Kunstschätze, die unzweifelhaft dem Adelshaus gehören. Außerdem gibt das Land dem Haus Baden 15 Millionen Euro, damit es auf seine Ansprüche auf die umstrittenen Kunstschätze im Wert von 300 Millionen Euro verzichtet. Oettinger und Prinz Bernhard vereinbarten ferner, dass das Haus Baden weiterhin über die Prälatur des Schlosses verfügen kann. Dort sind unter anderem die Wohnräume des Chefs des Adelshauses, Max Markgraf von Baden, untergebracht."
FAZ

Umfangreiche Doku:
http://www.blb-karlsruhe.de/blb/blbhtml/besondere-bestaende/verkauf.php

"Auf Kritik bei der Opposition stieß die Tatsache, dass die Privatwohnung des Markgrafen in Familienbesitz bleibt. Das Oberhaupt der Adelsfamilie wohnt in einem 3500 Quadratmeter großen Seitenflügel der Prälatur, dem eigentlichen Schlossgebäude."
http://www.szon.de/lokales/markdorf/salem/200811050217.html

Bei 3500 Quadratmetern erübrigt sich eigentlich die Frage der Unverletzlichkeit der Wohnung, die es der staatlichen Denkmalpflege angeblich verunmöglicht, die dort gehorteten Kunstschätze zu inventarisieren ...

Es steht zu befürchten, dass dieses wertvolle Kulturgut, das in den Klauen der gierigen Badener-Sippschaft ist, zu weiteren Poker-Spielchen missbraucht werden wird. Was jetzt nicht im Paket ist, wird wohl auf absehbare Zeit im Eigentum des Hauses Baden bleiben (also wohl auch das in Salem befindliche Archiv samt Zugänglichkeit nur für Speichellecker a la ***) oder über kurz oder lang bei Sotheby's landen, womit der Ausverkauf badischen Kulturerbes weiterginge. Immerhin: Die Zähringer-Familienbilder sind ins Denkmalbuch eingetragen und erst einmal unantastbar. Die Gemälde der Jüncke'schen Stiftung werden wohl weiter in Salem vergammeln, viel Geld ist aus ihr wohl nicht herauszuholen. Die Stadt Konstanz muss mit ihrer Wessenberg-Galerie sehen, wo sie bleibt, vielleicht gibt es ja wirklich eine Dauerleihgabe des allerhöchstengierigsten Hauses Baden.

Eine ständige Drohkulisse mit den umstrittenen Kulturgütern wäre politisch verhängnisvoll gewesen. Die 60 Mio. sind für Salem und die Sicherheit der Kulturgüter (wenigstens vor dem Zugriff der Badener) kein zu hoher Preis, auch wenn die Opposition im landtag das natürlich anders sieht und mit den üblichen Parolen kommt (Sozialausgaben wichtiger). Wirklich zufrieden kann nur das Haus Baden sein, aber hinsichtlich der Kulturgüter hätte es erheblich schlimmer kommen können.

 

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