So sieht die Rechnung aus, die das Land am Ende eines sich über Jahre hinweg ziehenden Verhandlungsmarathons aufmacht: Um das kultur- und kirchenhistorisch überaus wertvolle Salemer Ensemble aus riesiger Schloss- und Klosteranlage samt Münster baulich und für die Öffentlichkeit weiterhin zugänglich zu erhalten, kauft das Land es für 25,8 Millionen Euro. Finanziell wird das über Verkäufe anderer Immobilien aus dem Grundstock des Landes abgewickelt. Nicht inbegriffen sind auch künftig die Bereiche der Prälatur, die von der markgräflichen Familie privat genutzt werden, samt Hof und Garten. Der weiteren Privatnutzung, sagt Oettinger, könne man aus Marketing-Gründen Positives abgewinnen: "Ein Schloss mit König zum Anfassen ist mehr wert als ohne. Ich schätze den Prinzen als Person und Partner für die museale Aufwertung."
Immerhin kommen 130 000 Besucher jährlich nach Salem. Eine Instandsetzung des Dachs, die trotz jahrzehntelanger, von Prinz Bernhard auf 30 Millionen Euro bezifferter Dauerreparatur des Schlosses nötig ist, teilen sich Land (drei Millionen Euro) und Adelshaus (1,5 Millionen Euro). Bis zu 17 Millionen Euro legt das Land "entlang fachlicher Gutachten" zusätzlich für unstrittig dem Haus Baden gehörende Kunstschätze hin, zum Beispiel das Klosterarchiv und eine Papst-Bulle - "ein ganz normales Vertragsgeschäft", wie Oettinger sagt. Die Landesstiftung soll an die sechs Millionen Euro, den Rest der Wissenschaftsminister aus zurückgehaltenen Geldern für die Ankaufetats der Museen begleichen.
Damit nicht genug: Dafür, dass das Adelshaus endgültig auf bisher behauptete Eigentumsrechte an den auf 300 Millionen Euro taxierten Kunstschätzen verzichtet und jede Klage gegen das Land ausschließt, gehen nochmals 15 Millionen Euro über den Tisch. "Jeder weiß, dass Jura keine Physik ist", begründet Frankenberg das Restrisiko, das andernfalls bestehen bleibe. Eine Alternative gibt es Oettinger zufolge nicht: Ein existenter Investor hätte die Öffentlichkeit in Salem ausgesperrt. 750 000 Euro jährliche Kosten für den Unterhalt seien verglichen mit anderen Schlössern nicht zuviel: "Salem heißt Frieden. Darum bitten wir."
http://www.boennigheimerzeitung.de/bz/html/news/artikel_suedwestumschau.php4?artikel=3945906
Salemer Handschrift in Heidelberg (wurde schon im 19. Jahrhundert gekauft)
Immerhin kommen 130 000 Besucher jährlich nach Salem. Eine Instandsetzung des Dachs, die trotz jahrzehntelanger, von Prinz Bernhard auf 30 Millionen Euro bezifferter Dauerreparatur des Schlosses nötig ist, teilen sich Land (drei Millionen Euro) und Adelshaus (1,5 Millionen Euro). Bis zu 17 Millionen Euro legt das Land "entlang fachlicher Gutachten" zusätzlich für unstrittig dem Haus Baden gehörende Kunstschätze hin, zum Beispiel das Klosterarchiv und eine Papst-Bulle - "ein ganz normales Vertragsgeschäft", wie Oettinger sagt. Die Landesstiftung soll an die sechs Millionen Euro, den Rest der Wissenschaftsminister aus zurückgehaltenen Geldern für die Ankaufetats der Museen begleichen.
Damit nicht genug: Dafür, dass das Adelshaus endgültig auf bisher behauptete Eigentumsrechte an den auf 300 Millionen Euro taxierten Kunstschätzen verzichtet und jede Klage gegen das Land ausschließt, gehen nochmals 15 Millionen Euro über den Tisch. "Jeder weiß, dass Jura keine Physik ist", begründet Frankenberg das Restrisiko, das andernfalls bestehen bleibe. Eine Alternative gibt es Oettinger zufolge nicht: Ein existenter Investor hätte die Öffentlichkeit in Salem ausgesperrt. 750 000 Euro jährliche Kosten für den Unterhalt seien verglichen mit anderen Schlössern nicht zuviel: "Salem heißt Frieden. Darum bitten wir."
http://www.boennigheimerzeitung.de/bz/html/news/artikel_suedwestumschau.php4?artikel=3945906
Salemer Handschrift in Heidelberg (wurde schon im 19. Jahrhundert gekauft)