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Jürgen Kaestner in INETBIB:

In der ZEIT Nr. 3 vom 8.1. S. 30 ist ein Artikel von Christoph Drösser erschienen: "Der Felix Krull der Mathematik. Über Jahre hinweg hat ein dubioser Wissenschaftler die Fachwelt mit gelehrt klingendem Unsinn genarrt. Nun sind Gutachter, Verlage und Kollegen blamiert". Es handelt sich dabei um Mohamed El Naschie und die von ihm herausgegebene Chaos, Solitons and Fractals im Elsevier-Verlag.
"Dass dies der herausgebende Verlag nicht sah oder nicht sehen wollte, ist die eine Hälfte des Skandals. Dass Elsevier das dubiose Heft weiter für gutes Geld verkaufte - ein Abonnement von Chaos, Solitons and Fractals kostet pro Jahr 4042 Euro - ist die andere Hälfte.
Denn die Wissenschaftsverlage, von denen Elsevier der größte ist, halten sich stets zugute, die Spreu vom Weizen zu trennen. Die Qualitätssicherung der Forschung ist ihre Dienstleistung, damit begründen sie die teils horrenden Preise ihrer Periodika. Dabei müssen die Fachverlage nichts für den Inhalts zahlen, auch der Begutachtungsprozess, die sogenannte peer review, wird von Wissenschaftlern ehrenhalber geleistet. Trotzdem können die Verlage die Preise fast nach Belieben festsetzen. Denn Forscher müssen publizieren, um wissenschaftlich zu überleben, publish or perish lautet die Devise. Und keine Bibliothek kann es sich leisten, die Flaggschiffe unter den Zeitschriften nicht zu führen. Seit den neunziger Jahren drehten die Verlage die Preisspirale drastisch nach oben. Im Jahr 2005 fuhr Elsevier eine Umsatzrendite von 31 Prozent ein.
Nun dürfte wohl kaum jemand ausdrücklich Chaos, Solitons and Fractals bestellen (genaue Auflagenzahlen verrät Elsevier nicht). Doch die meisten Institutionen müssen dem Verlag seine Zeitschriften paketweise abnehmen; sie müssen also zu den wenigen begehrten Top-Journalen auch die mediokre Masse dazu kaufen."


http://golem.ph.utexas.edu/category/2008/11/the_case_of_m_s_el_naschie.html
http://sbseminar.wordpress.com/2008/11/30/laffaire-el-naschie/


Siehe auch:
http://voxday.blogspot.com/2008/12/but-but-its-peer-reviewed.html

http://www.scienceblogs.de/mathlog/2008/11/chaos-bei-elsevier.php

http://pipeline.corante.com/archives/2008/12/22/publish_your_work_the_easy_way.php

http://backreaction.blogspot.com/2008/11/chaos-solitons-and-self-promotion.html

Bemerkenswert ist, dass Wissenschaftsblogger den Skandal haben auffliegen lassen.

Es ist unvorstellbar, dass der Pseudo-Wissenschaftler über 300 Artikel in seiner "eigenen" Zeitschrift, die er als Chefherausgeber betreut, veröffentlichen konnte.

Besonders pikant die folgende Bemerkung von John Baez im erstgenannten Weblog (utexas, Kommentare):

To me, Chaos, Solitons & Fractals illustrates many of the worst things that can happen under this system. Since the journal isn’t openly accessible, its problems fester under cover of darkness. If the editor had put his papers on the arXiv, their flaws would have been quickly spotted. Advocates of for-profit journals boast of the virtues of peer review — but it turns out the best place to hide bullshit is in a refereed journal that’s not open-access! The Bogdanoff brothers took advantage of this too.

NACHTRAG:

Und gleich der nächste Elsevier-Peer-Review-Skandal
http://scholarlykitchen.sspnet.org/2009/01/09/peer-review-scandal-shakes-french-geologists/
mschm (Gast) meinte am 2009/01/12 11:10:
Zeit-Artikel
Der erwähnte Zeitartikel ist jetzt online:
http://www.zeit.de/2009/03/N-El-Naschie 
KlausGraf antwortete am 2009/01/30 12:04:
Siehe auch medinfo
http://medinfo.netbib.de/archives/2009/01/23/2975 
KlausGraf antwortete am 2009/02/27 00:08:
ZEIT-Artikel wurde entfernt
Herbert Greiner (Gast) antwortete am 2009/02/27 00:22:
Ein Rückschlag für die Pressefreiheit...
...und die Suche nach der Wahrheit und dem Streben nach einem etwas durchschaubareren und ehrlicheren Wissenschaftsbetrieb. Hr. Mohamed S. El-Naschie wurde unterschätzt! Aber nicht in Bezug auf seine wissenschaftlichen Leistungen. Sondern in Bezug auf sein Geld, seinen Einfluss, seine Ausdauer und sein Einfallsreichtum, seine verleumderischen Aktionen und seine Anwälte. 
Thilo (Gast) antwortete am 2009/03/02 02:01:
@ Herbert Greiner
Siehe auch Wissenschaftsjournalismus und Pressefreiheit.
Der ZEIT-Artikel, d.h. eine juristisch unbedenkliche Fassung, soll in einigen Tagen wieder im Netz sein. Schaun wir mal. 
Michael Wachonski (Gast) meinte am 2009/11/15 19:38:
Sehr geehrter Herr Blog-Intendant,
anscheinend machen Sie sich ernsthafte Gedanken über Islam und Wissenschaft. Ich nehme an, dass Sie nicht an einer Verleumdungskampagne teilnehmen wollen, denn dafür gibt es im Internet genügend Personen die ihr Leben damit vertrudeln andere Menschen aus Frust zu beschimpfen und ihnen alles Mögliche in die Schuhe schieben. Wenn ich in dieser Annahme richtig bin, dann möchten Sie sicherlich folgendes wissen.
1. John Baez ist kein ernsthafter Mathematiker und noch weniger Physiker. Er hat sich lediglich durch seine große Klappe einen Namen gemacht.
2. Renate Loll hat viele Arbeiten veröffentlicht, die letzte in Scientific American, die nichts anderes sind als eine Reformulierung der Theorie von Mohamed El Naschie, Laurent Nottale und Garnet Ord. Dies ist eine wissenschaftliche Unehrlichkeit in größtem Maße.

3. Als Rache an EL Naschie hat Loll die mit Baez sehr befreundet ist ihn beauftragt die Verleumdungskampagne zu inszenieren. Nature, Quirin Schiermeier und Christoph Drösser waren nur Werkzeuge von John Baez.
4. Rückenstärkung bekommt Professor Renate Loll von ihrem Chef dem Nobellaureat Geradus `t Hooft. Schließlich wird das Preisegeld zusammen geteilt.
5. Geradus `t Hooft ist ein enger Freund und Kollege von El Naschie. Was für eine Freundschaft. Der Rest ist Schweigen.
6. Wenn Sie im Obergericht in London nachfragen, werden Sie wissen, dass El Naschie Nature, Quirin Schiermeier, DIE ZEIT und Scientific American vor den Kadi genommen hat. Das ist das erste Mal in der Geschichte der renommierten Zeitschrift Nature, dass sie vor Gericht stehen. Glauben Sie im Ernst, irgendein Professor wird diesen Schritt wagen wenn er im Unrecht wäre. Sie müssen auch wissen, das die größte Anwaltskanzlei Londons Professor Mohamed El Naschie repräsentiert. Diese Kanzlei würde niemals jemanden gegen Nature repräsentieren wenn er im Unrecht wäre. Die haben einen Namen zu bewahren.
Das sind die Tatsachen und wenn Sie es unverändert in Ihrem Blog veröffentlichen dann helfen Sie dabei die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen. 
 

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