"Liebe Kolleginnen und Kollegen,
der Einsatz der vielen Archivarinnen und Archivare vor Ort zur Rettung des
bedrohten Archivguts ist wirklich beeindruckend - dies wird von der
örtlichen Presse auch im hohem Maße vermittelt. Viele Helfer haben sich
bereits gemeldet. Herzlichen Dank allen, die ihre Hilfsbereitschaft so
eindrucksvoll unter Beweis stellen.
Nach wie vor gilt: Angebote zu Magazinräumen bitte an den
Landschaftsverband Rheinland (afz.archivberatung@lvr.de), Hilfsangebote
von Restauratoren an bert.jacek@fh-koeln.de sowie solche von Archivaren an
rwwa@koeln.ihk.de. Zum Procedere: Die Archivare werden hier in Listen
erfasst und vorsortiert. Diese Listen werden dann an Mitarbeiter der
Stadtverwaltung übersendet, die diese wiederum mit anderen Angeboten
(Restauratoren) und dem Einsatz der städtischen Archivare in einen
Dienstplan bringen und Teams bilden. Die Stadt Köln informiert die
jeweiligen freiwilligen Helfer. Daher bitte ich, das RWWA mit
telefonischen Nachfragen zu verschonen, daher wir sehr mit
Koordinierungsarbeiten für das Stadtarchiv beschäftigt sind - neben dem
normalen Archivbetrieb. Auch in den nächsten Wochen werden noch Fachleute
vor Ort gebraucht, da wir derzeit von einer mehrere Monate langen Bergung
ausgehen.
Dennoch gehen die Bergungsarbeiten voran, das provisorische Dach über dem
Trümmerberg nimmt größere Ausmaße an. Es werden laufend Archivalien
geborgen, die allerdings teilweise sehr beschädigt sind. In einem Kölner
Stadtviertel sind Räumlichkeiten gefunden worden, die den klimatischen
Anforderungen einigermaßen entsprechen und in denen nun die Archivalien
vorbehandelt und sortiert werden. Die sauberen und trockenen Archivalien
sollen in Kürze auf Magazine verteilt werden, die freundlicherweise von
anderen Archiven angeboten wurden. Dabei werden zuerst die nahen Archive
berücksichtigt, fernere später. Beachtet wird auch die Art der
Einlagerungsmöglichkeiten.
Seit Sonntag berät ein Archiv-AK die Stadt Köln bei der Bergung und
Behandlung der Archivalien. Dieser besteht aus folgenden Personen:
Historisches Archiv der Stadt Köln:
Dr. Bettina Schmidt-Czaia
Dr. Ulrich Fischer
Nadine Thiel
Claudia Tiggemann-Klein
Stadt Köln, Kulturdezernat:
Michael Lohaus
ARGE Stadtarchive beim Städtetag NRW:
Dr. Jens Metzdorf
Land Nordrhein-Westfalen:
Dr. Johannes Kistenich
Landschaftsverband Rheinland:
Dr. Arie Nabrings
Landschaftsverband Westfalen-Lippe:
Dr. Marcus Stumpf
Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv / VdA- Verband deutscher
Archivarinnen und Archivare:
Dr. Ulrich S. Soénius
Fachhochschule Köln
Prof. Dr. Robert Fuchs
Bert Jacek
Diese Arbeitsgruppe berät intensiv fachlich über die Bergungs- und
Rettungsmaßnahmen.
Immer wieder tauchen in der Presse Meldungen über gerettete und teilweise
zerstörte Bestände oder einzelne Archivalien auf. Bei allem Verständnis
für das öffentliche Interesse, führen solche Meldungen nur in die Irre. So
wird in der heutigen "Zeit" über den Verlust der Fotosammlung von L. Fritz
Gruber lamentiert. Leider nehmen Jounalisten immer wieder unprofessionelle
Einzelmeinungen auf, ohne den Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Die
Verbreitung von solche Meldungen verunsichert nur die Depositalgeber, die
sich natürlich berechtigte Sorgen machen. Ich bin sehr gespannt, ob die
"Zeit" einen ähnlich langen Artikel über die geretteten Fotos von Gruber
bringen wird.
Leider wird auch immer wieder behauptet, das "Gedächtnis von Köln" sei
komplett zerstört worden, ebenso würde das Archiv über Jahre hinaus
geschlossen bleiben. Beide Behauptungen sind natürlich Unsinn und
kontraproduktiv - neben den geretteten Archivalien, den
sicherheitsverfilmten Quellen, den Gegenüberlieferungen in anderen
Archiven etc. sind über 40 andere Archive in Köln ebenfalls Hüter des
Gedächtnisses von Köln. Das ständige Klagen über einen angeblichen
Totalverlust führt nur dazu, dass in der Öffentlichkeit ohne Sachverstand
negativ über die sehr aufwändige Bergung gesprochen wird. Solche falschen
Behauptungen schädigen das Ansehen der Archive und der Archivare sowie
demotivieren die vielen engagierten Helfer. Zudem muss das Stadtarchiv
bald wieder - mit einer Notbesetzung - öffnen, denn nicht präsente
Institutionen verschwinden in der Versenkung. Auch wird ein baldiger
Neubau eine prima Gelegenheit zur Präsentation geben.
Statt klagen ist es sehr viel wichtiger und entscheidend, dass jetzt
politisch an der Zukunft des Stadtarchivs gebaut wird. Dies habe ich auch
in folgendem Beitrag im Kölner Stadt-Anzeiger eingefordert:
http://www.ksta.de/html/artikel/1233584110412.shtml .
Der Arbeitskreis Kölner Archivarinnen und Archivare (AKA) wird - trotz der
derzeitgen Belastung - Ende März die ersten Planungen für den Kölner
Beitrag zum Tag der Archive im nächsten Jahr aufnehmen! Da ich höre, dass
noch nicht alle Archivare in der Archivliste sind, können Sie diesen
Beitrag natürlich gerne weitersenden.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Soénius"
via Archivliste
der Einsatz der vielen Archivarinnen und Archivare vor Ort zur Rettung des
bedrohten Archivguts ist wirklich beeindruckend - dies wird von der
örtlichen Presse auch im hohem Maße vermittelt. Viele Helfer haben sich
bereits gemeldet. Herzlichen Dank allen, die ihre Hilfsbereitschaft so
eindrucksvoll unter Beweis stellen.
Nach wie vor gilt: Angebote zu Magazinräumen bitte an den
Landschaftsverband Rheinland (afz.archivberatung@lvr.de), Hilfsangebote
von Restauratoren an bert.jacek@fh-koeln.de sowie solche von Archivaren an
rwwa@koeln.ihk.de. Zum Procedere: Die Archivare werden hier in Listen
erfasst und vorsortiert. Diese Listen werden dann an Mitarbeiter der
Stadtverwaltung übersendet, die diese wiederum mit anderen Angeboten
(Restauratoren) und dem Einsatz der städtischen Archivare in einen
Dienstplan bringen und Teams bilden. Die Stadt Köln informiert die
jeweiligen freiwilligen Helfer. Daher bitte ich, das RWWA mit
telefonischen Nachfragen zu verschonen, daher wir sehr mit
Koordinierungsarbeiten für das Stadtarchiv beschäftigt sind - neben dem
normalen Archivbetrieb. Auch in den nächsten Wochen werden noch Fachleute
vor Ort gebraucht, da wir derzeit von einer mehrere Monate langen Bergung
ausgehen.
Dennoch gehen die Bergungsarbeiten voran, das provisorische Dach über dem
Trümmerberg nimmt größere Ausmaße an. Es werden laufend Archivalien
geborgen, die allerdings teilweise sehr beschädigt sind. In einem Kölner
Stadtviertel sind Räumlichkeiten gefunden worden, die den klimatischen
Anforderungen einigermaßen entsprechen und in denen nun die Archivalien
vorbehandelt und sortiert werden. Die sauberen und trockenen Archivalien
sollen in Kürze auf Magazine verteilt werden, die freundlicherweise von
anderen Archiven angeboten wurden. Dabei werden zuerst die nahen Archive
berücksichtigt, fernere später. Beachtet wird auch die Art der
Einlagerungsmöglichkeiten.
Seit Sonntag berät ein Archiv-AK die Stadt Köln bei der Bergung und
Behandlung der Archivalien. Dieser besteht aus folgenden Personen:
Historisches Archiv der Stadt Köln:
Dr. Bettina Schmidt-Czaia
Dr. Ulrich Fischer
Nadine Thiel
Claudia Tiggemann-Klein
Stadt Köln, Kulturdezernat:
Michael Lohaus
ARGE Stadtarchive beim Städtetag NRW:
Dr. Jens Metzdorf
Land Nordrhein-Westfalen:
Dr. Johannes Kistenich
Landschaftsverband Rheinland:
Dr. Arie Nabrings
Landschaftsverband Westfalen-Lippe:
Dr. Marcus Stumpf
Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv / VdA- Verband deutscher
Archivarinnen und Archivare:
Dr. Ulrich S. Soénius
Fachhochschule Köln
Prof. Dr. Robert Fuchs
Bert Jacek
Diese Arbeitsgruppe berät intensiv fachlich über die Bergungs- und
Rettungsmaßnahmen.
Immer wieder tauchen in der Presse Meldungen über gerettete und teilweise
zerstörte Bestände oder einzelne Archivalien auf. Bei allem Verständnis
für das öffentliche Interesse, führen solche Meldungen nur in die Irre. So
wird in der heutigen "Zeit" über den Verlust der Fotosammlung von L. Fritz
Gruber lamentiert. Leider nehmen Jounalisten immer wieder unprofessionelle
Einzelmeinungen auf, ohne den Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Die
Verbreitung von solche Meldungen verunsichert nur die Depositalgeber, die
sich natürlich berechtigte Sorgen machen. Ich bin sehr gespannt, ob die
"Zeit" einen ähnlich langen Artikel über die geretteten Fotos von Gruber
bringen wird.
Leider wird auch immer wieder behauptet, das "Gedächtnis von Köln" sei
komplett zerstört worden, ebenso würde das Archiv über Jahre hinaus
geschlossen bleiben. Beide Behauptungen sind natürlich Unsinn und
kontraproduktiv - neben den geretteten Archivalien, den
sicherheitsverfilmten Quellen, den Gegenüberlieferungen in anderen
Archiven etc. sind über 40 andere Archive in Köln ebenfalls Hüter des
Gedächtnisses von Köln. Das ständige Klagen über einen angeblichen
Totalverlust führt nur dazu, dass in der Öffentlichkeit ohne Sachverstand
negativ über die sehr aufwändige Bergung gesprochen wird. Solche falschen
Behauptungen schädigen das Ansehen der Archive und der Archivare sowie
demotivieren die vielen engagierten Helfer. Zudem muss das Stadtarchiv
bald wieder - mit einer Notbesetzung - öffnen, denn nicht präsente
Institutionen verschwinden in der Versenkung. Auch wird ein baldiger
Neubau eine prima Gelegenheit zur Präsentation geben.
Statt klagen ist es sehr viel wichtiger und entscheidend, dass jetzt
politisch an der Zukunft des Stadtarchivs gebaut wird. Dies habe ich auch
in folgendem Beitrag im Kölner Stadt-Anzeiger eingefordert:
http://www.ksta.de/html/artikel/1233584110412.shtml .
Der Arbeitskreis Kölner Archivarinnen und Archivare (AKA) wird - trotz der
derzeitgen Belastung - Ende März die ersten Planungen für den Kölner
Beitrag zum Tag der Archive im nächsten Jahr aufnehmen! Da ich höre, dass
noch nicht alle Archivare in der Archivliste sind, können Sie diesen
Beitrag natürlich gerne weitersenden.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Soénius"
via Archivliste
Wolf Thomas - am Donnerstag, 12. März 2009, 14:14 - Rubrik: Kommunalarchive