Der Weilheimer Lehrer und Historiker Rolf Götz, der 2007 seine Dissertation zur Traditionsbildung um die Herzöge von Teck vorgelegt hatte (Wege und Irrwege frühneuzeitlicher Historiographie, Ostfildern 2007) hat nun eine Geschichte des 1439 im Mannesstamm ausgestorbenen Adelsgeschlechts geschrieben: Die Herzöge von Teck. Herzöge ohne Herzogtum. Schriftenreihe des Stadtarchivs Kirchheim unter Teck Bd. 33, Kirchheim u. T. 2009. Auf 139 Seiten schildert Götz die Familiengeschichte, die man seiner Ansicht nach zu sehr als dauernden "Niedergang" bislang dargestellt hat. Wer sich mit dem Raum um die Teck (Kirchheim, Owen), mit Oberndorf am Neckar oder Mindelheim im 14./15. Jahrhundert befasst, findet bei Götz wertvolles Material. Aber die Herzöge waren auch in Tirol und in Italien politisch aktiv.
Man mag es bedauern, dass Götz die Krise und den Konsolidierung der Familie nicht systematischer in den Blick genommen hat (eine Auseinandersetzung mit Hans Patze, der die Tecker als "Adelspensionäre" sah, fehlt). Aber dieser ereignisgeschichtlich, an den einzelnen Persönlichkeiten orientierte Überblick, den so nur der Autor aufgrund jahrelanger Vorarbeiten verfassen konnte, legt die Grundlagen für eine an modernen Fragestellungen orientierte weitere Beschäftigung mit den "Fürsten", die im Grunde genommen nur den sozialen Rang von kleineren Grafen hatten. Ein besonderes Lob verdient die gewohnt liebevolle Bebilderung des Buches.
Herzog Ulrich von Teck (die Tecker "Wecken" werden mit den falschen Farben dargestellt) und Graf Eberhard von Nellenburg beraten über den Tagungsort des dann in Konstanz stattfinden Konzils (Hs. des Rosgartenmuseums der Richental-Chronik)
Man mag es bedauern, dass Götz die Krise und den Konsolidierung der Familie nicht systematischer in den Blick genommen hat (eine Auseinandersetzung mit Hans Patze, der die Tecker als "Adelspensionäre" sah, fehlt). Aber dieser ereignisgeschichtlich, an den einzelnen Persönlichkeiten orientierte Überblick, den so nur der Autor aufgrund jahrelanger Vorarbeiten verfassen konnte, legt die Grundlagen für eine an modernen Fragestellungen orientierte weitere Beschäftigung mit den "Fürsten", die im Grunde genommen nur den sozialen Rang von kleineren Grafen hatten. Ein besonderes Lob verdient die gewohnt liebevolle Bebilderung des Buches.
Herzog Ulrich von Teck (die Tecker "Wecken" werden mit den falschen Farben dargestellt) und Graf Eberhard von Nellenburg beraten über den Tagungsort des dann in Konstanz stattfinden Konzils (Hs. des Rosgartenmuseums der Richental-Chronik)
KlausGraf - am Montag, 2. November 2009, 17:34 - Rubrik: Landesgeschichte