Allgemeines
Architekturarchive
Archivbau
Archivbibliotheken
Archive in der Zukunft
Archive von unten
Archivgeschichte
Archivpaedagogik
Archivrecht
Archivsoftware
Ausbildungsfragen
Bestandserhaltung
Bewertung
Bibliothekswesen
Bildquellen
Datenschutz
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
null

 
Traditionell kannten die deutschen geschichtswissenschaftlichen Zeitschriften kein Peer Review. Üblicherweise entschieden die Herausgeber über die Annahme eines Beitrags. Zur Qualitätssicherung bei Fachzeitschriften fand eine Veranstaltung auf dem Historikertag 2008 statt, von der leider nur eine kurze Zusammenfassung online ist:

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=2317

Dort heißt es: Sechstens wird eine größere Transparenz der jeweiligen Redaktionsverfahren für Autoren und Autorinnen gewünscht. Es wäre zweckmäßig, das durch die Herausgeber angewandte Verfahren auf der Website der jeweiligen Zeitschriften zu skizzieren.

Ich habe versucht, auf den Websites einiger wichtiger deutschsprachiger Zeitschriften herauszubekommen, ob ein Peer Review durchgeführt wird.

(NEIN?) Archiv für Kulturgeschichte
Weder auf der Verlagsseite noch auf der Redaktionsseite finde ich etwas dazu.
http://www.geschichte.uni-erlangen.de/lehrstuehle/mittelalter/forschung/AKG.shtml

(JA?) Francia
Nach fernmündlicher Auskunft aus dem DHI-Umkreis werde seit einigen Jahren Peer Review praktiziert. Auf der Website steht davon nichts:
http://www.dhi-paris.fr/index.php?id=60

(JA) Geschichte und Gesellschaft
"After submission your article will go through a double-blind peer
reviewing process which normally takes six to eight weeks."
http://www.v-r.de/data/files/p500007/ms_gg_en.pdf

(NEIN?) Historische Anthropologie
Nichts dazu unter
http://www.historische-anthropologie.uzh.ch/index.html

(NEIN?) Historisches Jahrbuch
Weder beim Verlag noch bei der Görres-Gesellschaft noch in den Redaktionsrichtlinien gibt es Informationen, ob Peer Review erfolgt:
http://www.did.geschichte.uni-muenchen.de/service/stylesheet_hjb.pdf

(JA) Historische Zeitschrift
"Eingereichte Beiträge durchlaufen einen Peer-Review-Prozess."
http://www.oldenbourg-verlag.de/wissenschaftsverlag/historische-zeitschrift/00182613
Keine Angabe zum Verfahren

(MANCHMAL?) MIÖG
"Manuskripte sind ausschließlich nach vorheriger Anfrage als Datei in druckfertigem Zustand an die Redaktion (bzw. an eines ihrer Mitglieder) zu senden, die, gegebenenfalls unter Einholung von Fachgutachten, in regelmäßigen Sitzungen über die Aufnahme entscheidet."
http://www.univie.ac.at/Geschichtsforschung/publikationen

(NEIN?) Saeculum
Es existiert anscheinend nur die Verlagsseite, wo zum Peer Review nichts zu finden ist:
http://www.boehlau-verlag.com/newbuchliste.aspx?id=7

(NEIN?) Schweizerische Zeitschrift für Geschichte
Keine Angabe unter
http://www.sgg-ssh.ch/de/zeitschrift.php

(JA) Zeitschrift für Geschichtsdidaktik
"peer reviewed since vol. 7 / extern begutachtet ab Jahrgang 7 (2008)"
http://www.kgd-geschichtsdidaktik.rub.de/pages/home/zeitschrift.php
Keine Angabe zum Verfahren.

(NEIN?) Zeitschrift für Geschichtswissenschaft
Keine Angabe unter:
http://www.metropol-verlag.de/pp/zfg/zfg.htm

(NEIN?) Zeitschrift für Historische Forschung
Weder beim Verlag noch in Münster steht etwas dazu:
http://www.uni-muenster.de/Geschichte/hist-sem/NZ-G/L1/forschen/zhf_autoren.html

Von 12 Zeitschriften praktizieren nur 4 Peer Review (Francia eingerechtnet, ohne MIÖG).

Als vorbildlich kann die Transparenz nur bei GG bezeichnet werden, wo die Art des Verfahrens (doppelt blind) und der Zeitraum der Begutachtung angegeben wird.

Meine eigene Position zu Peer Review ist eher skeptischer Natur: "Fetisch Peer Review". Siehe auch
http://archiv.twoday.net/search?q=peer+review

Auch bei Peer Review bleibt das Zusammenspiel zwischen Herausgebern und Gutachtern problematisch insofern als das positive Votum der Gutachter - zumindest nach meinem Wissensstand - nur eine notwendige [manchmal aber auch nicht einmal das], aber keine hinreichende Bedingung für die Veröffentlichung darstellt. Das Erfolgsmodell von PLoS One aus dem STM-Bereich beruht darauf, dass nur ein rasches kursorisches Review durchgeführt wird, Fragen der Attraktivität eines Themas aber keine Rolle spielen.

Bekanntlich existiert in Deutschland keine epochenübergreifende Open-Access-Zeitschrift mit Peer Review.

AEON hat Peer Review, ist aber vor allem ein Studierenden-Projekt:
http://www.wissens-werk.de/index.php/aeon/about/editorialPolicies

Zeitenblicke veröffentlichen nur Themenhefte, soweit ersichtlich ohne Peer Review.

Concilium medii aevi ist vom Titel her auf das Mittelalter beschränkt, nimmt aber nach der Website auch Beiträge zur frühen Neuzeit. Es praktiziert jedoch kein Peer Review, wie der Beschreibung des Geschäftsgangs zu entnehmen ist, sondern ein traditionelles Redaktionsverfahren:
http://cma.gbv.de/z/pages/dr,cma,d,00020,2

Bei den ZF werden Aufsätze auch vom Beirat begutachtet, was üblicherweiwse nicht als Peer Review zählt. Selbstverständlich können nur zeithistorische Studien dort publiziert werden:
http://www.zeithistorische-forschungen.de/site/40208125/default.aspx
Erbloggtes (Gast) meinte am 2012/02/11 17:21:
Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften
(JA) ÖZG (http://wirtges.univie.ac.at/oezg/)
"Die Autorinnen und Autoren werden innerhalb von drei Monaten über Annahme oder Ablehnung ihres Manuskriptes auf Grund eines internationalen Double-blind-Begutachtungsverfahrens informiert."
http://wirtges.univie.ac.at/oezg/OeZG_About.html

Die Liste zu erweitern wäre gewiss lohnend. Dass ein positives Votum der Gutachter immer notwendige Bedingung einer Veröffentlichung ist, kann ich nicht bestätigen. 
Thomas Just (Gast) antwortete am 2012/02/11 17:53:
MÖStA
Wir haben die MÖStA auf Themenbände umgestellt und bitten von uns aus AutorInnen um Beiträge. Es war uns einfach nicht mehr möglich neben der Tagesarbeit historische Beiträge zu redigieren, die Kraut und Rüben zum Thema haben. Das Problem der Qualität bleibt dabei natürlich auch erhalten, die Redaktion diskutiert Beiträge, macht Vorschläge an AutorInnen, es kommt auch vor, dass wir dann Beiträge nicht drucken, wenn jemand völlig uneinsichtig auf Vorschläge reagiert oder wirklich Unsinn liefert. 
Jan Kröger (Gast) meinte am 2012/02/13 09:33:
Eine wirklich gute Idee! Spread the word.
Ein Hinweis könnte noch die Listung einer gesuchten Zeitschrift im ERIH-Ranking sein - was immer man auch davon hält. Zeitschriften die dort gelistet werden, bedienen sich aber wohl immer eines Peer-Review-Prozesses, siehe http://www.esf.org/research-areas/humanities/erih-european-reference-index-for-the-humanities/erih-foreword.html 
KlausGraf antwortete am 2012/02/13 15:04:
ERIH ist ein überflüssiger Schabernack
http://technikforschung.twoday.net/stories/5225882/

http://archiv.twoday.net/stories/8411564/

Dass die ERIH-Journals alle Peer Reviewed sind, scheint Unsinn zu sein (siehe etwa Archiv für Kulturgeschichte, Blätter für deutsche Landesgeschichte). 
KlausGraf meinte am 2014/09/19 15:55:
ZHF nun mit Peer Review
Laut https://www.uni-muenster.de/Geschichte/histsem/NZ-G/L1/forschen/zhf_main.html werden die Beiträge anonym begutachtet (seit wann? evtl. 2009?) 
KlausGraf antwortete am 2014/09/30 20:00:
ZfG
Mail vom 29.9.2014 von Friedrich Veitl:
"die in der Zeitschrift für Geschichtswissenschaft eingereichten Beiträge werden von zwei Gutachtern aus dem Herausgeber- und Redaktionskreis beurteilt. In Zweifelsfällen werden externe Gutachten herangezogen. Die Dauer hierfür beträgt in der Regel ca. 4-6 Wochen." 
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma