http://en.zisska.de/online-catalogue
Ziskka musste aufgrund ungeklärter Eigentumsverhältnisse über 400 Nummern des Einlieferers mit der Nr. 4 und gut 50 der Nr. 132 zurückziehen.
Zu den Inkunabeln der Nr. 132 gehört auch eine mit Besitzvermerk der Weißenau (OPraem., bei Ravensburg).
Nr. 58 ist ein ehemaliger "Archivbestand" mit Schreiben über das Stift Wilten.
Nr. 4: "Verzeichnis von Einnahmen aus Naturalabgaben zugunsten der Kapelle St. Jakob am Hof im alten Ortsteil Hof in Gries, dem heutigen Stadtteil Gries-Quirein von Bozen. Die ältesten Eintragungen unter den Rubriken "Pfenniggelt", "Chuetzins" (Kuhgeld, Rindersteuer) und "Weintzins" aus dem mittleren 15. Jahrhundert (datiert nach der Schrift), die spätesten mit Jahresangaben von 1600-1603." Etwas fürs Stadtarchiv Bozen?
Nr. 38: "ALBUM AMICORUM – WÜRZBURG –
„STAMBUCH des Balthasar Künig ... Probst des
frl. Stiftes St. Martin und Castulus zu Landshuet.“
Als Stammbuch genutzter Band mit zwei durchschossenen emblematischen Drucken von 1563
und 1569. Mit 9 Wappenminiaturen in tls. gold -
gehöhten Deckfarben. 12 Einträge aus Würzburg
(Stift Neumünster), Landshut und Innsbruck,
1579-91."
Nr. 200 ist ein interessanter Sammelband, der für die Mainzer Geschichte aufschlussreich ist. "II. Johannes Cochlaeus kaufte dieses
Werk für zwei Batzen vor dem (18.) April 1525 in Frankfurt/M. – III. Zunächst das Autorenexemplar. Cochlaeus
schenkte dann seine Schrift im April dem Mainzer Pfarrer
Jacob Merstetter ebenso wie IV. – Die 3 Beibände gehörten
auf Grund der hs. Einträge nachweislich dem Johannes
Cochlaeus (1479-1552), der damals Dekan der Frankfurter
Liebfrauenkirche war. Am 18. April 1525 floh er mit anderen Altkatholiken vor den Lutheranern aus Frankfurt ins
nahegelegene Mainz, wo er einige Tage blieb; möglicherweise fand er Unterkunft bei Jacob Merstetter aus Ehingen,
dem damaligen Pfarrer von St. Emmeran in Mainz. Während der kurzen Zeit dieses Aufenthaltes nach dem 18. April
1525 schenkte Cochlaeus diese drei Schriften dem Jacob
Merstetter. Die erste Schrift „Anti Lutherus“ gehörte mit
Sicherheit nicht zu diesen Geschenken, da der Druck erst
am 26. April in Köln erschien, zu einer Zeit also, als sich
Cochlaeus nicht mehr in Mainz aufhielt. Dieses Werk von
J. Clicthove hat vermutlich Jacob Merstetter kurze Zeit spä-
ter selbst erworben und diese zusammen mit den 3 ge -
schenkten in Mainz binden lassen. – Im Jahre 1556 war der
Sammelband im Besitz eines Martinus Stuber; am Ende des
16. Jahrhunderts trug sich noch ein Jacob Haller als Eigentümer ein.
Am Ende eingebunden: Notariatsinstrument von 1484.
Deutsche Handschrift auf Pergament. – In Abwesenheit des
„wohlgelehrten Meisters und kaiserlichen Procurators
Jörien Schreutel“ wurde im Jahre 1483 eine Besitzübergabe
vorgenommen, und zwar des Jacob (?) an seine eheliche
Tochter. Gegen die Rechtmäßigkeit dieser Übergabe bzw.
dieses Verkaufs wurden später vom kaiserlichen Prokurator Jörien Schreutel Einwände erhoben. Diese schriftlich
fixierten Einwendungen des kaiserlichen Prokurators werden im Juli 1484 einem Pforzheimer Notar im Beisein
glaubwürdiger Zeugen übergeben. Über diesen Vorgang
sowie über den weiteren Fortgang des anlaufenden Rechtsverfahrens wurde dieses Notariatsinstrument von 1484
angefertigt."
Etliche Bände stammen wieder aus Michaelbeuern:
http://archiv.twoday.net/stories/42999544/
Sorgen bereitet die Einlieferung Nr. 54, 48 Handschriften und Drucke anscheinend aus dem östlichen Österreich, aber die angegebenen Provenienzen schließen sich für mich nicht zu einer bekannten Sammlung zusammen. Entweder ein Sammler hat schon bei den Verkäufen der Klöster und Stifte der 1920er Jahre zugeschlagen oder er hat später "gewildert".
Bei den Inkunabeln gibt es keine Anhaltspunkte, dass die Stücke einer im GW registrierten Sammlung entstammen, auch wenn die Nr. 91 und 117 für Admont nachgewiesen sind und in Nr. 205 Admont ausdrücklich als Vorbesitzer genannt wird, was man aber merkwürdig fände, wenn alles aus Admont käme. Aber vielleicht gibt es auch hier das "Bauernopfer"? (Man beachte dazu auch Nr. 360 mit der Überschrift "Guttenberg im Mittelalter.)
Bei der Handschrift Nr. 8 aus dieser Einlieferung von 1536 (?) hätte es nahelegen, einem Zusammenhang mit den Werken von Sebastian Franck nachzugehen, was Zisska unterlassen hat.
Nr. 10 (wie alles folgende aus der Nr. 54): "Recht saubere Nachschrift der Vorlesungen verschiedener
Dozenten, vermutlich gehalten an der Universität in Graz.
Der „Tractatus de incarnatione“ wurde „dictatus ab admodum R(everendo) P(atre) Francisco Voglmair S(ocietatis)
J(esu) Professore SS. Theologiae pro tempore secundario“.
Franz Vogelmayr wurde erstmals 1688 Rektor an der Universität in Graz (war laut De Backer-S. VIII, 888 allerdings
auch zeitweise Rektor in Linz und Wien)"
5 Titel stammen aus einer Pfarrbibliothek eines Dorfs in Osttirol mit engen Beziehungen zu Innichen.
Nr. 91, eine Inkunabel: "Besitzvermerke von alter
Hand auf Vorsätzen und Titel, darunter der Pfarrei St. Martin von (Inner)villgraten (Osttirol), datiert 1713."
Nr. 117, ebenso: "Unter den Besitzvermerken derjenige der Pfarrei St. Martin von (Inner)villgraten (Osttirol), datiert 1713."
Nr. 370: "ROYARDUS (ROYAERDS), J., Homiliae in
evangelia feriarum quadragesimae iuxta literam.
Antwerpen, J. Grapheus für J. Steels, 1557. Mit
Druckermarke auf dem Titel. 9 nn., 215 num.,
5 nn. Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 intakten Schließen (fleckig, be -
schabt). (54) 400,-
Vgl. STC 180 (Ausg. 1544). Adams R 835 (Ausg. 1546). –
NACHGEB.: DERS., Homiliae in omnes epistolas feriales
quadragesimae. Antwerpen, J. Withagius für J. Steels, 1561.
8 nn., 116 num. Bl. – DERS.: Enarratio passionis domini
nostri Iesu Christi. Antwerpen, J. Laet für J. Steels, 1560.
8 nn., 53 num., 2 nn. Bl. – Erster Titel mit durchgestrichenem alten Besitzvermerk und Federproben; gebräunt, gelegentlich etw. fleckig. – Aus der Bibliothek der Pfarrei Sankt
Martin im osttirolischen Innervillgratten mit hs. Eintrag aus
dem Jahr 1713 auf dem Spiegel.
Beiliegen zwei Predigtbände derselben Provenienz mit den
entsprechenden Vermerken ebenfalls von 1713 und in gleichen Schweinslederbänden der Zeit: „Epitome sermonum
dominicalium“ des Mainzers Johann Wild (Ferus), Antwerpen, A. Birckmann, 1562, und 2 Tle. „Concionum in
epitomen redactarum“ des spanischen Dominikaners Luis
de Granada, Lyon, S. a Porta, 1592."
Nr. 396 und 411 mit Besitzvermerk des Kollegiatstifts St. Bartholomäus in Friesach (Kärnten) von 1688.
Nr. 291: "Gestoch. Exlibris des Brixner
Hofrates und Hofkammerdirektors Leopold Peisser von
und zu Peissenau aus dem Jahr 1720."
Nr. 3011: Besitzvermerk „Carolus Kürcher pro tempore parochus in Wulzeshoffen 1776“
Nr. 3020: "Mit gestoch. Exlibris von Hieronymus Marchstaller (1576-
1638), der zwischen 1616 und 1638 Abt des Benediktinerstifts St. Paul im Lavanttal war."
Nr. 3043: "Wappenexlibris des Abtes Maximilian Pagl (Amtszeit im Benediktinerkloster in Lambach von 1705-1725)."
Nr. 4
Ziskka musste aufgrund ungeklärter Eigentumsverhältnisse über 400 Nummern des Einlieferers mit der Nr. 4 und gut 50 der Nr. 132 zurückziehen.
Zu den Inkunabeln der Nr. 132 gehört auch eine mit Besitzvermerk der Weißenau (OPraem., bei Ravensburg).
Nr. 58 ist ein ehemaliger "Archivbestand" mit Schreiben über das Stift Wilten.
Nr. 4: "Verzeichnis von Einnahmen aus Naturalabgaben zugunsten der Kapelle St. Jakob am Hof im alten Ortsteil Hof in Gries, dem heutigen Stadtteil Gries-Quirein von Bozen. Die ältesten Eintragungen unter den Rubriken "Pfenniggelt", "Chuetzins" (Kuhgeld, Rindersteuer) und "Weintzins" aus dem mittleren 15. Jahrhundert (datiert nach der Schrift), die spätesten mit Jahresangaben von 1600-1603." Etwas fürs Stadtarchiv Bozen?
Nr. 38: "ALBUM AMICORUM – WÜRZBURG –
„STAMBUCH des Balthasar Künig ... Probst des
frl. Stiftes St. Martin und Castulus zu Landshuet.“
Als Stammbuch genutzter Band mit zwei durchschossenen emblematischen Drucken von 1563
und 1569. Mit 9 Wappenminiaturen in tls. gold -
gehöhten Deckfarben. 12 Einträge aus Würzburg
(Stift Neumünster), Landshut und Innsbruck,
1579-91."
Nr. 200 ist ein interessanter Sammelband, der für die Mainzer Geschichte aufschlussreich ist. "II. Johannes Cochlaeus kaufte dieses
Werk für zwei Batzen vor dem (18.) April 1525 in Frankfurt/M. – III. Zunächst das Autorenexemplar. Cochlaeus
schenkte dann seine Schrift im April dem Mainzer Pfarrer
Jacob Merstetter ebenso wie IV. – Die 3 Beibände gehörten
auf Grund der hs. Einträge nachweislich dem Johannes
Cochlaeus (1479-1552), der damals Dekan der Frankfurter
Liebfrauenkirche war. Am 18. April 1525 floh er mit anderen Altkatholiken vor den Lutheranern aus Frankfurt ins
nahegelegene Mainz, wo er einige Tage blieb; möglicherweise fand er Unterkunft bei Jacob Merstetter aus Ehingen,
dem damaligen Pfarrer von St. Emmeran in Mainz. Während der kurzen Zeit dieses Aufenthaltes nach dem 18. April
1525 schenkte Cochlaeus diese drei Schriften dem Jacob
Merstetter. Die erste Schrift „Anti Lutherus“ gehörte mit
Sicherheit nicht zu diesen Geschenken, da der Druck erst
am 26. April in Köln erschien, zu einer Zeit also, als sich
Cochlaeus nicht mehr in Mainz aufhielt. Dieses Werk von
J. Clicthove hat vermutlich Jacob Merstetter kurze Zeit spä-
ter selbst erworben und diese zusammen mit den 3 ge -
schenkten in Mainz binden lassen. – Im Jahre 1556 war der
Sammelband im Besitz eines Martinus Stuber; am Ende des
16. Jahrhunderts trug sich noch ein Jacob Haller als Eigentümer ein.
Am Ende eingebunden: Notariatsinstrument von 1484.
Deutsche Handschrift auf Pergament. – In Abwesenheit des
„wohlgelehrten Meisters und kaiserlichen Procurators
Jörien Schreutel“ wurde im Jahre 1483 eine Besitzübergabe
vorgenommen, und zwar des Jacob (?) an seine eheliche
Tochter. Gegen die Rechtmäßigkeit dieser Übergabe bzw.
dieses Verkaufs wurden später vom kaiserlichen Prokurator Jörien Schreutel Einwände erhoben. Diese schriftlich
fixierten Einwendungen des kaiserlichen Prokurators werden im Juli 1484 einem Pforzheimer Notar im Beisein
glaubwürdiger Zeugen übergeben. Über diesen Vorgang
sowie über den weiteren Fortgang des anlaufenden Rechtsverfahrens wurde dieses Notariatsinstrument von 1484
angefertigt."
Etliche Bände stammen wieder aus Michaelbeuern:
http://archiv.twoday.net/stories/42999544/
Sorgen bereitet die Einlieferung Nr. 54, 48 Handschriften und Drucke anscheinend aus dem östlichen Österreich, aber die angegebenen Provenienzen schließen sich für mich nicht zu einer bekannten Sammlung zusammen. Entweder ein Sammler hat schon bei den Verkäufen der Klöster und Stifte der 1920er Jahre zugeschlagen oder er hat später "gewildert".
Bei den Inkunabeln gibt es keine Anhaltspunkte, dass die Stücke einer im GW registrierten Sammlung entstammen, auch wenn die Nr. 91 und 117 für Admont nachgewiesen sind und in Nr. 205 Admont ausdrücklich als Vorbesitzer genannt wird, was man aber merkwürdig fände, wenn alles aus Admont käme. Aber vielleicht gibt es auch hier das "Bauernopfer"? (Man beachte dazu auch Nr. 360 mit der Überschrift "Guttenberg im Mittelalter.)
Bei der Handschrift Nr. 8 aus dieser Einlieferung von 1536 (?) hätte es nahelegen, einem Zusammenhang mit den Werken von Sebastian Franck nachzugehen, was Zisska unterlassen hat.
Nr. 10 (wie alles folgende aus der Nr. 54): "Recht saubere Nachschrift der Vorlesungen verschiedener
Dozenten, vermutlich gehalten an der Universität in Graz.
Der „Tractatus de incarnatione“ wurde „dictatus ab admodum R(everendo) P(atre) Francisco Voglmair S(ocietatis)
J(esu) Professore SS. Theologiae pro tempore secundario“.
Franz Vogelmayr wurde erstmals 1688 Rektor an der Universität in Graz (war laut De Backer-S. VIII, 888 allerdings
auch zeitweise Rektor in Linz und Wien)"
5 Titel stammen aus einer Pfarrbibliothek eines Dorfs in Osttirol mit engen Beziehungen zu Innichen.
Nr. 91, eine Inkunabel: "Besitzvermerke von alter
Hand auf Vorsätzen und Titel, darunter der Pfarrei St. Martin von (Inner)villgraten (Osttirol), datiert 1713."
Nr. 117, ebenso: "Unter den Besitzvermerken derjenige der Pfarrei St. Martin von (Inner)villgraten (Osttirol), datiert 1713."
Nr. 370: "ROYARDUS (ROYAERDS), J., Homiliae in
evangelia feriarum quadragesimae iuxta literam.
Antwerpen, J. Grapheus für J. Steels, 1557. Mit
Druckermarke auf dem Titel. 9 nn., 215 num.,
5 nn. Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 intakten Schließen (fleckig, be -
schabt). (54) 400,-
Vgl. STC 180 (Ausg. 1544). Adams R 835 (Ausg. 1546). –
NACHGEB.: DERS., Homiliae in omnes epistolas feriales
quadragesimae. Antwerpen, J. Withagius für J. Steels, 1561.
8 nn., 116 num. Bl. – DERS.: Enarratio passionis domini
nostri Iesu Christi. Antwerpen, J. Laet für J. Steels, 1560.
8 nn., 53 num., 2 nn. Bl. – Erster Titel mit durchgestrichenem alten Besitzvermerk und Federproben; gebräunt, gelegentlich etw. fleckig. – Aus der Bibliothek der Pfarrei Sankt
Martin im osttirolischen Innervillgratten mit hs. Eintrag aus
dem Jahr 1713 auf dem Spiegel.
Beiliegen zwei Predigtbände derselben Provenienz mit den
entsprechenden Vermerken ebenfalls von 1713 und in gleichen Schweinslederbänden der Zeit: „Epitome sermonum
dominicalium“ des Mainzers Johann Wild (Ferus), Antwerpen, A. Birckmann, 1562, und 2 Tle. „Concionum in
epitomen redactarum“ des spanischen Dominikaners Luis
de Granada, Lyon, S. a Porta, 1592."
Nr. 396 und 411 mit Besitzvermerk des Kollegiatstifts St. Bartholomäus in Friesach (Kärnten) von 1688.
Nr. 291: "Gestoch. Exlibris des Brixner
Hofrates und Hofkammerdirektors Leopold Peisser von
und zu Peissenau aus dem Jahr 1720."
Nr. 3011: Besitzvermerk „Carolus Kürcher pro tempore parochus in Wulzeshoffen 1776“
Nr. 3020: "Mit gestoch. Exlibris von Hieronymus Marchstaller (1576-
1638), der zwischen 1616 und 1638 Abt des Benediktinerstifts St. Paul im Lavanttal war."
Nr. 3043: "Wappenexlibris des Abtes Maximilian Pagl (Amtszeit im Benediktinerkloster in Lambach von 1705-1725)."
Nr. 4
FeliNo meinte am 2012/05/10 00:50:
Beschreibungen...
Bei der Nummer Nummer 110a der "Incunabula" http://en.zisska.de/category/catalogue-59/manuscripts-books/incunabula/page/4
handelt es sich offenbar um: "Jn dem nome[n] des vaters vnd des suns vnd des heilige[n] geist facht an das buch der zehe[n] gepot", Venedig 1483 ( http://www.digitale-sammlungen.de/index.html?c=autoren_index&l=de&ab=Marquard+%26lt%3Bvon+Lindau%26gt%3B ) des Marquard (nicht: Marcus) von Lindau.
ho meinte am 2012/05/10 21:56:
Herzlichen Dank, lieber Herr Graf, für den tollen Hinweis--wir werden uns rühren in Bozen! ho
satorarepo (Gast) meinte am 2012/05/12 18:32:
Nichts wissen, alles behaupten
Geschätzter Herr Graf,wiedermal wissen Sie nahezu nichts über die wahren Fakten und Hintergründe, aber Sie stellen natürlich sofort einen "Gesichtsverlust" fest. Dann stochern Sie ein wenig in alten Besitzvermerken herum, die über die reale Einlieferungsproblematik in diesem Auktionshaus nun gar nichts aussagen. Ihre Fussnoten mögen ja interessant sein, des Pudels Kern ist aber ein ganz anderer. Vielleicht sehen Sie sich einmal an, welche Nummern da noch zurückgezogen worden sind, besonders bestimmte Objekte mit Schätzpreisen jenseits der 100 000-Euro-Marke. Vielleicht ahnen Sie ja dann, was hier passiert sein könnte?
Solche Bücher stammen kaum aus regionalen Archiven, da geht es um etwas anderes, offenkundig um eine erstrangige Sammlung. Wenn ein Haus eine solche Millionen-Einlieferung hochkarätiger Ausgaben zurückzieht, dann muss man wohl Zweifel an der Integrität des Einlieferers bekommen haben, die zuvor nicht bekannt waren. Respekt vor diesem Auktionshaus, das sich vergewissert, bevor es verkauft, auch wenn das einen grossen Verlust nach sich zieht!
Ihr Sator
KlausGraf antwortete am 2012/05/12 19:19:
Trollalarm am Wochenende
Ist klar, dass so eine dümmliche Replik kommt. Wer korrekt arbeitet, könnte einen solchen Gesichtsverlust - und das ist es - vermeiden. Ich verweise im übrigen auf:http://archiv.twoday.net/search?q=zisska
FeliNo antwortete am 2012/05/12 22:29:
"Gesichtsverlust"...
... sind mMn bei dem oben angegebenen Angebot die z.T. nicht fachgerechten Beschreibungen der Exemplare und das Fehlen aller Provenienzangaben. So findet sich im Angebot eine sehr interessante Sammlung zum "Reineke Fuchs", darunter auch ein Exemplar mit dem Bibliotheksstempel des Gymnasiums Greifswald, das ist ohne Provenienzprüfung (und der Angabe von dessen Ergebnis) nicht zur Veräußerung anzubieten. Eine Beschreibung verweist auf einen Erfolgsfilm, das ist - pardon - ebay-Niveau. Als bibliophiler Privatsammler würde ich bei diesem Anbieter nichts kaufen.
Sator (Gast) antwortete am 2012/05/13 00:23:
Dümmliche Replik?
Was, bitte, soll an meiner Anmerkung "dümmlich" gewesen sein? Es geht doch hier gar nicht um Provenienzangaben, die 300 oder 500 Jahre alt sind. Viele dieser Exemplare haben, seit sie gedruckt worden sind, schon x-mal den Besitzer gewechselt. So viel historisches Verständnis sollte ein Historiker schon aufbringen. Fast jedes alte Buch enthät alte Besitzeinträge. Na und? Das ist ein Teil seiner Geschichte, aber eben nur ein Bruchteil, nicht mehr und nicht weniger. Auktionshäuser und Antiquariate sind doch keine historischen Forschungsinstitute, die jede Provenienz lückenlos ermitteln müssen. Wer so etwas glaubt, zeigt nur seine Unkenntnis der antiquarischen Geschäftswelt. Sie sind allerdings da zur Sorgfalt angehalten, wo es um mögliche Hehlerware geht. Und hier hat das Haus Zisska, nach meiner Einschätzung als Kollege und Kenner, sich wirklich nichts vorzuwerfen. Ein blosser Verdacht hat dazu geführt, die Objekte einer millionenschweren Sammlung aus der Auktion zu nehmen. Das ist verantwortungsbewusstes Handeln par exellence. Und dann muss man sich von solchen Kleinkrämern wie Graf und Gefolgsmann "FeliNo" auch noch ans Bein pissen lassen, echt beschämend. Währenddessen werden woanders historisch gewachsene Bibliotheken geplündert und die Besitzvermerke professionell komplett entfernt. So machen das die "Professionellen", die lassen nichts stehen, damit dann ein Herr Graf kommen und sich als grosser Aufklärer aufblasen kann. Davon weiss er natürlich nichts, der Herr Graf, woher auch? Ich könnte dagegen dazu einiges an Insider-Wissen beitragen, aber wozu an dieser Stelle, wo man dafür nur beleidigt wird? Entschuldigen Sie schon, edler Herr, das waren tatsächlich die letzten dümmlichen Einwürfe, die ich in diesem Kreise der hochgelehrten Herren Beckmesser verloren habe. Sator
adedicatedreader (Gast) meinte am 2012/05/18 20:44:
Totally wrong
Dear Mr. Graf,indeed, this time you are so out of the loop that I am a little bit disappointed. I am no fan of yours but I always appreciated your strong efforts to shed light on such situations. However, this time you approach the whole matter in a way that makes me think that no one wants to talk to you anymore. Maybe you should consider a new approach for your little wars. Instead of calling every book dealer and auctioneer a Dieb you might want simply to tell them about your doubts in their dealings and try to find peaceful solutions together. Not everyone in that business is trying to disperse libraries and destroy Kulturgut.
In regard of Mr. Schauer, I want to note that he is one of the last grand auctioneers, a man of absolute integrity and intellect. He has dealt with this situation in the best way one could and did the right thing throughout the process. Others have failed in similar situations, but you probably do not know a thing about ...anything that happens.
You write a blog, feel free, but rest assured that with every such failed insulting article you get more lonely on your island and soon no one will take you seriously. If you want to keep a remainder of integrity as writer and as person and if your word shall have any weight in the future, try to take your profession seriously and do not write about things you have no clue about.
sincerely,
a dedicated reader
KlausGraf meinte am 2012/05/30 15:15:
Update: Girolamini!
http://archiv.twoday.net/stories/97040317/
KlausGraf antwortete am 2012/06/17 15:46:
Provenienzprüfung der Girolamini-Bücher versäumt
http://archiv.twoday.net/stories/97060119/#97060560