Allgemeines
Architekturarchive
Archivbau
Archivbibliotheken
Archive in der Zukunft
Archive von unten
Archivgeschichte
Archivpaedagogik
Archivrecht
Archivsoftware
Ausbildungsfragen
Bestandserhaltung
Bewertung
Bibliothekswesen
Bildquellen
Datenschutz
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
null

 
Die Klostergeschichte gibt im Überblick Bernhard Theil im Württembergischen Klosterbuch, auch online in: "Klöster in Baden-Württemberg":

http://www.kloester-bw.de/?nr=162

Bereits Anton Hauber waren die spätmittelalterlichen Handschriften aus Oggelsbeuren aufgefallen: Anton Hauber, Deutsche Handschriften in Frauenklöstern des späteren Mittelalters, in: Zentralblatt für Bibliothekswesen 31 (1914), S. 341-373, hier S. 370-372
http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?GDZPPN000273791

Kurt Ruh: "Von den Drittordensfrauen Oggelsbeuren bewahrt die Univ.-Bibl. Tübingen 6 (Md. 113, 114, 120, 121, 122, 124), die Stuttgarter Landesbibl. 3 Hss." - in der Besprechung von Kronrumpf/Völker im AfdA 1972, S. 135f. (Übersicht über Handschriften aus Klarissen und Franziskaner-Terziarinnen-Klöstern). Für die Terziarinnen verweist Ruh außer auf Oggelsbeuren auf den Katalog von Wonnenstein
http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?GDZPPN000273961 (auch in: MBK)
und auf Thalbach-Bregenz, worüber inzwischen zwei Aufsätze von Werner Fechter zu vergleichen sind:

Werner Fechter, Eine Thalbacher Handschrift mit Eckhart-Predigten, Exzerpten aus Seuse, dem ps.-albertischen 'Paradisus animae' und anderem aus Pavia, in: ZfdA 103 (1974), S. 311-333.
Werner Fechter, Thalbacher Handschriften im Ferdinandeum Innsbruck, in: Codices Manuscripti 2 (1976), S. 113-117.
(Man suche nach dort erwähnten Hss. im Handschriftencensus unter der Forschungsliteratur.)

[Schedel-Inkunabel aus Thalbach
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/gilhofer_ranschburg_wien1911_04_03/0040 ]

Laut Sigrid Krämers Bibliothecae codicum medii aevi (erweitertes Handschriftenerbe, lizenzpflichtig online bei Erwin Rauner) sind folgende zehn Handschriften aus Oggelsbeuren bekannt:

Berlin, SB, mgo 574
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/obj31253596,T
"Item das Biechlan hautt vnß geben der Andaechtig Ersam Michel kobelt zuo vlm gott sy sin Ewiger lon ist der Suestren zuo ougelspiren (1. ungez. Blatt verso)"
http://www.handschriftencensus.de/9349
Überliefert u.a. Werke von Thomas Finck:
"Berlin, Staatsbibliothek, mgo 574 (1491, von Michael Kobelt, Bürger zu Ulm, an die FranziskanerTerziarinnen in Oggelsbeuren geschenkt)
- Pseudo- Augustinus (Guigo II. Cartusianus): Scala paradisi dt. (30v–50v)
- Johannes Gerson: De remediis contra pusillanimitatem dt. (50v–81v)
- Bonaventura: Epistola de XXV memorabilia dt. (81v–104v), wahrscheinlich von Finck: Fasbender, Finck, S. 150
- Zu überprüfen: Pseudo- Augustinus: De vita chrisiana dt. (1r–30v), von Fasbender, Finck, S. 151 zur Diskussion gestellt, aber außer der Überlieferung in dem autornahen Codex hat er keine weiteren Indizien angeführt."
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/4798/

Stuttgart, WLB, Cod. HB I 203
http://www.handschriftencensus.de/3512
[ http://pik.ku-eichstaett.de/1564/ ]
"Sammelhandschrift aus dem Straßburger Mystikerkreis"
Zur Provenienz vgl. den Handschriftenkatalog:
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0067_b089_jpg.htm

Stuttgart, WLB, Cod. HB I 204
http://www.handschriftencensus.de/5893
Herkunft aus Oggelsbeuren erschlossen, nicht völlig gesichert
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0067_b094_jpg.htm
Zum möglichen Weg über das Franziskanerkloster Ehingen siehe den Tübinger Handschriftenkatalog (zu Mc Bd. 2):
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0542_a031_jpg.htm

Stuttgart, WLB, Cod. I 207
http://www.handschriftencensus.de/5894
"Bl. 143v-257v geschrieben von swester Frenen ze Ogelspuren [= Verena Baldenstein] (vgl. Bl. 257v)"

Tübingen, UB, Md 113
Der handschriftliche Katalog Kellers ist digitalisiert:
http://idb.ub.uni-tuebingen.de/diglit/MhIII118-1/0858 (auch zu den anderen Hss. aus Tübingen)
Krämer: " a. 1506 Bonaventura (dt.), De quinque festivitatibus pueri Jesu (dt.); etc. s Joh. W. Lit: *Ruh, Bonaventura Deutsch, S. 176." - Ruh ²VL 1, 941
Fehlt Handschriftencensus.
[Kursorische Beschreibungen der Tübinger Handschriften - nach Signatur suchen - online:
http://www.inka.uni-tuebingen.de/handmaske.php ]

Tübingen, UB, Md 114
Krämer: "s. XV. Misc. asc. (dt.) p Heinricus Jäck."
Am Schluss steht die Jahreszahl 1475 (Tübinger Katalog wie oben)
Bl. 1v-12r ein erbaulicher Traktat, den Schmidtke, Geistliche Schiffahrt II, PBB (T) 1970, S. 140f. anführte und von dem er eine kurze Textprobe gab. Die Hs. (Schmidtke: 2. H. 15. Jh.) kam als Neujahrsgeschenk des Biberacher Predigers Heinrich Jäck ins Kloster. Fechter erwähnt sie im Artikel über Jäck im ²VL 4, 433f. mit Datierung 1475 und verweist auf Steer ²VL 1, 377, der sich auf Kellers Verzeichnis S. 59f. bezieht:
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/208172
Fehlt Handschriftencensus.

Tübingen, UB, Md 120
http://archiv.twoday.net/stories/96988352/
Krämer: "a. 1512 Joh. Gailer von Kaisersberg, Predigten (dt.); etc. s Joh. Forrer."
Fehlt Handschriftencensus.
Der Schreiber dürfte Johann Farrer sein (siehe unten)

Tübingen, UB, Md 121
http://www.handschriftencensus.de/20607
Besitzvermerke 15. Jh.
[Digitalisat: http://idb.ub.uni-tuebingen.de/diglit/Md121 ]

Tübingen, UB, Md 122
Krämer: "c. 1492/1504. Cursus BMV (dt.); etc."
Tagzeiten ULF
Fehlt Handschriftencensus.

Tübingen, UB, Md 124
http://www.handschriftencensus.de/10854
"Auf Bl. 1v Schenkungseintrag des Ulmer Franziskaners Hans Stainlin für das Franziskanerinnenkloster Oggelsbeuren"
[Abbildung des Schenkungseintrags:
http://www.mrfh.de/11030 ]

Oggelsbeuren erweist sich als Sammelbecken anderwärts geschriebener geistlicher Literatur. Nur in einem Fall ist die Niederschrift im Konvent ausdrücklich belegt, drei Handschriften gelangten als Geschenke in die klösterliche Gemeinschaft. In einem Fall ist ein auswärtiger Schreibort (Straßburg) nachweisbar. Dass HB I 204 tatsächlich aus Oggelsbeuren stammt, ist nicht völlig gesichert.

Nur wenige Inkunabeln sind bekannt, die in Oggelsbeuren in der Bibliothek vorhanden waren.

In der WLB-Stuttgart liegt ein Tauler-Druck von 1498
http://www.inka.uni-tuebingen.de/?inka=10008597
"It[e]m das Buoch des taulers hautt unss geschenckt geben die Ersam a[n]dächtig Jungfrow Katrin Schützin von vlm gott sy ir Ewiger Lon."
Die Randbemerkungen in diesem Druck untersuchte Henrik Otto, Vor- und frühreformatorische Tauler-Rezeption (2003), S. 293 u.ö.

Die UB Freiburg verwahrt ein Heiligenleben (1481)
http://www.inka.uni-tuebingen.de/?inka=23001802
"Dz hailigen buoch hantt vnß geben vnsser in Sonder getrüwer her, vnn gaistlicher vatter in christo her hanß farrer langzijtt wirdiger kijrchher hie gewessen gott sij sin Ewiger lǒn. ─ ist der Suestren zuo ougelspiren [Eintrag vermutlich um 1501]." INKA bietet zu Farrer: "Farrer, Hanß
[auch Varer], Kijrchher zuͦ Ougelspiren [Oggelsbeuren b. Ehingen]. Wurde 1477 als Leutepriester der (der Abtei Buchau inkorporierten) Pfarrkirche O. präsentiert, vgl. REC 14939. Im gleichen Jahr als vicar. perpet. eccl. Egelspuren bei Krebs: Anatenreg. 4869, starb vermutl. 1501."

Eine Münchner Vitaspatrum-Inkunabel von ca. 1488 überliefert nur noch eine Abschrift des ursprünglichen Besitzvermerks aus Oggelsbeuren:
http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0003/bsb00035253/image_3
http://inkunabeln.digitale-sammlungen.de/Exemplar_V-262,1.html

#forschung
Balázs J. Nemes (Gast) meinte am 2012/11/05 22:39:
Zur Handschriftenproduktion in Oggelsbeuren
Zu korrigieren ist die auf eine Mitteilung von HANS WESTPFAHL zurückgehende Ansicht von HERMANN STRÖBELE, Die Gemeinde Oggelsbeuren mit dem ehemaligen Frauenkloster. Ein kultur-, rechts- und allgemeingeschichtlicher Beitrag zur Geschichte Oberschwabens, Heidenheim 1974, S. 259, die Handschrift Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek, HB I 204 sei wie HB I 207 von Verena Baldenstein aus Ulm geschrieben, vgl. PETRA. HÖRNER, Dorothea von Montau. Überlieferung – Interpretation. Dorothea und die osteuropäische Mystik, Frankfurt/M. 1993 (Information und Interpretation 7), S. 46 und S. 77. Übrigens soll Verena nach der um 1737 möglicherweise von einem Franziskaner in Ehingen verfassten und bis 1781 weitergeführten Chronik des Klosters mehrere Bücher geschrieben haben, vgl. HERMANN STRÖBELE, Oggelsbeuren, Franziskanerinnenkloster, in: Alemania Franciscana Antiqua 2 (1958), S. 59-94, hier S. 74, Anm. 17.

In Oggelsbeuren könnten VIRGIL ERNST FIALA/HERMANN HAUKE/WOLFGANG IRTENKAUF: Die Handschriften der ehemaligen Hofbibliothek Stuttgart, Bd. 1: Codices ascetici, Teil 2 (HB I 151-249), Wiesbaden 1970 (Die Handschriften der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart II,1,2), S. 89 zufolge manche kursiv geschriebene Teile der zwischen 1416 und 1420 in Straßburg entstandenen (s. dazu NIGEL PALMER, Rez. über RÜDIGER BLUMRICH, Marquard von Lindau, Deutsche Predigten. Untersuchungen und Edition, Tübingen 1994 (TTG 34), in: ZfdA 125 (1996), S. 118-124, hier S. 121 und BALÁZS J. NEMES, Der ‚entstellte‘ Eckhart. Eckhart-Handschriften im Straßburger Dominikanerinnenkloster St. Nikolaus in undis, in: Lesen und Schreiben in der Stadt. Der Literaturbetrieb im spätmittelalterlichen Straßburg, hg. von FELIX HEINZER, STEPHEN MOSSMAN und NIGEL F. PALMER (Kulturtopographie des alemannischen Raums 4), Berlin/Boston 2012, S. 27-81, im Druck) und zu einem unbestimmten Zeitpunkt nach Oggelsbeuren gelangten Mystikhandschrift Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek, HB I 203 ergänzt worden sein.

Von einer Nonne aus Oggelsbeuren sollen laut HENRIK OTTO, Vor- und frühreformatorische Tauler-Rezeption. Annotationen in Drucken des späten 15. und frühen 16. Jahrhunderts, Gütersloh 2003 (Quellen und Forschungen zur Reformationsgschichte 75), S. 153-156 die im Hinblick auf die spätmittelalterliche Mystik-Rezeption höchst interessanten Annotationen im Tauler-Druck Incun 8°/15346 HB der Württembergische Landesbibliothek Stuttgart stammen. 
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma