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Bibliothekswesen

In INETBIB schrieb Jürgen Kaestner (Landtag Hessen):

"Die Buchhändler-Vereinigung hat mit Mail vom 29.10 nicht nur über die technischen Veränderung bei der Einbindung von Coverlinks informiert. Sie hat auch die Bedingungen für die Einbindung ihrer Buchcover in den Bibliothekskatalog verändert. Reichte es vorher aus, dass man von dem Buchcover selbst einen Link auf www.buchhandel.de setzt, soll jetzt EXPLIZIT Werbung gemacht werden. Aus dem Handbuch http://info.buchhandel.de/files/buchhandel_de_handbuch_links.pdf

"Hinweis:
Bitte beachten Sie unsere Teilnahmebedingungen.
Voraussetzung für die kostenfreie Nutzung der Cover aus dem VLB sind:
- Registrierung als Bibliothek oder Bibliotheksdienstleister unter www.info.buchhandel.de/registrierung
- Setzen eines Link unterhalb des eingebundenen Covers:
Möglichkeit 1
Text - Link "Jetzt kaufen bei buchhandel.de"
Möglichkeit 2
Logo - Link auf buchhandel.de."

Da wir keine explizite Werbung in unserem Katalog machen wollen und ich die Formulierung "Jetzt kaufen...", während ich dem Benutzer das Buch aus unserem Bestand zur Ausleihe anbiete, als absurd und dreist empfinde, werden wir in Zukunft auf die Einbindung von Buchcovern in unseren Katalog verzichten."

"Es gibt Leute die darüber nachdenken, Inhalte genetisch zu speichern – in DNA, die man auf Glas aufbringt. DNA hält sich über Millionen Jahre. Nur ein Gramm davon kann gigantische Datenmengen speichern. Interessant ist, dass hierbei Informationen plötzlich wieder in etwas Lebendiges überführt werden. Das Arbeiten mit Daten ist dabei nicht mehr Sache der Elektrotechnologie, sondern der Mikrobiologie. Man spricht zum Beispiel auch darüber, Daten in Bakterien zu stecken, die Radioaktivität unbeschadet überstehen."

Anlässlich seiner Halloween-Lecture hat die BZ Eric Steinhauer interviewt.

http://www.berliner-zeitung.de/wissen/halloween-lecture-in-berlin-buecher-aus-mumien,10808894,28899394,item,2.html

Siehe auch
http://archiv.twoday.net/stories/1022216077/


Werner Tannhof erörtert die Konsequenzen:

http://wp.ub.hsu-hh.de/16535/dfg-beendet-foerderung-fuer-deutsche-sondersammelgebiete-literaturversorgung-fuer-fachgebiet-psychologie-in-gefahr/

http://sbb16.staatsbibliothek-berlin.de/

Via
http://zkbw.blogspot.de/2014/10/staatsbibliothek-zu-berlin-neue.html

http://www.vdb-online.org/wordpress/2014/10/13/uber-200-vortrage-des-bibliothekartages-in-bremen-sind-online/

http://www.spiegel.de/netzwelt/apps/amazon-kindle-unlimited-e-book-flatrate-vergleich-mit-skoobe-readfy-a-995600.html

Es fehlen generell attraktive Inhalte. (So wie bei der Onleihe ...)

Readfy, ein kostenloses Angebot mit Werbeeinblendungen, kommt aus Düsseldorf-Heerdt:

https://www.readfy.com/


Eric W. Steinhauer: Büchergrüfte. Warum Büchersammeln morbide ist und Lesen gefährlich. Darmstadt: WBG 2014. 144 S. 16,95 EUR (für Nichtmitglieder)

Blick ins Buch mit Inhaltsverzeichnis:
http://www.wbg-wissenverbindet.de/shop/de/wbg/b%C3%BCchergr%C3%BCfte-1012639-001

In seinen begeistert aufgenommenen Halloween-Lectures hat der vielseitige Bibliothekar und Jurist Eric W. Steinhauer originelle Materialien für eine Kulturgeschichte des Morbiden zusammengetragen. In Wimbauers Eisenhut-Verlag erschienen bereits Bändchen zur Vampyriologie (in zweiter Auflage), über Bibliotheksmumien und seuchengeschichtliche Aspekte des Buch- und Bibliothekswesens. Noch nicht im Handel ist die Studie "Im Beinhaus des Geistes" zu friedhofs- und bestattungsrechtlichen Aspekten. Aus diesen Vorarbeiten hat Steinhauer eine ausgesprochen gut lesbare, elegant geschriebene und unterhaltsame Synthese komponiert, Variationen zum Thema "Die Bibliotheken und der Tod" bzw. "Die Bibliotheken und die Vergänglichkeit". Er wartet mit vielen lehrreichen Details und Anekdoten auf. Immer wieder gibt es hübsche Zitate wie das von den Bibliothekaren als graue Kellerasseln, das von dem ungarischen Autor Hamvas stammt.

Steinhauer sieht die Bibliotheken als Bücher-Friedhöfe, die nur als solche angesichts der Digitalisierung Zukunft haben: "Die Bibliothek der Zukunft wird morbide sein - oder untergehen" (S. 131). Die Bibliotheken werden also zu Buchmuseen werden, in denen die vergängliche Materialität der Stücke eine "unverwechselbare Begegnung" (S. 133) ermöglicht. Das gilt, wie ich meine, auch für die Archive (siehe Klaus Graf: Nur noch Schriftgutmuseum? Überlegungen zur Rolle eines Hochschularchivs im Rahmen des universitären Informationsmanagements der Zukunft. In: 40 Jahre Hochschularchiv der RWTH Aachen, 2010, hier S. 65 - PDF:
http://d-nb.info/1010955330/34 ). Vergänglichkeit und Verfall gehört zur "Aura" des Kulturguts.

Steinhauer macht eine breite Öffentlichkeit darauf aufmerksam, dass Bibliotheken in großem Umfang Bücher vernichten (S. 38-45). Natürlich vermisse ich die Erwähnung der Causa Eichstätt, siehe nur

http://archiv.twoday.net/stories/232605792/

In einer Ökonomie des Teilens, für die mein vielgelesener Beitrag plädiert

http://archiv.twoday.net/stories/572463493/

würden die zur Vernichtung preisgegebenen Bücher dagegen an diejenigen gelangen, für die sie noch einen Wert besitzen.

Mit heftigem Kopfnicken begleitete ich die Lektüre des Abschnitts "Die Bibliothek als Demütigung" (S. 115-120) , der mit der an Besitzer einer nicht zu kleinen Privatbibliothek regelmäßig gestellten Frage beginnt, ob man denn alle Bücher gelesen habe. An die Berechnungen über Lesezeit hätte Steinhauer den Gedanken anschließen können, dass Archive und Bibliotheken Langzeit-Speicher sind, bei denen es nicht darauf ankommt, wie oft ein Medium hervorgeholt wird. Selbst im STM-Bereich, der durch ein extremes Veralten der Publikationen gekennzeichnet ist, gibt es immer wieder Entdeckungen aufgrund vergessener alter Fachliteratur.

Das "Monster"-Kapitel (S. 90-114) stützt sich auf die Vampir-Debatte und Shelleys Frankenstein. "Keine Verschwörungstheorie kann darauf verzichten, abgelegene Publikationen und vergessene Aufsätze aus den Tiefen der Büchermagazine als Kronzeugen für ihre kruden Behauptungen anzuführen", stellt Steinhauer abschließend fest (S. 114). Ein kurzer Hinweis auf Bücher und Filme etwa von Dan Brown, die diesbezügliche Bibliotheksrecherchen als Motiv gern verarbeiten, wäre willkommen gewesen. Neulich sah ich Steven Spielbergs Indiana Jones and the Last crusade (1989), in dessen Handlung eine venezianische Bibliothek eine wichtige Rolle spielt.

Möge Steinhauers bibliophil aufgemachtes Standardwerk für schwarze Bibliotheksromantik nicht nur in Büchereien vermodern, sondern gelesen werden!

***

Resonanz, dokumentiert auf der Website des Autors:

http://www.steinhauer-home.de/

Auszug im Vorabdruck

http://archiv.jungewelt.de/2014/08-09/005.php

Würdigung in einem Blog

http://radiergummi.wordpress.com/2014/09/14/eric-w-steinhauer-buchergrufte/


Christoph Deegs Buch gibt es gratis Open Access:

http://www.degruyter.com/viewbooktoc/product/205480

http://bildungundgutesleben.wordpress.com/2014/09/30/mein-problem-mit-der-onleihe-die-monopolstellung/ (Karsten Schuldt)

Siehe auch
http://archiv.twoday.net/search?q=onleihe

http://www.buchreport.de/nachrichten/verlage/verlage_nachricht/datum/2014/09/23/notbremse-nach-turbulentem-jahr.htm

"Fachverlagsriese Springer SBM rät Bibliotheken, das Geschäft mit Swets sofort einzustellen."

http://www.infodocket.com/2014/09/22/netherlands-swets-files-for-bankruptcy/

Update:
http://lj.libraryjournal.com/2014/10/opinion/peer-to-peer-review/lessons-from-swets-libraries-need-subscription-security-peer-to-peer-review/#_

 

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