UB Freiburg Hs. 483.30
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hs483-30
Die Darstellung ist von Johann Michael Büchler 1698 signiert. Das Wappen (drei Wolfsangeln im Sinne von Wolfsankern
http://www.dr-bernhard-peter.de/Heraldik/wolfsangel.htm ) ist in Ermangelung einer farbigen Darstellung nicht eindeutig zuzuweisen, könnte insbesondere einem von Stadion angehören.
Ich habe vor, die Geschichte und künstlerische Produktion der Linzer/Schwäbisch Gmünder/Augsburger Familie Püchler/Büchler darzustellen und wäre für alle sachdienlichen Hinweise, die über die derzeit maßgebliche Darstellung von Polleroß 2009
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/1804/1/Polleross_Schrift_Bilder_2009.pdf
hinausgehen, dankbar.
Bereits jetzt merke ich an, dass die von Schemmel (FS Otto Schäfer, 1987, S. 150) unter Berufung auf Carl Wagenblast gegebenen Lebensdaten Johann Michael Püchlers nicht stimmen können.
Der am 19. August 1679 in Schwäbisch Gmünd getaufte Johann Michael, Sohn des Jakob und der Maria Magdalena, gehört offenkundig einer der anderen Büchler/Biechler-Familien an. Eine Deszendenz von Johann aus Linz oder allenfalls dessen Bruder Michael zu Linz kommt für Jakob nicht in Betracht, Jakob war Witwer, laut Dolls Familienregister ist er die erste Ehe vermutlich 1655 eingegangen. 1623 wurde z.B. ein Johann Jakob geboren.
Bisher nicht berücksichtigt wurde die kleine Stammtafel bei Gerhard Mewald: Barbiere, Chirurgen und Bader-Familien in der Reichsstadt Schwäbisch Gmünd (bis 1802). Diss. med. dent. Tübingen 1962, S. 21, der den Barbier und Kupfersticher Michael B. als 1682 geborenen Sohn von Johann Philipp ansetzt, der nachweislich ein 1653 in Augsburg getaufter Sohn des Stammvaters der Mikrographen, des Linzers Johann B. (nach Wallner evangelisch getauft am 22. Mai 1612 in Linz) war.
Das würde gut passen, da auch Johann Philipp Mikrographien schuf. Aber mit dem Einsetzen des Oeuvres Johann Michaels schon vor 1687 ist das eigentlich nicht vereinbar. Die übliche Signaturformel gewährt keinen Anhaltspunkte, einen älteren und einen jüngeren Johann Michael Püchler zu unterscheiden. Siehe etwa zu einem Kelheimer Bild 1689
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Puechler_eugen_2.png
Nach 1706 bricht die datierte Produktion, soweit bekannt, ab. Von daher mag das Sterbedatum 27. Dezember 1709 für den mit dem Übernamen Rotmantel (diesen trug schon Johann Philipp) bezeichneten Johann Michael Biechler zutreffen. Aber am 24. Juni 1710 starb ein gleichnamiger Barbier in Gmünd.
Johann Michael nennt sich auch einmal in einer undatierten, dem Schlehdorfer Propst gewidmeten Arbeit von Augsburg.
http://www.liveauctioneers.com/item/8151847
Denkbar wäre also auch, dass er gar nicht in Schwäbisch Gmünd gestorben ist. Ehrlicherweise müssen also die Lebensdaten Püchlers wieder als ungesichert gelten.
Zur Geschichte der Mikrographen Püchler siehe auch
Nägele 1927
http://dx.doi.org/10.5169/seals-160751
Klaus 1896
https://archive.org/stream/wrttembergische02unkngoog#page/n342/mode/2up
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hs483-30
Die Darstellung ist von Johann Michael Büchler 1698 signiert. Das Wappen (drei Wolfsangeln im Sinne von Wolfsankern
http://www.dr-bernhard-peter.de/Heraldik/wolfsangel.htm ) ist in Ermangelung einer farbigen Darstellung nicht eindeutig zuzuweisen, könnte insbesondere einem von Stadion angehören.
Ich habe vor, die Geschichte und künstlerische Produktion der Linzer/Schwäbisch Gmünder/Augsburger Familie Püchler/Büchler darzustellen und wäre für alle sachdienlichen Hinweise, die über die derzeit maßgebliche Darstellung von Polleroß 2009
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/1804/1/Polleross_Schrift_Bilder_2009.pdf
hinausgehen, dankbar.
Bereits jetzt merke ich an, dass die von Schemmel (FS Otto Schäfer, 1987, S. 150) unter Berufung auf Carl Wagenblast gegebenen Lebensdaten Johann Michael Püchlers nicht stimmen können.
Der am 19. August 1679 in Schwäbisch Gmünd getaufte Johann Michael, Sohn des Jakob und der Maria Magdalena, gehört offenkundig einer der anderen Büchler/Biechler-Familien an. Eine Deszendenz von Johann aus Linz oder allenfalls dessen Bruder Michael zu Linz kommt für Jakob nicht in Betracht, Jakob war Witwer, laut Dolls Familienregister ist er die erste Ehe vermutlich 1655 eingegangen. 1623 wurde z.B. ein Johann Jakob geboren.
Bisher nicht berücksichtigt wurde die kleine Stammtafel bei Gerhard Mewald: Barbiere, Chirurgen und Bader-Familien in der Reichsstadt Schwäbisch Gmünd (bis 1802). Diss. med. dent. Tübingen 1962, S. 21, der den Barbier und Kupfersticher Michael B. als 1682 geborenen Sohn von Johann Philipp ansetzt, der nachweislich ein 1653 in Augsburg getaufter Sohn des Stammvaters der Mikrographen, des Linzers Johann B. (nach Wallner evangelisch getauft am 22. Mai 1612 in Linz) war.
Das würde gut passen, da auch Johann Philipp Mikrographien schuf. Aber mit dem Einsetzen des Oeuvres Johann Michaels schon vor 1687 ist das eigentlich nicht vereinbar. Die übliche Signaturformel gewährt keinen Anhaltspunkte, einen älteren und einen jüngeren Johann Michael Püchler zu unterscheiden. Siehe etwa zu einem Kelheimer Bild 1689
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Puechler_eugen_2.png
Nach 1706 bricht die datierte Produktion, soweit bekannt, ab. Von daher mag das Sterbedatum 27. Dezember 1709 für den mit dem Übernamen Rotmantel (diesen trug schon Johann Philipp) bezeichneten Johann Michael Biechler zutreffen. Aber am 24. Juni 1710 starb ein gleichnamiger Barbier in Gmünd.
Johann Michael nennt sich auch einmal in einer undatierten, dem Schlehdorfer Propst gewidmeten Arbeit von Augsburg.
http://www.liveauctioneers.com/item/8151847
Denkbar wäre also auch, dass er gar nicht in Schwäbisch Gmünd gestorben ist. Ehrlicherweise müssen also die Lebensdaten Püchlers wieder als ungesichert gelten.
Zur Geschichte der Mikrographen Püchler siehe auch
Nägele 1927
http://dx.doi.org/10.5169/seals-160751
Klaus 1896
https://archive.org/stream/wrttembergische02unkngoog#page/n342/mode/2up
KlausGraf - am Dienstag, 14. Oktober 2014, 02:34 - Rubrik: Landesgeschichte
ladislaus (Gast) meinte am 2014/10/14 15:59:
Toll auch, dass die UB Freiburg es mal wieder geschafft hat, dass selbst bei größter Auflösung der Text nicht zu lesen ist. Wenn man schon unter Literatur einen Aufsatz zum "Mikrographen" Püchler verlinkt, sollte man vielleicht schon draufkommen, dass ein schlichtes Scannen mit "normaler" Auflösung da nicht ausreicht.