Wirri, H. Ordenliche Beschreybung der Fürstlichen Hochzeyt, die da gehalten ist worden durch... Herrn Wilhelm Pfaltzgraf beim Rheyn, Hertzog inn Obern und Nidern Bayern &c. Mit dem Hochgebornen Fräwlin Renatta, geborne Hertzogin aus Luttringe(n), den 21. tag Februarii, des 1568. Jars, in der Fürstlichen Statt München... in teutsche Carmina gestellt. Augsburg, Ph. Ulhart, 1568. Fol. (29,5:20,5 cm). Mit insgesamt 47 (44 alt mit Schablonen koloriert) Holzschnitten, davon 45 (5 doppelblattgr.) im Text u. 2 auf (1 doppelblattgr., 1 mehrf. gefalt.) Tafeln. 22 nn., 55 (recte 57) num. Bll., 1 nn. Bl. Halbpergament d. 17./18. Jh., gering berieben. In mod. Leinwand-Schuber.
VD 16, W 3586; Goed. II, 326, 4, 2; Lipperheide Sbc 4; Vinet 706; Pfister 1106. - Erste Ausgabe des seltenen deutschen Festbuchs, das eines der prunkvollsten Hoffeste des 16. Jahrhunderts dokumentiert, die Hochzeit von Herzog Wilhelm V. von Bayern mit Renata von Lothringen. Die Trauung fand am 21. Feb. 1568 in der Münchener Frauenkirche statt; die Feierlichkeiten, mit diversen Festschmäusen, Maskeraden, Ritterspielen, Schlittenfahrten, Theateraufführungen etc., dauerten bis zum 10. März. Orlando di Lasso komponierte eigens für diesen Anlaß zwei Motetten. Die große, aus 4 Doppelbll. zusammengesetzte Falttafel zeigt den Prunkwagen des österr. Erzherzogs Ferdinand II., der von Musikern begleitet wird, die doppelblattgr. Holzschnitte im Text mit Turnierdarstellungen. Eine doppelblattgr. Tafel zeigt in einem kreisrunden Holzschnitt 100 Wappen bayerischer Familien, 37 große kolorierte Wappenholzschn. repräsentieren die adeligen Häuser der prominentesten Gäste. Unkoloriert blieben lediglich die Wappen von Wirri u. Ulhart am Schluß sowie die Darstellung eines neugeprägten Dukaten. Der aus Aarau stammende Verfasser Heinrich Wirri (nachgewiesen 1544-1571) zog als fahrender Sänger, Schauspieler, Spielmann und Spruchdichter durch Deutschland, Österreich und die Schweiz, als "Pritschenmeister" organisierte er Schützenfeste und andere große Feierlichkeiten. - Kaum stockfl., gegen Ende in Bund u. Außensteg leicht braunfleckig. Die Falttaf. mit einigen Quetschfalten, 6 hinterl. Einrissen im oberen Rand, 2 Fehlstellen durch Wurmfraß (1 mit Bildberührung). Titel mit Besitzeintrag "Johann Friedrichsen" (16./17. Jh.), Rückseiten von Titel u. Schlußbl. mit Stempel der Fürstl. Fürstenbergischen Bibliothek Donaueschingen, Innendeckel mit hs. Bibl.-Signatur.
http://www.reiss-sohn.de/frame_lager.php?page=31&lang=deu
Danke an FN.
VD 16, W 3586; Goed. II, 326, 4, 2; Lipperheide Sbc 4; Vinet 706; Pfister 1106. - Erste Ausgabe des seltenen deutschen Festbuchs, das eines der prunkvollsten Hoffeste des 16. Jahrhunderts dokumentiert, die Hochzeit von Herzog Wilhelm V. von Bayern mit Renata von Lothringen. Die Trauung fand am 21. Feb. 1568 in der Münchener Frauenkirche statt; die Feierlichkeiten, mit diversen Festschmäusen, Maskeraden, Ritterspielen, Schlittenfahrten, Theateraufführungen etc., dauerten bis zum 10. März. Orlando di Lasso komponierte eigens für diesen Anlaß zwei Motetten. Die große, aus 4 Doppelbll. zusammengesetzte Falttafel zeigt den Prunkwagen des österr. Erzherzogs Ferdinand II., der von Musikern begleitet wird, die doppelblattgr. Holzschnitte im Text mit Turnierdarstellungen. Eine doppelblattgr. Tafel zeigt in einem kreisrunden Holzschnitt 100 Wappen bayerischer Familien, 37 große kolorierte Wappenholzschn. repräsentieren die adeligen Häuser der prominentesten Gäste. Unkoloriert blieben lediglich die Wappen von Wirri u. Ulhart am Schluß sowie die Darstellung eines neugeprägten Dukaten. Der aus Aarau stammende Verfasser Heinrich Wirri (nachgewiesen 1544-1571) zog als fahrender Sänger, Schauspieler, Spielmann und Spruchdichter durch Deutschland, Österreich und die Schweiz, als "Pritschenmeister" organisierte er Schützenfeste und andere große Feierlichkeiten. - Kaum stockfl., gegen Ende in Bund u. Außensteg leicht braunfleckig. Die Falttaf. mit einigen Quetschfalten, 6 hinterl. Einrissen im oberen Rand, 2 Fehlstellen durch Wurmfraß (1 mit Bildberührung). Titel mit Besitzeintrag "Johann Friedrichsen" (16./17. Jh.), Rückseiten von Titel u. Schlußbl. mit Stempel der Fürstl. Fürstenbergischen Bibliothek Donaueschingen, Innendeckel mit hs. Bibl.-Signatur.
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Danke an FN.