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Stephan Speicher hat am Freitag, dem 27. Februar 2015 S. 14 in der Süddeutschen Zeitung über den drohenden Ausverkauf der Sammlung Otto Schäfer in Schweinfurt berichtet.

Auszüge:

"Der Schweinfurter Fall ist
in der Fachöffentlichkeit auf ziemliche Resonanz
gestoßen, das ist ganz wesentlich
ein Verdienst des Aachener Historikers
Klaus Graf und seines Weblogs „Archivalia“
(archiv.twoday.net). Graf wies auch auf
einen Artikel in der Mainpost hin, der berichtet,
aus der Bayerischen Staatsbibliothek
sei die Auskunft gekommen, „das
Konvolut enthalte keine wesentlichen Unikate,
einer Ausfuhr stehe nichts im Wege“ [...]

Der Germanist
Volker Honemann von der Universität
Münster hat ein Gutachten erstattet und
rühmt vor allem die inhaltliche Geschlossenheit
der Sammlung. Schwerpunkte
sind vorlutherische Bibelübersetzungen,
Legendensammlungen, Erzählliteratur
und Geschichtsschreibung, das weitaus
meiste deutschsprachig. [...]

Den Zusammenhang zu erhalten
setzte den entschlossenen Einsatz der
öffentlichen Hand, insbesondere des Freistaats
Bayern voraus. Dafür gibt es keine
Anzeichen. [...]

Man kann den Verkauf der Bücher
durch die Otto Schäfer Stiftung e.V. nur bedauern,
er ist ein Jammer. Ihn zu tadeln, ist
nicht so einfach. Der Vorsitzende, Otto G.
Schäfer, verweist darauf, dass vor mehr als
zwanzig Jahren, als erste Bände verkauft
werden mussten, die Sammlung geprüft
wurde. Damals gelangten 13 oder 14 Bände
auf die Liste geschützten Kulturguts, die
anderen eben nicht. Nun spricht weder wissenschaftlich
noch rechtlich etwas dagegen,
das damalige Urteil zu revidieren.
Aber sich daran zu orientieren, das darf
man der Stiftung nicht verargen.
Vor allem aber fließen die Erlöse nicht
Privatleuten zu, die es sich davon gut gehen
ließen. Sie sollen der langfristigen Erhaltung
des Museums Otto Schäfer dienen.
Das lebt fast ganz aus den Zinserträ-
gen der Stiftung. Zuwendungen von Stadt
oder Freistaat gibt es nicht. Die Stiftung
aber steckt wie andere auchin den Schwierigkeiten
der Niedrigzinsphase. Wenn der
Zinsfuß sinkt,muss die Kapitalbasis erweitert
werden, diesem Zweck sollen die Verkäufe
dienen. Wenn die Geschäfte abgewickelt
sind, will Schäfer das neue Konzept
für Museum und Stiftung, ihre Erhaltung
und Entwicklung vorstellen. Auch die
Stadt Schweinfurt will Hilfe anbieten. Aber
sehr wahrscheinlich ist es nicht, dass sich
der Verlust der 195 Bände noch abwehren
lässt."

Siehe auch
http://archiv.twoday.net/search?q=schweinfurt
 

twoday.net AGB

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