In der OA-Liste
https://lists.fu-berlin.de/pipermail/ipoa-forum/2015-September/thread.html
wird über Artikelgebühren diskutiert. Mein Kommentar:
Aus meiner Sicht ist allein der diamantene Open Access zukunftsfähig, bei der keine APCs anfallen, sondern die Veröffentlichungskosten durch Förderung des Anbieters (ob man den Verlag nennen mag, sei dahingestellt) erfolgt.
1. Open Access dient der Chancengleichheit, diese Einsicht geht hier zu vielen verloren.
Bei APCs sind wir von Chancengleichheit weit entfernt.
Das gilt auch für Monographien. Österreichische Fachbuchautoren dürfen auf dicke fette FWF-Zuschüsse hoffen, die tatsächlich viele wichtige geisteswissenschaftliche Monographien ins Netz bringt, während die DFG es bei Lippenbekenntnissen belässt - der Anteil der OA-Monographien ist hierzulande denn auch verschwindend gering.
Waiver-Bettelei ist unwürdig. Reiche Institutionen sorgen für ihre STM-Autoren, während bei den Geisteswissenschaften eine APC-Kultur ersichtlich nicht besteht. Da man der Ansicht ist, dass das eigene Institut keine APCs tragen kann, lässt man das OA-Publizieren ganz.
2. Die Kosten für das Publizieren werden extrem übertrieben.
Die Darlegungen von Shieber 2012 hat noch niemand schlüssig wiederlegt:
http://archiv.twoday.net/stories/75229491/
Niemand kann mir erzählen, dass Netzplatz oder eine Domain sonderlich teuer ist. Viele gute Journals werden mit OJS
https://pkp.sfu.ca/ojs/
betrieben. Eher luxuriös ist das Arxiv ausgestattet, aber auch da ist man bei den Kosten per Artikel meilenweit von den angeblich kostendeckenden Artikelkosten entfernt.
Womit prekär Beschäftigte ausgenutzt werden, ob zur Unterstützung der Publikationstätigkeit ihres Professors oder als Redakteur einer OA-Zeitschrift, hat hier keinerlei Rolle zu spielen. Günstiger OA bedeutet nicht, dass man Menschen ausnutzt.
Wie jede Lektoratstätigkeit ist Copy-Editing, dessen Bedeutung extrem überschätzt wird, außerordentlich lehrreich. Ehrenamtlich oder im Rahmen einer Anstellung sich damit zu befassen, ist durchaus zumutbar.
Nicht weniger organisierbar ist das Peer Review, wenn man nicht auf Open Review setzt. Qualität wird überschätzt, formulierte ich provokant:
http://digigw.hypotheses.org/1063
Die Herausgeber müssen den Manuskripteingang sichten und geeignete Beiträge an Peer Reviewer verteilen. Content-Management-Systeme helfen ihnen dabei. So what? Beide beteiligte Gruppen bekommen - üblicherweise - keinen Cent dafür, wie auch Wissenschaftsautoren anders als Belletristik-Autoren völlig leer ausgehen (vgl. aber § 32 UrhG).
Also: Was bitteschön ist so unglaublich teuer?
https://lists.fu-berlin.de/pipermail/ipoa-forum/2015-September/thread.html
wird über Artikelgebühren diskutiert. Mein Kommentar:
Aus meiner Sicht ist allein der diamantene Open Access zukunftsfähig, bei der keine APCs anfallen, sondern die Veröffentlichungskosten durch Förderung des Anbieters (ob man den Verlag nennen mag, sei dahingestellt) erfolgt.
1. Open Access dient der Chancengleichheit, diese Einsicht geht hier zu vielen verloren.
Bei APCs sind wir von Chancengleichheit weit entfernt.
Das gilt auch für Monographien. Österreichische Fachbuchautoren dürfen auf dicke fette FWF-Zuschüsse hoffen, die tatsächlich viele wichtige geisteswissenschaftliche Monographien ins Netz bringt, während die DFG es bei Lippenbekenntnissen belässt - der Anteil der OA-Monographien ist hierzulande denn auch verschwindend gering.
Waiver-Bettelei ist unwürdig. Reiche Institutionen sorgen für ihre STM-Autoren, während bei den Geisteswissenschaften eine APC-Kultur ersichtlich nicht besteht. Da man der Ansicht ist, dass das eigene Institut keine APCs tragen kann, lässt man das OA-Publizieren ganz.
2. Die Kosten für das Publizieren werden extrem übertrieben.
Die Darlegungen von Shieber 2012 hat noch niemand schlüssig wiederlegt:
http://archiv.twoday.net/stories/75229491/
Niemand kann mir erzählen, dass Netzplatz oder eine Domain sonderlich teuer ist. Viele gute Journals werden mit OJS
https://pkp.sfu.ca/ojs/
betrieben. Eher luxuriös ist das Arxiv ausgestattet, aber auch da ist man bei den Kosten per Artikel meilenweit von den angeblich kostendeckenden Artikelkosten entfernt.
Womit prekär Beschäftigte ausgenutzt werden, ob zur Unterstützung der Publikationstätigkeit ihres Professors oder als Redakteur einer OA-Zeitschrift, hat hier keinerlei Rolle zu spielen. Günstiger OA bedeutet nicht, dass man Menschen ausnutzt.
Wie jede Lektoratstätigkeit ist Copy-Editing, dessen Bedeutung extrem überschätzt wird, außerordentlich lehrreich. Ehrenamtlich oder im Rahmen einer Anstellung sich damit zu befassen, ist durchaus zumutbar.
Nicht weniger organisierbar ist das Peer Review, wenn man nicht auf Open Review setzt. Qualität wird überschätzt, formulierte ich provokant:
http://digigw.hypotheses.org/1063
Die Herausgeber müssen den Manuskripteingang sichten und geeignete Beiträge an Peer Reviewer verteilen. Content-Management-Systeme helfen ihnen dabei. So what? Beide beteiligte Gruppen bekommen - üblicherweise - keinen Cent dafür, wie auch Wissenschaftsautoren anders als Belletristik-Autoren völlig leer ausgehen (vgl. aber § 32 UrhG).
Also: Was bitteschön ist so unglaublich teuer?
KlausGraf - am Montag, 7. September 2015, 21:42 - Rubrik: Open Access