Schon die Überschrift "Freidok - Selbstarchivieren zum Abgewöhnen" meines Eintrags
http://archiv.twoday.net/stories/1022470150/
signalisiert, dass ich nicht sonderlich glücklich mit Freidok bin. Als Lehrbeauftragter der Universität Freiburg im Breisgau habe ich die Möglichkeit, dort den "grünen Weg" von Open Access auszuprobieren.
Uploads von mir gibt es in den institutionellen (nur: Freidok) und disziplinären Repositorien:
https://www.freidok.uni-freiburg.de/pers/11733 (64 Eprints)
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/ (= Artdok: 26 Eprints seit 2008)
http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/solrsearch/index/search/searchtype/authorsearch/author/Klaus+Graf (Gindok, 14 Eprints seit 2009)
http://eprints.rclis.org/ (=E-LIS, 3 Eprints seit 2006)
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-63164 (SSOAR, 1 von mir veranlasster Upload vermutlich 2009)
http://sammelpunkt.philo.at:8080/340/ (1 Eprint, schon 2002)
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0111-opus-16641 (= Pedocs, 1 Eprint von 2009)
Ich habe erst in letzter Zeit begonnen, URL-Änderungen in meiner Publikationliste mit Durchstreichung zu markieren:
http://archiv.twoday.net/stories/4974627/
Solche Änderungen sind ein No-Go im Bereich von Open-Access-Repositorien, da sie die den Wissenschaftlern zu Recht wichtige Illusion der Dauerhaftigkeit zerstören. Diese Todsünde haben begangen ohne Weiterleitung E-LIS und Gindok siehe
http://archiv.twoday.net/stories/1022435578/
Mit Weiterleitung: Freidok.
Meine Publikationsliste zu pflegen ist aufgrund der Änderungen (nicht nur im Bereich kommerzieller Anbieter wie Amazon, Google usw.) recht aufwändig. Die Freidok-Stücke auf URNs umzustellen habe ich beispielsweise noch nicht geschafft. Dass meine Freiburger Website mit mehr als 10 dort verlinkten Volltexten ohne mich zu informieren aus dem Netz verschwunden ist, ist nicht meine Schuld. Hinsichtlich der prinzipiell möglichen Wiederbelebung bin ich etwas unschlüssig. Es gibt die Inhalte aber im Internet Archive und - leider ohne die Möglichkeit, einzelne Seiten zu verlinken - bei Edoweb
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:929:01-3930
Wenige Preprints habe ich bei Academia.edu und ResearchGate untergebracht. Bei diesen kommerziellen Anbietern gibt es keine dauerhaften Links und auch keine Garantie für dauerhafte Speicherung. Sie unterstützen auch nicht OAI-PMH, sind also z.B. in BASE nicht sichtbar.
Man kann seine Arbeit im Rahmen des "grünen Wegs" von Open Access gern auch bei Academia & Co., meinetwegen auch bei Yumpu & Co., unterbringen, wenn man mindestens eine dauerhafte Deponierung in einem Open-Access-Repositorium vornimmt.
Uni-Angehörige können häufig in dem disziplinären Repositorium ihre Eprints unterbringen. Was machen die anderen?
Wenig hilfreich ist wie häufig
https://www.open-access.net/informationen-zu-open-access/repositorien/
Zur Geschichtswissenschaft gibt es immer noch kein allgemeines Repositorium!
https://www.open-access.net/informationen-fuer-verschiedene-faecher/geschichtswissenschaften/
"Propylaeum-DOK, der Volltextserver der Virtuellen Fachbibliothek Altertumswissenschaft" wird dort fehlerhaft als "Dokumentenserver für das SSG (Sondersammelgebiet) Alter Orient" bezeichnet. So etwas darf nicht vorkommen! Selbstverständlich können Althistoriker dort publizieren.
Aber z.B. ein mediävistischer Landeshistoriker, der nicht sozialgeschichtlich oder kunst- oder bildungshistorisch arbeitet, nicht über den Beneluxraum - wo kann der seine Veröffentlichungen unterbringen?
Zu deutschsprachigen Repositorien habe ich 2011 eine Zusammenstellung gegeben:
http://archiv.twoday.net/stories/16571713/
Viel ist nicht hinzugekommen.
Das morgen eröffnete Portal Publisso der ZB MED beantwortet die Frage "Welches Repositorium eignet sich für die Publikation?"
http://www.publisso.de/open-access-beraten/faqs/welches-repositorium-eignet-sich-fuer-die-publikation/
unter anderem mit dem Hinweis auf Zenodo:
"Das übergreifende Repositorium ZENODO ist weder fachlich noch institutionell gebunden. Hier können nicht nur wissenschaftliche Publikationen eingestellt werden, sondern auch andere Formate sowie Forschungsdaten. Das Repositorium wird von CERN in Genf betreut und weiterentwickelt. Der Aufbau wurde durch EU-Gelder finanziert und ist Teil einer europaweiten Open-Access-Infrastruktur."
Zenodo hatte ich bislang nicht auf dem Schirm, denn die ersten Erfahrungen 2013 waren alles andere als positiv:
http://archiv.twoday.net/stories/404097938/
Bisher habe ich Qucosa empfohlen, das sich nicht nur auf Sachsen beschränkt:
http://archiv.twoday.net/search?q=qucosa
und zuletzt
Wie bekomme ich einen Sammelband Open Access ins Netz? In: Archivalia vom 5. Oktober 2014
http://archiv.twoday.net/stories/1022215466/
Ich habe mit Qucosa keine eigenen Erfahrungen, sehe aber durch meinen Selbstversuch mit Zenodo keinen Grund, von der Empfehlung Abstand zu nehmen.
OpenDepot ist für Zenodo keine wirkliche Konkurrenz:
http://opendepot.org/view/year/
Nun also Zenodo. Die Registrierung ging schnell mittels ORCID-ID. Ich musste da nur mein Passwort präsent haben.
https://zenodo.org/
Bevor man die Metadaten eingibt, muss man die Veröffentlichung hochladen. Bei Freidok ist es andersherum.
Auch wer nicht gut Englisch kann, findet sich bei den wenigen Pflichtangaben wohl zurecht.
Ein dicker fetter Bug ist, dass die STM-Macher des Portals beim Erscheinungsdatum nur ein Tagesdatum zulassen. Mein 2013 erschienener Beitrag wurde automatisch mit dem Erscheinungsdatum 1. Januar 2013 versehen. Es muss irgendwie anders gehen, wie andere Deposits zeigen, z.B. der deutschsprachige Sammelband "Bücher über Bücher" (2004)
http://dx.doi.org/10.5281/zenodo.31706
Aber ich habe es nicht hingekriegt.
Sodann gibt es anders als bei Freidok kein Quellenfeld. Ich habe zunächst im Feld "Book/Report/Chapter" die Angaben eingetragen, aber da diese nicht in den Metadaten sichtbar sind, habe ich sie wieder gelöscht und in die Beschreibung eingetragen.
Freidok bietet ein separates Anmerkungsfeld und die Möglichkeit, ein Inhaltsverzeichnis in einem eigenen Feld zu erfassen an.
Während Freidok auf die GND bei den Schlagworten setzt, gibt es bei Zenodo kein kontrolliertes Vokabular.
Ein Browsen nach Fachgebieten ist nicht möglich - ein ganz entschiedener Mangel des Portals! Wenn geisteswissenschaftliche Publikationen nicht ordentlich mit Schlagworten versehen werden, sind sie angesichts von 16936 Publikationen de facto nicht als solche auffindbar.
Das alte Freidok bot beim Browsen erheblich mehr Komfort! Wieso man Klassifikationen zu Eprints erfasst, dann aber nicht danach stöbern lässt, ist nicht nachvollziehbar.
Eine Volltextsuche bietet Zenodo nicht - auch dies ein schwerer Mangel.
Die von mir abgelehnten Dark deposits
http://archiv.twoday.net/stories/1022220766/
sind möglich, nicht aber Deposits ohne irgendeine der unzähligen im Menü aufgeführten Lizenzen. Voreingestellt ist CC-BY.
Dieser Zwang ist kritisch zu bewerten, da Verlage bei CC-Lizenzen eher geneigt sein könnten, die Genehmigung zu verweigern. CC-Lizenzen sind in der SHERPA-ROMEO-Liste nicht berücksichtigt. Nach meiner Rechtsauffassung kann nach der Jahresfrist des § 38 UrhG nach Abs. 1 unter CC-Lizenz deponiert werden, der umstrittene neue Absatz 4 (von 2013) dieser Vorschrift ermöglicht keine CC-Lizenz!
Das neue Freidok ermöglicht eine Lizenz-vergabe, schreibt diese aber richtigerweise nicht vor. Seither habe ich immer CC-BY 4.0 für meine Uploads gewählt, zuletzt
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:25-freidok-103100
So sehr ich libre OA auch in Repositorien befürworte, sollte man angesichts der rechtlichen Rahmenbedingungen davon absehen, eine Lizenz wie es Zenodo leider tut zwingend vorzusehen. Das benachteiligt eindeutig Retrodigitalisate und schließt Deposits nach § 38 Abs. 4 UrhG aus!
Eher positiv zu werten ist die Möglichkeit, über sein Profil rechts oben die Metadaten beliebig ändern zu können. Bei Freidok muss man sich an die eher unfreundliche Administration wenden, und mein Wunsch nach Eintragung von Personen-GND wurde am 24. September 2015 so beschieden: "wir werden die Schlagwörter in den betroffenen FreiDok-Einträgen eingeben; aufgrund der derzeit hohen Arbeitsbelastung können wir dies jedoch nur peu à peu leisten und bitten Sie dafür um Verständnis." Nein, habe ich nicht.
Nach dem ersten "Submit" erhält das Dokument einen sofort funktionierenden DOI und ist sofort im Netz präsent (aber nicht auf der Startseite sichtbar oder via Suche).
http://dx.doi.org/10.5281/zenodo.32427
Bei Freidok dauerte die Freigabe des letzten Dokuments vier Tage!
Angeboten wird bei dem PDF von Zenodo ein ordentlicher Viewer und ein Download. Freidok hat nur ein Thumbnail und Download.
Leider bezieht sich die Zitationsempfehlung anders als bei anderen Repositorien nicht auf die ursprüngliche Veröffentlichung, sondern nur auf das deponierte Dokument. Abrufstatistiken stehen nicht zur Verfügung (auch nicht bei Freidok).
Auch via BASE sind die Zenodo-Dokumente sichtbar (nicht jedoch wie bei Freidok im Südwestverbund und dann auch im KVK-Onlinefilter).
Fazit: Zenodo ist ein seriöses, aber noch unausgereiftes Repositorium mit erheblichen Mängeln. DOIs und vorgesehene Langzeitarchivierung sind große Pluspunkte. Der Lizenzzwang schadet OA derzeit mehr als dass er ihm nützt. Fehlendes fachliches Blättern und fehlende Volltextsuche sind aus meiner Sicht ein Unding. Es ist nachvollziehbar, dass führende OA-Advokaten wie Ulrich Herb auf Zenodo setzen, bei der normalen Klientel dieses Blogs bin ich eher skeptisch.
http://archiv.twoday.net/stories/1022470150/
signalisiert, dass ich nicht sonderlich glücklich mit Freidok bin. Als Lehrbeauftragter der Universität Freiburg im Breisgau habe ich die Möglichkeit, dort den "grünen Weg" von Open Access auszuprobieren.
Uploads von mir gibt es in den institutionellen (nur: Freidok) und disziplinären Repositorien:
https://www.freidok.uni-freiburg.de/pers/11733 (64 Eprints)
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/ (= Artdok: 26 Eprints seit 2008)
http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/solrsearch/index/search/searchtype/authorsearch/author/Klaus+Graf (Gindok, 14 Eprints seit 2009)
http://eprints.rclis.org/ (=E-LIS, 3 Eprints seit 2006)
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-63164 (SSOAR, 1 von mir veranlasster Upload vermutlich 2009)
http://sammelpunkt.philo.at:8080/340/ (1 Eprint, schon 2002)
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0111-opus-16641 (= Pedocs, 1 Eprint von 2009)
Ich habe erst in letzter Zeit begonnen, URL-Änderungen in meiner Publikationliste mit Durchstreichung zu markieren:
http://archiv.twoday.net/stories/4974627/
Solche Änderungen sind ein No-Go im Bereich von Open-Access-Repositorien, da sie die den Wissenschaftlern zu Recht wichtige Illusion der Dauerhaftigkeit zerstören. Diese Todsünde haben begangen ohne Weiterleitung E-LIS und Gindok siehe
http://archiv.twoday.net/stories/1022435578/
Mit Weiterleitung: Freidok.
Meine Publikationsliste zu pflegen ist aufgrund der Änderungen (nicht nur im Bereich kommerzieller Anbieter wie Amazon, Google usw.) recht aufwändig. Die Freidok-Stücke auf URNs umzustellen habe ich beispielsweise noch nicht geschafft. Dass meine Freiburger Website mit mehr als 10 dort verlinkten Volltexten ohne mich zu informieren aus dem Netz verschwunden ist, ist nicht meine Schuld. Hinsichtlich der prinzipiell möglichen Wiederbelebung bin ich etwas unschlüssig. Es gibt die Inhalte aber im Internet Archive und - leider ohne die Möglichkeit, einzelne Seiten zu verlinken - bei Edoweb
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:929:01-3930
Wenige Preprints habe ich bei Academia.edu und ResearchGate untergebracht. Bei diesen kommerziellen Anbietern gibt es keine dauerhaften Links und auch keine Garantie für dauerhafte Speicherung. Sie unterstützen auch nicht OAI-PMH, sind also z.B. in BASE nicht sichtbar.
Man kann seine Arbeit im Rahmen des "grünen Wegs" von Open Access gern auch bei Academia & Co., meinetwegen auch bei Yumpu & Co., unterbringen, wenn man mindestens eine dauerhafte Deponierung in einem Open-Access-Repositorium vornimmt.
Uni-Angehörige können häufig in dem disziplinären Repositorium ihre Eprints unterbringen. Was machen die anderen?
Wenig hilfreich ist wie häufig
https://www.open-access.net/informationen-zu-open-access/repositorien/
Zur Geschichtswissenschaft gibt es immer noch kein allgemeines Repositorium!
https://www.open-access.net/informationen-fuer-verschiedene-faecher/geschichtswissenschaften/
"Propylaeum-DOK, der Volltextserver der Virtuellen Fachbibliothek Altertumswissenschaft" wird dort fehlerhaft als "Dokumentenserver für das SSG (Sondersammelgebiet) Alter Orient" bezeichnet. So etwas darf nicht vorkommen! Selbstverständlich können Althistoriker dort publizieren.
Aber z.B. ein mediävistischer Landeshistoriker, der nicht sozialgeschichtlich oder kunst- oder bildungshistorisch arbeitet, nicht über den Beneluxraum - wo kann der seine Veröffentlichungen unterbringen?
Zu deutschsprachigen Repositorien habe ich 2011 eine Zusammenstellung gegeben:
http://archiv.twoday.net/stories/16571713/
Viel ist nicht hinzugekommen.
Das morgen eröffnete Portal Publisso der ZB MED beantwortet die Frage "Welches Repositorium eignet sich für die Publikation?"
http://www.publisso.de/open-access-beraten/faqs/welches-repositorium-eignet-sich-fuer-die-publikation/
unter anderem mit dem Hinweis auf Zenodo:
"Das übergreifende Repositorium ZENODO ist weder fachlich noch institutionell gebunden. Hier können nicht nur wissenschaftliche Publikationen eingestellt werden, sondern auch andere Formate sowie Forschungsdaten. Das Repositorium wird von CERN in Genf betreut und weiterentwickelt. Der Aufbau wurde durch EU-Gelder finanziert und ist Teil einer europaweiten Open-Access-Infrastruktur."
Zenodo hatte ich bislang nicht auf dem Schirm, denn die ersten Erfahrungen 2013 waren alles andere als positiv:
http://archiv.twoday.net/stories/404097938/
Bisher habe ich Qucosa empfohlen, das sich nicht nur auf Sachsen beschränkt:
http://archiv.twoday.net/search?q=qucosa
und zuletzt
Wie bekomme ich einen Sammelband Open Access ins Netz? In: Archivalia vom 5. Oktober 2014
http://archiv.twoday.net/stories/1022215466/
Ich habe mit Qucosa keine eigenen Erfahrungen, sehe aber durch meinen Selbstversuch mit Zenodo keinen Grund, von der Empfehlung Abstand zu nehmen.
OpenDepot ist für Zenodo keine wirkliche Konkurrenz:
http://opendepot.org/view/year/
Nun also Zenodo. Die Registrierung ging schnell mittels ORCID-ID. Ich musste da nur mein Passwort präsent haben.
https://zenodo.org/
Bevor man die Metadaten eingibt, muss man die Veröffentlichung hochladen. Bei Freidok ist es andersherum.
Auch wer nicht gut Englisch kann, findet sich bei den wenigen Pflichtangaben wohl zurecht.
Ein dicker fetter Bug ist, dass die STM-Macher des Portals beim Erscheinungsdatum nur ein Tagesdatum zulassen. Mein 2013 erschienener Beitrag wurde automatisch mit dem Erscheinungsdatum 1. Januar 2013 versehen. Es muss irgendwie anders gehen, wie andere Deposits zeigen, z.B. der deutschsprachige Sammelband "Bücher über Bücher" (2004)
http://dx.doi.org/10.5281/zenodo.31706
Aber ich habe es nicht hingekriegt.
Sodann gibt es anders als bei Freidok kein Quellenfeld. Ich habe zunächst im Feld "Book/Report/Chapter" die Angaben eingetragen, aber da diese nicht in den Metadaten sichtbar sind, habe ich sie wieder gelöscht und in die Beschreibung eingetragen.
Freidok bietet ein separates Anmerkungsfeld und die Möglichkeit, ein Inhaltsverzeichnis in einem eigenen Feld zu erfassen an.
Während Freidok auf die GND bei den Schlagworten setzt, gibt es bei Zenodo kein kontrolliertes Vokabular.
Ein Browsen nach Fachgebieten ist nicht möglich - ein ganz entschiedener Mangel des Portals! Wenn geisteswissenschaftliche Publikationen nicht ordentlich mit Schlagworten versehen werden, sind sie angesichts von 16936 Publikationen de facto nicht als solche auffindbar.
Das alte Freidok bot beim Browsen erheblich mehr Komfort! Wieso man Klassifikationen zu Eprints erfasst, dann aber nicht danach stöbern lässt, ist nicht nachvollziehbar.
Eine Volltextsuche bietet Zenodo nicht - auch dies ein schwerer Mangel.
Die von mir abgelehnten Dark deposits
http://archiv.twoday.net/stories/1022220766/
sind möglich, nicht aber Deposits ohne irgendeine der unzähligen im Menü aufgeführten Lizenzen. Voreingestellt ist CC-BY.
Dieser Zwang ist kritisch zu bewerten, da Verlage bei CC-Lizenzen eher geneigt sein könnten, die Genehmigung zu verweigern. CC-Lizenzen sind in der SHERPA-ROMEO-Liste nicht berücksichtigt. Nach meiner Rechtsauffassung kann nach der Jahresfrist des § 38 UrhG nach Abs. 1 unter CC-Lizenz deponiert werden, der umstrittene neue Absatz 4 (von 2013) dieser Vorschrift ermöglicht keine CC-Lizenz!
Das neue Freidok ermöglicht eine Lizenz-vergabe, schreibt diese aber richtigerweise nicht vor. Seither habe ich immer CC-BY 4.0 für meine Uploads gewählt, zuletzt
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:25-freidok-103100
So sehr ich libre OA auch in Repositorien befürworte, sollte man angesichts der rechtlichen Rahmenbedingungen davon absehen, eine Lizenz wie es Zenodo leider tut zwingend vorzusehen. Das benachteiligt eindeutig Retrodigitalisate und schließt Deposits nach § 38 Abs. 4 UrhG aus!
Eher positiv zu werten ist die Möglichkeit, über sein Profil rechts oben die Metadaten beliebig ändern zu können. Bei Freidok muss man sich an die eher unfreundliche Administration wenden, und mein Wunsch nach Eintragung von Personen-GND wurde am 24. September 2015 so beschieden: "wir werden die Schlagwörter in den betroffenen FreiDok-Einträgen eingeben; aufgrund der derzeit hohen Arbeitsbelastung können wir dies jedoch nur peu à peu leisten und bitten Sie dafür um Verständnis." Nein, habe ich nicht.
Nach dem ersten "Submit" erhält das Dokument einen sofort funktionierenden DOI und ist sofort im Netz präsent (aber nicht auf der Startseite sichtbar oder via Suche).
http://dx.doi.org/10.5281/zenodo.32427
Bei Freidok dauerte die Freigabe des letzten Dokuments vier Tage!
Angeboten wird bei dem PDF von Zenodo ein ordentlicher Viewer und ein Download. Freidok hat nur ein Thumbnail und Download.
Leider bezieht sich die Zitationsempfehlung anders als bei anderen Repositorien nicht auf die ursprüngliche Veröffentlichung, sondern nur auf das deponierte Dokument. Abrufstatistiken stehen nicht zur Verfügung (auch nicht bei Freidok).
Auch via BASE sind die Zenodo-Dokumente sichtbar (nicht jedoch wie bei Freidok im Südwestverbund und dann auch im KVK-Onlinefilter).
Fazit: Zenodo ist ein seriöses, aber noch unausgereiftes Repositorium mit erheblichen Mängeln. DOIs und vorgesehene Langzeitarchivierung sind große Pluspunkte. Der Lizenzzwang schadet OA derzeit mehr als dass er ihm nützt. Fehlendes fachliches Blättern und fehlende Volltextsuche sind aus meiner Sicht ein Unding. Es ist nachvollziehbar, dass führende OA-Advokaten wie Ulrich Herb auf Zenodo setzen, bei der normalen Klientel dieses Blogs bin ich eher skeptisch.
KlausGraf - am Dienstag, 20. Oktober 2015, 01:31 - Rubrik: Open Access
Paul Vierkant (Gast) meinte am 2015/10/20 18:26:
Auswertung 2014 Census of Open Access Repositories
Ob institutsfremde Publikationen auf einem IR ablegen können war die Frage?Im Rahmen des 2014 Census of Open Access Repositories [1] haben wir gefragt:"Wessen Publikationen koennen auf Ihrem Open-Access-Repositorium veroeffentlicht werden? Erhebungsdatum: 2014-01-13 -2014-02-06.] Possible answers: (1) Externe Personen (nicht der Institution angehörig)"
Soweit ich die Daten überblicke, haben 26 mit ja geantwortet und davon sind 11 institutionell. Stellt sich nur die Frage, ob die Betreiber auch eine richtige Angabe gemacht haben?!
[1] http://dx.doi.org/10.5281/zenodo.10734
KlausGraf antwortete am 2015/10/20 18:51:
Danke
Was bedeutet denn n in der Spalte? An erster Stelle steht Qucosa, das angeblich für alle offen ist, mit einem n. 0 ist nein, 1 ist ja?
Paul Vierkant (Gast) antwortete am 2015/10/20 20:16:
n= hat nicht an der Umfrage teilgenommen,0= nein
1= ja
KlausGraf antwortete am 2015/10/21 13:25:
Tabelle ist mühsam benutzbar
:-(
Paul Vierkant (Gast) antwortete am 2015/10/21 14:20:
auswertung via google
ich kann für die Auswertung bzw. facettierung entweder google docs oder google refine empfehlen.