http://derstandard.at/2000024202081/Uni-Praesident-Gerard-Meijer-Fuer-die-Verlage-war-das-wie
Auszüge aus dem Interview:
Das ist ein komisches Geschäft: Die Wissenschafter machen die Forschung, sie schreiben die Papers, sitzen in Editorial Boards, beurteilen die Papers von anderen Wissenschaftern und sorgen dafür, dass sie verbessert werden. Wenn dann aber dieselben Wissenschafter ihre eigenen Papers wieder lesen wollen, müssen sie den Verlagen Geld dafür bezahlen. Ein ehemaliger Präsident der holländischen Akademie der Wissenschaften hat das mit einem Supermarkt verglichen, wo man Produkte kauft, die man zuvor selbst gepflanzt und geerntet hat.
[...] Letzte Woche hat die League of European Research Universities ein Statement mit dem Titel "Christmas is over" veröffentlicht. Über 400 Wissenschafter und Institutionen haben das bereits unterschrieben. Der Titel sagt genau, wie die Gefühlslage unter den Wissenschaftern ist. Sie sind zornig, und langsam realisieren sie, dass sie sich besser organisieren müssen. Ich kann jedes Land nur dazu aufrufen, besonders auch Österreich, dasselbe zu tun wie wir in den Niederlanden, oder etwas Besseres. Die Verlage haben sehr viel verdient und sich wie unter dem Weihnachtsbaum gefühlt, das ist vorbei. Dass wir alle die Geheimhaltungsklauseln unterschrieben haben und nicht gemeinsam vorgegangen sind, ist Wahnsinn. Wir alle haben es getan. Das sollten wir radikal ändern und uns komplett verweigern.
STANDARD: Wie reagieren die Verlage darauf?
Meijer: Die Verlage drohen, vor Gericht zu gehen, auch mir ist das angedroht worden, wenn ich die Geheimhaltung verweigere. Ich fände das prima. Das wäre ein schöner Prozess, wenn man angeklagt wird, weil man offenlegt, wofür man Steuerzahlergelder benutzt.
Von der LERU-Petition hatte ich noch nichts mitbekommen:
http://www.leru.org/index.php/public/extra/signtheLERUstatement/
"Support our campaign on social media with the hashtag: #Christmasisover"
Auszüge aus dem Interview:
Das ist ein komisches Geschäft: Die Wissenschafter machen die Forschung, sie schreiben die Papers, sitzen in Editorial Boards, beurteilen die Papers von anderen Wissenschaftern und sorgen dafür, dass sie verbessert werden. Wenn dann aber dieselben Wissenschafter ihre eigenen Papers wieder lesen wollen, müssen sie den Verlagen Geld dafür bezahlen. Ein ehemaliger Präsident der holländischen Akademie der Wissenschaften hat das mit einem Supermarkt verglichen, wo man Produkte kauft, die man zuvor selbst gepflanzt und geerntet hat.
[...] Letzte Woche hat die League of European Research Universities ein Statement mit dem Titel "Christmas is over" veröffentlicht. Über 400 Wissenschafter und Institutionen haben das bereits unterschrieben. Der Titel sagt genau, wie die Gefühlslage unter den Wissenschaftern ist. Sie sind zornig, und langsam realisieren sie, dass sie sich besser organisieren müssen. Ich kann jedes Land nur dazu aufrufen, besonders auch Österreich, dasselbe zu tun wie wir in den Niederlanden, oder etwas Besseres. Die Verlage haben sehr viel verdient und sich wie unter dem Weihnachtsbaum gefühlt, das ist vorbei. Dass wir alle die Geheimhaltungsklauseln unterschrieben haben und nicht gemeinsam vorgegangen sind, ist Wahnsinn. Wir alle haben es getan. Das sollten wir radikal ändern und uns komplett verweigern.
STANDARD: Wie reagieren die Verlage darauf?
Meijer: Die Verlage drohen, vor Gericht zu gehen, auch mir ist das angedroht worden, wenn ich die Geheimhaltung verweigere. Ich fände das prima. Das wäre ein schöner Prozess, wenn man angeklagt wird, weil man offenlegt, wofür man Steuerzahlergelder benutzt.
Von der LERU-Petition hatte ich noch nichts mitbekommen:
http://www.leru.org/index.php/public/extra/signtheLERUstatement/
"Support our campaign on social media with the hashtag: #Christmasisover"
KlausGraf - am Dienstag, 20. Oktober 2015, 19:05 - Rubrik: Open Access