http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_964
Die Handschrift ist zwar kein Autograph, steht aber Trithemius sehr nahe, denn Rom, BAV, Cod. Vat. Pal. lat. 964, Bl. 3 r–189 r wurde 1528 abgeschrieben von Frater Petrus in Sponheim für Herzog Johann von Bayern.
Leider nicht verlinkt ist die moderne Beschreibung von 1999:
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/walz1999/0137
Lehmann in seinen "Merkwürdigkeiten" 1961, S. 36 nennt die Handschrift irrig als Abschrift der Hirsauer Chronik des Trithemius.
http://www.mgh-bibliothek.de/dokumente/b/b004086.pdf
Als Abdruck liegt bisher nur vor die Ausgabe von Marquard Freher 1601 vor (Opera historica Bd. 2, S. 236-435).
http://www.dilibri.de/rlbdfg/content/pageview/385335
Eine deutsche Übersetzung legte Carl Velten 1969 vor (Selbstverlag).
Zum Inhalt der mit dem Jahr 1509 endenden Chronik des Klosters Sponheim ist zu vergleichen Klaus Arnold in seiner exzellenten Trithemius-Monographie (2. Auflage 1991), nun auch online:
http://www.yumpu.com/de/document/fullscreen/26756704/arnold-trithemius-1991/159
Siehe auch
http://www.geschichtsquellen.de/repOpus_04456.html
ÜBERLIEFERUNG NACH KLAUS ARNOLD
Klaus Arnold gibt im VL Humanismus 2 (2013), Sp. 1089-1121 die derzeit maßgebliche Überlieferungsübersicht. Zitiert nach der Verfasserdatenbank und angereichert mit eigenen Hinweisen, die jeweils unter dem Text von Arnold stehen. Weggelassen ist die bereits oben genannte vatikanische Handschrift. Die Nummerierung stammt von mir.
[1] Würzburg, UB, M. ch. f. 126, 4 r–124 r (Autograph; endet 1509 mit S. 432 der Opp. hist.)
Der Handschriftenkatalog
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0083_b110_JPG.htm
registriert im letzten Teil erhebliche Unterschiede zur Druckausgabe.
[2] München, [BSB,] Cgm 2845 (um 1633)
Gern wüsste man, wo in dem 951 Seiten umfassenden Dossier zur pfälzischen Geschichte vom 15. bis zum 18. Jahrhundert (so Birgit Studt: Späte Handschriften, S. 284f.
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:25-opus-43922 ) das Werk des Trithemius steht. Unzulängliche Inhaltsangabe von Schmeller
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008214/image_327
[3] Giessen, UB, Cod. 573 (17./18. Jh.)
Nach Adrian S. 175
http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2006/3169/
auf Bl. 2r-21v nur ein Auszug (bis Ausgabe S. 248)
[4] Brno (Brünn), Státni Archív, Nemecky Historicky Spolek, Cod. 491 (17. Jh.)
Ich war nicht imstande, hier ohne tschechische Sprachkenntnisse etwas Näheres im Netz herauszufinden. Es scheint sich um einen Bestand eines historischen Vereins zu handeln.
[5] El Escorial, Real Monasterio de San Lorenzo el Escorial, Cod. G II 8 (Anfang 16. Jh.)
Katalog von 1911
http://www.archive.org/stream/catlogodelosc02escouoft#page/244/mode/2up
Wesentlich ergiebiger als der von Arnold: Trithemius 2. Auflage 1991 S. 245
http://www.yumpu.com/de/document/fullscreen/26756704/arnold-trithemius-1991/257
mit falscher Seitenzahl 258 genannte Dreizeiler im Neuen Archiv 6 (1880), S. 248.
http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PID=PPN345858530_0006|log27&physid=phys262#navi
Der moderne OPAC des Escorial hat keine Permalinks, enthält aber eine Beschreibung nach dem alten Katalog von 1911 und bestätigt die Datierung Anfang 16. Jahrhundert
http://rbme.patrimonionacional.es/ (Suche nach Trithemius)
Schon Paul Lehmann gab in seinen "Merkwürdigkeiten" 1961 die Datierung und vermutete mit Fragezeichen sogar ein Autograph (S. 30).
http://www.mgh-bibliothek.de/dokumente/b/b004086.pdf
[6] Karlsruhe, Bad. LB, Cod. R 4, 1r–325 r (16. Jh.)
Rastatt 4 ist noch nicht online. Der Einband ist 1573 datiert, was einen Terminus ante quem für die Entstehung der Handschrift liefert: nicht nach 1573.
http://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/content/pageview/4121
[7] Hamburg, SUB, Cod. hist. 60, 18 r–410 r (2. H. 16. Jh.)
Die Hamburger Handschriftenkataloge sind bekanntlich nicht online. Hier Brigitte Lohse 1968. Früher eine Uffenbach-Handschrift. Nachweise bei Kristeller:
https://books.google.de/books?id=5uNKg6KXbxsC&pg=PA553
[8] Stuttgart, Württ. LB, Cod. hist. fol. 398 (16. Jh., aus Großkomburg)
Katalog Heyd:
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/264960
Die Datierung kann mittels der Wasserzeichen auf ca. 1576/78 präzisiert werden.
http://www.wasserzeichen-online.de/?ref=DE8100-CodHist2398_999
[9] Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibl., Cod. Fol. 80, 1r–301r (17. Jh.)
Nach Bushey
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0568_b205_jpg.htm
schon um 1600. Text weiche von der Ausgabe ab. Der Text endet nach dem Weimarer Katalog erst Bl. 301v.
[10] Darmstadt, ULB, Cod. 1406, 1r–67 r (17. Jh.)
Zu dieser Handschrift gibt es nichts online.
[11] Wien, ÖNB, Cod. 3381, 90 r–91v (16. Jh., Auszug)
Dies ist zweifellos das spannendste Exzerpt. Bei
http://manuscripta.at/?ID=12270
und in der Handschriftendokumentation fehlt die wichtigste Studie zu diesem Band, nämlich die von König in den Forschungen zur deutschen Geschichte 1880
https://archive.org/stream/ForschungenZurDeutschenGeschichte20/ForschungenZurDeutschenGeschichte20-1880#page/n63/mode/2up
Nicht wesentlich über König hinaus führt Markus Müller: Spätmittelalterliche Bistumsgeschichtsschreibung (1998), S. 19, 23f.
Unergiebig und fehlerhaft ist:
http://www.geschichtsquellen.de/repPers_100947298.html
Insbesondere der Hinweis auf FWE Roth, der nichts Eigenes beisteuert, ist verfehlt.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a5/Roth_deutsche_geschichtsblaetter.pdf (S. 72)
Es wäre an der Zeit, den Codex ohne die Vorurteile des 19. Jahrhunderts zu beleuchten, denn der "Jacobus de Moguntia historiographus", der im wesentlichen den Band bis 1522 schrieb (nicht nur die Mainzer Chronik " Chronicon urbis Moguntinae ab a. 399 usque ad a. 1514" ist ein Autograph!), war einer der "reisenden Historiker" (Eheim über Sunthaim) der Maximilianszeit, denn er weilte offenbar zu Quellenstudien in den Benediktinerklöstern Ettal 1500 und Weingarten 1509. Schon die Übersicht aus den "Tabulae" zeigt die Fülle der alten Quellen, die er sich verschafft hatte. Die ÖNB folgt Krämers Handschriftenerbe hinsichtlich der Provenienz Mainz St. Jakob OSB.
Bei Krämer heißt es in der Rauner-Datenbank (erweitertes Handschriftenerbe):
s. XVI. Jacobus de Moguntia, Chronicon s Wolfgang Trefler. Lit: *Schillmann, S. 6; B. Bischoff, mündlich.
Schillmann führt nicht weiter:
https://archive.org/stream/BeihefteZumZentralblattFuerBibliothekswesen43#page/n13/mode/2up
Die Handschrift enthält ein Stück von Wolfgang Trefler, aber dieser 1521 gestorbene Bibliothekar und Literaturhistoriker des Mainzer Jakobsklosters kann ja nicht der Hauptschreiber sein. Ausgeschlossen ist es freilich nicht, dass er Einträge im Codex gemacht hat.
Die mündliche Mitteilung Bischoffs könnte sich auf die Provenienz oder den Schreiber Trefler bezogen haben. Mit dem Jakobsberg und der Zeit um 1520 kommen wir aber in allernächste Nähe des Jakobsberger Mönchs Hermann Piscator (gestorben 1526), der wie Jacobus historiographus an einer Chronik der Stadt Mainz schrieb. Uta Goerlitz hat in ihrer Studie "Humanismus und Geschichtsschreibung" den Wiener Cod. 3381 nur im Quellenverzeichnis genannt, aber nirgends sonst zitiert, obwohl diese Handschrift für ihre Arbeit außerordentlich wichtig gewesen wäre!
Nicht ausschließen möchte ich, dass "Jacobus" ein Pseudonym ist. Dass ein geschichtsbewusster Benediktiner des Jakobskloster der Sammler der Wiener Handschrift ist, ist eine Vermutung, die mich durchaus anspricht. Zu tollkühn wäre zum jetzigen Zeitpunkt ohne genauen Vergleich mit dem immer noch ungedruckten Werk von Piscator eine Identifizierung mit Piscator.
Goerlitz S. 243-245 stellt die Sponheimer Chronik des Trithemius als eine der Hauptquellen des Piscator vor und betont, dass es wohl schwierig gewesen sei, an ein Exemplar des Werks zu kommen. Angesichts der engen Beziehungen zwischen dem Mainzer und dem Sponheimer Kloster wird man diese Schwierigkeit nicht überschätzen dürfen. Nun war aber die Sponheimer Chronik nach Königs Feststellungen auch eine Hauptquelle für "Jakob von Mainz", der sogar den Prolog seines Werks von Trithemius geklaut hat.
Goerlitz hat zwar eine Reihe von Themen aus ihrer Piscator-Arbeit ausgebaut, aber auf Cod. 3381 ist sie meines Wissens nie zurückgekommen. Wenn die Hypothese zutrifft, dass die Wiener handschrift aus St. jakob stammt und "Jacobus" nicht identisch mit Hermannus ist, schrieben um 1500 zwei höchst quellenkundige Benediktiner in diesem Kloster gleichzeitig an einer Mainzer Geschichte. Weitere Erforschung ihres Verhältnisses ist dringend erwünscht!
[12] Karlsruhe, Generallandesarchiv, Abt. 65, Nr. 661 (17. Jh.: Extractus e Trithemii Chronico Sponheimensi, nach dem Druck).
Nach Klein S. 234 17./18. Jh.
https://books.google.de/books?id=W_BRwrSennUC&pg=PA234
[13] Dt. Übers.: München, Clm 1824, 43 r–90 v (Auszüge, 17. Jh.).
Alter Katalog:
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008251/image_303
NICHT BEI ARNOLD:
[14] Berlin, SB, Ms. lat. fol. 310
Johannes Trithemius: Chronicon Sponheimense. Mit Ergänzungen bis 1526 (Druckabschrift). 1. Drittel 17. Jh. · II + 290 Blatt · 33 × 20,5 · Rheinland. Provenienz: Franziskanerkloster Maria von den Engeln Brühl.
Beschreibung:
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/obj31278424
Zu den Wasserzeichen:
http://www.wasserzeichen-online.de/?ref=DE0960-Mlf310_Ir (und weitere)
[15] Karlsruhe, Generallandesarchiv, Abt. 65, Nr. 237, Bl. 27r-50v
Auszüge 18. Jahrhundert (wahrscheinlich Druckabschrift). Siehe Klein S. 226
https://books.google.de/books?id=W_BRwrSennUC&pg=PA226
[16] Zweibrücken, [Bipontina, Hs 12 B]
https://books.google.de/books?id=EfsVAQAAIAAJ&q=trithemius
(bzw. Suche nach Sponheimense)
Das PDF aus Svensson hat die Bipontina wieder aus dem Netz geworfen, und ich finde die alte URL nicht, um im Internet Archive danach zu fahnden. Die es ersetzende HANS-Datenbank ist offline!
[Nachträglich fand ich:
http://web.archive.org/web/20070610110758/http://217.198.244.66:8080/hans/bipontina-svensson-katalog.htm
Hs 12 B Johannes Trithemius: Chronicon Sponheimense, lat.
Abschrift, evt. im Auftrag des Pfalzgrafen Karl zu Birkenfeld. Druck: TRITHEMII OPERA HISTORICA, ED. MARQUARD FREHER. BD. 2. FRANKFURT A. M. 1601. S. 236-435. Letzter Paragraph dieser Hs unterscheidet sich vom Druck: (203r-203v) steht Anno 1526 Nicolaus abbas Sponheimensis […] praesentibus notariis & testibus incepere statt MDXXVI / De Johanne […] Dei nomine incepit. Zum Verf. Wegele, in: ADB 38 (1894) S. 626-630.
16. Jh., letztes Drittel · 203 Bl. · 31,5 × 21 · Mehrere Hände · Koperteinband d. Zeit, darin nicht identifizierbare hs Fragmente d. 16. Jh.s · Aus der Bibliothek des Pfalzgrafen Karl in Birkenfeld, (1r) undatierter Besitzeintrag, VD innen Zur furstl. bibliothec Birckenfeld gehorig. Z. T. antikatholische Randglossen (VD innen, fol. 70r, 159r). Katalog Birkenfeld Hist 2° 62, Katalog 1829 Nr. 821." ]
ZUSAMMENFASSENDE BEMERKUNGEN
Vom beginnenden 16. Jahrhundert bis zum 18. Jahrhundert wurde die Sponheimer Chronik aus landesgeschichtlichem und allgemein historischem Interesse abgeschrieben und exzerpiert. Es gab womöglich mehr Druckabschriften in der Überlieferung des 17./18. Jahrhundert, als oben vermerkt, denn Arnold dürfte nicht jeden Textzeugen daraufhin überprüft haben. Mit zunehmender Erschließung der stiefmütterlich behandelten frühneuzeitlichen Handschriften, die mir hier besonders am Herzen liegen, dürfte sich die Zahl der Handschriften (oben: 16) noch erhöhen lassen.
Textkritischen Wert haben neben dem Autograph wohl nicht nur die ältesten Handschriften im Escorial und in der Vaticana, wie der Hinweis auf Abweichungen vom Druck bei der um 1600 datierten Weimarer Handschrift nahelegt.
Besondere Aufmerksamkeit verdient die frühe Rezeption der Sponheimer Chronik um 1520 in Mainz bei Hermann Piscator und "Jakob von Mainz".
#forschung
#fnzhss
Die Handschrift ist zwar kein Autograph, steht aber Trithemius sehr nahe, denn Rom, BAV, Cod. Vat. Pal. lat. 964, Bl. 3 r–189 r wurde 1528 abgeschrieben von Frater Petrus in Sponheim für Herzog Johann von Bayern.
Leider nicht verlinkt ist die moderne Beschreibung von 1999:
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/walz1999/0137
Lehmann in seinen "Merkwürdigkeiten" 1961, S. 36 nennt die Handschrift irrig als Abschrift der Hirsauer Chronik des Trithemius.
http://www.mgh-bibliothek.de/dokumente/b/b004086.pdf
Als Abdruck liegt bisher nur vor die Ausgabe von Marquard Freher 1601 vor (Opera historica Bd. 2, S. 236-435).
http://www.dilibri.de/rlbdfg/content/pageview/385335
Eine deutsche Übersetzung legte Carl Velten 1969 vor (Selbstverlag).
Zum Inhalt der mit dem Jahr 1509 endenden Chronik des Klosters Sponheim ist zu vergleichen Klaus Arnold in seiner exzellenten Trithemius-Monographie (2. Auflage 1991), nun auch online:
http://www.yumpu.com/de/document/fullscreen/26756704/arnold-trithemius-1991/159
Siehe auch
http://www.geschichtsquellen.de/repOpus_04456.html
ÜBERLIEFERUNG NACH KLAUS ARNOLD
Klaus Arnold gibt im VL Humanismus 2 (2013), Sp. 1089-1121 die derzeit maßgebliche Überlieferungsübersicht. Zitiert nach der Verfasserdatenbank und angereichert mit eigenen Hinweisen, die jeweils unter dem Text von Arnold stehen. Weggelassen ist die bereits oben genannte vatikanische Handschrift. Die Nummerierung stammt von mir.
[1] Würzburg, UB, M. ch. f. 126, 4 r–124 r (Autograph; endet 1509 mit S. 432 der Opp. hist.)
Der Handschriftenkatalog
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0083_b110_JPG.htm
registriert im letzten Teil erhebliche Unterschiede zur Druckausgabe.
[2] München, [BSB,] Cgm 2845 (um 1633)
Gern wüsste man, wo in dem 951 Seiten umfassenden Dossier zur pfälzischen Geschichte vom 15. bis zum 18. Jahrhundert (so Birgit Studt: Späte Handschriften, S. 284f.
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:25-opus-43922 ) das Werk des Trithemius steht. Unzulängliche Inhaltsangabe von Schmeller
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008214/image_327
[3] Giessen, UB, Cod. 573 (17./18. Jh.)
Nach Adrian S. 175
http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2006/3169/
auf Bl. 2r-21v nur ein Auszug (bis Ausgabe S. 248)
[4] Brno (Brünn), Státni Archív, Nemecky Historicky Spolek, Cod. 491 (17. Jh.)
Ich war nicht imstande, hier ohne tschechische Sprachkenntnisse etwas Näheres im Netz herauszufinden. Es scheint sich um einen Bestand eines historischen Vereins zu handeln.
[5] El Escorial, Real Monasterio de San Lorenzo el Escorial, Cod. G II 8 (Anfang 16. Jh.)
Katalog von 1911
http://www.archive.org/stream/catlogodelosc02escouoft#page/244/mode/2up
Wesentlich ergiebiger als der von Arnold: Trithemius 2. Auflage 1991 S. 245
http://www.yumpu.com/de/document/fullscreen/26756704/arnold-trithemius-1991/257
mit falscher Seitenzahl 258 genannte Dreizeiler im Neuen Archiv 6 (1880), S. 248.
http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PID=PPN345858530_0006|log27&physid=phys262#navi
Der moderne OPAC des Escorial hat keine Permalinks, enthält aber eine Beschreibung nach dem alten Katalog von 1911 und bestätigt die Datierung Anfang 16. Jahrhundert
http://rbme.patrimonionacional.es/ (Suche nach Trithemius)
Schon Paul Lehmann gab in seinen "Merkwürdigkeiten" 1961 die Datierung und vermutete mit Fragezeichen sogar ein Autograph (S. 30).
http://www.mgh-bibliothek.de/dokumente/b/b004086.pdf
[6] Karlsruhe, Bad. LB, Cod. R 4, 1r–325 r (16. Jh.)
Rastatt 4 ist noch nicht online. Der Einband ist 1573 datiert, was einen Terminus ante quem für die Entstehung der Handschrift liefert: nicht nach 1573.
http://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/content/pageview/4121
[7] Hamburg, SUB, Cod. hist. 60, 18 r–410 r (2. H. 16. Jh.)
Die Hamburger Handschriftenkataloge sind bekanntlich nicht online. Hier Brigitte Lohse 1968. Früher eine Uffenbach-Handschrift. Nachweise bei Kristeller:
https://books.google.de/books?id=5uNKg6KXbxsC&pg=PA553
[8] Stuttgart, Württ. LB, Cod. hist. fol. 398 (16. Jh., aus Großkomburg)
Katalog Heyd:
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/264960
Die Datierung kann mittels der Wasserzeichen auf ca. 1576/78 präzisiert werden.
http://www.wasserzeichen-online.de/?ref=DE8100-CodHist2398_999
[9] Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibl., Cod. Fol. 80, 1r–301r (17. Jh.)
Nach Bushey
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0568_b205_jpg.htm
schon um 1600. Text weiche von der Ausgabe ab. Der Text endet nach dem Weimarer Katalog erst Bl. 301v.
[10] Darmstadt, ULB, Cod. 1406, 1r–67 r (17. Jh.)
Zu dieser Handschrift gibt es nichts online.
[11] Wien, ÖNB, Cod. 3381, 90 r–91v (16. Jh., Auszug)
Dies ist zweifellos das spannendste Exzerpt. Bei
http://manuscripta.at/?ID=12270
und in der Handschriftendokumentation fehlt die wichtigste Studie zu diesem Band, nämlich die von König in den Forschungen zur deutschen Geschichte 1880
https://archive.org/stream/ForschungenZurDeutschenGeschichte20/ForschungenZurDeutschenGeschichte20-1880#page/n63/mode/2up
Nicht wesentlich über König hinaus führt Markus Müller: Spätmittelalterliche Bistumsgeschichtsschreibung (1998), S. 19, 23f.
Unergiebig und fehlerhaft ist:
http://www.geschichtsquellen.de/repPers_100947298.html
Insbesondere der Hinweis auf FWE Roth, der nichts Eigenes beisteuert, ist verfehlt.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a5/Roth_deutsche_geschichtsblaetter.pdf (S. 72)
Es wäre an der Zeit, den Codex ohne die Vorurteile des 19. Jahrhunderts zu beleuchten, denn der "Jacobus de Moguntia historiographus", der im wesentlichen den Band bis 1522 schrieb (nicht nur die Mainzer Chronik " Chronicon urbis Moguntinae ab a. 399 usque ad a. 1514" ist ein Autograph!), war einer der "reisenden Historiker" (Eheim über Sunthaim) der Maximilianszeit, denn er weilte offenbar zu Quellenstudien in den Benediktinerklöstern Ettal 1500 und Weingarten 1509. Schon die Übersicht aus den "Tabulae" zeigt die Fülle der alten Quellen, die er sich verschafft hatte. Die ÖNB folgt Krämers Handschriftenerbe hinsichtlich der Provenienz Mainz St. Jakob OSB.
Bei Krämer heißt es in der Rauner-Datenbank (erweitertes Handschriftenerbe):
s. XVI. Jacobus de Moguntia, Chronicon s Wolfgang Trefler. Lit: *Schillmann, S. 6; B. Bischoff, mündlich.
Schillmann führt nicht weiter:
https://archive.org/stream/BeihefteZumZentralblattFuerBibliothekswesen43#page/n13/mode/2up
Die Handschrift enthält ein Stück von Wolfgang Trefler, aber dieser 1521 gestorbene Bibliothekar und Literaturhistoriker des Mainzer Jakobsklosters kann ja nicht der Hauptschreiber sein. Ausgeschlossen ist es freilich nicht, dass er Einträge im Codex gemacht hat.
Die mündliche Mitteilung Bischoffs könnte sich auf die Provenienz oder den Schreiber Trefler bezogen haben. Mit dem Jakobsberg und der Zeit um 1520 kommen wir aber in allernächste Nähe des Jakobsberger Mönchs Hermann Piscator (gestorben 1526), der wie Jacobus historiographus an einer Chronik der Stadt Mainz schrieb. Uta Goerlitz hat in ihrer Studie "Humanismus und Geschichtsschreibung" den Wiener Cod. 3381 nur im Quellenverzeichnis genannt, aber nirgends sonst zitiert, obwohl diese Handschrift für ihre Arbeit außerordentlich wichtig gewesen wäre!
Nicht ausschließen möchte ich, dass "Jacobus" ein Pseudonym ist. Dass ein geschichtsbewusster Benediktiner des Jakobskloster der Sammler der Wiener Handschrift ist, ist eine Vermutung, die mich durchaus anspricht. Zu tollkühn wäre zum jetzigen Zeitpunkt ohne genauen Vergleich mit dem immer noch ungedruckten Werk von Piscator eine Identifizierung mit Piscator.
Goerlitz S. 243-245 stellt die Sponheimer Chronik des Trithemius als eine der Hauptquellen des Piscator vor und betont, dass es wohl schwierig gewesen sei, an ein Exemplar des Werks zu kommen. Angesichts der engen Beziehungen zwischen dem Mainzer und dem Sponheimer Kloster wird man diese Schwierigkeit nicht überschätzen dürfen. Nun war aber die Sponheimer Chronik nach Königs Feststellungen auch eine Hauptquelle für "Jakob von Mainz", der sogar den Prolog seines Werks von Trithemius geklaut hat.
Goerlitz hat zwar eine Reihe von Themen aus ihrer Piscator-Arbeit ausgebaut, aber auf Cod. 3381 ist sie meines Wissens nie zurückgekommen. Wenn die Hypothese zutrifft, dass die Wiener handschrift aus St. jakob stammt und "Jacobus" nicht identisch mit Hermannus ist, schrieben um 1500 zwei höchst quellenkundige Benediktiner in diesem Kloster gleichzeitig an einer Mainzer Geschichte. Weitere Erforschung ihres Verhältnisses ist dringend erwünscht!
[12] Karlsruhe, Generallandesarchiv, Abt. 65, Nr. 661 (17. Jh.: Extractus e Trithemii Chronico Sponheimensi, nach dem Druck).
Nach Klein S. 234 17./18. Jh.
https://books.google.de/books?id=W_BRwrSennUC&pg=PA234
[13] Dt. Übers.: München, Clm 1824, 43 r–90 v (Auszüge, 17. Jh.).
Alter Katalog:
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008251/image_303
NICHT BEI ARNOLD:
[14] Berlin, SB, Ms. lat. fol. 310
Johannes Trithemius: Chronicon Sponheimense. Mit Ergänzungen bis 1526 (Druckabschrift). 1. Drittel 17. Jh. · II + 290 Blatt · 33 × 20,5 · Rheinland. Provenienz: Franziskanerkloster Maria von den Engeln Brühl.
Beschreibung:
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/obj31278424
Zu den Wasserzeichen:
http://www.wasserzeichen-online.de/?ref=DE0960-Mlf310_Ir (und weitere)
[15] Karlsruhe, Generallandesarchiv, Abt. 65, Nr. 237, Bl. 27r-50v
Auszüge 18. Jahrhundert (wahrscheinlich Druckabschrift). Siehe Klein S. 226
https://books.google.de/books?id=W_BRwrSennUC&pg=PA226
[16] Zweibrücken, [Bipontina, Hs 12 B]
https://books.google.de/books?id=EfsVAQAAIAAJ&q=trithemius
(bzw. Suche nach Sponheimense)
Das PDF aus Svensson hat die Bipontina wieder aus dem Netz geworfen, und ich finde die alte URL nicht, um im Internet Archive danach zu fahnden. Die es ersetzende HANS-Datenbank ist offline!
[Nachträglich fand ich:
http://web.archive.org/web/20070610110758/http://217.198.244.66:8080/hans/bipontina-svensson-katalog.htm
Hs 12 B Johannes Trithemius: Chronicon Sponheimense, lat.
Abschrift, evt. im Auftrag des Pfalzgrafen Karl zu Birkenfeld. Druck: TRITHEMII OPERA HISTORICA, ED. MARQUARD FREHER. BD. 2. FRANKFURT A. M. 1601. S. 236-435. Letzter Paragraph dieser Hs unterscheidet sich vom Druck: (203r-203v) steht Anno 1526 Nicolaus abbas Sponheimensis […] praesentibus notariis & testibus incepere statt MDXXVI / De Johanne […] Dei nomine incepit. Zum Verf. Wegele, in: ADB 38 (1894) S. 626-630.
16. Jh., letztes Drittel · 203 Bl. · 31,5 × 21 · Mehrere Hände · Koperteinband d. Zeit, darin nicht identifizierbare hs Fragmente d. 16. Jh.s · Aus der Bibliothek des Pfalzgrafen Karl in Birkenfeld, (1r) undatierter Besitzeintrag, VD innen Zur furstl. bibliothec Birckenfeld gehorig. Z. T. antikatholische Randglossen (VD innen, fol. 70r, 159r). Katalog Birkenfeld Hist 2° 62, Katalog 1829 Nr. 821." ]
ZUSAMMENFASSENDE BEMERKUNGEN
Vom beginnenden 16. Jahrhundert bis zum 18. Jahrhundert wurde die Sponheimer Chronik aus landesgeschichtlichem und allgemein historischem Interesse abgeschrieben und exzerpiert. Es gab womöglich mehr Druckabschriften in der Überlieferung des 17./18. Jahrhundert, als oben vermerkt, denn Arnold dürfte nicht jeden Textzeugen daraufhin überprüft haben. Mit zunehmender Erschließung der stiefmütterlich behandelten frühneuzeitlichen Handschriften, die mir hier besonders am Herzen liegen, dürfte sich die Zahl der Handschriften (oben: 16) noch erhöhen lassen.
Textkritischen Wert haben neben dem Autograph wohl nicht nur die ältesten Handschriften im Escorial und in der Vaticana, wie der Hinweis auf Abweichungen vom Druck bei der um 1600 datierten Weimarer Handschrift nahelegt.
Besondere Aufmerksamkeit verdient die frühe Rezeption der Sponheimer Chronik um 1520 in Mainz bei Hermann Piscator und "Jakob von Mainz".
#forschung
#fnzhss
KlausGraf - am Samstag, 31. Oktober 2015, 19:33 - Rubrik: Kodikologie
TrollohneÜberzeugung (Gast) meinte am 2015/11/07 11:26:
Die vatikanische Handschrift
Schlau, dieser KG, seinem Hinweis auf das neu online gestellte Digitalisat der Sponheimer Chronik des Johannes Trithemius einen link anzufügen, der nachweist, wie fehlerbehaftet der neue Heidelberger Handschriftenkatalog (1999) doch ist: BAV, Cod. Vat. Pal. 964 enthält fol. 190r schwerlich eine Vita brevis Johannis Trithemii eines Petrus von Sponheim (?), die mit dem Jahr 1526 (!) einsetzt.
Und fol. 215v steht oben (nicht „unten“) eine Notiz des Petrus von Sponheim (???) Anno 1559 3 decembris hora vndecima obiit Joannes mit dem lichtvollen Kommentar „Johannes Trithemius starb jedoch am 13. XII. 1516.“