"auch sind dy Payren läpischer dan dy Swaben", heißt es in Vers 105 eines in Schönbach edierten Scheltgedichts der Steirer gegen die Bayern aus der Zeit um 1470.
http://www.archive.org/stream/vierteljahrschr05seufgoog#page/n337/mode/2up
Es ist in einer sehr reichhaltigen Sammelhandschrift des Mondseer Mönchs Johannes Hauser Wien Cod. 4119 überliefert:
Bl. 48r-52v = Steirisches Scheltgedicht wider die Baiern 'Ain vernichtnusz der payrn von ainem kropfaten steyrer' (Fiedler S. 257-262, Nr. H/VIII)
http://www.handschriftencensus.de/6595
Die maschinenschriftliche Dissertation von Fiedler liegt mir nicht vor.
Det Text wurde in neuerer Zeit kaum beachtet, obwohl er für die Erforschung regionaler und ethnischer Stereotypen (siehe etwa Enzyklopädie des Märchen s.v. Stereotypen und Stereotypen, ethnische) im Spätmittelalter wichtig wäre. Der Autor spricht von einer ausgesprochenen Feindschaft der Steirer und Bayern.
Die Schwaben wurden wohl schon damals als einfältig verspottet. So wird man das "läppisch" besser übersetzen dürfen (Schönbach: albern). Wenn die Bayern noch dümmer sind, dann will das etwas heißen! Als Begründung wird angegeben, dass die Bayern noch nicht einmal Storch und Pfau unterscheiden könnten.
Schönbach bezieht sich auf einige Bemerkungen Wackernagels zu den Schwaben, der aber die Dummheit für das Mittelalter gerade nicht als charakteristische Eigenschaft im Spott der Stämme belegt:
https://books.google.de/books?id=Em4JAAAAQAAJ&pg=PA258
Für die Zeit vor 1500 hat Keller (siehe unten) im Kapitel über den dummen Schwaben nichts. S. 59 belegt er aber
https://archive.org/stream/dieschwabeninde00kellgoog#page/n83/mode/2up
die Vorstellung, dass die Schwaben einfältig waren, mit einer lateinischen Priamel aus einer Tegernseer Handschrif von 1478/95t: "simplicitas in Suevia".
Ausgabe von Wattenbach nach BSB München Clm 18910, Bl. 102r
http://dlib.gnm.de/item/4ZiNUR50_1-1877/186/html/z1000
Die Datierung entnehme ich:
http://www.mirabileweb.it/manuscript/münchen-bayerische-staatsbibliothek-clm-18910-manoscript/113231
Zum Stammesspott gegen die Schwaben mit weiteren Hinweisen:
Klaus Graf: Über den Ursprung der Sieben Schwaben aus dem landsmannschaftlichen Spott, in: Die Sieben Schwaben. Stereotypen. Ludwig Aurbacher und die Popularisierung eines Schwanks, hrsg. von Dorothee Pesch/Elisabeth Plößl/Beate Spiegel (= Schriftenreihe der Museen des Bezirks Schwaben 48), Oberschönenfeld 2013, S. 15-17, 20-23, 27-31
Online (Scan mit OCR):
http://dx.doi.org/10.5281/zenodo.32427
Klaus Graf: Die "Schwäbische Nation" in der frühen Neuzeit. Eine Skizze,
in: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 59 (2000), S. 57-69
Online (Scan mit OCR):
http://dx.doi.org/10.6094/UNIFR/10350
Albrecht Keller: Die Schwaben in der Geschichte des Volkshumors (1907)
https://archive.org/details/dieschwabeninde00kellgoog
#forschung
http://www.archive.org/stream/vierteljahrschr05seufgoog#page/n337/mode/2up
Es ist in einer sehr reichhaltigen Sammelhandschrift des Mondseer Mönchs Johannes Hauser Wien Cod. 4119 überliefert:
Bl. 48r-52v = Steirisches Scheltgedicht wider die Baiern 'Ain vernichtnusz der payrn von ainem kropfaten steyrer' (Fiedler S. 257-262, Nr. H/VIII)
http://www.handschriftencensus.de/6595
Die maschinenschriftliche Dissertation von Fiedler liegt mir nicht vor.
Det Text wurde in neuerer Zeit kaum beachtet, obwohl er für die Erforschung regionaler und ethnischer Stereotypen (siehe etwa Enzyklopädie des Märchen s.v. Stereotypen und Stereotypen, ethnische) im Spätmittelalter wichtig wäre. Der Autor spricht von einer ausgesprochenen Feindschaft der Steirer und Bayern.
Die Schwaben wurden wohl schon damals als einfältig verspottet. So wird man das "läppisch" besser übersetzen dürfen (Schönbach: albern). Wenn die Bayern noch dümmer sind, dann will das etwas heißen! Als Begründung wird angegeben, dass die Bayern noch nicht einmal Storch und Pfau unterscheiden könnten.
Schönbach bezieht sich auf einige Bemerkungen Wackernagels zu den Schwaben, der aber die Dummheit für das Mittelalter gerade nicht als charakteristische Eigenschaft im Spott der Stämme belegt:
https://books.google.de/books?id=Em4JAAAAQAAJ&pg=PA258
Für die Zeit vor 1500 hat Keller (siehe unten) im Kapitel über den dummen Schwaben nichts. S. 59 belegt er aber
https://archive.org/stream/dieschwabeninde00kellgoog#page/n83/mode/2up
die Vorstellung, dass die Schwaben einfältig waren, mit einer lateinischen Priamel aus einer Tegernseer Handschrif von 1478/95t: "simplicitas in Suevia".
Ausgabe von Wattenbach nach BSB München Clm 18910, Bl. 102r
http://dlib.gnm.de/item/4ZiNUR50_1-1877/186/html/z1000
Die Datierung entnehme ich:
http://www.mirabileweb.it/manuscript/münchen-bayerische-staatsbibliothek-clm-18910-manoscript/113231
Zum Stammesspott gegen die Schwaben mit weiteren Hinweisen:
Klaus Graf: Über den Ursprung der Sieben Schwaben aus dem landsmannschaftlichen Spott, in: Die Sieben Schwaben. Stereotypen. Ludwig Aurbacher und die Popularisierung eines Schwanks, hrsg. von Dorothee Pesch/Elisabeth Plößl/Beate Spiegel (= Schriftenreihe der Museen des Bezirks Schwaben 48), Oberschönenfeld 2013, S. 15-17, 20-23, 27-31
Online (Scan mit OCR):
http://dx.doi.org/10.5281/zenodo.32427
Klaus Graf: Die "Schwäbische Nation" in der frühen Neuzeit. Eine Skizze,
in: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 59 (2000), S. 57-69
Online (Scan mit OCR):
http://dx.doi.org/10.6094/UNIFR/10350
Albrecht Keller: Die Schwaben in der Geschichte des Volkshumors (1907)
https://archive.org/details/dieschwabeninde00kellgoog
#forschung
KlausGraf - am Donnerstag, 5. November 2015, 17:36 - Rubrik: Landesgeschichte