"Das Historische Archiv der Stadt Köln hofft, neben der zentralen Einrichtung in Porz bald auch ein zweites Restaurierungszentrum bei Leipzig nutzen zu können. Dabei handelt es sich um 26 Räume mit rund 3000 Quadratmetern Grundfläche im „Sächsischen Archivzentrum Hubertusburg“ in Wermsdorf. Unter der fachlichen Anleitung von vier Kölner Restauratoren sollen in der „kooperativen Werkstatt“ bis zu zehn angestellte Hilfskräfte und weitere elf Integrationskräfte arbeiten. Der Freistaat Sachsen will den Kölnern die Räume mit den vorhandenen Anlagen zur Gefriertrocknung und Restaurierung für fünf Jahre zum Selbstkostenpreis überlassen. Bezahlt werden nur die jährlichen Betriebs- und Verwaltungskosten, derzeit etwa 121 000 Euro im Jahr. Ein entsprechender Vertrag ist vorbereitet. ....
Da ihre Kapazitäten derzeit nicht voll ausgenutzt sind, hatten die Sachsen bereits kurz nach dem Einsturz des Kölner Archivs angeboten, Teile der Arbeiten an dem geschädigten Archivgut mit Kölner Personal in Wermsdorf durchzuführen. Die Stadt spricht von „idealen Bedingungen“ in dem insgesamt 9000 Quadratmeter großen Zentrum, das auch alle anderen seiner Anlagen - soweit verfügbar - den Kölner Restauratoren zur Verfügung stellen will.
Schon seit März läuft ein Probebetrieb mit zehn Hilfskräften unter Anleitung einer Kölner Restauratorin. Dabei wurden rund 4600 Kilogramm Kölner Archivgut gefriergetrocknet und 56 laufende Meter Archivgut trocken gereinigt. Bei der Gefriertrocknung, die in Sachsen gleich in zwei Anlagen mit je zwei großen Schränken erfolgen kann, wird die Feuchtigkeit aus den nass gewordenen Archivalien entfernt. In der anschließenden Basiskonservierung werden die Objekte von groben Verunreinigungen befreit. Zukünftige Aufgabe könnte die Behandlung schwer beschädigter und meist gerollter Architektenpläne sein.
Insgesamt würde die sächsische Zentralwerkstatt damit der wichtigste Kooperationspartner bei der Rettung des Kölner Archivgutes. Da die sächsischen Partner die Kosten für den Probebetrieb bisher allein getragen haben, soll der Vertrag bereits am Dienstag im Kulturausschuss beschlossen werden. "
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger, 15.1.2011
Da ihre Kapazitäten derzeit nicht voll ausgenutzt sind, hatten die Sachsen bereits kurz nach dem Einsturz des Kölner Archivs angeboten, Teile der Arbeiten an dem geschädigten Archivgut mit Kölner Personal in Wermsdorf durchzuführen. Die Stadt spricht von „idealen Bedingungen“ in dem insgesamt 9000 Quadratmeter großen Zentrum, das auch alle anderen seiner Anlagen - soweit verfügbar - den Kölner Restauratoren zur Verfügung stellen will.
Schon seit März läuft ein Probebetrieb mit zehn Hilfskräften unter Anleitung einer Kölner Restauratorin. Dabei wurden rund 4600 Kilogramm Kölner Archivgut gefriergetrocknet und 56 laufende Meter Archivgut trocken gereinigt. Bei der Gefriertrocknung, die in Sachsen gleich in zwei Anlagen mit je zwei großen Schränken erfolgen kann, wird die Feuchtigkeit aus den nass gewordenen Archivalien entfernt. In der anschließenden Basiskonservierung werden die Objekte von groben Verunreinigungen befreit. Zukünftige Aufgabe könnte die Behandlung schwer beschädigter und meist gerollter Architektenpläne sein.
Insgesamt würde die sächsische Zentralwerkstatt damit der wichtigste Kooperationspartner bei der Rettung des Kölner Archivgutes. Da die sächsischen Partner die Kosten für den Probebetrieb bisher allein getragen haben, soll der Vertrag bereits am Dienstag im Kulturausschuss beschlossen werden. "
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger, 15.1.2011
Wolf Thomas - am Sonntag, 16. Januar 2011, 13:45 - Rubrik: Kommunalarchive
ff (Gast) meinte am 2011/01/17 10:18:
Schön. Da werden die nagelneuen Anlagen wenigstens ein paar Jahre benutzt. Ansonsten ist Hubertusburg ein Lehrbeispiel für öffentlich-rechtliche Planung: Die Einrichtung eines nagelneuen Restaurierungszentrums fällt zusammen mit einem vollständigen Einstellungsstopp im öffentlichen Dienst über mehrere Jahre. Wären die Kölner nicht, würden die Gerätschaften jetzt mehr oder weniger ungenutzt rumstehen.